Vermieter besorgt wegen Wohnungsgröße und Hund

  • An dieser Stelle sei §19 Abs. 5 AGG erwähnt:


    Die Vorschriften dieses Abschnitts finden keine Anwendung auf zivilrechtliche Schuldverhältnisse, bei denen ein besonderes Nähe- oder Vertrauensverhältnis der Parteien oder ihrer Angehörigen begründet wird. Bei Mietverhältnissen kann dies insbesondere der Fall sein, wenn die Parteien oder ihre Angehörigen Wohnraum auf demselben Grundstück nutzen. Die Vermietung von Wohnraum zum nicht nur vorübergehenden Gebrauch ist in der Regel kein Geschäft im Sinne des Absatzes 1 Nr. 1, wenn der Vermieter insgesamt nicht mehr als 50 Wohnungen vermietet.“

    1. Wie oft kommt es denn vor, dass der Eigentümer auf dem selben Grundstück wohnt? Aber ja, wenn es so ist, kommt man mit dem AGG nur schwer weiter.

    Ziemlich oft, die meisten privaten Vermieter hier leben mit im Haus. Und bei uns war es auch so.


    Und ja wenn du wegen dem Hund deiner Mieter Angst hast, sich in deinem eigenen Haus nicht mehr sicher fühlt, dein Leben auf deine Mieter ausrichtest, dann nimmt man sich eben das Recht heraus seine Mieter zu wählen. Kein normaler Mensch geht eine WG mit jemanden ein der so überhaupt nicht zu ihm passt oder ?

    Ich habe auch lange für eine goße Wohnungsgesellschaft gearbeitet und vermüllte Wohnungen ohne Respekt (egal ob Hundehalter oder nicht) sind keine Seltenheit, das ist wirklich schlimm.


    Aber wenn ihr sonst gut mit dem Vermieter auskommt, redet mit ihm. Bei mir hättet ihr eine Chance gehabt mich umzustimmen :smile:

  • Meine Wohnung gehört meiner Mam, ich lebe hier mit meinen beiden Hunden, aber trotzdem würde sie nach meinem Auszug nicht an Tierhalter vermieten (wenn sie denn überhaupt vermietet, weil sie das 'Kümmern' eigentlich schon stresst).


    Da spielen auch negative Erfahrungen rein. Die Wohnung meiner Cousine, die wirklich eher pinibel ist als alles andere, durfte man nach Auszug gefühlt kernsanieren, weil die Katzen jegliche Türstöcke bearbeitet haben und auch der fest verbaute Teppich war verpinkelt. Da steckt man halt nicht immer drin, wenn man noch arbeiten geht und Kitten fällt sowieso jeglicher Unfug ein, selbst, wenn man mit erhobenem Zeigefinger hinterhergeht.


    Und in die Leute reingucken kann man halt nicht, erzählen können die viel. Vor allem, wenn es eh schon so schwer ist, was zu finden. Dahingehend hat mein blindes Vertrauen schon lange einen Knacks weg, zu viel erlebt und gesehen...Da geht es ja nicht um eine kleine Sache, sondern um

    Eigentum, in das man seine finanziellen Mittel steckt und wenn es blöd läuft noch nachträglich ewig stecken darf, weil es ein anderer stark beschädigt hat.


    Ansonsten würde ich in dem Fall aber auch nochmal das direkte Gespräch suchen. Die Wohnung finde ich keinesfalls zu klein für einen Hund. Ich wohne auf 70 m² mit 2 (okay, 1,5) Hunden und aktuell 5 Pflegekatzen. Geht wunderbar.

  • Ansonsten würde ich in dem Fall aber auch nochmal das direkte Gespräch suchen. Die Wohnung finde ich keinesfalls zu klein für einen Hund. Ich wohne auf 70 m² mit 2 (okay, 1,5) Hunden und aktuell 5 Pflegekatzen. Geht wunderbar.

    Sieht hier übrigens ähnlich aus, 70-75 m² mit drei Hunden - 70 cm, 48 cm und 35 cm Schulterhöhe. Die Große ist manchmal ein bisschen im Weg, aber über die kann ich auch einfach drübersteigen oder wortwörtlich über den Boden schieben, das juckt die gar nicht |)

    Davor hab ich mit zwei Hunden auf 58 m² gelebt, das war auch voll in Ordnung. Wenn sich die Hunde "von selbst aufräumen", also ihre festen Ruheplätze haben, dann ist eine kleine Wohnung das geringste Problem.


