Ist Hundehaltung im Real Life so schwierig wie im Dogforum
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Ich habe mit der Hundehaltung begonnen, bevor es das Internet gab.
Ich kann mich nur schwer einfühlen, wie es jungen Menschen geht, die dermaßen überflutet werden mit Wissen.
Was mein Tipp wäre: ihr müsst die Informationen sortieren. Es gibt ja unendlich viel Müll im Internet.
Ich musste früher nur wählen, kaufe ich die BILD oder den Tagesspiegel, die Bunte oder den Spiegel.
Heute muss man eben ins Impressum und sortieren.
Dann wird die Flut schon mal halbiert oder gedrittelt.
Auch bei den Quellen, der vielen Websites schauen. Wo kommen die Infos her.
Ich lese dann lieber mal bei denen nach, die als Quelle genannt sind, als die millionste Abschrift zu lesen.
Wenn gar keine Quellen genannt sind lese ich meist gar nicht…
In einem wirklich guten Buch, hat man auch viele Quellen, wo man weiter gucken kann.
Also ihr müsst recherchieren und aussortieren, auf das wesentliche schauen und auf Fakten gucken.
Ernährung ist mein Steckenpferd.
So würde ich dir raten das Thema ganz pragmatisch anzugehen.
Wie möchtest du füttern?
Trockenfutter?
Nassfutter?
Selber Kochen?
Roh füttern?
Auswahl treffen!
Und dann erst weiter recherchieren.
Trockenfutter?
Was füttern die Züchter?
Was gibt es für Sorten?
Regional?
Futtertiere artgerecht gehalten?
Premium Futter?
Halbfeucht, feucht?
Preisklasse?
Was können zum Beispiel hier im Forum Züchter der Rasse berichten…
Und so weiter.
Schwieriger wird es, wenn die 10 Leute mit unterschiedlichen Rassen und Erfahrungen und 10 verschiedenen Fütterungsempfehlungen raten: füttere nur dies oder das, oder nur so oder so…
Also erst recherchieren, die grobe Richtung aufschreiben, wieder in die Richtung recherchieren….und so weiter.
Dann entwirrt sich das Chaos.
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Hi
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Hat irgendjemand Tipps, wie man diese Informationsflut am besten für sich selbst verarbeitet und zwar einerseits darauf lernt, aber andererseits nicht total panisch ist, alles falsch zu machen, wenn der Welpe dann mal da ist?
Warst du als Kleinkind "perfekt" und hast dich immer kontinuierlich über den vorbildlichen Teenager zum perfekten Erwachsenen entwickelt? Waren deine Eltern immer perfekt? Bist du trotzdem ein toller Mensch geworden
?
"Fehler" sind ok, Humor ganz wichtig, zusammen Welt entdecken, sich annehmen, gemeinsame Hobbis finden, auch mal klare Grenzen stecken, ehrlich kommunizieren... Ist bloß ein Hund und du bloß ein Mensch. Beide sozial und sehr Willens zusammen zu leben. Ich würde vorschlagen, von der Perfektion und "muss so" etwas verabschieden. Sei fair und ehrlich, setz dich mit Lern-Theorie und Motivation auseinander, erwarte weder von dem Baby noch von dir zu viel. Langsam zusammen wachsen, sich annehmen, Welt entdecken, schauen was zusammen Spaß macht, zeigen dass dein Hund sich auf dich verlassen kann, faire, klare Kommunikation. Und hab ich den Humor schon erwähnt?! Und schau, was dir selbst wichtig ist. Also nicht Hund muss im Alter x Dinge yz können. Außehalb vom Hundesport kennen meine Hunde z.B. ungefähr gar keine Kommandos und einer meiner 4 liegt gerade auf der Beistell-Kommode und ein anderer auf der Fensterbank
Das würde ich gerne mehrfach "liken", du hast esauf den Punkt gebracht
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Es war vielleicht etwas übertrieben, extra ein Thema dafür aufzumachen
Beim Titel hatte ich befürchtet, einen “Mimimi das DF und all seine User sind doof und unfair, warum?”-Thread vorzufinden, aber ich find ihn klasse und krieg beim Lesen der Kommentare Herzchenaugen, also Danke fürs Erstellen
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Wenn man sich die geeignete Rasse aussucht, dann kann man mit einem guten Bauchgefühl sehr viel erreichen.
Ich würde mal behaupten, die richtige Rasse/-mischung trägt mind. 80% dazu bei, ob man Erfolg hat beim ersten Hund oder nicht. Die restlichen 20% sind dann Bauchgefühl, Bücher- und Internet-Wissen oder Anleitung von einem guten Trainer.
Wenn man sich die Problem- und "Welpen-Blues" Threads so durchliest, dann liegt es beim weitaus grössten Teil bei der falschen Rasse/fehlende Information/nur nach Optik gewählt.
flying_phoenix Du kannst also schon sehr viel richtig machen, wenn Du keine falschen Erwartungen hast und Dich vor einer Anschaffung intensiv mit den Rasse-Eigenschaften und der Kompatibilität mit Deiner Lebenssituation vertraut machst, am besten sogar, indem Du Deine Wunsch-Hunde in natura zuerst mal kennen lernst und erst dann entscheidest.
