Zusätzlich einen Welpen?

  • Hallo Forum,

    Meine Frau und Ich sind seit 2 Jahren Stolze Besitzer einer Kurzhaar Chihuahua Hündin. Emma ist ein Tier das wir "Gerettet" haben, ihre vorige Besitzerin hat sie als reinen Haus Hund gehalten. Sie kannte nur Katzenklo und selbst wiesen waren ihr fremd. Nach einigen kleinen Start Schwierigkeiten was die Stubenreinheit angeht hat sie sich sehr schnell an das Gassi gehen gewöhnt.


    Unsere Emma ist unser Baby, da wir aus gesundheitlichen Gründen leider keine Kinder Bekommen können hat Emma diesen Platz in unserem Herzen eingenommen. Sie ist eine kleine Diva, anderen Hunden gegenüber ist sie meist sehr zurückhaltend passiv oder Aggressiv mit Bellen. Es gibt wenig Hunde in unserem Dorf mit denen sie sich gerne umgibt und Spielt. Sie hat auch leider eine Art Verlust Angst, wenn meine Frau und ich außer Sichtweite sind oder die Wohnung verlassen fängt sie sofort an zu trauern und zu "weinen", weshalb wir sie eigentlich nie alleine lassen. Wir planen eigentlich alles so damit immer jemand bei ihr ist.


    Nun hat eine Familie in unserem Dorf Langhaar Chihuahua Nachwuchs bekommen und suchen für die süßen eine liebevolle Familie. Meine Frau und ich sind nun am überlegen ob es Emma gut tun würde einen "Freund" zu bekommen, wir sind uns nicht sicher ob es ein Weibchen oder ein Rüde werden soll bzw. Ob es für Emma sinnvoll ist einen Familienzuwachs zu bekommen.


    Wir sind uns leider auch sehr unsicher wie wir den Welpen am besten integrieren sollen, wir möchten nicht das Emma den Eindruck bekommt wir würden sie vernachlässigen usw.


    Was sind eure Tips? Für mich steht klar das wohl von Emma und dem Eventuellen Familienzuwachs im Vordergrund.


    Liebe Grüße

    Sven

  • Nach deiner Schilderung würde ich euch abraten.


    Die Vorgeschichte eurer Hündin klingt nicht rosig und nach den Charakterzügen und sicher auch der fehlenden Sozialisierung zu urteilen, wird sie sich mit einem quirligen, verspielten Welpen, der ihr sehr oft am Tag auf den Keks gehen wollen wird, schwer tun. Sie klingt nicht nach einem Hund, der sich darüber großartig freuen würde. Das bedarf dann sehr viel Management, Grenzen aufzeigen, Zeit und Geduld eurerseits. Wenn man das einfach laufen lässt, kann es böse nach hinten losgehen und ihr müsst im worst case den jungen Hund wieder abgeben.


    Für das Problem des alleine bleibens wird es nichts nützen. Hunde, die unter Verlustangst oder Kontrollwahn leiden, tun das gegenüber ihren Menschen.

    Ein weiterer Hund hilft da nicht, wenn es blöd läuft, übeträgt es sich nur auf ihn.


    Ist das denn ein seriöseser Verbandszüchter, oder einfach jemand, der mal eben Chihuahuababys produziert hat?

    Zweiteres würde ich nicht unterstützen.

  • Hallo,


    wie alt ist eure Emma denn?


    Hat sie auch mal direkten Kontakt zu anderen, zu ihr passenden Hunden, also z.B. zu anderen Chihuahuas oder Kleinhunden generell? Oder möchte sie das auch nicht und kommt damit nicht gut zurecht?


    Grundsätzlich sind viele Chihuahuas zumindest im eigenen Zuhause recht gesellig, weshalb einige Halter mindestens zwei der Zwerge halten. Es kommt aber auch auf den Charakter des Hundes an und die sonstigen Umstände. Mein Chihuahuarüde war drei Jahre ganz problemlos und happy Einzelhund. Der Zweithund zog für mich ein, was im Normalfall auch die Motivation für den zweiten Hund sein sollte. Mittlerweile gibt es ab und an Liegen mit Körperkontakt oder Spiel, aber meistens leben meine beiden Hunde einfach nur in friedlicher Koexistenz nebeneinander her.


