Welche Hunderassen würden zu mir passen?

  • Terri-Lis-07

  • Wenn man sagt spring, sagt ein Dalmi gerne ABER: wohin, wie hoch, warum und was gibt es dafür?

    Entschuldige die vielen (dummen) Fragen, ich bin einfach noch sehr unerfahren :see_no_evil_monkey:

    Bedeutet dieses "hinterfragen" nicht, dass man nicht immer eine gut ausgeführte Handlung bekommt? Oder meinst du damit ich muss während(bzw. davor) ich den Befehl gebe klar machen, was wie wo und das Leckerchen ist?


    Wegen der Aussage, dass sie keine anderen Hunde mögen. Sind Dalmatiner dann eher nicht Zweithund geeignet?


  • Zum Thema - Ich geb dem Dalmi noch ne Stimme

  • Ich grätsch grad mal dazwischen :D


    Bedeutet dieses "hinterfragen" nicht, dass man nicht immer eine gut ausgeführte Handlung bekommt? Oder meinst du damit ich muss während(bzw. davor) ich den Befehl gebe klar machen, was wie wo und das Leckerchen ist?

    Bei meinen Hunden (Schäferhund-Mixe, die zwei Großen sind anteilig Herdenschutzhund-Mixe) heißt "hinterfragen", dass sie überlegen, ob es sich gerade für sie lohnt, wenn sie auf meine Anweisung hin Sitz machen.

    Der Rüde arbeitet gerne mit mir, da schlägt der Schäfi eher durch. Der macht auch gerne einfach mal so Sitz, weil ich das gerade sage. In anderen Situationen aber (z. B. wenn wir am Straßenrand stehen und darauf warten, dass wir kreuzen können) macht's für ihn einfach keinen Sinn - weil wir gehen ja eh gleich über die Straße.

    Wedel ich mit einem Leckerli vor ihm rum, besteche ihn also damit, dann macht er natürlich sitz. Weil: dann lohnt es sich für ihn, meistens bekommt er dafür ja dann nen Keks.

    Anmerkung dazu: mit Leckerli arbeiten heißt nicht grundsätzlich, dass das immer Bestechung ist. Hier gibt's das Lecker im Alltag erst, wenn der Hund meine Anweisung ausgeführt hat - nicht davor, DAMIT er mein Kommando auch ausführt.


    Meine große Hündin dagegen tanzt oft nur dann nach meiner Pfeife, wenn ich den Leckerlibeutel dabei habe. Die hat in ihren 10 Jahren davor aber auch nie gelernt, dass sich Zusammenarbeit mit dem Menschen nicht nur für Kekse lohnt - die kennt das also einfach nicht und überlegt dann drei mal, ob sie sich jetzt hinsetzt, obwohl ich gerade keinen Keks parat habe.


    Grundsätzlich hinterfragen viele Hunde meiner Meinung nach. Sie überlegen eben einfach "Was habe ICH davon, wenn ich jetzt Sitz mache, weil mein Mensch das so möchte?".

    Der stets gefallen wollende Hund denkt sich "JA, das lohnt sich IMMER! Weil dann gefalle ich meinem Menschen."

    Der Hund, der da schon eher selbständig drauf ist, denkt sich "Hmmmmh mal überlegen. Einmal mach ichs, einfach dem Menschen zuliebe. Aber n zweites Mal? Warum denn? Ich hab gerade schon mal Sitz gemacht, Mensch soll gefälligst zufrieden sein..."


    Wenn du den Hund verstehen lassen kannst, dass es sich stets für ihn lohnt, dir zu gehorchen oder deine Vorschläge umzusetzen, dann arbeiten auch eher eigensinnige Individuen mit dir. Da ist halt auch vieles Typsache und auch abhängig davon, wie gut du das "Ey, ich hab ne Idee, die ist super gut!" rüberbringen kannst.


    Wegen der Aussage, dass sie keine anderen Hunde mögen. Sind Dalmatiner dann eher nicht Zweithund geeignet?

    Da muss man zwischen fremden Hunden (die man einfach so mal beim Gassi trifft zB) und Hunden, die im eigenen Haushalt leben, unterscheiden.


    Bei Gebrauchshunden geht die Tendenz eher dazu, dass sie mit Fremdhunden einfach nichts anfangen können. Das ist so, als würde dich permanent im Zug jemand anlabern und best friends mit dir sein wollen. Das mögen und brauchen viele einfach nicht.

    Gegen einen festen Hundekumpel, der im gleichen Haushalt lebt, haben die meisten Hunde aber nichts.

