Liebenswerter Freigeist

  • Vor kurzem hatten wir einen privaten hundetrainer ein paar Mal hier. Der war mit persönlich zu militant.. Ich möchte Lotti ja nicht einschüchtern, sondern erziehen

    vor allem passen diese aversiven Methoden so gar nicht zu dieser Aussage.

  • Darüber wundere ich mich, ehrlich gesagt, auch ein bißchen!



    Klar, Wasser tut nicht weh.

    Das wird auch niemand was anderes behaupten, außer die Leute, die von sehr großer Höhe aufs Wasser aufprallen.


    Aber es ist trotzdem eine Bestrafung.

    Im schlimmsten Fall, kann der Hund das Wasser meiden. Noch blöder finden, als sowieso schon. Gerade empfindeliche Hunde reagieren extrem darauf. Das Ziel mit dem Sch vorab ist wohl, daß der Hund da schon ins Meideverhalten kommt und "sich selbst korrigieren wird", bevor die Strafe am Ende doch noch kommt.

    Wenn man das als schön empfindet :ka:


    Im für Dich schlimmsten Fall kann der Hund sich so sehr daran gewöhnen, daß er es nicht als "schlimm" und somit auch nicht mehr als Bestrafung empfindet, und dann nützt Dir Deine Schs am Ende auch nichts mehr, weil die gewünschte Wirkung ausbleibt, weil nun einmal Strafe nicht mehr so krass ist - was im Umkehrschluß dann bedeutet, daß Du zu härtere Maßnahmen greifen müßtest.


    Nur mal so zum Nachdenken.

  • Solche Methoden helfen nur kurz.

    Man spiralt sich dann noch - zuerst ist es Wasser, dann ein Kneifen in die Flanke, ein Schlag mit der Leine und so weiter.

    Diese Sachen "nutzen" ab.

    Und immer muss es MEHR werden, um den Hund noch mal zu beeindrucken.

    Mein Weg wäre es nicht.

  • Wennˋs Euch interessiert, berichte ich weiter. Nächsten Samstag ist wieder Unterrichtstunde😉

    Mich würde tatsächlich interessieren, wie es weitergeht, falls ihr euch entscheidet, das Training fortzusetzen.

    Aus Interesse.


    Selber würde ich so auch nicht arbeiten. Zumal deine Hündin ja auf dem Hundeplatz gezeigt hat, dass sie eigentlich gerne mit dir zusammen arbeitet. Und du offenbar nur draußen bei anderer Ablenkung noch nicht den Fuß in die Tür gekriegt hast.

  • Die Lösung? Lotti weniger beachten und eine bestimmte Übung!

    Ich stehe mit Lotti mit 1,5 m Leine. Sobald sie ca. 1m von mir weggeht, mache ich einen „Zischlaut“(„sch“). Kommt sie nicht bei Fuß, bewege ich die Leine. Kommt sie immer noch nicht, gibtˋs einen Spitzer aus der Wasserflasche. Dann kommt sie bei Fuß, ich soll 5 sec. aufrecht stehenbleiben und sie nicht beachten, dann kurz streicheln und „fein“ sagen. Das habe ich am Samstag 3 x mit ihr geübt und heute reichte sogar beim Hasen der Zischlaut von mir und sie kam sofort bei Fuß! Das schöne: Lotti ist jetzt nicht unterwürfig oder verängstigt, sie schaut mich beim Gassigang öfter an. Wenn sie wieder anfängt an der Leine zuziehen, mache ich „sch“ und sie kommt an meine Seite.

    Was mich wundert... Du hattest doch schon zwei Hunde vor Lotti und hast du bei diesen Hunden jemals die Erfahrung gemacht, dass ein Problem nach drei Wiederholungen einer Übung quasi "weggezaubert" ist? Gerade Probleme wie Jagdtrieb, Leinenziehen und ein Hund der draußen nicht auf seinen Halter achtet. Daran arbeiten andere Hundehalter monate- und jahrelang. Und dann kommt einer Trainer und hat die ultimative Lösung. Wenn das wirklich nachhaltig helfen würde dann würden diesem Trainer die Hundehalter die Bude einrennen und der wäre auf Jahre ausgebucht. Eines dieser Probleme hat jeder Hundehalter im Laufe seines Zusammenleben mit seinem Hund.


    Das Geld für diesen Trainer kannst du dir sparen denn Lotti wird wieder in die alten Verhaltensmuster fallen wenn sich das zischen und Nassmachen mit Wasser abenutzt hat.

  • WOW….ich bin überwältigt über so viele Rückmeldungen.


    Durch die Wasserflasche , die ich lediglich 2 x eingesetzt habe, wurde Lotti nicht eingeschüchtert.! Mir wurde aber dadurch bewußt, wie strukturiert ich mit meinen anderen Hunden. War! Ich meine damit, dass mir klar wurde, wieviel „Gedöns“ ich um Lotti mache. Keine klaren Strukturen, viel gequassel mit ihr und übertriebenes loben, wenn sie doch mal was richtig macht.

    Beim weiteren Training wird die Wasserflasche nicht mehr eingesetzt; die war nur beim

    1. Training um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Lotti wurde durch die paar Wasserspritzer nicht verschreckt!

    Aber mir ist klar geworden, dass ich bei meinen anderen Hunden konsequenter war. Hmmm… naja, ist lange her, kleine Kinder, Arbeit, Haus… da hatte ich nicht so viel Zeit, dass sich alles nur um den Hund dreht, was nun aber der Fall war.

    Natürlich war es blöd, dass Lotti die Prägezeit nicht bei uns verbracht hat.

    Letztendlich ist es ähnlich wie bei den Kindern - weder zu autoritär, noch antiautoritär. (Leichter gesagt als getan, dass fällt ja heutzutage sogar den meisten Lehrern schwer)

    Zumindest wurde ich einsichtig, dass Lotti ein „Hund“ ist und nicht mein „letztes Kind mit Fell“.

    Jeder muss eben für sich das Mittelmaß finden und da bin ich auf dem richtigen Weg!

    Ich halte Euch auf dem Laufenden!

  • Ähm sorry aber, dass du durch den Einsatz der Wasserflasche erzogen wurdest, klingt recht schräg.

    Ich persönlich habe nichts gegen den Einsatz von Wasser, aber so klingt es danach immer wenn du hättest reagieren sollen, gab 3s vom Trainer ne Dusche für dich!

    Und um Schreck geht es auch nur bedingt, geht ja auch um Vertrauen, Freude.

  • Ganz Nebenbei ...finde die Überschrift , sagt doch schon was 😂“ liebenswerter Freigeist.“ . ...oder Freidenker, muss googeln gehen. Was der Hund und der Freigeist auf einen Nenner bringen könnte.


    Gutes Gelingen, wird schon

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