Vorsicht bei Züchter-Seiten: Jeder Züchter wird natürlich "seine" Rasse in den Himmel loben, deshalb ist es missverständlich, sich nur nach Züchter-Seiten zu informieren.
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Wisst Ihr, was ich mich frage?
Nach all den Themen hier, und allen Erzählungen und Co: wie KANN man denn da noch irgendeinen Anspruch an sich oder sogar den (zukünftigen) Hund haben, fehlerfrei zu sein??
Eine Millionen Threads über Probleme mit dem Welpen, mit dem Youngster, mit dem Pubertier, mit dem 3jährigen, mit dem 10jährigen, mit dem 17jährigen. Mit den Nachbarn, mit den Eltern, mit den Kindern.
Und dann kommt jemand hier her, liest sich das alles sogar durch und fragt "oh gott!! und was, wenn mein Zusammenleben mit dem Hund nicht von Anfang an sofort fehlerfrei, einwandfrei, problemlos und nach außen perfekt läuft????? bei aaaaaallen anderen klappt das doch auch"
ja, was dann? dann arbeitet man dran (wenns stört) oder lässt es bleiben (wenns nicht stört) und fertig.
Ich verstehe das Drama nicht. Jedes Mal aufs neue.
Mich entspannt es ja eher hier ^^ vor allem nach einem Chaostag. Dann lese ich im forum und denke "cool, das machen sie nicht und das auch nicht, das haben sie nie gemacht, und aaahahaahah nein, das auch nicht"
Wo bleibt der Humor in Zusammenleben mit einem anderen, hoch intelligenten, enorm an den Menschen angepassten Lebewesen einer Spezies die emptional so gut aufgestellt ist, wie die eigene? Dann lacht man halt zusammen
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. Ich weiß, dass der Hund das nicht von heute auf morgen einfach kann.
Und damit hast du eines der größten Probleme schon direkt abgehakt.
Dadurch das du weißt das ein Hund das alles erst lernen muss bist du schon sehr gut gerüstet fürs Leben mit Hund. Ich kenne so einige Leute die immer noch glauben "Der weiß genau was er machen soll!" bei nem 10 Wochen alten Welpen... *seufz*
Hat irgendjemand Tipps, wie man diese Informationsflut am besten für sich selbst verarbeitet und zwar einerseits darauf lernt, aber andererseits nicht total panisch ist, alles falsch zu machen, wenn der Welpe dann mal da ist?
Weniger lesen.
Die Problemthreads würd ich erstmal echt völlig außen vor lassen. Außer vielleicht die "Bleibt nicht allein" Threads, weil es da sehr viele gute Tipps gibt die du von Anfang an nutzen kannst.
Und sich ganz klar machen das der Hund schlicht ein Hund ist. Egal was du falsch machst, der wird nicht zur Atombombe. Das nimmt schonmal etwas Druck raus.
Ebenso wichtig sich selbst dran zu erinnern das man ein Mensch ist der in der Lage ist mitzufühlen. Und als empathischer Mensch muss man sich schon anstrengen um nen Hund wirklich total zu versauen!
(Gestern hab ich es in einem grad aktuellen Thread gelesen und komme garnicht drüber hinweg. 2 Wochen heult und jammert ein Welpe, alleine draußen gelassen. Ich weiß nicht wie man sowas machen kann. Mein Mitgefühl alleine würde ausreichen das ich das nichtmal 1 Nacht durchziehen könnte, geschweige denn 2 Wochen! Da braucht man nichtmal "Hundeverstand" um zu wissen das es doch furchtbar ist wenn ein Welpe (ein Babytier!) so weint und heult.)
Man muss halt Humor haben. Und Geduld. Welpen sind Babys, und die strapazieren alle schonmal die Nerven. Aber sie bereichern das Leben auch, man entdeckt wieder Dinge die man als Erwachsener irgendwie vergessen hat.
Wie interessant so ein Stein ist, zB. Oder Schnecken! Und Pfützen. Oder wie riesig die Welt aussieht, wenn man auf dem Boden liegt und hochguckt. Perspektivenwechsel halt.
Entwicklungszeitfenster sind nett und wichtig, ja, aber man muss sich klar machen das es nicht heißt das der Hund es niemals lernt wenn dieses Fenster zu ist. Bei guter Aufzucht (inklusive guter Wahl der Eltern) wird dem Welpen schon immens was mitgegeben, das ist wirklich wichtig darauf zu achten. Und dann isses auch nicht so wichtig ob der Zwockel mit 12 Wochen den Bahnhof schon kennt, den kann er auch mit 6 Monaten noch kennenlernen. Oder garnicht, wenn ihr niemals mit der Bahn fahrt. Vorraussetzung ist halt immer das man sich die Zeit nehmen muss. Zeit zum Entdecken und Kennenlernen.
