Hund + Baby - bei wem klappte es auch nicht gleich auf Anhieb?

  • Zitat

    Wenn der Kleine ruhig ist, traut er sich nicht an ihn ran, das Problem ist wenn er weint.

    Das ist aber doch schon mal hoffnungsvoll - der Hund ist also nicht aggressiv gegen den Kleinen an sich, sondern reagiert einfach reflexartig, sobald das unbekannte Wesen auch noch unbekannte Laute von sich gibt und so das Jagdverhalten triggert. Das klingt wirklich so, als habe er einfach noch nicht kapiert, mit was für einer Art von Geschöpf er es da nun eigentlich zu tun hat.


    Folglich würde ich genau das tun, was dir geraten worden ist: 1.) was dein Mann sagt: Ruhe bewahren - der in den allerersten Tagen aufgeregte Terrier ist nicht gleich ein bösartiger Profi-Babykiller, der um jeden Preis weg muß. 2.) Hund total sichern und erstmal ein ganz,ganz strikes Tabu rund um DEIN Baby ziehen. Da hat der Hund einfach nichts dran zu suchen ,absolut nichts! Dann, sobald du dich wieder sicher auf den Füßen fühlst, dem Hund langsam ,Schritt für Schritt, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und möglichst mit professioneller Hilfe (und reichlicher Bestechung!!), klarmachen, dass er es hier nicht mit einer sonderbaren Art von Jagdbeute, sondern mit einem Menschen zu zu tun hat, der immer und überall unter eurem strengen Schutz steht, aber weder jagdlich interessant noch bedrohlich ist.


    Natürlich kann man da aus einem Forum nichts vorhersagen ,natürlich müsst ihr jederzeit sehr vorsichtig sein und, wenn's nicht klappt, notfalls Konsequenzen ziehen - aber ich glaube nicht, dass das hoffnungslos ist. Im Moment ist der Terrier noch genauso durch den Wind wie ihr alle - und ich drücke euch wirklich fest die Daumen, dass sich das am Ende doch für alle einspielt!

  • Wir sind in 3 Monaten ja auch soweit. Wie einige andere hier weiß ich ja auch, wie ein Terrier tickt…meiner wird sicher auch erstmal aufgeregt feiern geiern , erst Recht wenn ich das schreiende Etwas neu reinbringe. Wenn er es nicht „haben“ kann, ist er umso interessierter. (Hochgehobene Kleinhunde triggern ihn auch total, auf dem Boden sind sie im egal)


    Als ich Katzenbabys hatte, hat er den Kater der bleiben sollte, auch mit zwei Wochen kennengelernt. Das war ein paar Stunden etwas Kontrolle meinerseits und Selbstbeherrschung seinerseits (kein Beutetierchen, sondern ein Familienmitglied!) und dann war der Drops gelutscht. Dann hat er den Kater abgeschleckt und als Rudelmitglied akzeptiert. Jeden Tag durfte er immer ein wenig Zeit mit ihm verbringen. Die beiden wurden Best Buddies…


    Mein Terrier steht halt gut im Gehorsam, der wird das Baby kurz kennenlernen dürfen um zu checken was das ist (den Reiz rausnehmen) und dann ist es nicht mehr sein Job. Er wird sich mal mit unter Aufsicht auf die Decke legen dürfen, wenn der Lütte am Boden liegt…alles andere wird man sehen wie man das weiter macht.

  • Liest sich für mich nach einem in dieser Situation unsicheren Hund der dann beim Schreien des Babys lieber auf Angriff übergeht um seine Unsicherheit zu überspielen.


    Ich würde da auch mit einem klaren Schwarz und Weiß arbeiten. Der Hund hat in der Nähe des Kindes nichts zu suchen und das würde ich sehr konsequent durchsetzen. Dadurch bekommt auch der Hund mehr Sicherheit wenn er merkt, dass DU diese komische Situation mit dem schreienden Kind in der Hand hast und ihn nicht sich selbst überlässt.

  • die ersten Male, dass unser Baby geweint hat, hat meine Hündin auch gebellt. Sie war aber unsicher und kläffen ist bei Anspannung einfach ihr Ventil. Mittlerweile krabbelt das Baby. Der Anfang war nicht so einfach, aber es wird immer besser. Also kleine Mutmach-story, wenn auch nicht mit ganz so dramatischem Start wie bei euch. Aber zwischen Terrier und Sheltie liegen eben auch Welten.


    Meinem Terrier damals hätte ich auch GANZ klare Grenzen geben müssen und ihn keine Sekunde alleine mit dem Baby lassen können. Aus meiner Erfahrung heraus wäre aber auch genau das für ihn der beste Weg gewesen. Klare Grenzen und auch räumlich klar zeitweise so trennen, dass er schlafen und ruhen kann. Also wirklich anderer Raum und Box zu. Damit sind wir am Besten gefahren, auch wenn das für Außenstehende rabiaf oder "gemein" wirkt.

