Der Traum hat sich ausgeträumt

  • irgendwann kennt man doch die anderen Hunde und Leute.

    Lass sie doch zu denen, die du kennst und zu den anderen nicht.


    Wie wäre es mit regelmäßigen gemeinsamen Spaziergängen mit anderen Hundeleuten?

    Da kann man ratschen und die Hunde kennen sich und können im Freilauf Hundezeit haben.


    Hab für meinen Welpen so Kontakte mit anderen Welpen gesucht da es wg Corona keine Welpengruppen gab.

    Ist eine schöne Freundschaft draus geworden bei Mensch u Hund.

    Auch meine erwachsene Hündin mag diese Hunde, da sie sie regelmäßig sieht - und spielt sogar mit ihnen.

    Auf Facebook, ebay oder über die dogorama app kann man Kontakte knüpfen.

  • Also ich habe nicht aufgegeben, ich akzeptiere sie wie sie ist, arbeite aber natürlich weiter, verabschiede mich aber von meiner Vorstellung dass sie ein unkomplizierter Hund ist. Ich denke da an die französischen Bulldoggen meiner Nachbarin, die brauchen nicht mal Geschirr oder Halsband, die traben immer bei Frauchen und ich kann mir nicht vorstellen das Frauchen extrem viel Zeit in Erziehung investiert hat.


    Warum aus dem Tierschutzverein, weil es mir einfach wichtig war einem Hund aus Rumänien, dem sonst zwangsläufig der Tod drohen würde, ein zu Hause zu geben. Kann aber auch verstehen dass manche gerne einen Welpen vom Züchter haben wollen, ist aber auch eine Geldfrage.


    Vllt kam das falsch rüber, ich liebe meinen Hund natürlich, bin auch nicht wütend, mir war es gestern nur so peinlich wie sie bei dem kleinen Dackel ausgerastet ist, obwohl sie bei allen anderen Hundekontakten zuvor im Park total cool war, der Dackel hatte einen Ball ist mir im Nachhinein noch eingefallen,vllt war das ein Auslöser. Wenn alle einen dann vorwurfsvoll anglotzen , kommt man sich schon vor wie ein loser.


    Zu dem nicht weiter gehen, sie bleibt einfach stehen und starrt mich an, dass passiert immer wenn es nach Hause gehen soll, es spielt da keine Rolle ob es eine normale Gassirunde war oder wir stundenlang weg waren. Ich vermute das sie einfach nicht nach Hause will, weil draußen ist es ja lustiger, obwohl wir sie zu Hause ja auch bespaßen. Sie versucht es dann direkt an der Haustür hinausuzögern, so kommt es mir zumindest vor, da wird dann geguckt ob noch was passiert in der Straße und wenn das nicht zieht starrt sie mich an. Wenn ich Leckerli nehme rennt sie sofort rein, also sie hat jetzt keine Angst vor den Treppen oder so. Ich denke einfach sie ist ein sturer Hund mit eigenem Kopf, was ja auch OK ist, ich glaub das ist der Dackel Anteil in ihr.


    Neben diesen ganz leicht nervigen Eigenschaften hat sie natürlich auch ganz tolle, das sie so eine Kuschelmaus ist, dass sie sich immer so freut wenn wir nach Hause kommen, dann ist sie total zutraulich zu menschen, sie möchte am liebsten von jeden menschen der vorbei läuft gestreichelt werden, wenn ich schon weiß das der mensch das OK findet darf sie hinlaufen, sie schmeißt sich dann auf den Rücken und möchte am Bauch gestreichelt werden und noch viele andere Dinge.

  • vielleicht würde dir ein anderer Trainer helfen. Jemand, der dir zeigt wie du mit deinem Hund viel Spass und viele schöne Momente erleben kannst. Unabhängig davon wie sie ist. Mit all ihren Merkmalen.


    Und so untypisch ist das Verhalten glaub nicht für Dackel, oder täusche ich mich?


    Ich kann mir vorstellen, wenn du den „Dreh“ raus hast, wie man mit einem Hund mit Ecken und Kanten gemeinsam zufrieden durchs Leben gehen kann, wirst du sie mit ganz anderen Augen sehen.


    Dieses „easy going“ ist das, was die Meisten wollen. Aber viele sich hart erarbeiten müssen.

  • Meine 4 jährige Tollerhündin mag auch keine fremden Hunde und ist jagdlich sehr ambitioniert.

