Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel

  • Jau, liegt eindeutig am Addblocker. Hatte ich gestern bei einer Petition auch schon ...

    Zur Sache: ich find die Vorstellung gruselig, dass man das überhaupt in Erwägung zieht.

    Klar, Resistenzen sind eine üble Sache, aber dann sollte man vielleicht mal bei den Hausärzten ansetzen, die für jeden Schnupfen Antibiotika verschreiben, nur, damit der Patient Ruhe gibt ...

    Die meisten Tierhalter gehen - sag ich mal - doch recht verantwortungsbewusst mit Antibiose um, kostet ja schließlich auch ne Stange Geld.

    Da hab ich es bei menschlichen Patienten ganz anders erlebt.

    Da sagst du was.

    Mein ehemaliger Hausarzt wollte mir für jede Erkältung ein Antibiotika verschreiben.

    In meiner ehemaligen Firma hatte ich mehrere Kollegen, die stolz waren auf jedes Antibiotika, das sie bekommen haben, weil dann waren sie ja kränker und der Krankenstand mehr gerechtfertigt als bei anderen:wallbash:

  • @ Phonhaus: Dass jegliche Antibiotika zukünftig nur sehr zielgerichtet eingesetzt werden sollte, darüber herrscht wohl Einigkeit, denke ich.

    Aber der BTM lamentiert ja nicht darüber, dass sie dann in Schweinemastbetrieben nicht mehr Antibiotika verschreiben dürfen wie Bonbons, sondern es scheint da ja echte Befürchtungen zu geben, dass die Behandlung von Haustieren in Gefahr ist.

    Es scheint da ja zumindest sehr viel Spielraum für Spekulationen zu sein durch schwammige Formulierungen.

    Wenn du in dem Papier eine Stelle finden solltest, wo ausdrücklich steht, dass es konkret um Nutztiere geht, insbesondere um Massentierhaltung, und dass Haustiere in keiner Weise betroffen sind, stelle das doch bitte hier ein.

    Ich persönlich wäre ein Stück weit beruhigter.

  • Richtig So !

    Kein Bock auf die Produktion Multiresistenter Keime durch Haustiere o. Massentierhaltung.

    Gott sei Dank - gibt es in Veterinärmedizin und Politik einige Fitte Menschen , die das Genauso sehen.

    Na dann hoffe ich mal, dass dein Tier nie wirklich in Not kommt... ich hatte das vor zwei Jahren, mein Rüde hatte eine Wundinfektion (Sepsis), AB Nr. 1 alleine hat nicht geholfen, sie hat mich dann gefragt, ob sie AB Nr. 2 oben drauf setzen darf und zwar sofort (obwohl nicht erlaubt, hat sie aber klar kommuniziert) - er war hopp oder topp - und zum Glück hat sie so gehandelt und zum Glück habe ich zugestimmt, mein Hund hat überlebt! Ich habe seit 25 Jahren Hunde, so was hatte ich noch nie - aber ich war froh um jedes AB welches mein Hund erhalten hat. Dieses Urteil hätte den Tod meines Hunde bedeutet - zu 100%!

  • Auch bei Nutztieren kann es nicht richtig sein ein krankes Tier nicht wirkungsvoll behandeln zu können. Natürlich nur das Einzeltier. Aber auch dem Medikamente zu verweigern kann doch nicht richtig sein.

  • Die Kritik an Antibiotika seit Jahren richtet sich doch nicht dagegen, kranke Tiere fachgerecht zu behandeln, sondern gegen das wahllose Verteilen von Antibiotika zur "Vorsorge" in der Massentierhaltung.

    Herr Rückert ist jedenfallls Kleintierpraktiker und nicht in landwirtschaftlichen Betrieben tätig. Und wenn er alarmiert ist, vertraue ich seinem Fachwissen.

    Dagmar & Cara

  • Der Gesetzentwurf (254 Seiten) - ich hab es nicht gelesen, bin dabei:

    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Date…nettfassung.pdf

    Könnte Seite 50 sein:

    § 60

    Verordnungsermächtigung zur Regelung weiterer Einschränkungen bestimmter an- timikrobieller Wirkstoffe

    Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird ermächtigt, im Einver- nehmen mit dem Bundesministerium für Gesundheit durch Rechtsverordnung mit Zustim- mung des Bundesrates nach Artikel 107 Absatz 7 der Verordnung (EU) 2019/6 die Anwen- dung bestimmter antimikrobieller Wirkstoffe bei Tieren weiter einzuschränken oder zu ver- bieten, wenn die Verabreichung derartiger antimikrobieller Wirkstoffe einer nationalen Stra- tegie zur umsichtigen Verwendung von antimikrobiellen Wirkstoffen zuwiderläuft.

    § 61

    Resistenzmonitoring

    Um die Wirksamkeit von Antibiotika zu überwachen, führt die zuständige Bundesober- behörde ein Resistenzmonitoring auf der Grundlage wiederholter Beobachtungen, Unter- suchungen und Bewertungen von Resistenzen tierischer Krankheitserreger gegenüber Stoffen mit antimikrobieller Wirkung durch, die als Wirkstoffe in Tierarzneimitteln enthalten sind. Das Resistenzmonitoring schließt auch das Erstellen von Berichten ein.


    Hier steht auch was: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Wi…ung-421917.html

    Allerdings wird darauf hingewiesen es ginge „nur“ um Masttiere.

    Ist schon älter, da wird von Reserveantibiotika geschrieben: https://www.pharma-fakten.de/news/details/7…istenz-problem/

  • Ich habe den Artikel gestern einer befreundeten Tiermedizinerin vorgelegt (Schwerpunkt Nutztiere/Lebensmittel/Forschung aber ihr Mann hat ne Praxis für Kleintiere) und sie sieht da eher keinen Grund zur Besorgnis. Ihrer Meinung nach geht es darum, dass vor der Gabe von Antibiotika eben Antibiogramme angefertigt werden und man gewisse antibiotika zurückhält, was sie absolut befürwortet.

    Da sie eben genau in dem Gebiet forscht und das als absolut sinnvolle Maßnahme ansieht, vertraue ich in dem Fall ausnahmsweise mal nicht dem Rückert-Blog (der sich da in seiner Rage für mein Verständnis auch zeitweise echt ins Aus geschossen hat).

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