    Ich drück euch die Daumen, dass es bald besser wird, ihr einen guten Weg findet. Und alles Gute für dich, Baby und deine Familie!

  • Hier eine gut Hundetrainerin, die das Problem sogar mit ihrem eigenen Hund und Kind hatte. (Also, dass der Hund unschöne Motivationen gegenüber dem Kind hatte.):


    Hundeschule Weimarer Land | HUNDERT IDEEN
    Hundeschule Hundert Ideen - Alltagstraining für ein friedliches, faires Zusammenleben mit einem ruhigen, ausgeglichenen Familienhund
    www.hundertideen.de
  • Hallo,

    wir hatten auch eine klare Grenze. Der Hund hatte nichts am Kind zu suchen. Nicht am Bettchen, nicht an der Couch wenn das Baby dort lag. Einfach nichts.

    Am ersten Tag hat er es öfter versucht, und die ersten 2-3 Tage hat er jedesmal mitgejault und ist aufgeregt rumgerannt, wenn das Baby schrie.

    Dann war das Thema durch.


    Nachts würde ich die Schlafzimmertür offen lassen und ein Türgitter rein. Dann könnt ihr angstfrei schlafen, und die Hunde müssen nicht die ganze Zeit in der Box sein.


    LG

    tao.tao

  • Nachts würde ich die Schlafzimmertür offen lassen und ein Türgitter rein. Dann könnt ihr angstfrei schlafen, und die Hunde müssen nicht die ganze Zeit in der Box sein.

    Bei einem Gitter könnte ich nicht ruhig schlafen. Da kommt ein Hund recht schnell drüber.

  • Hi, von mir auch herzlichen Glückwunsch!


    Ich verstehe das schon, wenn der Hund bisher viel Aufmerksamkeit bekommen hat, fühlt man sich wie ein Verräter am eigenen Hund, weil er jetzt zurückstecken muss.


    Fakt ist für mich damals gewesen, daß Kind geht immer vor, das ist einfach so, und der Hund hat am Baby nix verloren. Man muss sich da vielleicht auch frei machen von den ganzen Geschichten von unzertrennlichen Freundschaften zwischen Hund und Baby, davon, dass der Hund das Baby irgendwie akzeptieren müsste etc.


    Ich hatte mich auch an einer Hundemutter orientiert, und mein Hund durfte nicht mal in Richtung Baby atmen. War für meine Schäferhündin auch okay und gab nie Probleme. Das Baby wurde ignoriert, war nicht ihre Baustelle, und auch als es begann zu krabbeln, hatte ich den Hund fest im Blick und sie ging lieber weg, wenn das Baby zu ihr Kontakt gesucht hat. Dafür habe ich sie immer gelobt, und nachher waren die beiden wirklich sehr dicke Freunde und sie zeigte nie Aggression.


    Wir hatten einen Laufstall und ein Gitterbettchen, das Schlafzimmer war bei uns tabu für den Hund.


    Natürlich haben wir trotzdem mit der Hündin was gemacht, ihr weiter Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer Weile pendelte sich das alles zu einer neuen Routine ein, und mit Baby im Tragetuch lassen sich auch schöne Gassirunden gehen.


    Gute Erholung wünsche ich dir und dass ihr schnell jemanden findet, der euch kompetent begleitet! Alles Gute!

  • Hallo,


    erstmal Danke für eure Tipps und euren Input.


    Ich wollte kurz einen Zwischenstand abgeben, weil sich die Situation langsam doch zum guten wendet. Wir hatten seit gestern nur positive Erlebnisse, der Kleine ist mittlerweile sogar schon total uninteressant. Das hätte ich anfangs gar nicht für möglich gehalten.


    Die Trainerin lassen wir trotzdem kommen und ausquartiert aus dem Schlafzimmer bleiben sie auch.

  • Nachts würde ich die Schlafzimmertür offen lassen und ein Türgitter rein. Dann könnt ihr angstfrei schlafen, und die Hunde müssen nicht die ganze Zeit in der Box sein.

    Bei einem Gitter könnte ich nicht ruhig schlafen. Da kommt ein Hund recht schnell drüber.

    Ich hätte da auch Bedenken gehabt, dass ich es nachts dann doch mal nicht richtig schließe, weil ich müde bin etc. Und die erste Zeit haben wir das Schlafzimmer noch regelmäßig zum wickeln verlassen.


    Aber die Situation hat sich anscheinend ja schon etwas entspannt.

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