Freilauf und Rückruf beim angehenden Junghund

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade ein paar Fragezeichen.

    (Zur Info vorneweg: Ja, ich war in der Welpenschule, die ist nun aber wegen Corona kurzfristig gestrichen worden).


    Rudi (16,5 Wochen und deutlich auf dem Weg zum Junghund: er hebt schon das Bein und markiert, hat seinen Fokus "nach außen" erweitert, etc.) ist zwar schon mein zweiter Hund, aber meinen ersten (Tierschutz-)hund konnte ich aus unterschiedlichen Gründen nie richtig im Freilauf haben - nur Schleppleine.

    Daher habe ich das Thema "Rückruf und Freilauf" noch nie von Anfang bis Ende durchgezogen.


    Natürlich habe ich mich eingelesen etc., aber leider enden meine Informationsquellen irgendwie immer an folgendem Punkt:

    "Sobald der Welpe keinen Folgetrieb mehr hat, müssen Sie ihn zwingend an die Leine nehmen".

    (Gestern erst wieder gelesen. Danach hörte der Text dazu auf...).


    Äh, ok. Und dann??


    Aktuell ist es so: Obwohl er sich schon wirklich sehr für die Außenwelt und seine Artgenossen interessiert, ist er immer abrufbar, selbst aus dem Spiel.

    Dann bekommt er natürlich immer eine Belohnung (auch zuhause).

    Ich habe das so aufgebaut, wie es in der Welpenschule empfohlen wurde.


    Ich übe den Freilauf ca. 4-5x in der Woche auf einer Wiese ohne Autoverkehr, aber mit unterschiedlichen Reizen (Spaziergänger, HH, Jogger, Kinder).

    Ich versuche mich an die Tipps zu halten, indem ich schaue, dass es bei mir immer spannend ist (indem ich ihm was zeige, mal Leckerli verstecke etc.), mache Richtungs- und Tempowechsel und rufe ihn "dosiert" (also nicht nur 1x, aber auch nicht 100x ab). Gerne auch, wenn etwas für ihn gerade total spannend ist.

    Und ich konnte es bislang immer vermeiden, dass nach dem Rückruf "die Party vorbei" war. Nach dem Rückruf und der Belohnung lasse ich ihn nach dem Kommando "ok" wieder laufen.

    Die Leine mache ich immer dran, wenn er eh bei mir rumsteht und gerade nichts Spannendes sieht.

    Momentan verknüpfe ich das Rückrufsignal zusätzlich mit einem Pfiff auf zwei Fingern. Klappt auch.



    Jetzt habe ich drei Fragen:

    • Es heißt ja, man soll den Hund nur dann rufen, wenn man sicher weiß, dass er kommt. Aber woher soll man das wissen? Klar, wenn er schon - einfach so - auf mich zurennt und ich dann "komm" rufe oder pfeife, dann kommt er. Aber wenn ich ihn aus dem Spiel abrufe, kann ich doch vorher nicht wissen, ob er kommt?! Aber üben muss ich es doch. Für mich beißt sich die Katze da in den Schwanz. Aber ich bin mir sicher, mir kann das jemand hier erklären.
    • Dann frage ich mich, wie man denn mit der Freilauf- und Rückruf-Übung weitermachen soll, wenn man "den Junghund zwingend an die Leine" nehmen soll, sobald "der Folgetrieb endet". Meinen die damit Schleppleine? Soll man dann solange warten, bis er einmal wegläuft (das denke ich ja mal nicht, daher eher rhetorische Frage)? Weil solange es klappt, brauche ich den Freilauf doch nicht einfach einstellen.
    • Zuletzt wäre ich für Tipps dankbar, wie ich die aktuelle Situation noch variieren kann. Es klappt ja super, aber ich will nicht, dass es sich abnutzt.


