Wieder einen Hund anschaffen, rassetypische Krankheiten und Angst

  • Hallo liebes Dogforum,


    das ist mein 1. Beitrag hier. Ich fang einfach mal an - könnte länger werden.


    Im Januar ist mein Seelenhund ganz plötzlich und unerwartet gegangen und meine Welt liegt immernoch in Scherben... er war einfach der beste Hund für mich, er war mein ein und alles, mein Sonnenschein an jedem Tag. Er hat mich immer alles um mich herum vergessen lassen, er hat mir so viel gegeben. So viel Liebe und Halt. Ich vermisse ihn so sehr und werde ihn für immer lieben.


    Mir fällt es so schwer grad zu schreiben, aber ich wünsche mir trotz allem wieder einen Hundebegleiter in meinem Leben.


    Mein Schatz war ein Golden Retriever. Er war von einer wahnsinnig liebevollen Züchterin, die auch im VDH züchtet. Leider plant sie gar keinen Wurf in diesem Jahr.


    Jedenfalls hat unser Schatz leider einige Krankheiten gehabt, unter anderem hatte er ziemliche Probleme mit dem Rücken und auch Epilepsie. Beides hatten wir gut in den Griff bekommen, so dass er ein gutes und glückliches Leben hatte (hatte auch nichts mit seinem Tod zu tun).


    Ich bin einfach eigentlich ein Goldie-Fan und hätte auch gern wieder einen Goldie. Leider ist die Rasse ja überzüchtet und ich hab Angst, mit einem nächsten Goldie vielleicht wieder früh Knochenprobleme oder ähnliches zu haben, Arthrose, Epilepsie...


    Ich hätte gern einen Hund mittelgroß, so 40-60 cm Schulterhöhe, sodass kleine Rassen eigentlich eher raus sind.


    Ich lese momentan stundenlang im Netz, schwanke zwischen Aufs-Herz-hören und meiner Angst. Ich weiß, dass ich bei einem Lebewesen niemals eine Garantie für die Gesundheit bekommen kann. Ich hab grad so viel Angst vor einem kranken Hund und den vielen schrecklichen Sorgen...


    Beispiel: der Aussie gefällt mir auch, viele rassetypische Krankheiten. So gehe ich Rassen durch...

    Tierschutz-Hunde habe ich dran gedacht, da hab ich Angst vor den Mittelmeerkrankheiten.

    Usw..


    Ich höre auch in meinem Umfeld ständig von den ganzen Krankheiten, die die Hunde haben. Ich bin so verunsichert.


    Ich weiß nicht, ob überhaupt grad mein Problem verständlich rüberkommt.

    Ich hätte so gern wieder einen Hundefreund, aber habe Angst vor meiner Entscheidung. Vielleicht bin ich noch nicht so weit? Andererseits halte ich diese Leere grad kaum aus...


    Vielleicht versteht jemand ja, was ich hier zusammengeschrieben habe.


    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

    Liebe Grüße,

    Goldiemädel

  • Das tut mir sehr leid, dass dein Hund gerade erst gestorben ist.

    Hier im Forum gibt es einige User, die Golden Retriever haben und dir sicher besser helfen können als ich, aber ich hätte den Golden jetzt nicht als "kranken" Hund im Kopf.

    wildsurf

    Juliaundbalou


    Liebe Grüße

  • Ich kann deine Bedenken nachvollziehen.


    Unsere Westie Hündin hatte auch alles Mögliche an Rassetypischen Krankheiten und dem entsprechend war mir beim nächsten Hund wichtig bei der Rasse Wahl drauf zu achten wie gesund sie sind.


    Was man allerdings so sagen muss : Jede Rasse hat ihre Wehwehs, oder zumindest fast jede.

    Die Eine mehr, die Andere weniger.

    Da muss man sich selbst so ein bisschen durchfuchsen und überlegen was da jetzt für einen selbst das geringste Übel ist.

    Man sollte sich bewusst sein, dass man einerseits mit der richtigen Züchter Wahl die Chancen einen gesunden Hund zu bekommen deutlich steigern kann, es allerdings nie eine Garantie auf Gesundheit gibt, weil trotz aller Vorsicht immernoch die Genetik oder schlicht Pech mit rein kommen kann.

    Unterschiedliche Krankheiten vererben sich unterschiedlich, belasten unterschiedlich, lassen sich unterschiedlich beeinflussen.


    Ich denke schlussendlich ist es wie beim Menschen - da hat doch auch jeder mehr oder weniger seine Wehwehs.



    Wie es beim Golden Retriever aussieht weiß ich nicht, dazu können die Goldi Menschen definitiv mehr sagen als ich. ^^

    Aber ich finde es hilft sich wirklich erstmal einen Überblick zu machen, statt bspw nach Dispositions Listen zu schauen.

    Denn schlussendlich sagen die Auflistungen im Internet nur aus dass diese Krankheit bei der Rasse vorkommt, nicht wie häufig oder in welchem Ausmaß.

  • Ich habe nicht 100%ig verstanden, was Deine Frage ist, deswegen antworte ich einfach mal so ins Blaue. Falls das nicht das ist, was Du wissen wolltest, hak nochmal nach.


    Bei mir war ein Auswahlkriterium für die Rasse, dass so wenig wie möglich rassetypische Erkrankungen vorliegen sollen, da ich mich als Hundeneuling auch kaum mit Linienzucht und Stammbäumen und so auskannte. Deswegen würde es dann der Finnische Lapphund, da ist als rassetypisch nur eine Augenkrankheit bekannt, deren Vererbungsweg man kennt und auf die man testen kann.


    Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich sehe etwas mehr durch und würde mich bei einigen Rassen, die mich interessieren auch "rantrauen", da gesunde Linien zu wählen bzw weiß, dass es Rassekenner gibt, die ich fragen kann. Hoffe, hier melden sich welche zum Goldie für Dich!

  • Mein herzliches Beileid für Deinen Verlust :streichel: . Die Trauer sitzt vermutlich noch sehr tief und „überschattet“ den Gedanken an einen Neuzugang, das ist völlig verständlich. Ich würde trotzdem versuchen, diese beiden Themen - tiefe Trauer und daraus resultierende Angst einerseits und Suche nach einem neuen Begleiter andererseits - zu trennen.


    Zur Rasse selbst schreiben Dir bestimmt noch Leute. Mach Dir eine Liste, was Dir wichtig ist, gucke, welche Gesundheitsauswertungen da hilfreich sein können und dann schaue die Züchter gezielt danach durch.


    Zur Trauer: Dein neuer Begleiter kann und wird nicht Dein alter Hund sein, sondern ein anderes Individuum mit anderer Geschichte und anderem Schicksal. Sicherheit gibts keine, wie es wird, die gibts nicht, sobald man es mit Lebendigem zu tun hat. Hast Du gute Möglichkeiten, über Deine Trauer zu reden und Sie zu verarbeiten? Und Deine Ängste einzuordnen? Wenn nicht oder wenn das nicht reicht: Da gibt es gute Beratungsmöglichkeiten, die sehr hilfreich sein können, da würde ich mal schauen. Ein Verlust kann traumatisch sein und es ist gut, sich Hilfe zur Bewältigung zu holen, sobald man sie braucht.


    Ich wünsche Dir viel Glück für die Suche :smile:

  • Ich kann dich so gut verstehen.

    Meine über alles geliebte Hündin hat mich auch erst im Dezember verlassen. Auch diese Rasse hat massive Gesundheitsprobleme und es ist auch ein Grund warum ich jetzt eben keine Bordeauxdogge habe.

    Jeder Rasse hat ihre Schwachstelle. Auch Mixe haben die, man weiß es nur nicht vorher. Wir haben auch lange gesucht, um eine vielleicht gesündere Rasse zu finden. Ob uns das gelungen ist, wird sich im Laufe der Jahre zeigen.

    Wenn dein Herz an den Goldies hängt und es unbedingt wieder einer sein soll, gibt es sicher Wege, um einen Züchter zu finden, der viel Wert auf Gesundheit und vielleicht weniger aufs Aussehen legt. Und gestatte dir zu trauern. Dein nächster Hund wird ein ganz anderer sein und möchte nicht ständig verglichen werden.

    Viel Glück bei der Suche.

  • Ich lass dir einfach mal ein paar Links und Zahlen da, falls du zum Goldie noch etwas recherchieren möchtest.

    Im Jahr 2021 wurden im DRC 840 Goldies auf HD untersucht. 63% haben A-Hüften und 27,8% haben B-Hüften.

    Von 836 ED-Untersuchungen waren 94,6% ED-frei.

    Jetzt kann man natürlich noch über die Qualität der Röntgenuntersuchungen diskutieren, ich dachte mir nur, vielleicht nehmen die Zahlen dir etwas deine Angst.

    Die DRC Datenbank https://drc.de/content/erweite…desuche-der-drc-datenbank kannst du auch durchstöbern, dort findest du viele Informationen zu HD/ED.

    Informationen zum Thema Epi findest du auf k9data https://www.k9data.com/editquery.asp einfach unter Honorifics nach Epi suchen, dann erhälst du eine (natürlich nicht vollständige) Liste von betroffenen Hunden.

    Ich wünsche dir alles gute für deine Entscheidung!

  • Also ich finde nicht, dass der Goldie eine überzüchtete Rasse ist. Ich habe selber einen und kenne auch sonst noch sehr viele. Keiner ist krank. Wenn ich mir die erbkrankheiten die vorkommen können beim Goldie anschaue muss ich aber auch wirklich sagen, dass es doch eigentlich eine sehr gesunde Rasse ist.


    Du willst wegen der Krankheiten ein Aussie? Diese Rasse würd ich aber echt nicht als gesünder anschauen. Auch die sind nicht überzüchtet sondern einfach normal wie der Goldie auch :ka:

  • Die Zucht hat enorm viel verbessert, und es wird immer mehr auf diverse Krankheiten geachtet.


    Schaut man bei k9data (Datenbank der Retriever Rassen, aktuell über 400'000 Hunde registriert) ist das Alter im Durchschnitt über 12, oft bei 14,5 Jahren. Das ist massiv angestiegen.


    Es tut mir leid dass dein Hund so krank war.


    Epilepsie ist ein Thema - ja. Aber nicht mehr als in vielen anderen Rassen auch.


    Ich kenne mittlerweile einige Züchter. Und alle haben aktuell den Daumen auf diesem Thema. Achten auf Verpaarungen wo Epi nicht ein Thema ist.


    Wenn dir der Golden gefällt, bleib dabei. Weisst du: niemand kann dir eine Garantie geben auf einen gesunden, fiten Hund. Das geht nun mal nicht. Nirgendwo!


    Aber mit guter Zuchtauslese ist die Wahrscheinlichkeit gering. Natürlich ist es dann sehr hart, wenn es genau "dich" trifft und man einen nicht wirklich gesunden Hund erwischt. Kann aber immer, überall und bei jeder Rasse passieren.


    Goldis sind toll 🥰 ich liebe die Kerle einfach.


    Wenn dein Herz an denen hängt, bleib dabei. Aber lass dir Zeit.

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