    Sie war bis vor ca 3/4 jahr nur an der Schleppleine. Aber durch fast 2 Jahre, ja so lange hat es gedauert, Antijagdtraining kann sie an gewissen Stellen komplett frei laufen. Sonst ist Flexi oder Schleppleine angesagt.

    Wir haben 2, 3 Hunde mit denen wir regelmäßig Gassi gehen. Da spielen die Hunde aber auch nicht miteinander, sondern schnüffeln zusammen oder laufen mal kurz miteinander. Bei Fremdhunden weichen wir, wenn möglich, weiträumig aus.

    Ich war auch lange frustriert, dass der Jagdtrieb bei Greta so extrem hoch war. Als ich aber anfing, dies zu akzeptieren und vor allem nicht dagegen zu arbeiten, ging es immer besser. Sie darf jagen, aber zu meinen Bedingungen. Klar, die Rettungshundearbeit, wo sie frei im Wald Menschen finden ( für sie ist das Jagen und Stöbern) kann, kommt mir da entgegen. Aber im Alltag darf sie das nicht. Was Greta darf, mir Spuren zeigen, an der Leine mal 2 Meter hinterher. Futter hetzen, wenn sie abrufbar ist...

    Also nicht aufgeben.

  • verabschiede mich aber von meiner Vorstellung dass sie ein unkomplizierter Hund ist.

    Also so kompliziert klingt deine Maus doch gar nicht. :streichel:

    Eigenwillig ist sie, ja. Und stur. Aber sie weiß auch, was sie will und was nicht, das ist was Gutes!

    Du sagst, Menschen gegenüber ist sie unheimlich lieb. Das ist super gut, denn wenn ich da an meinem Dino (übrigens auch ein Rumäne) denke - der findet fremde Menschen gruselig bis abgrundtief scheiße. Besuch auf dem eigenen Grundstück ist für ihn eher Hackfleisch auf zwei Beinen... :hust:


    Deine Maus ist noch jung, ihr habt sooooo viel Teit zum Üben und Lernen - da ist doch auch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Kopf hoch!


    Ich denke da an die französischen Bulldoggen meiner Nachbarin, die brauchen nicht mal Geschirr oder Halsband, die traben immer bei Frauchen und ich kann mir nicht vorstellen das Frauchen extrem viel Zeit in Erziehung investiert hat.

    Spoiler: die laufen wahrscheinlich so nett bei ihrem Frauchen, weil die keine Luft kriegen und eher darum bemüht sind, nicht zu kollabieren. Da ist dann nicht viel mit rennen, weil die danach oft in den Seilen hängen und nach Luft ringen.


    mir war es gestern nur so peinlich wie sie bei dem kleinen Dackel ausgerastet ist, obwohl sie bei allen anderen Hundekontakten zuvor im Park total cool war,

    Muss dir nicht peinlich sein, das passiert öfter als du denkst. :D

    Dino ist ja auch ein Leinenpöbler und mir ist es mittlerweile sowas von egal, was "die anderen" darüber denken, wenn ich den pöbelnden Köter stumpf vorbeischleife. Die sehen ja nicht, dass er sonst ein toller Kerl ist.

    Außerdem: die meisten Leute, die euch beim Gassi sehen, wirst du eh nie wieder sehen. Ruf dir das immer ins Gedächtnis. Ist doch egal, was die denken - du willst ja nicht mit denen befreundet sein. Du willst nur in Ruhe Gassi gehen. ;)


    Kennst du die Löffelchen-Theorie?

    Jede Situation verbraucht Löffelchen. Manche verbrauchen mehr, andere weniger, vielleicht auch gar keine.

    Stell dir vor, dein Hund beginnt den Spaziergang mit 10 Löffelchen. Die hat sie immer dabei. Ihr geht aus der Wohnungstür, das Treppenhaus runter auf die Straße - und oh, da ist ein Hund auf der anderen Straßenseite. Deine Kleine sieht den Hund - und entscheidet sich dafür, den auszublenden. Weil der ist eh auf der anderen Straßenseite. Das kostet sie aber ein Löffelchen, also gibt sie eins ab und geht mit 9 Löffelchen weiter.

    Irgendwann habt ihr auf dem Spaziergang so viel erlebt, dass sie keine Löffelchen mehr übrig hat. Und dann kommt der doofe Dackel mit Ball, will vielleicht noch irgendwas von ihr ... und weil sie keine Löffelchen mehr hat, kann sie die auch nicht gegen die Kraft tauschen, den doofen Dackel zu ignorieren. Also wird sie eben laut und teilt dem Dackel mit "Ey, ich mag jetzt nicht, geh weg!". Weil sie keine Löffelchen mehr hat und vielleicht schon müde, gereizt usw. ist, ist sie dabei eben ziemlich un-nett.