    Meine drei sind z. B. eher mit einer WG vergleichbar. Die leben im gleichen Haus, hängen auch mal gemeinsam im Garten ab oder verteidigen ihr Revier gemeinsam gegen so böse Wesen wie vorbeifahrende Radfahrer.

    Aber sie lieben sich nicht. Weder wird miteinander gekuschelt noch ist die große Alte für den Rüden unverzichtbar. Die zwei Großen brauchen einander nicht - die Kleine dagegen brauchte am Anfang einen Ersthund, an dem sie sich orientieren konnte. Aber auch die zuckt inzwischen mit den Schultern, wenn ich mal alleine was mit ihr unternehme.


    Ich kenne zwei Dalmatiner-Rüden, die miteinander im gleichen Haus leben und sich sehr lieb haben. Da wird auch öfter mal zusammen gekuschelt. Das ist natürlich das, was sich viele vom Zweithund erhoffen - oft ist das eher der seltene Fall, dass sich Erst- und Zweithund so innig lieben. Die meisten Hunde innerhalb eines Haushaltes sind tatsächlich eher WG-Partner. Miteinander macht man mal was, aber es ist auch nicht das Ende der Welt, wenn der Kumpel mal alleine was macht oder seine Ruhe will.

  • Es sieht so aus, als seist du von deiner Persönlichkeit her für vieles offen.


    Begrenzende Faktoren sind aber auch deine Wohnsituation, deine nähere Umgebung und auch sonstige Anforderungen, die dein Leben so bereithält.


    Einige Beispiele: Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftsgarten: Man tut sich wesentlich leichter mit einem Hund, der wenig Schutz- und Wachtrieb hat, stattdessen neutral bis freundlich gegen Fremde eingestellt ist.

    Bellen, auch wenn es dir selbst egal ist, kann im Mietshaus zur immensen Problemen führen und dich schlimmstenfalls die Wohnung kosten. Wohnungssuche mit Hund ist aber sehr schwierig. Denn Vermieter wählen in aller Regel den leichtesten Weg, um sich mögliche Probleme von Hals zu halten, und verbieten die Hundehaltung grundsätzlich.


    Größe des Hundes: in welchem Stockwerk wohnst du? Kannnst du deinen Hund im Krankheitsfall tragen?


    Stadtleben mit Hund: Die Hundedichte ist groß, ein Hund, der nicht artgenossenverträglich ist hat, kann da schon sehr einschränkend sein. Da gibt es rassebedingt große Unterschiede.


    Wenn du alleine lebst, wirst du auch ab und an auf Fremdbetreuung angewiesen sein. Die ist für kleinere Hunde im Freundes- und Bekanntenkreis wesentlich leichter zu finden als für große.


    Sport, Nasenarbeit, Tricks usw kannst du mit kleinen wie großen Hunden machen, auch mit sogenannten Schoßhunden. Mit meiner kleinen Pudelhündin (unter 10 Kilo) habe ich im Laufe der Jahre Obedience, Dummytraining, Tricks, Dogdance, Verlorensuche und Mantraling gemacht und heute noch sind wir ehrenamtlich als Besuchshundeteam im Altersheim tätig.


    Wenn dich solche Beschäftigungen reizen, dann bist du wahrscheinlich mit einem kooperativen Hundetyp wie Pudel oder Collie besser bedient als mit einem sehr eigenständigen. Ein kooperativer Hund läßt sich für viele Hobbys seines Menschen begeistern, Hauptsache der Mensch beschäftigt sich mit ihm.


    Dagmar & Cara

  • Ich grätsch grad mal dazwischen :D


    Bedeutet dieses "hinterfragen" nicht, dass man nicht immer eine gut ausgeführte Handlung bekommt? Oder meinst du damit ich muss während(bzw. davor) ich den Befehl gebe klar machen, was wie wo und das Leckerchen ist?

    Der stets gefallen wollende Hund denkt sich "JA, das lohnt sich IMMER! Weil dann gefalle ich meinem Menschen."

    Ist der stets gefallende Hund dann eher rasseabhängig statt charakterabhängig? welche Rassen ticken denn so?

    Ich habe Angst, dass der Hund also Dalmi z.B. beim frei spielen oder laufen seinem Willen nachgeht und dann nicht auf Rückruf reagiert..

  • Ich habe Angst, dass der Hund also Dalmi z.B. beim frei spielen oder laufen seinem Willen nachgeht und dann nicht auf Rückruf reagiert..

