Der Traum hat sich ausgeträumt

  • Ich musste ein klein wenig schlucken bei der Überschrift dieses Threads im Zusammenhang damit, was passiert ist.

    Mir ging es genauso, und ich hab erstmal nicht mehr in den thread hineingeschaut, weil ich nicht die passenden Worte gefunden habe für die Antwort, die ich gefühlt habe.

    Du hast mir diese Worte und die Antwort gerade geschenkt, danke dafür. Soviel Respekt füreinander, soviel Freiheit, soviel Chance... ah, Du hast mich mit Deinen Zeilen gerade sehr glücklich gemacht.

  • Ich glaube jeder hat so seinen Traum von den gemeinsamen Leben mit dem Hund.

    Ich hatte so gar keine echte Vorstellung und habe einen wirklich tollen Hund bekommen, der aber auch so gar nicht artgenossenfein ist. An jeder pseudo Spielwiese gehen wir vorbei, Leo spielt nicht. No no und no. Gaaaanz selten mit hübschen Girls, haarig und gross müssen sie sein für den Zwerg.

    Aber man kann sich das Leben auch so echt schön machen. Jeder umgefallene Baumstamm ist unserer zum klettern und balancieren, jede Welle wird mitgenommen an der See, er lacht (wirklich über beide Lefzen) wenn wir irgendwo Blödsinn machen und fangen spielen.

    Den Gedanken "wir müssen in jede Hundegruppe passen und uns mit jedem Fremdhund anfreunden" ist schon lange passé.

    Am Anfang komisch? Auf jeden Fall! Mittlerweile völlig normal, da eben nicht jeder jeden mag!

    Wenn es mal paßt, sind es eher walks nebeneinander, schnüffeln, einer fremden Hündin das Spielzeug abgeben, irgendwann wieder bekommen, es dann richtig gut finden... Es sind Zufallsbekanntschaften, die manchmal wirklich schöne Begegnungen sind.

    Und mir hallen immer noch die Bemerkungen im Ohr von HH, die meinten "der ist ja komisch, will der gar nicht spielen?". Mittlerweile weiss ich nö, will er nicht und es ist völlig okay.

    Ich finde es gibt so viel mehr als den klassischen auf der Hundewiese Steh-Spaziergänger.

    Hab Spass mit Deinem Hund 😊 es gibt viel zu entdecken, zusammen zu erleben...

  • Ich war auch aus Berlin (Baumschulenweg) und habe einfach ganz frech nach ner Nummer gefragt, ob man mal zusammen gehen will (Wenn man die Person mehrmals auf der eigenen Route gesehen hat). :pfeif: Genau so habe ich meine Stammgassifreundin gefunden. Jeden zweiten Tag am Abend zusammen durch den Wald.


    Meine ist Einzelhund und mag Fremdhunde eher nicht. Also immer angeleint, wenn da wer kommt oder auf Dauer gemerkt, wo Freikontakt unproblematisch ist. Es gab sogar einen Erzfeind, da musste ich sie sogar hochnehmen, weil der Hund immer auf sie drauf wollte um zu fighten.


    Freilauf geht also sehr gut, wenn man immer schön vorausschauend unterwegs ist.

  • Mein Gedanke beim Lesen : Du hast einen ganz Anderen Typ Hund bekommen als du eigentlich wolltest.


    Jetzt ist die Frage - Wächst das zusammen oder wirds immer Reibereien geben?

    Reibereien meine ich hinsichtlich der Hund-Mensch Beziehung, nicht hinsichtlich irgendwelcher Problemchen bei der Erziehung und Co, denn hier haben die aller meisten mehr oder weniger ihre eigenen Baustellen.


    Wenn ihr es schafft auf einen Nenner zu kommen, kannst du wahnsinnig viel daraus mitnehmen.


    Wenn ihr nicht wirklich zueinander finden könnt weil dich die Baustellen zu dolle belasten und du das Gefühl hast, du bist dem nicht gewachsen, dann weißt du zumindest was nicht geht.



    Ansonsten schwebt man denke ich etwas weniger in den eigenen Vorstellungen, wenn man bereits mit Hunden aufgewachsen ist bspw.


    Mein erster Hund der sich anfühlte wie meiner, bzw mit dem ich aufgewachsen bin, war und ist bspw in vieler Hinsicht eigentlich mehr Katze als Hund.

    Spielzeug kannst selber holen.

    Streicheln bitte nur hinter den Öhrchen und wenn man mag.

