Hund "bockt" beim Spaziergang

  • Spricht denn etwas dagegen, die ersten 5 Minuten in die von ihr gewählte Richting zu gehen und dann nach und nach auch mal in eure gewünschte?

    Was passiert, wenn ihr zusammen rennt? Ich habe grade einen Gassihund mit Angstproblematik, er guckt sich viel um, bleibt dann auch stehen um die Lage zu checken und läuft am entspanntesten ohne Leine, weil er dann weiß, dass er ausweichen kann wenn was ist. Das geht bei euch natürlich noch nicht, für ein freies Laufen kennt ihr euch ja noch nicht gut genug.

    Aber ich habe gemerkt, dass mein Gassihund beim Rennen gut Stress abbauen kann, und auch wenn er gestresst ist kommt er besser mit wenn man ein Stück rennt. Das muss garnicht stundenlanges Joggen sein (das geht gar nicht, dazu fehlt mir die Fitness xD🙈), aber auch einfach 50m zu sprinten hilft ihm sehr. Vielleicht mag eure Hündin das ja auch?

    Was ihm außerdem hilft ist, mit anderen Hunden mitzulaufen. Er ist auf der Straße aufgewachsen und kann Hunde viel besser einschätzen als Menschen. Vielleicht wäre das auch was zum mal ausprobieren, nicht jetzt sofort am Anfang, aber wenn sie ein paar Wochen da ist und euch kennt, vertraut und einschätzen kann :)

  • Hailey wollte anfangs überhaupt nicht weg von der Wohnung (sichere Höhle?).

    Wir sind immer nur so weit gegangen, wie sie sich getraut hat, bzw. haben wir sie ein paar Mal über die Straße (vor Straßen und Autos hatte sie extreme Angst) getragen, weil dort ein schöner grüner Park ist.

    Nach ca. 2-3 Wochen sind wir immer weiter gekommen.

    Mit ein bisschen Geduld schafft ihr das bestimmt!

    Liebe Grüße

  • Auch das Ziehen an der Leine zeigte Elsa häufig und verstärkt in stressigen Situationen.

    Flucht nach vorn. Sie hat dann auch nichts anderes gemacht, als zu ziehen, kein interessiertes Schnüffeln, kein entspanntes Umsehen, sondern nur zug!zug!zug!-nach vorne. Richtig fahrig und gestresst. Wie ist das denn bei euch?


    Wie ist euer Hund denn ansprechbar?

    Danke für deine ausführliche Antwort!

    Wenn sie nicht stehen bleibt, dann sieht es so aus: schnüffeln, rennen, schnüffeln, rennen. Gerne auch kreuz und quer laufen, plötzlich auf die andere Straßenseite ziehen. Streckenweise trabt sie aber auch einen ganzen Weg entlang gradeaus. Sie ist wohl auch jagdlich sehr interessiert laut Tierheim und schnüffelt seeehr gerne und viel.

    Ansprechbar war sie bei den ersten Spaziergängen gar nicht. Beim letzten hatte ich Leckerchen dabei, da hat sie mich recht oft angeschaut und manchmal geschaut, wenn ich sie angesprochen habe.

    Spricht denn etwas dagegen, die ersten 5 Minuten in die von ihr gewählte Richting zu gehen und dann nach und nach auch mal in eure gewünschte?

    Was passiert, wenn ihr zusammen rennt?

    Was ihm außerdem hilft ist, mit anderen Hunden mitzulaufen. Er ist auf der Straße aufgewachsen und kann Hunde viel besser einschätzen als Menschen. Vielleicht wäre das auch was zum mal ausprobieren, nicht jetzt sofort am Anfang, aber wenn sie ein paar Wochen da ist und euch kennt, vertraut und einschätzen kann :)

    Ja erstmal in ihre und dann in meine Richtung zu gehen, könnte ich mal probieren :)

    Rennen haben wir mal probiert als sie noch im Tierheim war. Sie ist erst mitgerannt (freiwillig ohne ziehen) und hat dann angefangen in die Waden zu zwicken. Hier bei uns haben wir es noch nicht probiert.


    Anderer Hund: Sie wurde zusammen mit einem anderen Hund gefunden mit dem sie so eng war, dass sie eigentlich als Paar vermittelt werden sollten. Das hat nicht geklappt für 1,5 Jahre, deshalb wurden sie doch getrennt und einzeln vermittelt. Ist erst ein paar Wochen her. Ich frage mich grade auch, ob sie das stehen bleiben auch schon gemacht hat, als der andere Hund noch mit dabei war.

    Hailey wollte anfangs überhaupt nicht weg von der Wohnung (sichere Höhle?).

    Wir sind immer nur so weit gegangen, wie sie sich getraut hat, bzw. haben wir sie ein paar Mal über die Straße (vor Straßen und Autos hatte sie extreme Angst) getragen, weil dort ein schöner grüner Park ist.

    Nach ca. 2-3 Wochen sind wir immer weiter gekommen.

    Mit ein bisschen Geduld schafft ihr das bestimmt!

    Liebe Grüße

    Vor etwas konkretem hat sie glaube ich wirklich keine Angst, sie will sogar eher entlang der stärker befahrenen Straße gehen als den ruhigen Weg, den ich gehen wollte.

  • Hmmmm, Reize werden ja auch sehr unterschiedlich wahrgenommen von Hunden. Mein erster Gassihund war ein English Setter aus dem spanischen Tierschutz. Der war im Wald und im Park am Anfang immer vollkommen drüber, wegen dem starken Jagdtrieb und gar nicht ansorechbar. An Straßen, in Baumärkten usw viel entspannter, da konnte er auch an der Leine laufen ohne die ganze Zeit reinzurasseln.

