Recht der Besitzer auf das Einschläfern eines angeblich gefährlichen Hundes?

  • Vorhin: Security-Leute sichern ein Gelände. Ein etwas ausländisch wirkender, sehr kräftiger Mann in 30m Entfernung hebt beim Anblick des Hundes den Daumen. :) Auf dem Rückweg spricht uns ein netter, angeblich ehemaliger SH-Besitzer an: "Tolles Tier..." Er möchte ihn streicheln... Ich warne, der Hund geht nach dem wohl etwas verschwitzt riechenden Rucksack des Mannes - nichts ist passiert. Ich erkläre ihm ein paar Sachen. Der Hund bemerkt einen Jogger von hinten und dass ich den nicht auf dem Radar hatte - Abwehrverhalten, kein Problem bei Halterin mit kräftigem Arm. Aber man muss sich auch daran erst über Monate gewöhnen. Der Hund trägt seit zwei Jahren ständig Maulkorb und ist an der kurzen Leine. Wer aber glaubt, dass ein Maulkorb bei solch einem Hund ein sicherer Schutz wäre, der irrt. Wenn der damit in die Magengrube/Solarplexus rammt, dann ist das wohl heftiger als von einem Schwergewichtsboxer.

    Auf gut deutsch, ihr schlampert bei der Führung des Hundes so vor euch hin, lasst da mal nen Fremden so nah ran, dass er den Hund antatschen kann, passt beim Gassigehen nicht richtig auf eure Umegbung auf und jammert jetzt rum, dass das Amt euch da nicht als so wirklich geeignet ansieht?

    Hm, finde den Fehler...

  • @blubbb

    Um Deine Frage nach der fehlenden Empathie nur für mich persönlich - zu beantworten: Weil ich hier nichts von einer verzweifelten Halterin lese, die am Ende ist, alles versucht hat und nichts mehr kann. Ich zitiere nochmal die TE (an der Stelle, an der ich ausgestiegen bin):

    „Es geht mir aber nicht darum. Es gibt überall im Leben ein Kosten-Nutzen-Verhältnis.

    Nochmals: Es geht mir um eine rein juristische Frage. Mit dem Tierschutzgesetz wird die Haltung bestimmter Rassen praktisch unmöglich bzw. unglaublich kostenaufwändig.“

    In dem Fall kann man guten Gewissens nur an einen Anwalt bzw. die Behörde verweisen.

    Ich lese sowas immer als Resignation und damit durchaus emotional.

  • „Es geht mir aber nicht darum. Es gibt überall im Leben ein Kosten-Nutzen-Verhältnis.

    Kosten-Nutzen ist ja lang nicht nur finanziell.
    ich selber formuliere es mit Soll und Haben aber gemeint ist das gleiche :ka: das taucht immer und überall auf im Leben, zumindest bei mir. Und ums Geld geht's da nie so wirklich direkt :smile:


    Keiner fasst meine Hunde an, keiner kommt so nah, dass mein Hund an der Rucksack kommt :shocked: Habe ich einen Hund bei mir der Jogger nur semiwitzig findet, lasse ich den Hund abitzen und halte ihn (freundlich) fest, mache das für den Jogger hörbar, die freuen sich immer alle über den tollen Hund UND über meine Aufmerksamkeit, dass sie sichtlich ungehindert und sicher an uns vorbeijöggerlen können.

    Da geht's mir in dem Moment weniger um den Hund und dessen Erziehung denn um den Jogger :smile:


    Dabei weiß jeder, wie man das sicher und zuverlässig aus dem Tier heraus bekommen könnte...

    Ich nicht, bitte bring es mir bei :nicken:

    Manchmal macht ein "Work arround" mehr Sinn als am Problem selbst zu rütteln. Ich drücke dem Hund alle Daumen die ich habe.

  • Ich lese da eher die typische Geschichte...

    Man holt sich aus dubioser Quelle einen Hund, weil, ja weil eben Keks. Und natürlich tut es da nix handliches, nein, muss Gebrauchshund sein, weil...

    Für das Verhalten des Hundes findet man dann irgendwelche dubiosen Erklärungen, auch hier wird mal wieder irgendein Stuss von einem Beißarm gefaselt. Dass man selbst da was nicht in den Griff gekriegt hat, ne das ist zu weit hergeholt, der Hund hatte auf jeden Fall schon vorher einen Schaden.

    Beheben kann man das Problem nicht, weil man nicht so trainieren darf wie man will - sonst würd man es ja sofort abstellen können - und beim Gassigehen nicht vor sich hin träumen, sondern sich in den ein zwei Stunden draußen mal ganz auf den Hund konzentrieren - daheim ist er ja angeblich ein Lämmchen, da ist also kein Stress, da kann man auch mal Hans Guck in die Luft spielen - ist zu viel verlangt.

    Ja, fehlt mir jegliche Empathie für so was. Wer sich so ne Suppe einbrockt, darf sie auch auslöffeln und nein, da gibt es keine Absolution den Hund, der eh schon genug zu ertragen hat, auch noch mit dem Leben bezahlen zu lassen, weil mal wieder ein Mensch die Sache nicht auf die Kette gekriegt hat.