    Das ist ganz normal. Irgendwann sind die geistigen Kapazitäten - die Löffelchen - halt ausgeschöpft und man kann die Situationen nicht mehr so souverän bewältigen, wie man gerne würde.


    Überleg mal: sie hat doch bis auf den Dackel alle anderen Hunde kommentarlos passieren können. Das ist mega! Wir schaffen mit Glück einen. Aber auch nur, wenn der auf der anderen Straßenseite läuft, die Monde richtig stehen, Herr Dino gut geschlafen und sich nicht eh schon wegen was anderem aufgeregt hat... |)


    Wenn ich Leckerli nehme rennt sie sofort rein, also sie hat jetzt keine Angst vor den Treppen oder so.

    Hm. Ich würde versuchen, das Reingehen zu einem Spiel zu machen oder damit zu verbinden. Vielleicht darf sie ja draußen vor der Tür noch irgendein Apportel o. Ä. suchen und dann ganz stolz in die Wohnung und ihr Körbchen tragen? Oder in der Wohnung machst du dann den Futterbeutel auf und sie bekommt die Belohnung?

    Irgendwie sowas. Ich bin ja sonst nicht der Mensch, der solche Kleinigkeiten mit Spiel und Spaß verbindet, sondern einfach durchsetzt, aber ich glaube, ihr beide braucht etwas mehr Spaß miteinander. Da ist das doch eine gute Gelegenheit. =)



    Und falls du an einem Wochenende mal Gassipartner suchst: einfach Bescheid sagen. my joschi hat sich ja auch schon gemeldet, wir finden sicher eine schöne Runde, wenn du möchtest. =)

  • Ich denke du solltest aufhören, deinen Hund zu vergleichen und ihn als das nehmen, was er ist: ein Individuum.


    Andere Hunde toll finden und neidisch sein ist leicht. Glaub mir, bei vielen Hunden, die ich über die letzten 2 Jahre öfter getroffen haben, sind mir nach und nach Dinge aufgefallen oder vom Halter erzählt worden, die man nicht sieht. Bei niemanden läufts perfekt, das gibts nicht. Es passt dann nur einfach sehr gut zusammen, Erwartung und Hund, bzw. meist steckt zusätzlich viel Arbeit und Anpassung des Halters drin.


    Wenn alle einen dann vorwurfsvoll anglotzen , kommt man sich schon vor wie ein loser.

    Das meine ich damit, wenn ich sage, du musst an deiner Einstellung arbeiten. Genau so hab ich mich ne zeit lang gefühlt und es hat mir den Spaß am Hund fast verdorben.


    Ist doch sch**ß egal, was die denken. Die kennen dich doch gar nicht.

    Inzwischen blende sowas aus und konzentrier mich in Situationen, die für meinen Hund stressig sind, nur auf meinen Hund. Warum juckt es dich, dass die glotzen?


    verabschiede mich aber von meiner Vorstellung dass sie ein unkomplizierter Hund ist.

    Da hab ich irgendwie bedenken, dass du ihr den Stempel "kompliziert" aufdrückst und sie durch diesen Filter betrachtest. Bei allem was du schreibst, ist das kein komplizierter Hund.

    Ihr habt 1 oder 2 Themen, an denen du arbeiten muss/willst. Mehr nicht. Und meiner Meinung nach haben die meisten Hundehalter genauso viele Themen, an denen sie entweder arbeiten oder die sie akzeptieren, weils für den persönlichen Alltag keine Relevanz hat.

  • Trine87

    Ich musste schmunzeln, als ich deine Geschichte las. Mir geht es mit meiner Luna genau gleich, und ich habe hier im Forum sehr viel Zuspruch und Aufmunterung erhalten. Auch ich hatte ähnliche Vorstellungen: vor meinem geistigen Auge sah ich mich - bald 60 aber immer noch einigermassen fit - auf einem entspannten Spaziergang mit einem netten Begleithund. Nun, das Schicksal hat mir Luna - eine 7 jährige Yorkiedame beschert, die bei jeder Hunde- oder Katzensichtung komplett ausrastet. Auch dank den Tipps in diesem Forum nehme ich sie einfach sofort hoch, sobald wir einen Hund oder eine Katze sehen. So hält sich das Kläffen in Grenzen.