    Wenn es euch um einen "Freund" für Emma geht, würde ich es lieber lassen. Ihr selbst solltet den zweiten Hund zu 100% wollen, denn ihr wisst nicht, ob zwischen Emma und ihm eine engere Bindung entstehen wird oder nicht.



    Außerdem habt ihr eure Emma ja erst zwei Jahre und sie hat gewisse "Baustellen". Ich würde erst einmal versuchen, z.B. daran zu arbeiten, dass andere Hunde sie nicht so in Stress versetzen. Es gibt hier im Forum viele gute Threads zum Thema Hundebegegnungen - also wie man da dem eigenen Hund Sicherheit vermittelt und ihn vor unangenehmen Situationen schützt und wie er lernt, andere Hunde ruhig zu passieren - in die ihr mal reinschauen könntet.

    Bei einem Hund, der ein Fremdhund-Thema hat, besteht halt prinzipiell immer das Risiko, dass Hund Nummer 2 sich das abguckt. Das muss kein Weltuntergang sein, aber es sollte einem einfach bewusst sein, weil man da vielleicht dann mit beiden Hunden oft einzeln Gassi gehen muss, um das z.B. ordentlich trainieren zu können.


    Zur Verlustangst kann ich keine Erziehungstipps geben, da ich selbst eine Hündin mit starker Trennungsangst habe und ich mein Leben auch so eingerichtet habe, dass sie möglichst nie alleine sein muss. Es gibt hier aber auch einen guten Thread mit dem Thema, "Lonely Barkers", falls das auch etwas ist, woran ihr gerne arbeiten würdet.

  • Hallo erstmal :winken:


    Unter diesen Umständen würde ich wohl zum jetzigen Zeitpunkt eher keinen Welpen dazu holen. Wie alt ist Emma denn?

    Unsere Emma ist unser Baby, da wir aus gesundheitlichen Gründen leider keine Kinder Bekommen können hat Emma diesen Platz in unserem Herzen eingenommen. Sie ist eine kleine Diva, anderen Hunden gegenüber ist sie meist sehr zurückhaltend passiv oder Aggressiv mit Bellen. Es gibt wenig Hunde in unserem Dorf mit denen sie sich gerne umgibt und Spielt. Sie hat auch leider eine Art Verlust Angst, wenn meine Frau und ich außer Sichtweite sind oder die Wohnung verlassen fängt sie sofort an zu trauern und zu "weinen", weshalb wir sie eigentlich nie alleine lassen. Wir planen eigentlich alles so damit immer jemand bei ihr ist.

    Nur ganz grundsätzlich und rasseunabhängig betrachtet, ist es ist meist vorteilhaft, wenn der vorhandenen Hund zunächst mal eine gewisse Grunderziehung und Souveränität erlangt. Wenn Emma nämlich bei Euch ein Krönchen auf hat - wie Du ja andeutest-, kann es zum einen passieren, dass sie den neuen Hund als Rivalen ansieht (da brauch es uU eine sehr konsequente Hand, was unfair wäre, weil sie das ja nun gar nicht kennt von Euch und deswegen auch nicht unbedingt zur Harmonie beiträgt) oder aber zum anderen lauft ihr Gefahr bald zwei Hunde zu haben, die nicht allein bleiben können und euch durch die Gegend scheuchen.


    Was die Eigenheiten der Chihuahuas betrifft, haben andere hier mehr Erfahrung. Aber ganz ohne sind die ja auch nicht unbedingt.

  • Sorry total vergessen, Emma wird im März 3 Jahre alt.


    Sie lebte bei der Vorbesitzerin mit ihrem Bruder zusammen.


    Unsere Nachbarn haben einen Chihuahua Pinscher Mix und die beiden zusammen sind wie ein verliebes Ehepaar.


    Der Aktuelle Halter der Welpen ist meinen Informationen nach kein Züchter. Müsste ich aber genauer in erfahrung bringen da wir noch keine Gespräche aufgenommen haben.


    Liebe Grüße

    Sven

  • Wir sind uns leider auch sehr unsicher wie wir den Welpen am besten integrieren sollen, wir möchten nicht das Emma den Eindruck bekommt wir würden sie vernachlässigen usw.

    Ich habe Dir ja eine ausführliche PN geschrieben, aber zu diesem Thema möchte ich noch hinzufügen, aus eigener Erfahrung: Selbst wenn Ihr Emma 10 Leckerli gebt und dem Welpen nur eines: Sie wird ihn vermutlich um das eine beneiden. Hunde können nicht rechnen und sehen nur, was ihnen entgeht :(

  • Ich würde zunächst dazu raten, dass man die Probleme angeht, die kleine Prinzessin mal vom Thron schubst und als das behandelt, was sie ist: einen Hund.