    Meine Überlegungen zum dritten Punkt, die ich mir schon gemacht habe:

    • Mich verstecken: ist halt schwierig, besonders im Winter, Büsche haben ja kein Laub. Außerdem schaut er immer nach mir und merkt ja schon jeden Richtungswechsel.
    • Mich mal in den Wald trauen: Da wären andere Reize und tatsächlich gute Versteckmöglichkeiten. Problem: Einer unserer Wälder ist riesig! Da habe ich echt Angst, mich selbst zu verlaufen, richtig gruselig dort. In dem anderen Wald sind unheimlich viele Reiter, Jogger und Radfahrer unterwegs.
    • Ein attraktives Spielzeug mitnehmen und ihn aus dem Spiel damit abrufen: Naja, kann man machen, aber wenn er schon beim Spiel mit anderen Hunden kommt, ist ein Spielzeug vermutlich kein mega Reiz.
    • Ihn mit "bleib" warten lassen, etwas verstecken und ihn dann suchen lassen (habe ich bislang noch nicht gemacht, weil er noch ziemlich schlecht darin war, seine Nase einzusetzen. Das sollte jetzt aber klappen. Die Frage ist nur: Mit Freilauf und Abrufen hat das ja relativ wenig zu tun. Das wäre vielleicht eher was Zusätzliches?)
    • Bei der Belohnung variieren: Bislang habe ich Leckerli und Käse. Würde gerne mal einen Jackpot einsetzen. Macht man das dann nach dem Zufallsprinzip einmal bei so einem Spaziergang? - Da er noch relativ lange braucht, um etwas zu essen / schlucken, habe ich das bislang noch nicht gemacht.


    Vielleicht gibt es zu dem Thema ja schon einen guten Thread.

    Mir geht es halt wirklich konkret um das Rückruftraining / Freilauf beim Übergang vom Welpen zum Junghund.


    Danke schon mal!


    LG

    LaComadrea77

  • Hmmmm.... das ist wieder so etwas, das ich nie explizit geübt habe. Zuviel und ständig rufen kommt mir eher kontraproduktiv vor, da hat der Hund doch dann irgendwann mal die Schnauze voll....


    Ich habe auf einem Spaziergang allerhöchstens einmal gerufen, wenn nix war, damit ich den Hund nach fürstlicher Belohnung wieder entlassen konnte. Und das auch nicht auf jedem Spaziergang...


    Ich war aber auch mit meinen Hunden von Anfang an im Hundesportverein und habe vermutlich meine Hunde ganz anders aufgebaut. Klar, Sport und Alltag sind zwei Paar Stiefel, aber wenn der Hund verinnerlicht hat, zusammen haben wir mächtig Spaß, kommt er vermutlich mit anderen Vorstellen an, als wenn man nicht viel zusammen macht... (ich weiß ja nicht, ob und was ihr zusammen macht).


    Versteckt hab ich mich nie, das wollte ich meinen Hunden nicht antun, grade die Aussis sind eh ziemliche Kleber, da wären die vermutlich noch mehr an mit gepappt und hätten sich gar nicht mehr entfernt.


    Ich finde, dein Spaziergangprogramm hört sich sehr anstrengend und verkopft an - für beide Seiten...


    Das mit dem Abrufen aus dem Spiel, hat sich übrigens bei uns einfach so ergeben, dass wir mit Gassifreunden unterwegs waren. Da sind wir ja zusammen marschiert und konnten einfach gucken, wann die Hunde genug hatten. Anfangs einsammeln (Welpi musste ja eh irgendwann getragen werden), dann anfangen abzurufen, wenn sie an verschiedenen Stellen geschnuppert haben, die haben ja auch gemerkt, wir sind jetzt die ganze Runde zusammen, da kann ich ruhig mal nach Frauchen gucken gehen. Aber auch hier, nicht explizit geübt und mich dann aufgeregt, wenn es nicht geklappt hat. Einfach gemerkt, dass es besser und zuverlässiger wurde. Und irgendwann, wenn ein Fremdhund um die Ecke kam, hat auch da der Abruf geklappt...

