Als hätte sich ein Schalter umgelegt. Hund rastet aus. Was jetzt?

  • Ganz unabhängig davon, wofür sich die Hundehalter in dieser schwierigen Situation entscheiden, finde ich manche Mutmaßungen über die Absichten des Hundes in diesem Thread echt übel.


    Da gehört eine vernünftige Abklärung in der Klinik und beim Trainer her und keine Meinungsbildung in einem Onlineforum. Zum Glück ist das schon in Planung.


    Ich weiß nicht, warum der Hund in der Situation gebissen hat, deswegen gehören da Fachleute vor Ort hin.


    Selbst wenn am Ende eine Abgabe stehen sollte, was völlig legitim wäre, kann man den Hund nicht einfach ohne fundierte Abklärung vermitteln.

  • Neben allem Gesagten würde ich jetzt schonmal den Tag revue passieren lassen und alles noch so Kleine aufschreiben, alle Abweichungen vom Alltag. Auch einfach mal um zu sehen, wo der Hund löffelchentechnisch in dem Moment stand. Das könnte für die Leute, die das dann begutachten, sicher auch interessant sein.

  • Shalea

    Dieser Hund hat das Schlimmste getan, was ein Familienhund machen kann - das eigene Kind richtig gebissen.

    Dazu noch ohne offensichtlichen Anlass.

    Das ist für mich der einzige Grund, weshalb ein Hund sofort aus dem Haus muss.

    Ohne Ursachenforschung.

    Für sowas gibt es keine Entschuldigung.

    Zumal hier die Sachlage ganz klar ist, durch zwei anwesende Erwachsene und eine völlig übersichtliche Situation.

    (Ist das Kind mit der schlimmen Fleischwunde eigentlich im Krankenhaus geblieben? Hat sich was entzündet?)

  • Was für eine Tragödie.

    Ich habe natürlich auch Vermutungen, warum ein Hund so reagiert.

    Nur es besteht ja weiterhin die Gefahr durch den Hund für beide Kinder. Warum auch immer, der Hund hat geziel (ein GLÜCK!!!! "nur") in die Wade gebissen.

    Warum auch immer. Der Hund akzeptiert das Kind nicht. Und der Zustand dauert ja an, bis zumindest das jetzige Baby aus dem Gefahrenalter raus ist. Und dann ist der Hund 14., mindestens.



    Mein Weg wäre ganz klar, die absolute Trennung von den Kindern. Und hier würde ich persönlich alles dran setzen, nach Abklärung der Gesundheit und Einschätzung durch Perdita (zu der ich auch aus Berlin bei sowas hin fahren würde, wäre es mein Hund), den Hund in ein wirklich gutes Zuhause zu vermitteln.


    Das finde ich total traurig, bestätigt mich aber wieder, dass ein so enges Zusammenleben überwiegend wirklich Glück ist.

  • Es geht doch auch gar nicht darum, eine „Entschuldigung“ für den Hund zu finden. Das sind Tiere und Tiere sind nicht schuldfähig. Es geht darum, zu klären, ob der Hund überhaupt in einem Haushalt mit kleinen Kindern leben kann (ggf. mit der Option Außenzwinger), ob die Familie die auch ohne Beißvorfall schon große Herausforderung des Handlings zweier Schäferhunde mit Kleinkind und Baby stemmen kann und ob das Vertrauensverhältnis wieder aufgebaut werden kann. Und wenn eine dieser Fragen mit „Nein“ beantwortet werden muss: Was mit dem Hund / den Hunden passiert. Abgabe ist easy gesagt, aber nicht easy und wahrscheinlich nicht schnell gemacht.


    Und das gehört alles sorgfältig mit Mensch und Hund von Profis abgeklärt. Ich finde es gut, dass die Threadersteller das in Angriff nehmen möchten und fände es schade, wenn hier jetzt gezankt wird.

  • Löffelchentechnisch?! Was soll das sein?!

    Die Löffelchentheorie. Hier wird angenommen, dass man eine bestimmte Anzahl Löffelchen in der Schublade hat und bei jedem aufregenden Ereignis einen, zwei oder drei Löffelchen abgibt. Und irgendwann ist die Schublade leer, wenn es zwischendurch keine Zeit gab, die verbrauchten Löffelchen zu spülen und wieder einzusortieren.