    Das kann dir aber bei jedem Hund passieren. Das hängt vor allem vom Training ab, wie wurde der Rückruf aufgebaut, wie zuverlässig klappt er, wie wurde belohnt usw. Es kann auch in der Pubertät Phasen geben wo Kommandos, von denen man dachte sie sitzen bereits hinterfragt werden, das kann dir auch mit einem Schäferhund passieren.


    Der Dalmatiner arbeitet im Normalfall gerne mit seinen Menschen zusammen, ist für jeden Blödsinn zu haben. Sind wirklich lustige Kerlchen und ich würde sie jetzt nicht unbedingt zu den stursten Rassen zählen.

  • Beides. Die Rasse bringt meistens schon eine klare Tendenz mit. Der Shiba Inu wird in 99% der Fälle eher nicht viel „will to please“ haben, während es unwahrscheinlich ist, einen extrem hinterfragenden, selbstständigen Pudel zu bekommen. Trotzdem gibt es innerhalb einer Rasse deutliche Unterschiede. Meine Vizsla Hündin zum Beispiel ist tendenziell etwas unsicher und hat zwar starke Eigeninteressen (Jagd, Schnüffeln…), aber sie ist grundsätzlich sehr Besitzerorientiert und hat neben viel will to work auch will to please und will Dinge lieber mit mir als ohne mich machen. Eine Bekannte von mir hat ebenfalls eine junge Vizsla Hündin: super viel will to work, aber deutlich eigenständiger, orientiert sich weniger am Menschen draussen. Bei beiden muss man am Rückruf und an der Orientierung arbeiten. Aber ich hatte es einfacher und meinen Hund recht schnell auch im Freilauf. Dafür hat sie einen sehr selbstsicheren Hund der vor kaum etwas Angst hat.


    Du wirst anyway trainieren müssen, dass der Hund nicht jagt oder irgendwo hinrennt. Dass er sich gern zurückversichert. Dass er dir vertraut. Bei einigen Rassen wird das einfacher. Und dann kommt es eben noch auf das Individuum an.


    Die Kehrseite ist, dass extrem menschenbezogene Hunde dann halt auch schneller verunsichert sind wenn mit dir was grad nicht so grün ist. Manche haben mehr Mühe alleine zu bleiben. Manchen muss man beibringen, auch mal Hundedinge zu machen ohne dauernd Den Halter anzuglotzen.


    Fazit: ja, die richtige Rasse ist wichtig. Und dann das richtige Individuum.

  • Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl für seinen Hund. Unabhängig vom Trainingszustand, sagt einem dieses Gefühl ob es sinnig ist bspw überhaupt abzuleinen, oder ob die Leine heute mal besser dran bleibt/ wieder dran sollte ( zB weil man merkt dass die Aufmerksamkeit grad nicht so da ist, oder heut einfach mal ein schlechter Tag ist, irgendein besonderer Geruch in der Luft liegt, oder, oder, oder).

    Und dieses Gespür zeigt einem auch, wann der Hund überlegen könnte abzuzischen ( weil man seinen Hund kennt, und man sich unbewusst Teile der Körpersprache einprägt, die einem im Bauch vermitteln,, Hmm, ungut").


    Ansonsten versucht man, möglichst garnicht in die Situation zu kommen, in welcher der Hund ein Erfolg mit "ich pfeif mal drauf" haben kann.

    Passieren kann es einem zwar immer und mit jedem Hund, aber man kann das Risiko begrenzen indem man zB die Umgebung kennt, sich ein Bild über den Trainingszustand macht, abwägt wie aufregend ein Außenreiz ist, überlegt auf welchem Stand man grade ist,...

    Und wenn es doch mal passiert, lernt man draus ( vielleicht war das Spiel mit dem anderen Hund zu aufregend? Vielleicht lasse ich in dieser Gegend besser die Schleppleine dran? Vielleicht sollten wir das erstmal in ruhiger Umgebung nochmal üben?).

  • Also das Problem kannst du wirklich mit jedem Hund haben. Mein Rüde kommt auf jeden Zuruf von mir zurück und er hat einen Rückruf der mit Pfeife trainiert wurde. Er kommt zuverlässig zurück selbst wenn reh und Hase vor ihm hochspringen.


    Dafür kenne ich eine Dalmatiner Hündin die konsequent jeden Rückruf ignoriert.


    Das kann dir bei jeder Rasse passieren wenn es nicht vernünftig aufgebaut und konsequent weiter trainiert wird.

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