  • Vielen Dank @Turbofussel für Deine Antwort! Es beruhigt mich ja, dass es wohl auch einfach so "von alleine" geht, wenn man es in den Spaziergang integriert.


    Ja, kann ich gut nachvollziehen, dass er verkopft klingt :woozy_face: , aber ist es eigentlich nicht. Ich habe es nur möglichst vollständig geschildert, und dann klingt es halt so systematisch, v.a. wenn man halt die Dinge der letzten Wochen alle zusammenfasst. Das wirkt dann natürlich wie ein Brett. Ich mache mir da natürlich keine Checkliste ("und jetzt noch 3 Richtungswechsel") und ich mache nicht alles immer, sondern wie es sich in der Situation ergibt.

    Ok, manche Situationen muss ich auch mal konstruieren, weil sie sich einfach nicht ergeben. Naja, in der Hundeschule ist das ja zu 100% so (und selbst mir zu viel...)


    Noch zum Hintergrund:

    Rudi machen solche Sachen total Spaß, mein Ersthund würde mir den Vogel zeigen. Der reagiert schon immer mit Stress auf jegliche Übungssituation. Da musste ich anders vorgehen.


    Rudi ist ein kleiner Streber, wenn ich z.B. mal eine Minute "bei Fuß" übe, dann will er immer weiter und weiter machen. Auch zuhause, wenn wir mal Kommandos üben. Selbst bei Kommandos, bei denen es nie Leckerli gibt ("Pfote" zum Beispiel, das finde ich eine unsinnige Sache. Er fing irgendwann selbst durch Zufall damit an, ich lachte, sagte "ui, gibst Du Pfote!", seitdem kommt er mehrmals am Tag und gibt mir die Pfote. Total irre, der Typ).


    Ich denke, ich werde mir aber Deinen Kommentar zu Herzen nehmen und ihn nicht mehr so oft abrufen (wobei es jetzt echt nicht 100X ist, aber weniger ist trotzdem manchmal mehr). Sonst nutzt es sich vielleicht dadurch wirklich ab.

  • 1. Frage: Im Optimalfall ist man immer 100%ig sicher, ja. Praktisch werden da meist Fehler unterlaufen, wenn man eben mal etwas riskiert. Die Frage ist halt was die worst-case Konsequenzen sind und ob man Möglichkeiten hat sich Nachdruck zu verschaffen. Der Rest ist dann immer eine Einzelfallentscheidung. Mal am Beispiel "Spiel": Man kann zB am Ende, wenn die Hunde schon müde, nicht mehr sonderlich aufeinander fixiert und in der Nähe sind abrufen (wo man zur Not auch schnell hin gehen kann und den Hund holen wenn er nicht kommt), anstatt gleich von Anfang an wenn die Hunde gerade mitten im wilden Rennspiel weit weg sind zu rufen, wo der Hund einen eh kaum hören kann und man absolut keine Möglichkeiten hat sich durchzusetzen.

    Im Endeffekt geht es darum die Situation richtig zu beurteilen. Aber nach Perfektion streben und perfekt sein sind nunmal zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Möglichst langsam rantasten vom Schwierigkeitsgrad und möglichst sicher sein ist das was realistisch möglich ist.


    2. Frage: Ja, damit ist eine Schleppleine oder eine lange Leine gemeint (Der Unterschied ist ob du das Ende in der Hand hast oder nicht). Es wird wahrscheinlich die Zeit kommen, wo du merkst, dass der Hund kommt und es sich währenddessen anders überlegt, oder er erstmal nur noch kurz fertig machen muss, oder er sehr viel langsamer als üblich kommt oder erst nach dem zweiten Rufen.

    Das wäre dann der richtige Zeitpunkt. Praktisch kann (wird) es einen natürlich auch kalt erwischen. Ich würde an deiner Stelle wäre jetzt auch zunehmend vorsichtig mit dem Schwierigkeitsgrad erhöhen, das verdoppelt nur das Risiko, sondern würde langsam aber sicher Umgebungen suchen, wo die Konsequenzen des Nicht-Gehorsams überschaubar bleiben. Hier gibt es zB eine sehr gerade Strecke mit Fluss auf der einen und Wildzaun auf der anderen Seite und wenig frequentiert.

