Gibt es sowas wie Welpen blues wirklich?

  • Aber gibt es Welpen blues wirklich

    Wichtig ist doch nur, ob du dich gerade so fühlst. Diese Gedanken und Gefühle sind da und offensichtlich nicht ungewöhnlich.


    Es würde dir ja auch nicht helfen, wenn jetzt jemand sagt: "Nee, das gibt es (hormonell bedingt) nicht." was übrigens nicht klar ist. Denn es gibt dazu keine Untersuchungen. Eine hormonelle Veränderung ist durchaus möglich - hat nur noch keiner eine entsprechende Studie dazu durchgeführt.


    Also gib dir erstmal Zeit, um in der neuen Situation anzukommen. Und führ dir vor Augen, dass jede Veränderung bei vielen vielen vieeeeelen Menschen solche Gefühle auslöst. Umzug, Jobwechsel, Beförderung, Hochzeit, Kauf eines Hauses... wäre doch verdammt traurig, wenn man bei der Übernahme für ein Lebewesen nicht auch etwas mulmige Gefühle hätte, oder? Und du hast dabei Erfahrung. Damit weißt du auch, dass du das schaffst.

  • Es ist einfach mein persönliches Empfinden zu den ganzen Welpen Blues Schilderungen, dass sich da ganz schön negativ in völlig normales Alltagsgeschehen reingesteigert wird.

    Für mich und meine Lesart ist "überzogen dargestellt" kein "persönliches Empfinden, sondern eine Wertung. Eine Wertung beinhaltet für mich immer, dass man denkt, etwas (besser) zu wissen, denn sonst würde man ja nicht werten. Sobald ich anerkenne, dass ich etwas nicht (besser) wissen kann, werte ich auch nicht. Ich werte beim Kauf von Qualzuchten, weil ich der Meinung bin, dass ich da (besser) weiß, was richtig ist. Ich werte nicht in der Impfstoffentwicklung, da ich da gar keine Ahnung habe. Und ich werte auch nicht in der Gefühlswelt anderer, da ich auch da keine Ahnung habe.


    Aber es mag sein, dass das wiederum nur mein persönliches Empfinden zum Thema Wertung ist, wollte Dich jedenfalls nicht persönlich angreifen.

  • Wenn der Welpe einzieht ist das eine Veränderung der bisherigen Lebensumstände.

    Das wird sehr unterschiedlich bewältigt.

    Viele Hundehalter freuen sich einfach über das drollige Wesen und können die Zeit genießen, andere befällt Zweifel, ob sie das richtige tun, ob sie überhaupt geeignet sind und der Welpe ohne sie nicht besser dran wäre und dergleichen.

    Das kann man nennen wie man will. Der Mensch der damit umgehen muss, ist kein schlechterer Hundehalter als die anderen, hat es anfangs nur schwerer.

    Darüber reden mag helfen.

  • Vielleicht liegt es auch ein wenig daran dass wir Deutsche dazu neigen sehr perfektionistisch zu sein. Bei Kindern und Hunden geht es dann manchmal fast bis zur Selbstaufgabe. Hier in Frankreich sind die Ansichten von Hundetraineren und Züchtern da auch an den Bedürfnissen der Besitzer orientiert. Ich habe noch keinen Züchter gefunden, der dazu rät Welpen im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Hier heißt es , der kleine kommt in die Küche über Nacht und nach Zwei Nächten hat er sich daran gewöhnt. Ist vielleicht extrem aber ich glaube auch nicht dass hier nur bindungsgestörte Hunde rumlaufen. Ein Mittelweg zwischen Deutschland und Frankreich wäre vielleicht manchmal nicht schlecht. Das ist so ähnlich wie bei den Kindern: ich würde Kinder mit 3 Jahren auch nicht 12 Stunden am Tag in Betreuung lassen, wenn ich es vermeiden kann aber auf der anderen Seite ist es super, dass es ab 3 Jahren In Frankreich für jedes Kind Kindergartenplätze gibt.

  • Also bei mir war es bei beiden Welpen so, dass ich mich unwahrscheinlich gefreut hatte. Und ich hätte sie auch ab dem Einzug keinen Tag mehr missen wollen.


    Aber natürlich gab es auch bei mir Phasen, zu Anfang sehr viele, in denen ich wahllos überfordert war.

    Da musste ich oft weinen, hatte Versagensängste, dachte ich verhaue die Erziehung und bin nicht fair mit dem Hund, wenn es mir zu viel wird.


    Es ist halt doch keine komplette Umstellung des Alltags, der eigenen Routinen und Strukturen. Man kann sich viel vorher informieren und alles zurechtlegen, aber Theorie bleibt eben Theorie.

    Und da ich auch ein Perfektionist bin und oft genau davon hier im Forum lese, trifft es scheinbar vor allem diejenigen, die sich zuvor im Kof schon alles perfekt ausgedacht haben.


    Umso höhere Ansprüche man an sich selbst (und vielleicht auch an den Welpen) stellt, desto schneller kippt man dann eben aus den Latschen, wenn einen die Praxis trifft.


    Deshalb... dringend ein paar Gänge zurückschalten und ganz wichtig finde ich, sich weiter Zeit für sich selbst zu nehmen. Dann muss der Welpe eben mal zu Freunden, Verwandten, dem Partner oder in eine Pension.

    Zuhause gleich an einen abgetrennten Bereich gewöhnen, egal ob mit Absperrgitter an der Tür, Welpenauslauf, Kinderlaufstall. So kann man zwischendurch seinen Haushalt in Ruhe erledigen, oder einfach mal nix tun.

  • Nur nach der Entbindung, ist es keine Anpassungsstörung😂, sondern hormonell bedingt. Bei der Frau, die Entbunden hat😂

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