  • Was ich mich die ganze Zeit frage : Die besagte Bekannte die den Hund angeblich so gern haben möchte dass sie euch Stress macht - Warum will die den denn haben? thinking-dog-face

    Oder glaubst du nur dass sie ihn haben will.

    Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen wie man auf so einen Hund scharf sein kann ^^

  • @blubbb

    Ich nicht :smile: Ich lese alle Beiträge des Betreffenden und stelle Fragen, bevor ich interpretiere. Wenn diese Fragen wie hier aber nicht beantwortet werden, dann kann ich auch nur anhand des Geschriebenen bewerten.

    Und das Geschriebene deutete - für mich - nun nicht darauf hin, dass der Hund unberechenbar und der Halter am Ende seiner Kräfte wäre :ka:

  • Tröti

    Das Zitat ging aber noch weiter :smile:

  • Raphaela, so ganz objektiv erscheinst du mir nicht. Ich habe nach einer theoretischen Möglichkeit gefragt. Auf das, was du mir unterstellen möchtest, werde ich nicht eingehen. Wenn mir ein Trainer mit etwa 4000 Hunden etwas zu verstehen gibt...

    Heute: Der Mann war robust und bis auf etwa einen halben Meter vom Hund entfernt. Mein Hund war ruhig und freundlich, aber der Rucksack roch wohl interessanter als die Hand. Ich war eben zuerst auf die Hand fixiert. Der Jogger war noch 20m entfernt. Du weißt, wie ein Wesenstest laufen kann? Da wird das mit Kindern getestet. Dann hält aber der Gutachter den Hund, plus Sicherungsleine. Ab und an muss man schon das Verhalten seines Hundes testen. Ich habe schon ziemlich genau gecheckt, was ich da tue. ;) Manchmal benutze ich jemanden als Versuchskaninchen... Allerdings konzentriere ich mich dabei hauptsächlich auf den Hund: Haltung, Kopf, Ohren, Schwanz... Richtig gesträubtes Rückenfell habe ich nur einmal gesehen bei zwei trotz Leinenpflicht rücksichtslos frei laufenden Hunden.

    An uns laufen tägl. gefühlt mindestens 5 Jogger vorbei, völlig problemlos. Ich sage dann: "Bitte Tempo so halten." Unsere Hunde reagier(t)en auf Tempoveränderungen immer mit erhöhter Aufmerksamkeit - verdächtig. Bloß von hinten bin ich manchmal ohne Zuruf etwas überrascht. Kommt der Jogger von vorne links dann: "rechts, hinten" bzw. "links, hinten ". Wir können dem Hund schon ganz gut vermitteln, wo es lang geht. ;) Können das deine Hunde so gut?

    Aber darüber wollte ich mich jetzt gar nicht auslassen.

  • So Geschichten (ob diese hier tatsächlich stimmt oder nicht ist unerheblich, da so ähnliches schon tatsächlich passiert) machen einfach nur traurig, weil soviele Hunde (und auch andere Tiere) einfach blauäugig angeschafft werden. Wenn ich vor der Anschaffung eines Lebewesens nur soviel Zeit investiere wie vor dem Kauf eines Autos würde vieles anders laufen, dann wüsste ich, mit was ich zu rechnen habe.

    Ich habe hier einen für mich absolut tollen Hund. Menschen würde er nicht angehen, hat null Schutz und Wachtrieb, aber wenn ich ihn machen lassen würde wie er will, hätte es sicher schon die ein oder andere Katze geschnetzelt und Rehe und Hasen hätten auch weniger Spass. Aber ich weiss was ich mir da angeschafft habe und deshalb wird daran gearbeitet und wo ich die Sicherheit aller nicht gewährleisten kann gibt es Management.

    Wenn ich mir nen Schäferhund zulege und mich ordentlich erkundige vorherigen, weiss ich, dass da vielleicht ein Hund bei rumkomnt, der andere Menschen schxxxxx finden könnte. Entweder ich weiss dann, wie ich damit umgehen könnte und traue mir das dann auch zu oder ich lege mir so ein Exemplar nicht zu. Leider scheint vielen Menschen soviel Selbstreflexion zu fehlen, stattdessen überschätzt man sich selbst maßlos und das eigene Ego wird gekränkt, wenn man sich den Tatsachen stellt ("wenn selbst ich mit meinem tollen Einsatz und meiner Ahnung das nicht hinkriege, wer soll denn dann bitteschön so einen Hund händeln können"), statt sich einzugestehen, dass man in dieser Sache total versagt hat, wird das Problem lieber einfach aus dem Weg geräumt.

    Leider scheint das auch eine allgemeine Tendenz heutzutage zu sein, dass man nicht mehr verantwortlich sein möchte für das eigene Handeln.

  • War es dem Mann denn bewusst/hast du ihm Bescheid gesagt dass er "Versuchskaninchen" spielt?

    Denn wenn dem nicht so ist : Keinem vernünftigen Hundehalter würde es einfallen einfach fremde Menschen als solche zu nutzen.

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