    Oder an problematischeren Strecken einfach vorsorglich schonmal die Leine dran. Das muss ja auch noch etwas geübt werden, dass der Hundden Radius kennen lernt und v.a. der Mensch das Handling. Und eine Schleppleine ist ja Freilauf.


    3. Frage: Du kannst natürlich weiter variieren, da gibt es auch sehr viele Möglichkeiten. Du solltest aber nicht übersehen, dass es für denjenigen der nicht lernen muss sehr viel schneller langweilig wird als für den Lernenden. Erfahrungsgemäß ist es gerade die mangelnde Festigung die zu den größten Problemen führt. Und auch für den Hund ist es eine Lektion auch dann noch zu kommen wenn es langweilig und unnötig erscheint. Typische Situation aus dem Alltag wäre zB viel Gegenverkehr, wo der Hund wieder und wieder aus Höflichkeit kurz ran gerufen wird obwohl er von sich aus eigentlich kein Interesse an den Menschen hätte.

    Und ich möchte dich allgemein warnen da zunehmend vorsichtiger zu werden und zumindest die Schwierigkeit nicht mehr groß zu steigern oder zumindest sehr vorsichtig. Du wirst wahrscheinlich bald eine Variation von ganz anderer Seite rein bekommen. Selbst wenn man es erwartet trifft es einen meist kalt, wenn das liebe, folgsame Welpchen einem plötzlich die Mittelkralle zeigt. Wenn man das Gefühl hat schon richtig gut zu sein, wird das nur noch schlimmer ;)

    Außer natürlich, kommt auch vor, die Pubertät geht fast unsichtbar an euch vorüber.

  • ich hab meine Hunde immer genau 1 mal gerufen und wenn Hund dann mal nicht kam, dann bin ich hin und hab angeleint und fertig. Meine Hunde haben das so wunderbar gelernt.


    hab noch nie gehört, dass man seinen Hund zwingend anleinen soll, sobald der Folgetrieb endet. Meine habe ich aber auch generell nur da abgeleint wo es sicher war, wüsste nicht wieso ich sie da hätte anleinen sollen und irgenwie sagt einem ja auch der normale Menschenverstand, das man einen Hund der noch im Training ist jetzt nicht an der befahrenen Straße ableinen sollte.

    Wenn du so dolle angst im Wald hast, dann geh nicht in den Wald :D oder geh wenn mit einer zweiten Person in den Wald.

  • Zur 1. Frage: Unser Trainer meinte, dass man erstmal nur den Namen rufen sollte, wenn der Hund darauf nicht reagiert, wird er vermutlich auch nicht auf den Rückruf hören. Wenn er schaut, kann man sich ziemlich sicher sein, dass er auch auf den Rückruf hört.

  • Hey!

    Ich hatte damals extra einen Rückrufkurs bei der Hundetrainerin gebucht.

    Die Reihenfolge war wie folgt:

    1. In reizärmster Umgebung anfangen (z. B. Wohnzimmer zu Hause).
    2. Das Rückrufkommando/-pfiff zuerst nur dann nutzen, wenn der Hund nach Anlocken schon fast komplett zu mir gelaufen war.
    3. Erst nach vielen erfolgreichen Malen den Rückruf/-pfiff initial nutzen.
    4. Wenn Punkt 3 erfolgreich klappt, dann die Umgebungsreize vorsichtig steigern und dort dann wieder mit Punkt 2 starten.
    5. Wenn der Rückruf/-pfiff aus irgendeinem Grund mal nicht klappt, den Hund nach ca. 1 sec an der Schleppleine zu sich ziehen (nichts Brutales!!) und ihn trotzdem loben, als wäre er von alleine gekommen. Er soll damit vermittelt bekommen, dass es zum Rückruf keine Alternative gibt.

