Der letzte Weg, wie geht euer TA vor?

  • Ich erlebe nahezu täglich Euthas und manchmal auch mehrere am Tag. Vielleicht beruhigt es einige wenn ich sage, dass 98% davon schnell und "friedlich" ablaufen.

    In mehren Praxen und sowohl mit Pentobarbital als auch T61.


    TW zum Thema Sterben


  • Einerseits hätte ich vor dem Hintergrund des Erlebten von dem allem hier besser nichts gewusst, aber andererseits ist es für zukünftige Euthanasien gut und wichtig zu wissen. Gerade beim Thema Pferd bin ich jetzt auch vorgewarnt.


    Bei dem T61 steht, dass es eine Kombination aus Narkotikum + Muskelrelaxans + Lokalanästhetikums ist - ich wundere mich, dass es dann überhaupt zu solchen schweren Auswirkungen kommen kann, die dann scheinbar auch noch bekannt sind.


    Jimina schrieb:

    Das alles lässt auch das Praxispersonal nicht kalt, es gibt keinen Grund für TÄ eine nicht ausreichend Narkose zu forcieren.


    Das ist wohl das einzige was einem hilft, das erlebte Trauma der „unfriedlichen“ Euthanasie irgendwie zu verarbeiten. Kein TA wird die Narkose absichtlich zu schwach einstellen und das Tier quälen wollen...


    Am liebsten hätte wohl jeder, dass sein Liebling eines Tages einfach friedlich von alleine einschläft.

  • Bei dem T61 steht, dass es eine Kombination aus Narkotikum + Muskelrelaxans + Lokalanästhetikums ist - ich wundere mich, dass es dann überhaupt zu solchen schweren Auswirkungen kommen kann

    Das liegt doch daran, dass nicht sicher ist, dass das Narkotikum vor dem Muskelrelaxans wirkt...... dann wäre das Bewusstsein noch da, die Atmung aber nicht

  • Ich versuche tatsächlich während des Einschläferns mit den Besitzern zu sprechen und ihnen jeden Schritt zu erklären. Ich spreche mit ihnen ab, wie ich die Narkose verabreiche (nicht immer ist es i.v. möglich), ich erkläre woran ich die tiefe Narkose erkenne, zeige auf Wunsch die nachlassenden Reflexe und weise auf die langsame sehr tiefe Atmung hin und ich kündige immer an, wenn die letzte Spritze kommt.

    Es gibt allerdings Besitzer, die das gar nicht wollen, die ganz bei ihrem Tier sind und auch nicht schauen, was ich mache.

    Da kommt es dann vor, dass sie fast verwundert fragen, ob es schon vorbei ist, wenn ich beginne die Utensilien wegzuräumen.


    Zu meinem Ritual gehört immer, dass ich die Fenster öffne, den Hund abhöre (auch wenn das für mich dann nicht mehr nötig ist) und den Besitzern nochmal klar sage, dass es ihr Hund nun geschafft hat, dass er gegangen ist.

    Danach dürfen die Besitzer so lange sie wollen alleine mit dem Hund im Raum bleiben.


    Intravenöse Euthanasien beim Hund laufen alle sehr ruhig und schnell ab.

    Geht die Narkose in den Muskel, dauert es länge, bis der Hund schläft. Finde ich dann selbst im sedierten Zustand keine Vene (was bei Hunden wirklich die absolute Ausnahme ist) wird die Narkose über den Muskel vertieft und die letzte Spritze intrakardial gegeben. Auch das kündige ich an und sage den Besitzern, dass sie da nicht hinschauen müssen. Für den Hund macht das dann tatsächlich keinen Unterschied mehr.


    Bei Hunden kann ich mich tatsächlich nicht an irgendwelche unschönen Szenen erinnern.


    Und ja, wir nutzen T61 in der Praxis.

  • so läuft es hier auch ab.

  • 2018 habe ich meine Seelenhündin gehen lassen Zuhause… Da sie mit fremden ein Problem hatte und große Angst vorm Tierarzt hatte, bat ich um eine Beruigungsspritze (zugegeben die hätte sie gar nicht mehr gebraucht es war der erste Tag, Anden sie jemand fremden ins Haus gelassen hat) dann haben wir einen Venenkather gelegt die Narkose gegeben und dann die letzte Spritze. Es verlief eigentlich alles super friedlich nur der letzte Atemzug kam so extrem deutlich dass es etwas gruselig war. Durch die Beruigungsspritze dauerte alles recht lange weil man danach ja noch wartet. Klingt irgendwie blöd aber mir hat es zulange gedauert, ich wollte es schnell hinter mir haben… Danach hab ich meine Hündin dann noch eine Weile im Wohnzimmer auf ihrer Decke gelassen, damit alle Hunde sich verabschieden konnten und sie anschließend in den Rosengarten gebracht zum einäschern.


