Vermittlung von ukrainischen Hunden fragwürdig?

  • Findet es eigentlich noch jemand das herholen und sofort vermitteln von Ukrainischen Hunden etwas seltsam und irgendwie fragwürdig? Ist das ein Thema das man hier diskutieren könnte?

    Gibt es irgendwo die Versuche Besitzer und Hunde wieder zusammen zu bringen?


    Anlass ist ein Post des örtlichen Tierheims. Drei Hunde die am Bahnhof in Liew zurück gelassen wurden. Die eine Hündin kriecht in einen rein sobald man den Zwinger betritt. Bekommen jetzt noch nen Tierarzt Check und suchen dann ein neues Zuhause.


    Ich habe mir bei Kriegsausbruch auch Gedanken gemacht und Pixel würde wahrscheinlich auch irgendwo auf der Strecke bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen das jede Fluchtmöglichkeit, jede Unterkunft etc begeistert ist eine zeitweise inkontinente Hündin mitzunehmen. Vernüftig Strecke machen kann sie auch nicht.

    Klar gibt es immer die die ihre alten Schäferhunde über die Grenze tragen oder wegen dem Hund sogar im Kriegsgebiet bleiben, aber nur weil man das nicht leistet, heißt das ja nicht das man sein geliebtes Tier weg wirft und kein Interesse mehr daran hat.


    Und dann reissen sich die Leute wie die letzten Jahre um jeden verfügbaren Hund. Mir ist das schon bei Fundhunden aufgefallen. Da wurde sich direkt drunter gemeldet man würde ihn nehmen wenn sich niemand meldet. Hat alles einen seltsamen Beigeschmack.


    Kurzum gibt es Bemühungen Hunde und Besitzer wieder zusammen zu bringen? Gibt es vielleicht Pflegestellen die darauf ausgelegt sind? Was bräuchte man um ein Such und Find Register zu erstellen? Vielleicht auch mit einer Karte des Fundorts? Wie macht man das erreichbar?

  • naja die Hunde müssten dann ja solange in den Tierheimen und Pflegestellen bleiben, bis a die Besitzer gefunden sind und b diese so leben, dass der Hund dort auch leben kann.

    Und das halte ich für utopisch und unrealistisch.

  • Also ich gehe jeden Morgen Gassi am Ankommenscenter vorbei und da stehen jedes Mal auch Flüchtende mit ihren Hunden. Gestern war es ein kleines weißes Plüsch. (Mein Hund ist unverträglich und deshalb muss ich dann immer extra aufpassen) Hier gibt es auch extra Initiativen/Freiwillige, die Tiere vorübergehend betreuen, um sie dann wieder an die BesitzerInnen zu geben. Auch das Tierheim betreut vorübergehend bis BesitzerInnen und Hund eine Bleibe haben oder weiterziehen.


    Ich finde das nicht merkwürdig.


    Die Vermittlung von aufgegriffenen Hunden aus dem Kriegsgebiet unterscheidet sich für mich persönlich nicht von der normalen Auslandshundvermittlung. Als wüsste man da immer wem der Hund eigentlich gehört. Allerdings stelle ich mir das mit der Quarantänezeit im Tierheim schwierig vor wenn da nun eine große Menge an Hunden übernommen werden. Und gerade hier in der Großstadt kann ich mir die Vermittlung solcher Hunde schwer vorstellen. Bei Ängstlichkeiten, Mängelernährung und Traumas.


    Aber angesichts der Situation werden Dinge und Wege ausprobiert, da wird wahrscheinlich nicht immer die vernünftigste Handlung gewählt.

  • Ich find die Idee klasse. Aber kenne mich nicht aus. Bzw. Auf den Hilfeseiten für ukrainische Tiere finde ich sowas nich. Wenn es das nicht gibt….warum sollte es nicht machbar sein.

    Evt über Tasso mal nachfragen…..ich find es ne super Initiative. Und würde auch ein Tier ( muss nicht Hund sein) beherbergen können.

  • Was bräuchte man um ein Such und Find Register zu erstellen? Vielleicht auch mit einer Karte des Fundorts? Wie macht man das erreichbar?

    So ein Register gibt es bereits beim VDH


    Jetzt helfen! – Help for ukraine


    Dort kann man sehen (auch in der Ukraine) wo welche Hunde untergebracht sind.


    "Wir veröffentlichen die Liste und machen diese über unseren ukrainischen Partnerverband Züchtern und Hundehaltern in der Ukraine zugänglich." (VDH)

  • Ich denke, wenn der Hund identifiziert werden kann (Chip, Tatowierung), dann muss man sich eben darauf einstellen, den Hund wieder zurückzugeben, wenn das irgendwann möglich ist. Alles andere fände ich nicht ok.

