Guten Abend ihr Lieben
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich bei meiner Suche nach Antworten immer wieder auf das Forum gestoßen bin und möchte gleich zu Beginn mein Problem schildern.
Ich lebe zusammen mit meinem Mann, meinen beiden Söhnen (3 Jahre und 4 Monate) und unseren 2 Schäferhunden (Loki, 4 Jahre und Nelly, 2 Jahre) in Frankfurt.
Wir hatten bis jetzt noch nie Probleme mit unseren Hunden, egal ob mit den aktuellen oder mit vergangenen, deshalb hat uns der Vorfall schockiert und überfordert.
Die Hunde hatten noch nie aggressives Verhalten gezeigt, weder gegen Kinder, Menschen oder anderen Hunden. Sie sind gut erzogen und ausgelastet. Trotzdem kam es am Freitag Abend zu einem schrecklichen Vorfall. Mein Mann und ich saßen zusammen mit Loki am Sofa, Nelly schlief auf ihrer Decke neben dem Sofa. Es war ca. 22 Uhr, die Kinder haben schon geschlafen, aber unser großer Sohn wurde wach und kam zu uns ins Wohnzimmer. Ab da ging alles so schnell. Als Sohnemann die Tür öffnete und den Raum betrat, schoss Loki vom Sofa und sofort zielgerecht auf ihn zu. Er verbiss sich in seiner Wade. Ich bin natürlich sofort hingelaufen und habe versucht zu trennen, es hat mehrere Sekunden gedauert und als Loki unseren Sohn losließ drehte er sich um und biss mir in den Arm. Es war natürlich ein absolutes Chaos, Das Kind hat geweint und gebrüllt, das Baby wurde wach und hat geschrien, mein Mann hat mit allen Mitteln versucht den Hund von meinem Arm wegzubekommen. Dann hat Nelly noch beschlossen sich einzumischen und ging auf Loki los, der mich endlich losließ. Ich konnte nicht klar denken, mein Sohn war meine Priorität. Sein Bein hat furchtbar geblutet, genau wie mein Arm. Es blieb keine Zeit die Hunde zu trennen und ehrlich gesagt hatten wir Angst. Also schlossen wir die Wohnzimmertür und mein Mann holte das Baby und fuhr mit uns ins Krankenhaus.
Nachdem die Wunden versorgt waren und wir wieder halbwegs aufatmen konnten, wurde uns bewusst, dass wir zwei kämpfende Hunde allein gelassen haben. Wir gingen also vom schlimmsten aus als wir nachhause fuhren. Da erwartete uns eine Überraschung. Loki und Nelly lagen entspannt beide am Sofa, keiner von beiden schien gröbere Verletzungen zu haben. Beide liefen freudig auf uns zu als wäre nichts gewesen, als wäre das alles nicht passiert. Wir hatten natürlich Angst und haben Loki in den Garten gebracht, wo er seitdem quasi lebt, weil wir mega unsicher sind.
Er hat keine weiteren Anstalten gemacht, kein Zeichen von Aggression. Er ist wieder wie immer, aber trotzdem ist das Vertrauen weg.
Hat irgendjemand sowas schon einmal erlebt? Wie kann es zu sowas kommen? Die gängigste Vermutung scheint ein Hirntumor zu sein, aber gleichzeitig habe ich auch gelesen, dass das tatsächlich eher sehr selten der Fall ist. Wir haben natürlich einen Termin beim Tierarzt vereinbart und möchten ihn komplett durchchecken lassen.
Aber wie soll es danach weitergehen? Unser Sohn hat jetzt panische Angst vor Hunden. Ich bin selbst unsicher und zugegebenermaßen etwas ängstlich. Dabei bin ich die Nummer 1 Ansprechperson der Hunde. Ich mache mit ihnen am Meisten, ich trainiere mit ihnen usw.
Kann man so etwas jemals verdauen, oder wäre der beste Weg beide Hunde wegzugeben? Aber was passiert mit einem Hund im Tierheim, der ein Kind und einen Erwachsenen aus dem nichts gebissen hat? Es würde uns, trotz des Vorfalles, wehtun die Beiden abzugeben, vorallem Nelly, da sie nichts böses getan hat. Aber was tun wenn das Vertrauen weg ist? Was wenn wir "Glück" hatten und es das nächste Mal viel schlimmer ausgeht?
Ich würde mich wirklich über Antworten freuen, vielleicht Erfahrungsberichte oder wirklich gute Trainerempfehlungen in Frankfurt, falls wir diesen Weg gehen wollen und sie nicht weggeben.
Liebe Grüße
Elena