    Wenn nicht, dann Motz.

    Krank bis obenhin, also gesundheitlich quasi alles Mögliche mitgenommen was ein Hund mitnehmen kann ( gefühlt).

    Generell ein recht launisches grumpy Tierchen.

    Beim Bürsten extreeeemst zickig ( hat man auch mit viel Training nie richtig raus bekommen)

    Stur wie ein Ochse.

    Gassi is auch nur solange geil, solange es nach ihrer Nase geht.

    Und wenn der Hund kein Bock mehr hat, ist der einfach komplett selbstständig ohne dich nach Hause gelatscht.


    Gut, is machbar. Aber sie ist einfach nicht das Verspielte, loyale Schmusetierchen das man so im Kopf hat, würde man als Nicht Hundehalter das Bild vom Traumhund malen.



    Mein eigener Hund?

    Der ist zu 99 Prozent perfekt ( abzüglich der suizidalen Trampeligkeit) - allerdings nur gegenüber mir, meiner Familie und den Leuten die sie gut kennt und vertraut.

    Die lässt Alles mit sich machen, hat an Allem Möglichen Spaß, würde nie ohne mich nach Hause gehen, erfüllt eben meine Anforderungen die ich so grundlegend an einen Hund hab sehr gut.

    Allerdings, hab ich mir doch nen paar Dinge anders vorgestellt.

    Ich wollte zB eigentlich nen Hund der mit Fremden Menschen und Hunden per se erstmal kein Problem hat, und bekommen hab ich einen Hund der Fremden ggü grundlegend abwertend gegenüber steht. Fremde Menschen sind gruselig bis doof, fremde Hunde in der Regel tolerierbar bis abgrundtief kacke ( es sei denn - die Sympathie stimmt, dann ist sie der oben angesprochene, wahnsinnig nette Hund der sich viel zu viel gefallen lässt).

    Ich hab mich dran gewöhnt, dass sie eben nicht der Hund ist, mit dem ich unkompliziert Leute treffen kann, oder der mit Fremdhunden easy peasy ist.

    Ich komme damit klar, weil ich das akzeptiert habe und der Ansicht bin,, Ich mag auch nicht jeden, also muss mein Hund das auch nicht. ".


    Schwierig ist halt echt, wenn man das Gefühl hat, man macht und tut, und es geht eher 1 Schritt vor und 3 wieder zurück, oder man auf der Stelle stehen bleibt.

    In dem Fall kann man einfach nur sagen : Viele Wege führen nach Rom, und wenn man den für sich und den Hund richtigen gefunden hat, dann brauchts einfach auch gaaanz viel dran bleiben und Geduld.

    Leinenpöbeln bspw geht nicht von Heut auf morgen weg, und es ist so individuell - je nach Hund, Mensch und Auslöser, dass man den richtigen Trainingsansatz auch erstmal haben muss.

    Das ist mühsam, das ist anstrengend, und wahrscheinlich könnte man zwischenzeitlich auch an sich Zweifeln oder Schwarzmalerei betreiben,...

    Aber, wenn es dann endlich auch nur einen kleinen Schritt voran geht, dann ist es das Wert. Dann kann man sich ganz doll drüber freuen, über diese winzig kleinen Fortschritte.

    Und wenn man dann nach nen paar Monaten ( oder Jahren) halbwegs entspannt mit einer Straßenseite Abstand an etwas vorbei gehen kann, was die ganze Zeit vorher nichtmal am Horizont auftauchen durfte, dann, hat sich die ganze Mühe auch echt ausgezahlt und man durfte wirklich viel davon mitnehmen.



    Aber wie gesagt - Das funktioniert nur, wenn sich das nicht auf die Hund-Mensch Beziehung legt, und Hund und Mensch auch zueinander passen.

    Aktuell lese ich heraus, dass du daran Zweifelst, ob es klappen kann.

  • Für Hunde die sich anders entwickeln wie geplant bin ich inzwischen Experte :flucht:


    Ich hatte schon mehr wie einen Hund mit dem ich mein Hobby (turniermässigen Hundesport) nicht ausüben konnte. Oder einen Welpen aus dem Tierheim, der sich zum verhaltensgestörten Inzuchtshund entwickelte mit dem noch nicht einmal Alltag ohne Herausforderung möglich war. Aber so ist das nunmal, es sind Lebewesen und keine Maschinen. Jeder Hund ist anders - ich bin ja selbst kein einfacher Mensch.