    Alle anderen Hunde in meinem Dorf laufen gesittet und ruhig neben ihren Haltern vor, nur meine macht Theater. Das war mir immer so peinlich, ich fühlte mich als totaler Loser, zumal sie ja mein erster Hund ist. Letzten Montag habe ich mich mit einer Kollegin und deren Hund (Malteser) zum Spaziergang getroffen und - oh Wunder - Luna blieb nach anfänglichem Reklamieren ruhig. Die beiden haben nicht miteinander gespielt, sind aber nebeneinander über die Wiesen getollt und haben an den selben Stellen geschnüffelt.


    Ich glaube, dass Luna den Kontakt zu anderen Hunden gar nicht braucht. Ich gehe jetzt einfach immer dann raus, wenn möglichst wenig andere Hunde draussen sind. An den Hundebegnungen arbeite ich mit einer Trainerin und hoffe, dass das auch einmal besser wird.


    Zuhause ist sie sehr ruhig und lieb. Ich habe jetzt angefangen, mit ihr Futterbeutel-Apportieren zu machen oder Tricks wie "Hand-Touch" beizubringen. Sie freut sich und macht eifrig mit.


    Ich möchte dir Mut zusprechen, du wirst einen Weg finden, der für dich und deine Hündin perfekt ist.

  • Wir haben in unserer Stadt seit vorigem Jahr Leinenzwang. Meine Hündin ist bald 12, seit über 9 Jahren bei uns und kennt seit 6 Jahren keine Leine mehr. Andere Hunde mag sie auch nicht. Ich gehe mit ihr entweder seeeehr früh oder sehr spät, dann ist hier niemand mehr unterwegs und sie kann frei laufen. Vielleicht geht das bei Dir auch manchmal?

  • Ich kann die TE recht gut verstehen. Auch ich hatte so ein Stück den "romantisch-verklärten" Traum vom idealen Hund, der immer (natürlich ohne Leine) an meiner Seite ist, freundlich auf und mit anderen Hunden und Menschen agiert usw.


    Gleichzeitig war ich aber doch auch nüchtern genug um mir klar zu sein, dass ich - da ich ja auf jeden Fall einen bereits erwachsenen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen wollte - mir diesen Traum höchstwahrscheinlich abschminken muss. Und ein Stück weit war es auch so und ich habe recht oft neidisch auf die HH geblickt, die mir ihrem vierbeinigen Begleiter ohne Leine durch die Welt gelaufen sind, der Hund überall dabei sein konnte usw.


    In einem Gespräch mit einer HH, die ihren Hund vom Züchter hatte und die damals zwischen 2 Hunden geschwankt hatte kamen wir auch auf dieses Thema und diese HH sagte "wenn ich heute nochmal wählen könnte, dann würde ich den anderen Hund nehmen".

    Und da wurde mir schlagartig eines klar: man könnte mir heute den perfekten Hund, der alle meine "Träume" erfüllt anbieten, ich würde unsere Franzi nie nie nie hergeben oder eintauschen wollen. Das hat mir sehr geholfen und ich bin heute mit meiner Hundine, so wie sie halt ist und mit all ihren Macken etc einfach glücklich ( was nicht heißt, dass wir an ihren Macken nicht arbeiten).

  • Bei meiner letzten Hündin hatte ich auch so viele Erwartungen und Träume und sie war all das was ich nicht wollte... dachte ich . Trainer , Wissen, andere Leute, redeten mir ein , das sie wer weiß wie kompliziert ist. Irgendwann traf ich auf eine Trainerin die mir sagte : Ich weiß nicht was du willst, sie ist ein normaler erwachsener Hund, die einfach sehr gesprächig ist. Sie ist gut erzogen, ihr harmoniert , ich kann euch nichts beibringen. Von diesem Tag an wurde alles besser , kein Druck , keine Erwartungen mehr. Sie war der tollste Hund der jemals in meinem Leben war. Perfekt unperfekt .


    Und was die anderen angeht. Oft ist es nicht so wie es scheint. Früher wurde ich auch oft angesprochen wie brav der Maverick immer neben mir läuft , so lieb und nett und wohlerzogen . Nö , er war nur gebremst durch seine Angst. Und das ist keineswegs erstrebenswert. Was meinst du wie ich mich gefreut habe als er das erste Mal unerzogen und frech wirkte :lol:


    Du hast einen Hund um den dich viele beneiden würden.

    Übrigens wir hätten gerne ein Foto :winken:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!