    Ich persönlich würde mir aber eine neue Wohnung suchen, wenn mein Vermieter gegen Hundehaltung wäre. Allerdings gehör ich zu den Menschen, die sowas lieber nicht zigfach durchdiskutieren - "Nein" ist für mich "Nein" und gerade wenn ich mehr oder weniger von der neinsagenden Person abhängig bin (Dach überm Kopf ist halt schon wichtig, ne), dann will ich da eher nicht nerven, weil ich unbedingt meinen Willen haben möchte. Ist ja auch nicht so das Wahre, wenn der Vermieter dann resigniert zustimmt und ggf. nur darauf wartet, dass irgendwas passiert, damit man den Hund doch verbieten kann :fear:

  • Momo und Lotte hier einmal Messies und einmal keine Miete gezahlt. Seitdem steht die Wohnung leer und wird aktuell als Büro der anderen Parteien genutzt.

    Wohnung 2 ist seit Jahrzehnten vermietet, sollten die jemals ausziehen wird es aber auch keine Nachfolger geben. Und hier gibt es eine ganze Menge Hausregeln, die alles aber nicht gesetzeskonform sind. Zum Beispiel darf sich mein Hund frei im Hausflur bewegen, also muss jeder Kinder- oder Hundebesuch rechtzeitig angemeldet werden, damit der Hund weg ist. Ist ein Geben und Nehmen und wie man miteinander spricht, aber man kann Menschen nur vor den Kopf schauen.

  • Es gibt einen eigenen thread über Wohnungssuche mit Hund und einen zum Kauf/Verkauf von Haus oder Wohnung. Irgendwie hilft das alles der TE nicht mehr wirklich weiter.

  • wenn der Vermieter dann resigniert zustimmt und ggf. nur darauf wartet, dass irgendwas passiert, damit man den Hund doch verbieten kann :fear:

    Ich finde es wirklich wichtig das zu erwähnen!


    Möchtet Ihr denn bei jedem Bellen oder Pipi Unfall im Hausflur Angst haben, dass die Vermieter was gehört oder gerochen haben?


    Selbst ohne dass die Vermieter hier wohnen, fand ich es jedes Mal super peinlich wenn der Hund mehrmals oder minutenlang gebellt hat. Mir würde es auch sehr auf die Nerven gehen wenn ein Hund ständig bellt, das Kind dadurch geweckt wird... Aber wenn man etwas abtrainiert oder aberzieht, dauert es halt. Natürlich brauchen die Hundehalter Zeit dafür. Aber nicht jeder hat Verständnis.


    Ich hatte hier auch am Ende einen 20kg Junghund den ich kräftemäßig nicht mehr runtertragen konnte (gibt natürlich Leute die das locker können), der musste selber in den Fahrstuhl rein und dann noch paar Treppen runterlaufen obwohl er noch nicht stubenrein war. Und ja, leider sind dadurch Missgeschicke im Treppenhaus und Fahrstuhl passiert. Es war mir ultra peinlich, als danach eine Omi den Fahrstuhl betreten wollte. Gott sei Dank war sie und die restlichen Nachbarn verständnisvoll und hatten Geduld! Und dann noch das alleinbleib Training. Niemals hätte ich das gemacht wenn unser Vermieter im selben Haus wohnen würde. Es ist nicht lustig wenn ein Hund minutenlang heult und bellt und man aber den Moment abwarten muss, wenn er endlich die Klappe hält. Deswegen finde ich es wirklich nicht empfehlenswert einen Hund zu holen wenn die Nachbarn die Vermieter sind und kein Bock darauf haben. Überreden bringt nichts, wenn man sich dann ständig Sorgen machen muss, wenn der Hund blöde Sachen macht. Und das wird er definitiv! Als Welpe und vor allem als Junghund. Ich finde es wirklich schade, dass die Vermieter euch nicht mal einen kleinen Hund erlauben wollen. Damit kann man so Sachen wie Dreck im Treppenhaus auf jeden Fall umgehen. Deswegen habe ich persönlich weniger Verständnis dafür, bin aber auch dafür, dass zu akzeptieren und eine neue Wohnung zu finden um sein Leben so zu leben wie man es möchte: mit einem Hund. Ich wünsche euch viel Erfolg, wie ihr euch auch entscheidet.