    Ist die bildliche Darstellung von der inneren Kraft/Ruhe, die ein Hund zur Verfügung hat, wenn er aufregendes erlebt und soll dran erinnern, dass er immer wieder Ruhephasen braucht, um seinen Vorrat eben wieder aufzufüllen.

    Wird meist für impulsschwache oder aufgeregte Hunde verwendet, um den Haltern diesen Zusammenhang besser klar zu machen.

  • Ich hab ja nun grundsaetzlich kein Thema mit Aggressionsverhalten und gestehe dem Hund natuerlich auch zu, mal am Ende zu sein.

    Dennoch hat hier ein Hund ein Kind verletzt. Ein Kind das laut Erzaehlung nur den Raum betreten hat, mehr nicht. Da gabs kein knurren, kein bellen, kein stellen. Der hat sofort zugebissen. Loeffelchen hin oder her..das geht mAn einfach viel zu weit!


    Da gehoert ein Trainer hin und auch gesundheitlich gehoert es abgeklaert. Allein schon um bei einer evtl. Abgabe Tacheles reden zu koennen.

    Ich kann nur nochmal dazu raten, Perdita bzw. die Hundeakademie ins Boot zu holen. Teuer, ja. Aber da ist dann einfach jemand, der mAn genug Erfahrung und Wissen hat, um das sachlich und fair einschaetzen zu koennen.


    Die Huendin ist was anderes. Die hat fuer mich nichts getan, was einen ueber eine Abgabe nachdenken lassen sollte :ka:

  • Auch wenn Abgabe zur Debatte stehen sollte - was ich nach einem solchen Vorfall voll und ganz verstehen könnte - gehört Ursachenforschung betrieben.

    Zum einen damit man den Hund verantworungsvoll weitergeben kann, zum anderen, weil eine Aufarbeitung für die Beteiligten sonst schlicht nich möglich sein wird.

  • Danke für die Trainervorschläge. Ich werde mit Perdita und der Hundeakademie in Kontakt treten. Ich persönlich finde Ursachenforschung auch wichtig, besonders die gesundheitliche. Wenn sich herausstellt, dass er völlig gesund ist, werde ich die Situation neu bewerten und schauen ob ich zusammen mit einem Trainer weiter auf Ursachenforschung gehe, oder ob ich ihn abgebe.


    Abgabe ist halt so ein Thema, ich weiß, rational und frei von Emotionen gesehen, ist es die einzig wirkliche Lösung. Ich weiß auch, dass Loki das mit schlimmste getan hat was einem als Hundehalter und Mutter passieren kann. Und trotzdem ist es nicht so einfach, weil nun mal Emotionen beteiligt sind. Auch wenn ich traurig und manchmal wütend bin und es mir schwer fällt den Draht zu Loki wieder herzustellen, weiß ich, dass ich ihn vermissen würde, weiß ich, dass er im Tierheim sehr schlechte Chancen haben wird. Immerhin hatten wir 4 schöne Jahre zusammen, das kann man nicht einfach komplett auslöschen. Das soll nicht heißen dass eine Abgabe nicht in Frage kommt, aber ich wollte nur anmerken, dass es nicht immer nur schwarz und weiß ist.


    Ich habe heute mit ein paar Leuten vom Verein geredet und ein lieber Kollege hat sich bereit erklärt mit Loki spazieren zu gehen, da ich momentan noch, gerade ohne vernünftigen Maulkorb, zu unsicher bin. Er soll aber auch nicht im Garten versauern und so Stress anbauen, das wäre auch eher kontraproduktiv. Es kam auch kurz zur Sprache, dass er Loki vielleicht zur Pflege aufnehmen könnte, zumindest bis zum Termin. Behalten könnte er ihn nicht, weil er bereits 2 Hunde hat, einen Mali und einen DSH. Er müsste nur testen ob es mit seinen Hunden passt. Es ist nicht fix, aber ich glaube das wäre für alle erstmal eine große Erleichterung.

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