    (Vermutlich passen Lucca und ich deshalb so gut zusammen. Beide gleich gestört :ugly: )


    Nur eins habe ich in all den Jahren gelernt. Es mag dauern, verdammt viel Arbeit machen und frustrierend sein. Aber man kann trotzdem aus einer Mensch-Hund Beziehung sehr viel heraus holen wenn man will.


    Aber natürlich gibt es die Situationen wo man nicht toll findet. Gerade heute Abend habe ich einen Mann mit seinem Hund beim Gassi in der Nachbarschaft beobachtet und mir gedacht wie gerne Ich mit Lucca auch einfach mal so durch die Straßen schlendern würde. Ohne Anspannung und ohne immer gedanklich bei Hund sein zu müssen um evtl Paniksprünge Richtung Straße vorher zu sehen. Aber so ist das nunmal. Ich habe mir ein Lebewesen angeschafft also muss ich auch damit umgehen wenn es sich wie eines verhält

  • Sie ist ein Dackel Mix, 3 Jahre alt. Gemeinsames Hobby, na ja, ich werfe gerne den Ball und sie holt ihn und Suchspiele/Nasenarbeit.

    Das klingt doch gut. Hast du es schon mal mit einem Futterbeutel versucht? Mit manchen Hunden kann man damit noch kontrollierte arbeiten als mit einem Ball. Mit zwei, mit drei, Verstecken, Tauschen, Liegenlassen usw. Macht Spaß und trainiert nebenher auch die Impulskontrolle. Geht aber auch mit Ball.

    Ansonsten, ein bisschen kannst du auch auf die Zeit hoffen. Mit drei Jahren konnte ich meinen Hund in fremdem Gebiet nicht freilassen, er wollte stöbern, stöbern, stöbern. So ab fünf wurde das besser und jetzt, mit zehn, laufen wir schon lange stundenlang durch die Natur, jeder mit seinem Ding beschäftigt. Gehorchen konnte er dann irgendwann auch.

  • Ich glaube nach über 30 Jahren Hundehaltung nicht mehr daran, dass es "perfekte" Hunde gibt.

    Gibt es auch bei Menschen übrigens nicht.


    Hunde, die überall frei laufen können und sich mit allen Hunden super vertragen (und dann auch noch gerne spielen), kennne ich so gut wie keine.

    Vielleicht hast du da wirklich eine komplett falsche Vorstellung von Hunden und Hundehaltung ganz generell.


    Lassie und Co sind Erfindungen von Schriftstellern und Fernsehen........

  • Liebe Trine87


    Ich überlege die ganz Zeit, wie ich alles, was mir auffällt in die richtigen Worte verpacke. Verzeih mir, falls es mir nicht gelingt. Ich werde viele Fragen stellen, die du nicht mir beantworten sollst, sondern dir selbst.


    Zum einen Lese ich Frust, Wut und Resignation aus deinen Worten. Und ich frag mich: warum?

    Du schreibst selber du denkst, „es liegt an dir“. Wenn dem wirklich so ist, warum wirfst du die Flinte ins Korn und arbeitest nicht mit dem Trainer an deiner Haltung, am Handling und lernst deine Hündin besser kennen?


    Wenn sie mit manchen Hunden kann, warum versuchst du nicht, mit den jeweiligen Haltern Kontakt zu knüpfen und ab und zu gemeinsam Gassi zu gehen? Oder sie nur noch für eben diese Hunde abzuleinen, wenn ihr die trefft?


    Gibt es für dich keinen Mittelweg zwischen Freilauf und Leine, sowas wie Schleppleine oder Freilauf in übersichtlichen Gebieten, wo du frühzeitig andere Hunde siehst?


    Warum - verzeih die Frage - einen Dackel-Mix aus dem TS, wenn du so konkrete Vorstellungen vom Leben mit Hund hattest und es dir so wichtig ist?

    Du hattest ja deine Gründe dafür. Welche waren das?


    Was findest du an deiner Hündin toll? Was kann sie richtig gut? Was zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht? Was macht euch beiden Spaß? Was kann sie, was anderen Hunden schwer fällt? Sind die Dinge, die du anstrengend findest eventuell an anderer Stelle hilfreich?


    Es macht mich traurig wenn ich die Überschrift lese, es klingt, als hättest du aufgegeben. Aber deine Hündin ist doch so jung und ihr habt so viel Zeit zusammen. Willst du wirklich schon resignieren?