    Es wurde darauf hingewiesen, dass es aber doch durchaus auch einmal einen Grund geben kann, warum der Rückruf ignoriert werden darf. Beispiel: meiner kackt gerne in den Wald. Eigentlich soll er aber gar nicht ins Unterholz. Es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass ich ihn auf dem Weg dorthin zurückpfiff, er dies ignorierte und wenige Sekunden später sah ich ihn kacken. Dann habe ich ein entspanntes "OK" gerufen und er kam nach seinem Geschäft.

    Muss der Hund auf dem Rückweg an anderen Hunden vorbei, ist vielen Hunden die sichere Passage wichtiger, als schnellstmöglich zum Herrchen/Frauchen zu kommen. Wenn er also langsamer wird, stehen bleibt, am Boden schnüffelt, etc etc um einen höflichen Kontakt zu sichern und kommt dann anschließend zurück, ist alles im grünen Bereich.


    Die Trainerin erklärte uns ebenfalls, dass wir auch mal meckern dürfen, wenn der Hund im finalen Stadium ohne Leine nicht gehorcht. Sie machte vor, mit kräftigem Fußaufstampfen in Richtung Hund zu gehen, ihn anzumeckern, sobald er aber dann auf den Rückruf reagierte, SOFORT umschalten, rückwärts gehen und mit Freundlichkeiten den Hund zu einem locken.


    So grob und kurz, wie es mir vermittelt wurde.


    LG
    Matthias

  • Also ich denke, Dein Vorgehen klingt perfekt, aber auch ich würde weniger 'Schwierigkeiten' einbauen. Und nur schrittchenweise sehr dosiert Varianten einbauen, Digirunning hat finde ich die Kleinstschritte (gut Wohnzimmer kannst Du in Deinem fortgeschrittenen Stadium schon auslassen ;) ) sehr gut beschrieben. Aus dem Spiel herausrufen würde ich genau so Javik es unter ihrem ersten Stichpunkt beschreibt angehen - aber ehrlich gesagt ist das schon sehr hohe Schule!


    Ich würde wirklich 1000mal den Hund in sicheren Situationen abrufen, so dass 1000 mal nichts schief gehen kann, dann ist der automatische Reflex beim 1001. Mal (Ernstfall) viel stärker als wenn Du vorher den Abruf nur wackelig hattest und 'dauernd' eingreifen musstest.


    Und in Zeiten der Hormonwallungen im Gehirn kommt dann tatsächlich die Leine dran - wobei ich persönlich mit Schleppleinen nichts anfangen kann. Trotzdem kann ich im Notfall meinen Kleinen zuverlässig abrufen.


    Einen Hinweis zum Belohnen: traditionell wird immer folgender Ablauf geübt: Heranrufen - Hund kommt - soll sich hinsetzen - wird dann belohnt.

    Aber das sind zwei Übungen: erste Übung ist das möglichst schnelle Herankommen (= dynamische Aktion) - das belohne ich z.B. immer dynamisch, das heißt dass ich z.B. mit dem Hund in dessen Laufrichtn noch ein Stückchen mitrenne und dabei quietsche. Oder den großen Herankommschwung mit dem Wurf eines Leckerlis in die Laufrichtung des Hundes weiterleite. Damit fördere ich die Schnelligkeiz des Herankommens, Laufen per se ist ja auch schon selbstbelohnend.

    Dann kann als zweite Übung die Orientierung zu mir z.B. durch das Antrainieren eines Nasenstupsers an meine hingehaltene Handfläche ein zweites Leckerli abgestaubt werden. Diese Übung bringt dann Ruhe rein.


    Ich wünsch' Dir noch viel Spaß mit Deinem Kleinen.

  • Hey!

    Ich hatte damals extra einen Rückrufkurs bei der Hundetrainerin gebucht.