    Also sich drauf einstellen, dass man "nur" Pflegestelle ist. Ich würde Ausschau halten nach Seiten im Internet, Facebook-Gruppen oder so, wo man Chipnummer o.ä. posten kann - damit die Besitzer eine Chance haben, den Hund wieder zu finden.

    Für die Hunde dann sicher besser, als lange im Tierheim bleiben zu müssen, und für die Tierheime auch.


    Da es sich um Haustiere handelt, also um Hunde, die das Zusammenleben mit Menschen gewohnt sind, ist die Vermittlung für mich damit eigentlich weniger kritisch zu sehen, als bei Strassenhunden oder Shelteraufzuchten, die dann im neuen Leben völlig überfordert werden bzw. an die übertriebene und verfehlte Erwartungen gerichtet werden.

  • Ich krieg am Rande einiges mit und das kalte Grausen. Nicht wegen Hunden, die mit Besitzer kommen, sondern wegen all den Shelterhunden, die irgendwer ankarrt, die mittlerweile die Grenzshelter im Umland völlig verstopfen, fragwürdige Impftiter haben, ev Parvoausscheider sind und sicher ne Menge nicht leicht oder sinnvoll vermittelbar.


    Die Ukraine hat 44 Millionen menschliche Einwohner. Das ergibt sehr frei geschätzte 10 MILLIONEN Hunde. Völlig utopisch, das im SocialMediaTierschutzheldenSinne zu lösen.


    Was in meinen Augen Sinn macht: Leuten zu helfen, die mit Hund kommen (Sehr schwierig wird es mit Züchtern. Im mitteleuropäischen Raum ziemlich undenkbar wo mit 10plus Hunden unter zu kommen und sich das auch leisten zu können) und einzelne Zuchttiere bestimmter Rassen raus zu holen, da geht grad viel Genmaterial für die Gesamtpopulation verloren. Die Ukraine hat sehr tolle Züchter, gerade bei eher seltenen Rassen.


    Alles andere...ich bin pessimistisch genug, anzunehmen, dass es ordentlich krachen wird, sich sehr viele Adoptanten sehr übernehmen werden und kill shelter für manche Regionen wieder Thema werden, weil anders nimmer bewältigbar. Und das dafür auch der südländische Tierschutz ein Vermittlungs- und Finanzierungsproblem kriegen wird.


    Mein persönliche Meinung: Große Sch..

    alles, aber hört auf die Streuner zu holen, wo bitte sollen die hin?

  • Ich bin da ganz bei pinkelpirscher

    Tiere, die mit ihren Familien ankommen aufzunehmen, evtl in Pension oder TH unterzubringen, bis die bekannten Besitzer wieder so leben, dass sie sie zurücknehmen können, ok.

    Aber jetzt alles nach D zu "retten" was vier Beine hat, egal ob Maus, Katze, Hund oder Esel, weil die Einfuhrbestimmungen vorübergehend aufgehoben wurden und das über SM im ganzen Land an Tierfreunde und Tierheime zu verteilen, da wird mir persönlich Angst und Bange vor den Folgen.


    Bei "Fundtieren" aus der Ukraine auch noch abwarten zu wollen, ob sich da vielleicht irgendwann jemand meldet, ist komplett utopisch und würde das komplette System hier in die Knie zwingen.


    Und ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich in der aktuellen Situation keinen Welpen habe, der erst noch vollen Impfschutz aufbauen muss, denn mich gruselt bei der Vorstellung, was da jetzt dann draußen rumläuft, was eigentlich dringend in Quarantäne gehören würde. Wir haben hier in der Region schon genug Probleme mit den Welpen aus illegalen Transporten, jetzt auch noch die legal ungeprüft eingeführten Tierschutzhunde aus der Ukraine... ne da gruselt es mich. Vor allem weil bei "wir müssen sie retten!!!1!!11!!121!" einfach zu oft der gesunde Menschenverstand aussetzt

  • Die Tierschützer, die sich schon lange um ukrainische Strassenhunde kümmerten, machen das jetzt weiter und das ist auch gut so.


    Ich habe auch nicht so große Angst vor Hundeseuchen, weil meine Hunde geimpft sind und nicht Stromern gehen und sich selten auf Hundewiesen rumtreiben. Aber ich werde meine jetzt einfach mal boostern lassen.

    Tollwut, Staupe und Parvovirose. Sicher ist sicher.

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