Hund jagt und zwickt Kinder

  • @Sugarcookie


    Es tut mir leid, dass eure Ersthunderfahrungen einen so unschönen Verlauf genommen haben, in jedem Sinne.

    Was auch immer ihr für euch plant, nehmt euch Zeit.


    Dass die Kinder gezwickt wurden, schließt übrigens nicht zwangsläufig aus, dass der Hund an sich Kinder mochte. Er wollte ihnen vermutlich nichts Böses, wurde nur nicht in die richtigen Bahnen gelenkt. Das passiert so schnell, dennoch kann der Hund toll sein und in den richtigen, erfahrenen Händen nett und problemlos und glücklich.

    Ich weiß, es ist jetzt zu spät, aber vielleicht hilft es euch auch, euren Hund zu verstehen. Und zu verstehen, warum es bei euch so schief gelaufen ist. (Und vielleicht auch, ihn in die richtigen Hände zu vermitteln)


    Es klingt für mich so, als hättet ihr "einfach nur einen netten, unkomplizierten Familienhund" gesucht. Ein Hund, der mit der Familie lebt, im Alltag begleitet, ein bisschen mit den Kindern spielt, und mit dem man halt Gassirunden dreht, gern auch mit ein paar Tricks oder ähnlichem. Muss nichts Besonderes sein, denn man fordert ja nichts Besonders von dem Hund.


    Meiner Meinung nach kann genau dieses Leben jedoch die schwierigsten Anforderungen an einen Hund stellen. Denn er darf selten seine spezielle Natur ausleben, hat keine besondere Aufgabe, soll unauffällig und immer freundlich sein, keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen, keine Ansprüche stellen.

    Der größte Fehler wäre, zu erwarten, dass ein Hund dies von alleine kann. Egal welcher Rasse oder welchen Typs, auch wenn es sicher geeignetere und ungeeignetere Hunde gibt.

    Und auch wenn er im vorherigen Zuhause schon einiges gelernt hat, so wird dies für ihn dennoch ein neues Leben sein und man sollte nichts als Selbstverständlich erachten.

    Längst nicht jeder Hund ist dafür gemacht, solchen Ansprüchen gerecht zu werden. Ruhig zu bleiben, wenn Kinder Chaos verbreiten. Kontrolle abzugeben, wenn die Menschen diese aus Hundesicht selbst gerade nicht haben. Dafür können spielende Kinder ebenso ausreichen wie Begegnungen mit anderen Hunden oder ungewohnten Situationen. Und einem unerfahrenen Hundehalter fällt da natürlich besonders schwer.

    Was der Hund braucht, ist Anleitung, Konsequenz, Regeln, Grenzen, aber natürlich auch viel Verständnis, Freundlichkeit, unendlich viel Geduld und (gewollte) Erfolgserlebnisse in der Erziehung und Beschäftigung.


    Solltet ihr euch noch einmal für einen Hund interessieren, so nehmt euch, wie bereits erwähnt, Zeit. Lernt den Hund kennen, seine Umstände, den Umgang mit ihm. Gerade einer Familie mit Kindern würde ich immer raten, den Hund einige Male zu besuchen, mit ihm Gassi zu gehen, etwas Zeit mit ihm zu verbringen.


    Dafür kann die Hundesuche länger dauern und mehr, viel mehr Zeit und Geld in Anspruch nehmen.

    Bei 150 Euro für einen Hund sollte man entweder eine offensichtliche Problematik (wie zum Beispiel sehr hohes Alter) erwarten oder davon ausgehen, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt. Selbst Problemhunde werden meist für deutlich mehr Geld vermittelt.


    Nehmt die Verantwortung und die Chance wahr, die ihr nun habt, um für euren Hund das beste Zuhause zu finden.

    Alles Gute.


    (Und wenn ihr Lust habt, zu lesen: Hier im Forum gibt es auch mindestens ein Thema über "Kind und Hund". Da könntet ihr schauen, wie das bei anderen organisiert wird. Ich selbst habe übrigens auch Kinder und den mittlerweile 3. Welpen - inzwischen Junghund - zuhause)

  • Bitte nutzt diese Chance, ich habe nur still mitgelesen. Aber so ein Angebot kommt nicht mehr.


    Wir sind zu weit weg, aber bissl Spritgeld würde ich auch beisteuern wenn nötig. Dann aber an Flying-paws.

  • Ihr werdet euren Hund nicht umprogrammieren können. Ggf könnt ihr es managen wenn ihr Geld und Arbeit in die Hand nehmt plus euer Familienleben strukturiert. Aber Genetik lässt sich nicht abstellen

    Die sind wahrscheinlich froh, dass sie ihn loshaben, weil sie m.E. genauso überfordert waren wie ihr jetzt. Ein BC ist KEIN Familienhund und wenn man ihn als solchen haben möchte, geht das zu 99% schief und er wird wieder verkauft - wie m.M.n. vom Vorbesitzer.

  • Ok das klingt zu umständlich und teuer. Wir haben das Geld nicht zum Fenster rausschmeißen.


    wir werden ihn wieder abgeben.


    Danke euch für die Hilfe.

    Ich hoffe, der Hund kommt ganz schnell über eine BC Nothilfe in geeignete Hände. Von der Anschaffung eines anderen Hundes würde ich dringend abraten. Offensichtlich ist ein Tier für dich eher ein Accessoire und/oder Spielzeug für die Kinder. Wenn er nicht funktioniert, muss er weg! Klingt extrem kaltherzig!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!