  • Ich finde das so seltsam... man hat doch irgendwie ein Gefühl dafür, wie Leute so drauf sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich da so sehr täuschen kann, dass man denkt "oh, sehr zuverlässig, sehr sympathisch, wirkt sehr verbindlich und hat einen okayen Job"

    Leider doch. Die Wohnung in die meine Schwester dieses Jahr gezogen ist gehört der Kirche, wir sind also nicht die Vermieter. Dadurch das wir direkte Nachbarn sind und meine Mutter sich eben auch um sowas in der Kirche kümmert war sie aber quasi "Stellvertreter" in vielen Dingen und wir hatten auch immer Schlüssel für die Wohnung. Ich selbst war eine Zeitlang jeden Tag von Mittag bis abends alleine in der Wohnung, weil ich nach der Schule auf ein kleines Pflegekätzchen aufgepasst hab. Es war also abgesprochen das ich da war.

    99% der Schäden sind mir nicht aufgefallen weil sie wirklich gut abgedeckt waren und ich die Wohnung logischerweise nicht durchsucht hab. Wir haben uns auch immer wirklich sehr gut mit unserer Nachbarin verstanden, auch wenn sie ein paar extremere Ansicht (vegan, PETA) hatte.


    Nachdem sie ausgezogen ist und wir die Wohnung zum ersten Mal leer gesehen haben hat uns alle der Schlag getroffen. So viele Schäden das die Kaution x 4 nicht gereicht hätte. Es sind mehrere andere Vertreter der Kirche gekommen sich die Wohnung ansehen, weil sie sich nicht vorstellen konnten das es wirklich so schlimm ist wie von meiner Mutter beschrieben. Leider neigt meine Mutter aber nicht wirklich zu Übertreibungen und es war so schlimm. Letztendlich ist die Kirche für alle Materialkosten aufgekommen und unsere Familie hat die Renovierungsarbeiten übernommen, die Wohnung wurde offiziell nie wieder ausgeschrieben und ist quasi direkt an meine Schwester gegangen.


    Man muss aber sagen das das wenigste davon vom Hund gekommen ist. Die Türrahmen evtl noch aber ansonsten war das menschlich und nicht tierisch. Aber man kann Menschen leider wirklich nur bis vor den Kopf kucken.


    Das hier so viele Hundehalter nicht an andere Hundehalter vermieten würden schockt mich aber ehrlich gesagt auch ein bisschen bzw macht mich traurig. In erster Linie, dass scheinbar so viele schlechte Erfahrungen gemacht haben, auf der anderen Seite aber auch weil ich mich frage, wie junge Leute das so noch iwann hinbekommen sollen. Ich lebe (vor allem auch aus gesundheitlichen Gründen) noch zuhause, aber es hat auch gute Gründe warum meine älteste Schwester bis 29 zuhause gewohnt hat und meine andere mit 26 auch noch zuhause wohnt. Und der Grund ist nicht Faulheit oder "Hotel Mama", sondern dass es hier kaum möglich ist eine gescheite Wohnung zu finden, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Und da ist sowas wie Hund noch ziemlich außen vor.

  • Nochmal vielen Dank für eure Rückmeldungen.


    Ich werde mich gerne hier nochmal melden, wenn wir mit den Vermietern nochmal Kontakt aufgenommen haben! Hoffentlich dann bis zum nächsten Mal - mit guten Neuigkeiten :)

    Überreden gegen ihren eigentlichen Willen wollen wir sie natürlich nicht, aber vielleicht kann man die Skepsis mit guten Argumenten ja wirklich zerstreuen, wie einige von euch ja auch schon gesagt haben.

  • So, schneller als gedacht kann ich euch Rückmeldung geben:


    Unsere Vermieter haben uns heute das schönste Nikolaus-Geschenk überhaupt gemacht und haben ihre Zustimmung für einen Hund gegeben :partying_face:  :smiling_face_with_heart_eyes: :partying_face:


    Ich kanns noch gar nicht ganz fassen und flippe seit einer Viertelstunde total aus :grinning_squinting_face:


    Wir haben ihnen am Freitag einen langen Brief eingeworfen, in dem wir noch alle unsere Überlegungen und Argumente gesammelt und gut sortiert aufgeschrieben haben. Manchmal lohnen sich gute Argumente und eine freundliche Hartnäckigkeit wohl doch!

    Vielen Dank euch für eure Hilfe!

    Wir machen uns jetzt dann wohl mal an die Züchtersuche :nerd_face:

  • Ich sag ja, bei netten Mietern springt man da auch mal über seinen Schatten ;)


    Ich wünsche euch viel Spaß bei der Züchtersuche und beim Kennenlernen und hoffe wir bekommen Fotos wenn der Drops einzieht :smile:

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