Welpe aus dem Auslandstierschutz

  • Ich möchte dir hier mal ein bisschen Mut machen :smile: Lies dir die Beiträge hier durch, es ist viel Konstruktives dabei von Hundehaltern mit jahrelanger Erfahrung aber auch auch viel Schwarzmalerei.


    Ich habe selbst 3 Tierschutzhunde, alle 3 Direktimporte aus Spanien. Zwei sind als Welpe mit 4 Monaten eingezogen, der letzte war ca. 2/3 Jahre alt. Hätte ich damals vor der Adoption hier in diesem Forum geschrieben dass ich einen Galgo-Mix oder einen Podenco Mix direkt aus Spanien adoptieren will, als ersten eigenen Hund, hätte ich mir vermutlich das Selbe anhören dürfen. Ich bin froh dass ich das Forum damals noch nicht kannte :D


    Grundsätzlich wusste ich auf was ich mich einlasse, hab vorher viel gelesen und auch viele Galgo & Podenco-Besitzer getroffen. Wenn man den Hund dann hat ist es trotzdem nochmal etwas anderes. Meine 3 haben wenige Baustellen, eigentlich keine die ein Hund vom seriösen Züchter nicht auch haben könnte. Lotte ist bei Kindern und "seltsamen" Menschen etwas unsicher und bellt, ansonsten ist das Einzige was mich manchmal zur Verzweiflung bringt der Jagdtrieb. Gerade in jungen Jahren war das extrem, auch heute ist der Trieb natürlich noch da, aber die Hunde deutlich ruhiger und kontrollierbarer.

    Alles in allem sind sie unkomplizierte Familienhunde die eigentlich überall mit hin genommen werden könnten.

    Du solltest dich einfach darauf einstellen dass du vielleicht einen Hund hast der nie offline laufen können wird, der bei Wildsichtung in der Leine hängt und kreischt, dich je nach dem welche Größe er am Ende haben wird auch einfach mal umreißt weil irgendwo Wild auftaucht und du gerade abgelenkt bis.


    Eine seriöse Orga testet vorher ob ein Hund mit Katzen klarkommen könnte oder nicht. Garantie gibt es dafür nicht, die gibt es aber auch beim Züchterhund nicht. Vor kurzem hatten wir hier im Forum einen Fall in dem ein Hund nach jahrelangem Zusammenleben mit Katzen eine Katze schwer verletzt hat. Es kann also immer etwas passieren und es gibt genug Jagdhunde die mit Katzen im Haushalt gut leben können. Ich habe im Bekanntenkreis viele Galgo &Podenco-Besitzer die mit Katzen zusammen leben. Was nicht heißt dass Katzen draußen nicht trotzdem "gefressen" werden würden.

    Bei mir könnten 2 von 3 Hunden an Katzen gewöhnt werden, bei meiner Emma würde es allerdings NICHT klappen.


    Ansonsten würde ich mir Gedanken über artgerechte Auslastung machen. Wir haben hier mit Lotte Mantrailing gemacht bis sich unsere Gruppe aufgelöst hat. Emma liebt Dummy-Arbeit und Agility.


    Gedanken machen würde ich mir wegen der Beine von Hamlet, ich finde auf dem Bild sieht es nicht normal aus wie er da steht. Hat die Orga dir da etwas dazu gesagt? Oder dir aktuelle Videos/ Bilder geschickt? Falls ein so junger Hund schon körperliche Beeinträchtigungen hat können hier schnell mal bei OP und/oder Physio tausende von Euro an Kosten auf euch zu kommen, das sollte man vorher überlegen. Auch hier, es kann natürlich jeder Hund im Laufe seins Lebens krank werden und viel Geld kosten, darüber muss man sich vorher im Klaren sein.


    Alles in Allem wird der Hund ein Überraschungspaket werden. Niemand weiß welche Rassen wirklich mitgemischt haben, was er erlebt hat usw. Stell dich auf das "Schlimmste" ein und frage dich ob du die nächsten 10-15Jahren damit leben könntest dein Leben komplett nach dem Hund auszurichten. Auch mit Trainer gibt es Hunde die nie "Mitläufer-Hunde" werden, die immer viel Management benötigen.

    Ich kenne viele Beispiele wie unsere, ganz viele tolle Auslandshunde die sich problemlos ins Familien-/ Alltagsleben eingefügt haben, aber ich kenne auch genug andere Beispiele (einige davon durch unseriöse Tierschutzorgas verschuldet, andere durch Menschen die sich einfach keine Gedanken gemacht haben). Ich würde immer wieder einen Direktimport von einer seriösen Orga aufnehmen, allerdings immer erst als "Pflegestelle" mit Option auf Übernahme.


    Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kleinen, deine Entscheidung scheint ja zu stehen, vielleicht bleibt du ja hier im Forum, es gibt sicher viele die Interesse hätten hier weiter etwas von euch zu lesen.

  • haben die da wohl teilweise nen Maulkorb an?

    Ja. Einmal um das erlegte Wild zu schonen, und um sich nicht gegenseitig beißen zu können. Kommt auf die Zusammensetzung der Meute an.

  • Wie oft ich den Satz gehört habe "Wenn ich das gewusst hätte" oder "Wenn mir das nur vorher jemand gesagt hätte" oder "so hab ich mir das nicht vorgestellt".


