Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel
-
-
Naja, das liest sich jetzt erstmal besorgniserregend. Wobei ich mir im Rahmen des TschG nicht vorstellen kann, dass alle AB für Tiere generell verboten werden können. Ich würde auch denken, wir bewegen uns da im von Frufo angesprochenen Rahmen.
Und wenn ich mir ansehe, wie viele User auch hier im Forum davon schreiben, dass sie von ihrem TA Antibiotika quasi auf Vorrat für die Hausapotheke zur freien Verfügung bekommen, muss ich sagen, war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich da zum Intervenieren gezwungen sieht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Und wenn ich mir ansehe, wie viele User auch hier im Forum davon schreiben, dass sie von ihrem TA Antibiotika quasi auf Vorrat für die Hausapotheke zur freien Verfügung bekommen, muss ich sagen, war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich da zum Intervenieren gezwungen sieht.
Also bei uns ist es beispielsweise so, dass meine TÄ keine AB mehr rausgeben darf, ohne das Tier gesehen zu haben. In unserem Fall gehts um Kleintiere, sie weiß nach jahrelangem Kontakt, dass ich genau weiß, ab wann AB angesagt ist - trotzdem wird für uns keine Ausnahme gemacht. Das verstehe ich auch. Ist halt blöd, wenn man das verschnupfte Tierchen dann auch noch rumkutschieren muss, aber es ist halt nunmal so. Wir warten jetzt auch nicht bis auf den letzten Drücker; wenn die Hausapotheke mit Manuka und Co nicht hilft, dann muss es nunmal sein.
-
@ Phonhaus: Dass jegliche Antibiotika zukünftig nur sehr zielgerichtet eingesetzt werden sollte, darüber herrscht wohl Einigkeit, denke ich.
Aber der BTM lamentiert ja nicht darüber, dass sie dann in Schweinemastbetrieben nicht mehr Antibiotika verschreiben dürfen wie Bonbons, sondern es scheint da ja echte Befürchtungen zu geben, dass die Behandlung von Haustieren in Gefahr ist.
Es scheint da ja zumindest sehr viel Spielraum für Spekulationen zu sein durch schwammige Formulierungen.
Wenn du in dem Papier eine Stelle finden solltest, wo ausdrücklich steht, dass es konkret um Nutztiere geht, insbesondere um Massentierhaltung, und dass Haustiere in keiner Weise betroffen sind, stelle das doch bitte hier ein.
Ich persönlich wäre ein Stück weit beruhigter.
Hi,
den Entschließungsantrag habe ich in Beitrag #74 verlinkt
Das ist wohl das konkrete Papier. Schau mal auf die letzte Seite. Aber, wie gesagt, zum genauen Durchlesen und übersetzen brauche ich ein paar Hirnzellen mehr als nach einem langen Arbeitstag bzw. in der Mittagspause verfügbar sind.
Ob in der schlussendlichen Entschließung Haustiere anders behandelt werden (können, das Ganze muss ja auch europaweit rechtlich haltbar sein) kann ich Dir nicht beantworten.
-
Ich halte den Gesetzesentwurf auch für sinnvoll. So hart es auch ist, wir sind an einem Punkt angelangt wo auch die Bürger die nicht im medizinischen Bereich arbeiten langsam verstehen müssen dass sich etwas verändert hat.
Es wird seit Jahren geredet, es wird seit Jahren nichts unternommen. Nun ist es eigentlich schon zu spät. Wir sind nun einmal wieder an dem Punkt wo man einem "harmlose" Schnitt etc sterben kann weil kein Antibiotikum mehr hilft. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Jedes Jahr leiden und sterben hunderte Menschen ganz elendig weil nix mehr hilft
Diese Menschen sieht keiner. Sie leiden hinter verschlossenen Türen. Sie liegen in den Krankenhäusern auf den Intensivstation oder in Beatmungs/Intensiv WGs.
Schon ein mal erlebt wenn jemanden nur ein ein Euro Stück großes Muttermal am Steiß entfernt werden sollte und dann plötzlich trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat. Wo faustgroß ausgestopft werden muss und man hofft und bangt dass wenigstens die Vaccumpumpe dabei hilft dass die Wunde Millimeter für Millimeter kleiner wird?
Ich habe es gesehen und vor allem gerochen und ganz ehrlich:
Massentierhaltung ist sowieso blöd und wenn ein Tier dann dadurch krank wird, ja dann ist es mittlerweile wohl leider so, dass es in vielen Fällen eingeschläfert werden muss obwohl es mit Antibiotika überleben würde. Denn für die Lebensmittelgewinnung taugt es nicht mehr.
Bei Haustieren wird es definitiv strenger werden müsste. Auf bloßen Verdacht ein AB zu erhalten, erst Recht wenn es auch noch ein AB ist was noch zur Kategorie Reserve gehört, wird es auch bei Haustieren wohl bald nicht mehr geben. Und ja, auch da wird es Opfer geben. Ich hoffe dass in Ausnahmen bei lebensbedrohlichen Zuständen auch mal unbürokratisch gehalten werden darf und der Patient das Medikament erhält noch bevor das Antibiogramm vorliegt. Es wird aber definitiv so werden, dass sich ein Zustand verschlimmert (infizierte Pfote muss zum Beispiel amputiert werden aber wenn sofort auf Verdacht AB gegeben worden wäre hätte sie eventuell gerettet werden können) weil aufs Antibiogramm gewartet werden muss. Und wenn es ganz schlimm kommt wird es auch zu Todesfällen kommen.
