Tollwut bei Hund in Deutschland festgestellt
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Daraus schließe ich, dass auch unter Beschäftigen von Tierkliniken eine Tollwutimpfung eher selten vorhanden ist. Ist das tatsächlich so?
Ja genau. In D war es "früher" mal Pflicht, sich zu Beginn des Studiums Tollwut und Tetanus impfen zu lassen, das wurde aber abgeschafft. Dh die meisten älteren Tierärzte sind geimpft, die meisten jüngeren nicht.
In Wien ist es übrigens immer noch Pflicht.
Bei Exposition ist es aber meines Wissens nach egal, ob man geimpft war, oder nicht. Vielleicht bekommt man dann nicht ganz so viele Impfungen (ich hab mich jetzt im Kollegenkreis umgehört und die Maßnahme nach Exposition sind dort zwischen 9 und 18 Impfungen in kürzester Zeit gewesen), aber man ist immer mit im Programm dabei. Da geht man überhaupt gar kein Risiko ein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man stirbt, ist geringer (wenn man nicht geimpft ist, stirbt man zu 100%), wenn man geimpft ist.
Neben dem Hauptübertragungsweg „Biss“ gibt es wohl auch das Risiko, über Speichel o.ä. infiziert zu werden?
Ja genau. Speichel auf Wunde (also zb die Hände ablecken, wenn diese vom vielen Desinfizieren wund sind) reicht aus. Oder spitzer Welpenzahn, der die Haut anritzt. Gerät das Virus direkt in die Blutbahn, ist es gefährlicher, weil es schneller zum ZNS kommt, und man weniger zeit für die notimpfung hat, aber eine normale Wunde, ein Kratzer, eine Ritzverletzung usw reicht aus.
Und ganz ehrlich: Kratzer haben wir andauernd.
Bin ich da auf dem Holzweg oder passt der Gedankengang?
Ja, passt, der Gedanke. Ich weiß nicht, worauf Du hinaus möchtest.
Tollwut braucht ein bisschen, bis es ausbricht: die Inkubationszeit (also der Zeitraum zwischen Biss und auftreten erster Symptome) beträgt 2-3 Monate. Deshalb ist die Quarantäne für Haustiere auch zwischen 3 und 6 Monate lang.
Hier ist mal ein Fall von 2015 aus Frankreich: https://www.wir-sind-tierarzt.…05/tollwut-in-frankreich/
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Hi
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sondern streng genommen gibt es doch mit jedem eingeführtem Welpe ein geringes Risiko für die erneute Einfuhr von Tollwut
Nein.... denn man darf nur Welpen ab 15 Wochen einführen die TW geimpft sind....
Praktisch wird dies halt unterwandert von Zeit zu Zeit.... aber das ist nunmal höchst verboten
Wie hoch sind die Strafen dafür?
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Dann sind die Besitzer aber ja auch noch höchst gefährdet. Zeig mir mal einen Welpen der den Besitzern mit den Milchzähnen nicht mal nen Kratzer verpasst .
Wenn die Inkubationszeit so lange ist...
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Als Besitzer eines illegal importierten, nicht geimpften Welpen aus einem Tollwut Risikogebiet bist du dann natürlich auch selbst gefährdet.
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Bei uns stolpert man ab und an auch noch über die Schilder. Früher war das ganz normal, soweit ich das in Erinnerung habe. Österreich gilt erst seit 2008 Tollwutfrei, das ist noch gar nicht so lange, finde ich. Uns wurde als Kind immer und immer wieder eingebläut (das ist jetzt schon sehr lange her), sobald sich ein Wildtier in irgendeiner Form seltsam verhält, ungewöhnlich zutraulich ist oder Schaum vor dem Maul hat (ich weiß gar nicht, ob das wirklich so ist)...schnell weg. Das hat sicherlich Tollwut! Wir trieben uns halt auch überwiegend in Wäldern herum.
Das behält man irgendwie immer im Hinterkopf, auch heute noch.
Eine Impfung für Personen, die in gefährdeten Bereichen arbeiten, würde ich schon als sinnvoll erachten, zumal ja die Übertragung nicht nur durch einen Biss vollzogen werden kann, da reichen auch kleinste Hautverletzungen, die man vielleicht gar nicht bemerkt, welche mit infiziertem Speichel in Berührung kommen, um sich zu infizieren. Die Inkubationszeit kann ziemlich lange sein und sind die Symptome erstmal da, verläuft TW immer tödlich.
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Nein.... denn man darf nur Welpen ab 15 Wochen einführen die TW geimpft sind....
Praktisch wird dies halt unterwandert von Zeit zu Zeit.... aber das ist nunmal höchst verboten
Wie hoch sind die Strafen dafür?
Mein Hassthema ^^
Ich hab das schon privat mehrfach angezeigt, wenn ichs mitbekommen habe, passiert ist nie was.
Es interessiert idR keine Sau.
Wenn man Glück hat, dann gehen die Leute vom Amt hin, sagen "das war bäbä" und erleben eine dreimonatige Hausquarantäne auf. Wenn man noch mehr Glück hat, dann wird der Welpe eingezogen und kommt auf Kosten der Besitzer 3 Monate in Quarantäne (und das wird richtig teuer, um die 3000-5000€).
Aber dass das gemacht wurde habe ich erst ein einziges Mal gehört.
In der Schweiz wird es strenger gehandhabt, so weit ich weiß. Da wird der Welpe entweder ins Ursprungsland zurück geschickt, eingezogen und Quarantäne auf Kosten der Besitzer oder Euthanasie.
Und ich meine, wenn man an Grenzen erwischt wird nach Schweden mit nem nicht gültig geimpften Hund, dann euthanasieren die auch ziemlich schnell.
Aber hier in D passiert nur selten mehr, als ein müdes Achselzucken.
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Ich hab ja noch die Hoffnung dass die die ganzen Impfungen bezahlen müssen.
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Wie hoch sind die Strafen dafür?
Das weiß ich nicht
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Bin ich da auf dem Holzweg oder passt der Gedankengang?
Ja, passt, der Gedanke. Ich weiß nicht, worauf Du hinaus möchtest.
Tollwut braucht ein bisschen, bis es ausbricht: die Inkubationszeit (also der Zeitraum zwischen Biss und auftreten erster Symptome) beträgt 2-3 Monate. Deshalb ist die Quarantäne für Haustiere auch zwischen 3 und 6 Monate lang.
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Vielen Dank für deine schnelle und umfassende Antwort!
Worauf ich hinaus will … hm, ich dachte daran, wenn in den Medien deutlich und regelmäßig kommuniziert würde, dass der Kauf eines solchen Auslandswelpen für die Besitzer nebst Angehörigen potentiell tödlich ist, könnte man vielleicht zunehmend mehr solcher Käufe verhindern.
Derzeit sehen die Leute die fehlende Tollwutimpfung wohl als völlig unproblematisch an, weil es hier keine Tollwut mehr gibt, der Hund sich also nicht anstecken kann und man „ja eh nicht in den Wald geht“.
Das Risiko, dass der Welpe Tollwut mitbringt und auf seine Familie übertragen kann, wird nicht gesehen und ist auch nie Thema. - Bis vielleicht wirklich mal was passiert und sich die einschlägigen, plakativen Medien drauf stürzen.
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