Wenn junge Hunde gehen müssen...

  • Hallo zusammen,


    ein trauriges Thema... Leider habe ich es im Freundes- und Bekanntenkreis in letzter Zeit öfter erleben müssen, dass junge Hunde die Reise ins Regenbogenland antreten mussten. Am Donnerstag ist ein erst sieben Jahre alter Labbi-Rüde einer Bekannten für immer gegangen. Er war ein Monat jünger als Newton. In meiner Staffel ist ein vier Jahre alter Aussie-Rüde sehr schwer an Krebs erkrankt. Er wird wohl in den nächsten Tagen seine letzte Reise antreten. Er ist gerade ein Jahr älter als Hunter...


    Mich nehmen solche Schicksale immer total mit. Ich sitze hier und heule... Obwohl es nicht einmal meine Hunde sind... Ich überlege mir, wie die Besitzer der beiden Buben diesen Verlust überhaupt verkraften können...


    Wenn ein alter und kranker Hund aus dem Bekanntenkreis stirbt, nimmt mich das natürlich auch mit. Aber nicht so. Das kann ich irgendwie rationalisieren. Eben über die Tatsache, dass der Hund ja alt und krank war. Auch wenn sich das jetzt blöd anhört... Aber ich tröste mich dann immer damit, dass meine Hunde ja noch jung und fit sind.


    Aber wenn so junge Hunde sterben... Ich habe da keine Strategie, damit umzugehen. Ich denke heute noch immer wieder an den nur neun Jahre alten Labbi-Rüden eines Staffelkameraden, der auch innerhalb von drei Monaten nach der Krebsdiagnose verstarb... Und wie gern ich den Buben hatte und wie traurig das ist.


    Wie geht ihr mit solchen Schicksalen im Bekanntenkreis um? Falls ihr selbst schon betroffen wart: Wie verkraftet man so einen Verlust? ;(


    Liebe Grüße und danke für euren Input,

    RafiLe

  • Wir hatten vor bald 10 Jahren 2 Berner Rüden, Geschwister.

    Meine Tante und meine kleine Schwester wollten gleich Gassi gehen, hatten die Halsbänder schon angezogen und die Jungs in den Garten gelassen um sich selber anzuziehen.

    Meine Schwester kam als erste raus und da war es schon passiert. Das Halsband des einen hatte sich am Zahn seines Bruders verfangen und dieser hat ihn vor Schreck mitgeschleift und erwürgt.

    Ich werde nie vergessen wie meine Schwester anrief und schrie und weinte.

    Enno wurde nur 2,5 Jahre alt sein Bruder starb 4 Jahre später ganz furchtbar an Krebs. Wenn ich Berner sehe muss ich da sofort dran denken. Die Rasse ist daher für mich verbrannt.

  • Mein Seppi ging voriges Jahr im Januar mit nur sechseinhalb Jahren. Wie man das verkraftet?

    Gar nicht. Aber aus Selbsterhaltungstrieb muss man lernen, damit zu leben. Ich versuche es immer noch....

  • Nicht bei Hunden, sondern bei anderen Tieren... ich tröste mich damit, dass das leider ihre Zeit war, und wenn sie auch zu kurz war: Sie hatten es gut bei mir. Sie hatten ihre Aufgabe erledigt und ich werde sie nie vergessen.

  • Boxer 6,5, plötzlicher Herztot.

    BM Hündin, 4,5 Jahre durch Darmverschluss

    BM Rüde 3,5 durch plötzliches Nierenversagen nach Infektion nach Kreuzband Op.

    Wie man damit klarkommt ist sicher verschieden, der Boxer hat mich 1 Jahr in eine tiefe Depression gestürzt, die BM haben mich ziemlich taub und wütend gemacht.

    Das Resultat, dass ich bei meinem 8,5 Jahre alten Boxer, der durch Narkosen und Schmerzmittel auch schon kollabiert ist jeden Tag damit rechne nicht mehr mit ihm zusammen zu sein.

    Es wird langsam besser, aber es ist traumatisch.

  • Sommer 2019 an meinem Geburtstag - Caya Spitzhündin 8 Jahre


    Ich war mit Leni und Lucca auf einer Wanderung, bin danach mit Caya noch kurz hinterm Haus die Straße hoch. Nachts um 12 fing sie an zu spucken. Am nächsten Morgen und den Tag über war nichts mehr. Da sie aber nichts fressen wollte sind wir um 16 Uhr zum Tierarzt. Da hatte sie eigentlich keine Symptome mehr aber ich hatte ein komisches Gefühl.