    Im Januar diesen Jahres, habe ich meinen Senior Bolle gehen lassen tatsächlich ganz anders wie „geplant“. Die Tierärztin wollte mir erst noch Medis mitgeben und dann am Abend zu uns kommen da er aber mit Tierärzten nie ein Problem hatte und ich es ungefähr gefunden hätte ihn noch Stundenlang in dem Zustand zulassen, habe ich ihn vor Ort gehen lassen in meinen Armen… Es verlief ganz ruhig und schnell und er war friedlich eingeschlafen. Danach hab ich ihn ebenfalls zum Rosengarten gebracht.


    Im Juli diesen Jahres war es dann ganz unerwartet mein Kater den ich gehen lassen muss auch ihn hab ich beim Tierarzt gehen lassen weil ich nicht wollte, dass er sich noch stundenlang quält.

    Bei ihm war es nicht ganz so „einfach“. Narkose i.m. dann wollte meine Ärztin den Venenkather legen aber sie hatte keine Chance (ich weiß sie konnte da nichts für). Daher gab es dann die Spritze ins Herz. Aber er war ja friedlich am schlafen!


    Ich finde übrigens einschläfern beim Schaf ganz furchtbar (vielleicht war es auch schlecht gemacht das weiß ich nicht) als ich mein Schaf gehen lassen musste hat es sich ganz furchtbar lange gequält das hat man total gemerkt. Jeder Bolzenschuss der richtig gesetzt wird, geht schneller… fand ich richtig richtig schlimm

  • wir haben gerade erst unseren senior vor 7 wochen gehen lassen.

    unseren ersten hund,davor waren es 5 katzen.....

    bei den katzen hab ich garnicht mehr soviel erinnerungen daran.eine hatte 400blutzucker und war mir auf demw eg vom tierarzt zurück nach hause(ich wollte das die kinder sich noch verabschieden können) zusammengebrochen so das ich postwendend umgedreht und zurück zum tierärzt bin.ein kater hatte einen zwerchfellabriß und wurde sofort nach dem röntgen beim tierarzt erlöst .....


    sam wurde zuhause eingeschläfert.allerdings war unsere haustierärztin davon nicht gerade angetan... sie hätte es lieber gesehen wenn es in der praxis gemacht worden wäre wo er am tag zuvor noch zum herzschall und röntgen war.

    es wurde rumgeredet das man ja einen termin finden müsse... da hab ich dann die ärztin von der praxis angerufen und gefragt ob sie kommen würde wenn sich kein termin finden läßt... sie hat zurückgerufen und dies zugesagt,aber da hatten wir dann schon den termin für den nächsten tag.

    leider ist das alles sehr unglücklich gelaufen.

    die ärztin kam,beide hunde haben sich gefreut(kennen sie von welpe an)... sie war sehr nervös....ich hab mich mit sam auf sofa gesetzt und würstchen gefüttert... dachte ja sie sediert erst.....nein,das wollte sie uns ersparen,wegens einer angestrengten atmung,wie sie später sagte.... dann wollte sie den zugang legen, beim abbinden ,da ist sam stinkesauer geworden und hat versucht zu beißen.wir mußten ihm den maulkorb aufsetzen(kennt er ,für ihn in bezug tierarzt kein problem) diesmal hat er dann geknurrt udn versucht mit mauklkorb zu beißen... in dem moment kam änni,die die ganze zeit in ihrer schlafbox gelegen hatte um die ecke um zu sehen was los ist......zwischendrin hat mehrfach das handy der ärztin geklingelt,die immer nervöser..... sie hat änni dann angepamt und weggeschubst,wir mußten sie in die verschließbare box sperren.

    sie hat dann doch eine spritze in den po gegeben,sam (wieder ohne maulkorb) ist vom sofa runter,änni durfte wieder aus der box.... er ist dann noch bis zu mir(hab am sofa gestanden) und ist dann zusammengesackt.wir haben ihn auf sofa gelegt und sie hat den zugang gelegt und die endspritze gegeben.das ist so schnell gegangen....sam sein herz hat fast sofort aufgehört zu schlagen.ich hab das fenster weit geöffnet wofür es einen verwunderten blick der ärztin gab.....änni hat die ganze zeit in ihrer schlafbox gesessen und kam erst als die ärztin ging wieder raus,hatte totale angst vor der ärztin.....

    mein mann hat ihn in eine decke gewickelt,änni hat noch mal kurz dran geschnuppert und wir haben sam dann ins krematorium gebracht.die ganze autofahrt hat änni "geweint".

    sie ist seitdem nicht mehr die änni wie wir sie kannten.die angst vor der ärztin ist nach wie vor ganz schlimm,längere autofahrten sind nicht mehr möglich ohne das sie "weint"


    ich habe da ganz arge probleme mit,immer wieder seh ich die bilder wie das abgelaufen ist.

    die entscheidung für sam war richtig,aber ich hatte mir und ihm das ganze harmonischer gewünscht.


    fest steht für uns das diese ärztin so etwas nicht noch einmal für uns macht.


    lg

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