    Ich hoffe inständig, dass alles toll läuft. Ist in so einem Fall schön, wenn man unrecht hat!


    Hundehaltung kann etwas sehr erfüllendes sein, aber wenn es Probleme gibt, dann ist das einfach sehr belastend. Es stellt einem das ganze Leben auf den Kopf (tut ein Hund ja eh schon) - und es ist einfach so unglaublich emotional, es nimmt einen so sehr mit, die Sorgen, die Enttäuschung, die Zweifel. sowas mitzuerleben, auch wenn man nicht direkt betroffen ist, ist nicht schön, ich wünsche das niemandem.


    Auch den Hunden nicht, denn denen geht es auch nicht gut dabei.


    Ich denke, das ist der Grund für die mahnenden Stimmen. Und nicht Bosheit oder Missgunst. Wieso auch? Was hätte man davon?

  • hab vorher viel gelesen und auch viele Galgo & Podenco-Besitzer getroffen.

    Aber das ist doch ein ganz andere Grundlage :ka:

    Klar, jeder Hund ist anders. Aber das Grundwesen kennt man, wenn man einige Hunde der Rasse getroffen und erlebt hat.

  • Was für prächtige Tiere, sind die irgendwie mit Coonhounds verwandt, oder ist die Ähnlichkeit Zufall?

  • Hallo :)

    In meiner Familie gibt es einen Hound. Super Familienhund, liebt Kinder und hat kein Problem mit anderen Hunden. Er wohnt in einem Haus mit einem riesigen Grundstück. Anders wäre es gar nicht möglich, denn er bleibt nur im Hof alleine, zusammen mit seinem HSH Kumpel. Er ist sooo ein unfassbarer Sturkopf. Wir haben versucht ihm mit 6 Monaten das Alleinsein im Haus beizubringen. Wir dachten das sollte kein Problem sein weil er doch noch so klein ist. Kann man total vergessen, wird der niemals wollen(!). Vielleicht wäre es was geworden wenn man ihn im Welpenalter einfach Mal dazu gezwungen hätte. Ich bin mir sicher, dass er es könnte nur hatte er als Junghund mit eigener Meinung einfach gar kein Bock darauf, jetzt als Erwachsener schon gar nicht. Es ist auch einfach ein Jagdhund der ursprünglich in einer Meute unterwegs war. Ein User hat ein Video von den Litse Hounds hochgeladen, da habe ich gesehen, dass die auch in einer Meute zusammen jagen gehen. (Danke übrigens dafür, war sehr interessant.) Deshalb würde ich mir wirklich Gedanken machen, was ist wenn der Hund NIEMALS alleine bleiben kann. Ich habe mir nicht die vielen Seiten im Thread durchgelesen, vermutlich hat schon jemand was dazu geschrieben. Ich weiß auch nicht ob du in einem Haus im nirgendwo wohnst, wo das potentielle Gebelle niemanden stören würde oder ob du in einer Stadt in einer Wohnung lebst. Bei letzterem wäre das ein ernsthaftes Problem. Ist egal, ob du jemanden hast der aufpassen kann. Ein Leben mit einem Hund der nicht alleine bleiben kann, ist richtig anstrengend! Ein Hund der ständig diskutiert und dem es egal ist ob du ihn magst oder nicht ist anstrengend!


    Ich lieeeebe unseren Hound und freue mich jedes mal wenn ich ihn besuche... Aber so als eigener Hund würde der mich richtig fertig machen. |) Das sind einfach Hunde, da sieht "gut erzogen", anders aus als bei einer weniger anstrengenden Rasse (Havaneser zum Beispiel, die sind richtig cool :ugly: ) Ich bin wirklich traurig darüber wie oft ich lese "Ich will was mit dem Hund machen, deshalb soll es kein kleiner Begleithund werden." Die sind doch keine lebendigen Kuscheltiere die sich aufs Sofa legen und einfach vor sich hin vegetieren. :omg:


    Ich kenne mich wirklich gar nicht mit mantrailing aus. Ich würde an deiner Stelle (egal um welche Sportart es geht) vorher mehrmals(!) bei einer Gruppe vorbeischauen, und wenn du Feuer und Flamme dafür bist und es kaum abwarten kannst mit dem Sport anzufangen, dann würde ich rausfinden ob ein Litse Hound passt und wenn nicht, welche Rasse denn passen würde. Denn meiner Meinung nach, schaut man erst welchen Sport man machen will und sucht dann den passenden Hund. (Vielleicht hast du das auch so gemacht, hab wie gesagt nicht alles gelesen), Ich finde man sollte nicht nach einem Hund suchen, sich in einem verlieben und dann als "Konsequenz" eben den Sport machen von den man denkt, dass der dazu gehört bzw der Hund ihn braucht.

    Eine Frage hätte ich: Hast du vor deiner Suche nach einem Vierbeiner gewusst, dass du einen Jagdhund willst? Ich merke öfters dass es eher schiefgeht wenn man alle Hundetypen in eine Schale wirft und aus der dann einen vermeintlich passenden aussucht.


    Falls du bereits irgendetwas beantwortet hast, oder die Dinge gemacht hast die ich empfehle dann entschuldige bitte dass ich es nicht gelesen habe. Gibt echt viele Antworten hier. Ich hoffe auch meine Antwort klingt nicht arrogant, böse oder so. :fear:

    Ich finde Hamlet übrigens süß. :roll:

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