Die Wahl der richtigen Rasse ist tatsächlich ein sehr wichtiger Baustein. Die eigenen Wünsche sind natürlich wichtig, definitiv! Aber man muss das große ganze sehen, ob man mit den worst cases der jeweiligen Rassen umgehen könnte und dann auch ehrlich genug sein um eher was anderes zu nehmen was optisch vielleicht nicht so passt.
Ich mein, ich hab ja nun 2 sehr verschiedene Hunde, die halt genau zu mir passen. Und die ich klar ganz wunderschön finde, aber lieben tu ich sie ja nicht wegen ihrem aussehen. Ich liebe sie weil sie sind wie sie sind.
Und es gibt soviele Rasse die ich zwar wunderschön finde, die ich aber niemals haben werde. Eben genau deswegen, der worst case wäre mir zuviel und gewisse Sachen mag ich einfach nimmer. Als Beispiel, ich kann mit Artgenossenproblematik, aber ich wills mir schlicht nicht mehr "antun". Es ist ja auch meine Lebenszeit und da mag ich es gerne so einfach wie es geht machen, für den Hund und mich.
Am Ende wird es eh so sein das ihr euren Weg gemeinsam findet und gemeinsam geht. Das ist der Sinn der Hundehaltung für mich, das gemeinsame.
Was andere Hunde können tangiert mich mich, ich lebe ja mit meinen Hunden, nicht mit anderen. Und in mein Leben passen meine 2 perfekt rein.
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Ich glaube auch, dass die richtige Rassewahl entscheidend ist. Mit "richtig" meine ich passend zu den eigenen Lebensumständen und dem eigenen Charakter, Interessen und so weiter.
Vor Jahren dachte ich mal ernsthaft über einen Australian Shepherd nach, habe den Fehler aber zum Glück bei Freunden mitbekommen und mich dann zu informieren begonnen. Ein wunderschöner Hund, aber eine absolute Katastrophe in der Kombination mit den Haltern. Mir selbst gefallen "eigentlich" ganz andere Hund als Chihuahuas, wenn ich nach der Optik gehe. Ich bin aber leider und zum Glück ein extrem verkopfter Mensch und bin bei allen Recherchen immer wieder auf FCI 9 gestoßen.
Für mich ist mein Hund ein absoluter Selbstläufer. Klar gibt es gerade am Anfang immer Unsicherheiten, vor allem als Ersthundehalter, und man muss sich ja auch an das Individuum gewöhnen, den Hund verstehen lernen und der Hund muss ja auch seinen Menschen verstehen lernen. Und natürlich haben wir gewisse "Baustellen", aber die hat man letztlich doch in jeder sozialen Interaktion (auch mit Menschen).
Manchmal denke ich darüber nach, ob der nächste Hund irgendwann nicht doch aus einer anderen Kategorie stammen soll (insgeheim liebe ich verschiedene Arten von Jadghunden), aber in der jetzigen Lebenssituation passt es so hervorragend. Dazu kommt, dass ich bei der Wahl auch berücksichtigen musste, dass ich quasi alleinerziehend bin was den Hund betrifft.
Ich denke aber auch, dass hier im Forum die meisten User versuchen, ihre Hunde artgerecht zu halten und ordentlich auszulasten. Wenn man regelmäßig unterwegs ist und andere Hunde sieht bekommt man auch ein Auge dafür, wie viele Hunde vor allem resigniert mitlaufen. Die werden vielleicht nicht verhaltensauffällig in einer Weise, dass man einen Trainer braucht, aber glücklich sind die auch nicht. Das macht sicher auch einen Unterschied aus zwischen dem Forum und der Welt "draußen", in der der Hund manchmal eine eher beiläufige Rolle spielt.
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Ich denke, es liegt ein wenig am Nachrichtenwert. Wie heißt es im Journalismus? Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht.
Denn das ist es was hängen bleibt.
Die ganzen lustigen und schönen Geschichten hier im Forum, die liest man und lacht oder freut sich drüber, aber man vergisst sie sich schnell wieder. Hängen bleiben halt die schwierigen Themen. Weil sie einen emotional mehr mitnehmen, und weil da natürlich auch viel intensiver darüber geschrieben wird.
Ist ja auf der Straße auch so. Es liegen 10 Hunde ruhig und friedlich im Biergarten unter den Tischen, im Gedächtnis bleibt der eine, welcher sich daneben benommen hat.
Und schon bekommt man das Gefühl Hundehaltung ist ein echtes Hexenwerk.
Also einfach mal mit offenen Augen durchs reale Leben gehen und sehen wie viele nette, normale, unauffällige Hunde es gibt, deren Halter bestimmt auch nicht alle die super genialen Hundeflüsterer sind.
Hunde sind sehr anpassungsfähig, und wenn man als Mensch im Kopf flexibel ist und sich auch drauf einstellen kann, wenn etwas nicht so läuft wie man es sich vorgestellt hat. Wenn man Humor hat und auch drüber lachen kann, wenn man vor aller Augen mit der Nase im Dreck landet, weil man den Hasen erst nach dem Hund gesehen hat. Dann, ja dann ist das alles halb so wild.
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