Aber wenn es so weiter geht wird es auch bei den Tieren noch mehr Opfer durch multiresistente Keime geben.
-
Und wenn ich mir ansehe, wie viele User auch hier im Forum davon schreiben, dass sie von ihrem TA Antibiotika quasi auf Vorrat für die Hausapotheke zur freien Verfügung bekommen, muss ich sagen, war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich da zum Intervenieren gezwungen sieht.
Also bei uns ist es beispielsweise so, dass meine TÄ keine AB mehr rausgeben darf, ohne das Tier gesehen zu haben. In unserem Fall gehts um Kleintiere, sie weiß nach jahrelangem Kontakt, dass ich genau weiß, ab wann AB angesagt ist - trotzdem wird für uns keine Ausnahme gemacht. Das verstehe ich auch. Ist halt blöd, wenn man das verschnupfte Tierchen dann auch noch rumkutschieren muss, aber es ist halt nunmal so. Wir warten jetzt auch nicht bis auf den letzten Drücker; wenn die Hausapotheke mit Manuka und Co nicht hilft, dann muss es nunmal sein.
das ist nicht neu. Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nicht ohne Untersuchung abgegeben werden. Das betrifft ja nicht nur Antibiotikum.
"Neu" seit 2018 ist die Antibiogrammpflicht für Reserveantibiotika.
-
-
Also bei uns ist es beispielsweise so, dass meine TÄ keine AB mehr rausgeben darf, ohne das Tier gesehen zu haben. In unserem Fall gehts um Kleintiere, sie weiß nach jahrelangem Kontakt, dass ich genau weiß, ab wann AB angesagt ist - trotzdem wird für uns keine Ausnahme gemacht. Das verstehe ich auch. Ist halt blöd, wenn man das verschnupfte Tierchen dann auch noch rumkutschieren muss, aber es ist halt nunmal so. Wir warten jetzt auch nicht bis auf den letzten Drücker; wenn die Hausapotheke mit Manuka und Co nicht hilft, dann muss es nunmal sein.
das ist nicht neu. Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nicht ohne Untersuchung abgegeben werden. Das betrifft ja nicht nur Antibiotikum.
"Neu" seit 2018 ist die Antibiogrammpflicht für Reserveantibiotika.
Ja, die Änderung war auch schon vor ein paar Jahren. Es ändert sich ja immer wieder mal was im Ablauf, was man halt dann als "Patientenbesitzer" nebenbei so mitbekommt.
Gegen sowas hab ich auch überhaupt nichts.
-
Also bei uns ist es beispielsweise so, dass meine TÄ keine AB mehr rausgeben darf, ohne das Tier gesehen zu haben.
Das ist nicht neu, sondern eigentlich von jeher Usus und sollte auch immer so sein.
Aber leider halten sich halt nicht alle dran, wie man immer wieder sieht und liest und aus solchem Missbrauch ergibt sich dann halt einfach die Notwenigkeit weiterer Auflagen und Einschränkungen.
-
Das Problem ist aber doch nicht in erster Linie die Anwendung am Tier überhaupt, sondern die fehlerhafte Anwendung bei Mensch und Tier. Wieviele Menschen und Tierbesitzer denken sich denn nach 2 Tagen "ach, jetzt geht's ja wieder gut, da brauch ich die Tabletten ja nicht mehr nehmen/geben"?
-
trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat
aber beim Hund hat man die Zeit??
Nach Moros Bissverletzung mussten wir auch ohne Antibiogramm ein zweites AB draufsetzen.... beim Kompartment Syndrom hat man nämlich auch keine Zeit zu verschenken
-
Also bei uns ist es beispielsweise so, dass meine TÄ keine AB mehr rausgeben darf, ohne das Tier gesehen zu haben.
Das ist nicht neu, sondern eigentlich von jeher Usus und sollte auch immer so sein.
Aber leider halten sich halt nicht alle dran, wie man immer wieder sieht und liest und aus solchem Missbrauch ergibt sich dann halt einfach die Notwenigkeit weiterer Auflagen und Einschränkungen.
Ich kenne es eben im Kontext von Exoten und erfahrenen Haltern, die beim TA bekannt sind und wissen was sie tun, AB nicht leichtfertig geben und sie auch richtig (!) geben.
Das Problem bei diesen Tieren ist eben, dass Transport uU ein arger Stress ist und sie schnell in kritische Zustände fallen. Ein, zwei Tage auf einen Termin warten ist idR nicht drin. Zudem sind sie so klein, dass auch der Tierarzt nicht viel mehr tun kann als der erfahrene Halter.
Von daher finde/fand ich das sinnvoll und im Sinne des Tieres. Dass das nicht mehr geht, weil viel Schindluder getrieben wird, ist schade, aber es hilft ja nicht.
Das Problem ist aber doch nicht in erster Linie die Anwendung am Tier überhaupt, sondern die fehlerhafte Anwendung bei Mensch und Tier. Wieviele Menschen und Tierbesitzer denken sich denn nach 2 Tagen "ach, jetzt geht's ja wieder gut, da brauch ich die Tabletten ja nicht mehr nehmen/geben"?
Ja, absolut.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!