    Die Reihenfolge war wie folgt:


    Hallo Matthias,


    super, ganz lieben Dank! :smiling_face:

    Ich glaube, ich würde mir auch sofort ein Rückruftraining gönnen, sobald ich merke, dass es auf jeden Fall Sinn macht. Bzw. werde ich eh demnächst mal ein Einzeltraining buchen und mir ein paar Tipps holen. Habe ja zwei Hunde, da ist das nie rausgeschmissenes Geld! Und da der Welpenkurs nicht mehr stattfindet...


    Deine aufgezählten Schritte (danke dafür!) habe ich auch so durchgemacht, bis auf das mit der Schleppleine (weil er ja bislang immer kam). Manchmal hat er eine gaaanz dünne leichte Schnur dran, ich könnte also daran ziehen, wenn es notwendig würde.

    Ich war ja zweimal in der Welpenschule, bis der Kurs abgesagt wurde. Da hat sie das mit dem "Locken" bzw. Namen rufen und dann "komm" / "Hier" rufen, sobald er fast bei einem ist, auch so erklärt. Also war DAS damit gemeint, dass man es nur einsetzen soll, wenn man sicher ist.

    Ich habe das dann auch erst zuhause gemacht, dann im Garten, etc.


    Mein Ersthund läuft ja nicht frei (wobei ich es mich heute doch mal getraut habe, und er kam sogar sofort, als ich gepfiffen habe). Wenn er im Garten ist und ich ihn pfeife, hat er auch manchmal keinen Bock. Da rufe ich dann auch schon mal laut "hey!", woraufhin er dann i.d.R. wirklich kommt. Und dann lobe ich natürlich überschwänglich. Also ich finde das auch ok, dass man da auch mal resolut sein darf. Es gibt ja auch Gefahrensituationen, wo es einfach keine andere Möglichkeit gibt.


    Mir macht das jetzt alles gerade Mut, dass ich es ggf. mit meinem Ersthund auch mal wagen kann.

    Ich muss gestehen, dass ich halt ein totaler Schisser bin und ich immer Angst habe, meine Hunde zu verlieren. Der von meinen Großeltern wurde halt im Freilauf vor den Augen meines Opas überfahren, dieses Familientrauma werden wir alle irgendwie nicht mehr richtig los. Er hat bis zu seinem Tod oft noch geweint deswegen :loudly_crying_face:

  • Ich würde wirklich 1000mal den Hund in sicheren Situationen abrufen, so dass 1000 mal nichts schief gehen kann, dann ist der automatische Reflex beim 1001. Mal (Ernstfall) viel stärker als wenn Du vorher den Abruf nur wackelig hattest und 'dauernd' eingreifen musstest.



    Einen Hinweis zum Belohnen: traditionell wird immer folgender Ablauf geübt: Heranrufen - Hund kommt - soll sich hinsetzen - wird dann belohnt.

    Danke Dir auch für Deine lieben und ausführlichen Worte!


    Zum 1. Absatz / Zitat von Dir: Guter Punkt. Ich werde lieber noch mal einen Schritt zurück gehen und parallel öfter in einfachen Situationen rufen und ihn belohnen. Das mit dem Reflex klingt plausibel!

    Werde ich jetzt auch mal mit dem Ersthund machen. Vielleicht schaffe ich es bei ihm doch noch...


    Zum zweiten Punkt: Hierzu habe ich öfter gehört, dass der Hund NICHT sitz machen soll, weil das sonst zwei Kommandos wären (kommen und setzen) und er dann denkt, dass er nicht fürs Kommen belohnt wird. Aber ich glaube, das hast Du auch damit sagen wollen.

    Das mit der Dynamik (Laufrichtung) mache ich ähnlich: Wenn er auf mich zugerannt kommt, renn ich gleichzeitig immer in paar Schritte rückwärts und gebe ihm dabei das Leckerchen, sodass er quasi in der "Komm-Bewegung" belohnt wird. Das Leckerchen zu werden klappt bei ihm noch nicht, er würde eeewig suchen und hätte wahrscheinlich vergessen, wofür es nun ist. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Danke Dir noch mal, sehr hilfreich!!!

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