    Soweit alles gut.

    Nachts um 1 Uhr fing sie wieder an zu spucken. Aber wieder nur 3-4x.

    Wir wollten morgens um 8 Uhr gleich zum Tierarzt.

    Es kam eigentlich nicht mehr dazu. Morgens reagierte sie bereits nicht mehr und beim TA starb sie uns unter den Händen weg ohne das wir sie einschläfern konnten.



    Wie ich es verkrafte? Überhaupt nicht. Geburtstage brauche ich seitdem nicht mehr und zeitweise wollte ich keinen neuen Hund mehr. Ach und bis zum heutigen Tage bin ich diese letzte Strecke die ich mit ihr gegangen war noch genau 2x bewusst gelaufen. Ich nehme die Hunde und fahre weg. Und wenn ich so Gassi gehe das ich zwangsläufig dort entlang muss sind die Hunde kurz und dürfen weder links noch rechts an den Rand

  • Labbi Rüde 5 Jahre starb 2019 bei einer Routine Op


    Leyla 6 Jahre alte Hündin starb 2020 an Leberkrebs


    Seitdem ist es hier nicht mehr wie vorher man fühlt sich wie amputiert. Klar kommt hier keiner damit und das wird sich auch nie ändern

    Aber aus Selbsterhaltungstrieb muss man lernen, damit zu leben. Ich versuche es immer noch....

    So ist es

  • Wie man das verkraftet?

    Gar nicht. Aber aus Selbsterhaltungstrieb muss man lernen, damit zu leben. Ich versuche es immer noch....

    Ja, genau so. Faye wurde ja gerade mal 2 Jahre alt und tot gebissen. Jetzt wäre sie 3,5... Man kann nur irgendwie trotzdem von Tag zu Tag weiter machen

  • Ich würde gar nicht damit klar kommen. Henry hatte seine erste OP mit 5 Monaten, weil er ein ziemlich großes stück Knochen verschluckt hat, hätte auch schief gehen können und Murphy hatte mit 4,5 seine erste Magendrehung mit knapp 5 die zweite und vor einer Woche theoretisch eine dritte, wenn der Magen nicht beim zweiten Mal fixiert worden wäre. Jedesmal nach den ops akutes Nierenversagen. Er lebt noch und ist glücklich und lebensfroh aber ich komm gar nicht damit klar ich lebe jeden Tag als wäre es sein letzter und ich wünsche mir nichts mehr als das er glücklich und zufrieden alt werden darf. :( : ich kann mir gar nicht vorstellen wie es wäre, es tut unendlich weh.

    Bei meiner alten Hündin kam es total unvermittelt sie ging noch gassi und abends war es plötzlich vorbei aber ich konnte mich für sie freuen das es kurz und schmerzlos war und ihr Leben dafür lang und glücklich. Klar ist man traurig aber das ist völlig anders als bei einem jungen Hund der noch so viel erleben hätte können bzw Murphy kann es hoffentlich noch. Wir haben ja lediglich Nahtoderfahrungen, wenn man das so nennen kann.

  • Lorcan, mein BC-Rüde, starb ein paar Wochen vor seinem 8. Geburtstag. Anderthalb Jahre zuvor bekamen wir die Diagnose "Krebs", und irgendwie nahm ich die uns verbliebene Zeit viel intensiver wahr als sonst. Als ich ihn dann gehen lassen musste, tat es dennoch unglaublich weh. Dieses Gefühl, dass es "ungerecht" ist, dass ein so junger, lebenslustiger Hund gehen muss, war am schlimmsten.

    Das ist jetzt etwas mehr als 5 Jahre her, und als ich das hier schreibe, kämpfe ich wieder gegen die Tränen an.

    Ja, das Leben geht weiter. Aber ich erinnere mich nicht nur an die schönen Erlebnisse mit meinem Lorcan, sondern auch an die schrecklichen letzten Stunden daheim, bevor ich mit ihm in die Tierklinik fuhr. Vor allem diese Erinnerungen schmerzen immer noch. Ich glaube auch nicht, dass das jemals weggeht.

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