    Holt man sich einen weiteren Hund dazu, holt man ihm keinen "Freund" ins Haus, sondern ein total nerviges kleines Blag, und wird dazu verdonnert, den Rest seines Lebens mit diesem zu verbringen. Potenziell einen Konkurrenten um Ressourcen. So nüchtern ist es eben, auch wenn es unsere Pflicht ist, einen halbwegs passenden Hund dazu auszusuchen.

    Und weil Hunde uns Menschen gehören, haben sie das nun mal nicht zu entscheiden, sondern zu akzeptieren. Man selbst muss als Hundeführer das Zusammenleben anleiten und moderieren, wie Eltern bei Geschwistern es auch tun - nur eben zwischen zwei Hunden und in deren Sprache.

    Tendenziell ist es deswegen wesentlich leichter, wenn der erwachsene Hund gut erzogen ist und dort keine Probleme mehr sind. Sonst dupliziert man diese Probleme meistens nur, dann habt ihr eben zwei Hunde, die nicht alleine bleiben können oder zusammen andere Hunde angiften.


    Aus einem solchen Wurf würde ich keinen Hund (mehr)holen. Insbesondere, da euer Ersthund bisschen speziell ist, würde ich darauf achten, dass der Welpe aus einer seriösen Zucht kommt und der Welpe so kompetent ausgesucht wird, dass er zu eurer Hündin passt. Oder ggf einen weiteren älteren Hund aus den Tierschutz, wo man die Sympathie ausprobieren kann. Es ist ja nicht jeder Hund aus dem Tierschutz so schwierig und kennt nichts, wie eurer damals.

  • Wenn Emma mit anderen Hunden wenig anfangen kann, sehe ich zunächst keinen Mehrwert darin, ihr einen Hund zwangsweise ins eigene Haus zu holen - draußen in der Natur kann sie sich Hunden entziehen, zu Hause wird das unmöglich werden und kann dadurch in Dauerstress ausarten. Gerade Welpen gehen älteren Hunden gern mal sowas von auf den Keks. Es kann sie u.U. aber auch zum aufblühen bringen...sie in eine Mutterrolle versetzen... eine Aufgabe geben... bloß was passiert, wenn das nicht der Fall sein wird? Es sollte den beteiligten Hunden gegenüber fair bleiben.


    Am besten probiert man sowas im Vorfeld mit einem Hundekumpel aus, den sie mag und den man sich für einige Tage ins Haus holt. Dann wird man sehen, zwar nur im Einzelfall, wie sich Emma verhält in der neuen Situation. Sollte das gut funktionieren, erst dann könnte man etwas intensiver über einen möglichen Zweithund nachdenken, ansonsten würde ich den Gedanken erstmal abschaffen...


    Vielleicht gibt Euch ja der „Züchter“ sogar Gelegenheit, sich auf seinem Geländer miteinander bekannt zu machen? Auch dann siehst Du, ob Emma mit einem Welpen überhaupt klarkommt.

  • Am besten probiert man sowas im Vorfeld mit einem Hundekumpel aus, den sie mag und den man sich für einige Tage ins Haus holt. Dann wird man sehen, zwar nur im Einzelfall, wie sich Emma verhält in der neuen Situation. Sollte das gut funktionieren, erst dann könnte man etwas intensiver über einen möglichen Zweithund nachdenken, ansonsten würde ich den Gedanken erstmal abschaffen...

    Da sieht und erlebt man v.a. auch so ganz banale Dinge.

    z.B. ist es ja teilweise schwierig mit der Fütterung von zwei Hunden, oder wenn man ihnen Spielzeug gibt (mein Großer ISST Spielzeug z.B. restlos auf, d.h., ich kann dem Welpen nichts geben, ohne wirklich komplett zu schauen, dass nichts passiert (was man ja eh sollte, aber trotzdem).

    Oder mit zwei Hunden Gassi gehen, selbst wenn beide schon erwachsen sind, finde ich auch nicht so einfach.

    Oder ist es bei meinem Großen so, dass er gerne seine Ruhe hat beim Schlafen, der Kleine aber gerne mit ihm kuscheln will. Da muss ich auch ständig schauen.

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