    Den Tipps der anderen kann ich mich anschließen. Bei manchen Hunden kann es Wunder wirken, wenn man ne gemeinsame Beschäftigung sucht, zB Hundesport im Verein. Zum einen bekommt der Hund einen Job. Hunde, die eine Aufgabe wollen und brauchen werden dadurch manchmal im Alltag entspannter. Und man bekommt einen anderen Blick auf den eigenen Hund, wenn man im geschützten Raum ohne Druck aus Spaß Dinge übt und nicht, weil man es für stressige Situationen im Alltag braucht.


    Auch kann es helfen, generell mehr Ruhe reinzubringen. Ich kenne euch ja nicht, aber falls deine Hündin eher zu den aufgeregten Exemplaren gehört, empfehle ich das Buch „Der gelassene Hund“.


    Nur Mut. Manchmal erreicht man durch Kleinigkeiten viel. Meine Hündin geht zB gerne Spuren nach, aber durch Dummytraining wirds deutlich weniger. Sie war immer super aufgeregt, wenn wir raus sind. Seit ich schon beim Anziehen und Losgehen auf Ruhe achte und zur Not auch einfach mal ein paar Minuten vor der Tür stehe, bis sie sich beruhigt, läuft das Gassi viel ruhiger ab. Ich bin sicher ihr findet auch noch ein paar Schräubchen, an denen sich drehen lässt.


    Und um auf deine Einfangsfrage zu antworten:


    Kennt das jemand, man hat so tolle Vorstellungen wie das mit dem Hund sein wird wenn er einzieht und die Realität ist eine ganz andere und es macht mich etwas traurig?

    Kenne ich. Das frustriert. Macht traurig und wütend. Man kann den Hund nicht mehr genießen, weil es doch ganz anders sein sollte. Man setzt sich unter Druck und hat das Gefühl, festzustecken.


    Und das einzige, was geholfen hat, war an meiner Einstellung zu arbeiten. Heute könnte ich mit diesem Hund nicht glücklicher sein.


    Viel Glück wünsche ich euch.

  • Ich kann dir nur Mut machen :bindafür:


    Vor meinem ersten Hund hatte ich ähnlich schöne Erwartungen an die Hundehaltung. Ich dachte ich such mir die passende Rasse aus und nach ein bisschen Hundeschulerziehung habe ich einen netten Begleiter der für alle Aktivitäten zu begeistern ist und den Rest der Zeit super orientiert neben mir herschwebt :D

    Und dann kam Balin, der war mehr der Experte für komplettes Chaos. Freilauf schwer möglich weil er zu jedem Hund durchgestartet ist, überhaupt keinem Streit aus dem Weg gegangen ist und vom freundlichen Alltagsbegleiter kilometerweit entfernt. Ich war 4 Jahre lang echt oft sehr frustriert.


    Aber es wird besser !

    Man bekommt nie seinen "Traumhund" aus der ersten Wunschvorstellung, aber wenn man dran bleibt, kann man eine tolle Beziehung aufbauen und man kann lernen den Charakter des eigenen Hundes zu verstehen.


    Balin ist nun 12 Jahre alt und er ist immer noch für fast jeden Streit zu haben, aber das macht im Grunde nichts mehr aus. Wir sind ansonsten ein gutes Team das sich blind versteht, das ist viel mehr wert.


    Ihr schafft das auch noch !

  • meine Hündin mag auch keine anderen Hunde in "ihrem" Revier (also auf unserer Hausrunde in der Früh u der Mittagspause).

    Sie bleibt dort an der Leine und es gibt dort gar keinen Fremdhundkontakt.

    Sie darf nichtmal lange hin starren zum anderen Hund, weil sie sich sonst aufregt.


    1x täglich im Park ist Freilauf angesagt zum Austoben und Hund sein.

    Wenn uns große Hunde entgegen kommen, Leine ich sie kurz an.


    Ich hatte früher auch die romantische Vorstellung von Freilauf überall, klappt aber leider nicht, zumal es auf unserer Hausrunde viele Katzen gibt, die sie ohne Leine jagen würde.


    Durch Freilauf im Park, Rad fahren u ab und zu Begleitung bei Ausritten hat dieser genug Bewegung.


    Hundekontakt zu Fremdhunden ist ihr nicht wichtig.

    Sie hat aber meinen Zweithund, Hunde in der Familie u wir treffen regelmäßig Freunde mit Hunden, die sie mag.


    Seit ich sie weniger zu Fremdhunden lasse, sind wir beide entspannter.

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