    Kann also durchaus sein. Wenn sie in einer Stadt aufgewachsen ist, ist sie ja auch auf Straßen etc sozialisiert und kennt Wald und Wild ja vielleicht gar nicht so gut.

    Würde also nicht unbedibgt davon ausgehen, dass Straße mehr Stress für sie ist, nur weil man das so sagt. Beobachte sie einfach in dem jeweiligen Umfeld, Körperhaltung, Anspannung, Ohren, Rute. Wenn du magst kannst du auch ein Video machen und hier einstellen, dann können die erfahrenen Leute mal drüber gucken :)

  • Ich war jetzt nochmal kurz draußen und hab versucht zu filmen. Waren so 10 Minuten draußen. Wollte eigentlich nur kurz zum lösen raus, aber sie ist dann weiter und ich hab sie gelassen.

    So sieht es aus, wenn sie läuft. Sie wollte unbedingt an dieser stressigen Straße gehen :D


    Ich bin dann irgendwie umgedreht, weil es ja nicht zu lang werden sollte. Ein paar Mal musste ich halt schon ziehen, wenn sie zu fremden Leuten will oder in jeden Hauseingang.

    Kurz vor zu Hause hat sie dann angefangen stehen zu bleiben. Das Video ist leider nicht so gut, war schwierig zu filmen. Immer wenn ich in die Hocke gegangen bin und gelockt habe, ist sie ein bisschen zu mir und dann aber wieder stehen geblieben. Mit viel Locken und Futter haben wir es wieder nach Hause geschafft. Das war jetzt neu, normal ist sie immer am Anfang stehen geblieben, aber auf dem Rückweg gelaufen.

  • Wenn sie nicht weiter will, könntest du sie statt zu locken, einfach nur streicheln/durchknuddeln ohne aufs Weitergehen zu drängen. (Wenn es nicht gerade ein völlig unpassender Platz ist...)

    Vielleicht reißt sie das ja schon raus aus ihrer "Blockade"?

    Nur so als Versuch.

  • Ich hatte einen Hund der bei den Gassirouten wählerisch war.


    Wenn sie bspw links lang wollte, und ich wollte rechts lang, ist sie stehen geblieben oder umgedreht und nach hause gelatscht. Und wenn sie doch mit mir mit ging, dann eher semi begeistert.


    Allgemein war sie eine sehr selbstständige Hündin die kein Problem damit hatte auch mal ihr eigenes Ding zu machen.


    Ihr habt nen Dackelmix, habt sie aber grad mal 3 Tage.


    Ich sehe nen Hund der ähnlich drauf ist wie unsere Hündin es war.


    Was da geholfen hat? Geduld und Bindung. Der Hund brauchte einen Sinn darin diesen "blöden Weg" oder in diese "ungewollte Richtung" zu gehen, statt seiner eigenen Nase nach.

    Und da wirst du den Hund nicht nach 3 Tagen von überzeugen können.

    Ich würde sie erstmal ankommen lassen und es versuchen wenn Bindung da ist.

    Bis dahin würde ich versuchen es so aussehen zu lassen als hättest du eh vor gehabt in "ihre Richtung" gehen zu wollen.

    Ihr seid noch nicht in der Position um sie zu etwas überzeugen zu können ^^

    Sie muss erstmal so weit bei euch angekommen sein, dass sie mit euch mit geht, weil sie lieber bei euch sein will statt auf ihre Interessen zu beharren.


    Du schreibst ja auch dass sie vorher anscheinend recht eigenständig gelebt hat. In den Videos sehe ich jetzt auch keinen ängstlichen Hund, sondern eher einen Hund der halt sein Ding macht, der eben gern erstmal in Ruhe die Zeitung lesen mag.

  • Mir ist noch eine Frage eingefallen. Ich habe das bisher so gemacht, dass ich sie an der Wohnungs- und Haustüre erstmal so abblocke, damit sie nicht vor mir hektisch rausrennt. Also so, dass sie erstmal an der Tür stehen bleibe, bis ich sie einlade durchzugehen. Soll ich das weiter machen oder ist das auch schon eine zu große Einschränkung? Ich will ihr wirklich nicht den Spaß am Gassi gehen versauen :(


    Ah jetzt haben sich unsere Beiträge grade überschnitten! Das beruhigt mich schonmal, dass sie auf dich auch keinen ängstlichen Eindruck macht. Dann hoffe ich einfach mal, dass es mit mehr Zeit und Bindung besser wird und bis dahin stresse ich uns beide nicht :D

  • meine Hunde dürfen auch nicht einfach aus der Tür schiessen.


    Das hat auch nichts damit zu tun, dass du ihr den Spaziergang madig machst. Aber man kann ganz gesittet gemeinsam durch die Tür, ohne dass einer den Anderen da durch bombt. Das läuft unter Alltags-Regeln.


    Auch wenn sie vielleicht noch nicht allzu viel kennt, Regeln braucht auch sie. Das erleichtert das Zusammenleben, weil es Klarheit schafft. Was ist erlaubt, was nicht.

    Leitplanken sozusagen.


    Die würde ich such gleich von Anfang an einfordern. Nett aber konsequent. Nicht zuerst alles laufen lassen, und wenn es mühsam wird dann erst Regeln einfordern wollen.

  • Danke dir! Ja so versuchen wir es auch umzusetzen :)

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