Retriever mag nicht retrieven :D

  • Hallo zusammen.


    Ich hab jetzt schon ein paar Methoden ausprobiert um unserem 6 1/2 Monate alten Labrador Mix schmackhaft zu machen, dass er Sachen holt, aber irgendwie konnte ich bisher mit nichts davon fortschritte Machen.


    Ich habe zum Beispiel Probiert den Futterbeutel zu werfen und wenn er ihn zu mir bringt, den Beutel direkt vor seiner Nase schnell zu öffnen und ihn mit Leckerlis zu belohnen. Allerdings hatte das irgendwie den gegenteiligen Effekt. Oft hat unser Hund den Beutel am Anfang einmal gebracht, bekam Leckerlis und wenn ich ihn dann nochmal geworfen habe, ist er damit nur noch rumgefetzt und hat den Beutel für sich beansprucht und nicht mehr her gebracht. Offensichtlich war der Beutel als Spielzeug interessanter als das Futter als Belohnung.


    Ich hab es also mal mit zwei geknoteten Tauen versucht. Eines habe ich geworfen und wenn unser Hund es dann hatte habe ich versucht das andere Tau interessant zu machen, damit rumgewedelt etc. und wenn er dann mit dem ersten Tau ankam und es abgelegt hat, habe ich kurz mit dem zweiten Tau mit ihm gespielt und es dann geworfen. Theoretisch sollte der Hund so merken, dass das Spiel nur weiter geht, wenn er das Objekt zu mir bringt.

    Aber hier hat sich leider das gleiche Problem eingestellt. Er macht das am Anfang vielleicht einmal wenns gut geht zweimal, danach fetzt er mit dem Tau nur noch rum und ich kann mit dem zweiten Tau wedeln und machen was ich will, das ist dann komplett uninteressant. Was für mich total neu ist, egtl ist immer alles, was ich habe für den Hund interessanter, als das, was er hat. tears-of-joy-dog-face


    Ich hab es jedenfalls mit beiden Methoden jetzt eine Weile probiert und mache mit keiner Methode irgendeinen fortschritt. Es läuft wie gesagt immer darauf hinaus, dass wenn ich irgendwas werfe das Objekt einfach nicht gebracht wird, stattdessen wird wild damit gespielt und alles andere ist uninteressant. Unter den Umständen bin ich ein bisschen überfragt, wie ich ihm das her bringen dann doch irgendwie positiv/interessant machen kann...

  • Dein Hund ist ja noch sehr jung. Und er hat gerade eine Menge Flausen im Kopf. Ich würde erst einmal einen Monat Pause machen, zum Beispiel nur mit Objekten spielen, aber nicht werfen.

    Dann gibt es viele Möglichkeiten, das Apportieren zu lernen. Zum Beispiel in dem du es von hinten aufbaust, erst vor dir sitzen und dem Hund den Futterbeutel reichen, dann üben, dass er ihn im Maul behält und dir dann direkt wieder gibt. Und erst wenn das sicher sitzt, werfen.

    Mein Hund hat auch eine Zeit lang diese Tendenz gehabt, mit dem Futterbeutel ab zu hauen. Irgendwann hat es mir gereicht, und ich hab eine Schleppleine dran gemacht und ihm klargemacht, dass er zurückkommen muss. Das hat er kapiert und wir haben seit zehn Jahren Spaß mit Apportierspielen.

    Aber vorher würde ich das Apportieren wie gesagt Von hinten sorgfältig aufbauen.

  • Mit beiden Methoden hast Du Deinen Hund bisher hochgefahren. Beutel fliegt ist aufregend, mit Tau wedeln, locken, Hund hochdrehen ist auch aufregend. Es liest sich, als würde Dein Hund genau diese Aufregung dann abbauen müssen, indem er sich selbst "bespaßt".

    Apportierarbeit braucht dagegen als Basis Konzentration und Ruhe. Ich würde darum mit allem beginnen, was mit Ruhe zu tun hat: einfaches Halten und Ausgeben, nur vom Boden direkt vor Dir aufheben, warten, bevor er zum Dummy darf, auch mal aushalten, dass er sitzen bleiben muss, Du den Dummy ein paar Meter weiter weg hinlegst und selber wieder nimmst (natürlich mit Belohnung für den Hund hinterher). Zusätzlich hilft auch alles außerhalb des Apportierens, was mit Ruhe verknüpft ist, Leinenführigkeit, draußen runterfahren, usw.


    Viel später, wenn das Apportieren eines nur hingelegten Dummies funktioniert, oder wenn der Hund einen zuvor von Dir versteckten Dummy zuverlässig bringt, käme bei mir zum ersten Mal ein fliegender Dummy, und zwar einer, der nur von meiner Hand neben mich fällt. Dann mal ein paar Meter weit, usw.


    Edit, vergessen: weißt Du, welche Rasse noch mitgemischt hat bei Deinem Hund?

  • Ich hab Apportieren auch "von hinten" aufgebaut. Erst ruhiges halten üben. Dann irgendwann vom Boden direkt vor mir aufheben. Dann einen halben Meter weglegen und aufheben lassen etc.

    Reika ist durchaus auch der Typ, die mal mit dem Dummy wegdüsen will. Wenn sie das mal gemacht hat, dann habe ich mich demonstrativ weggedreht und was anderes gemacht. Reika kommt dann wieder bei mir vorbei, um mich zum Spielen aufzufordern. Dann gehe ich mit der Hand an den Dummy und markere in genau dem gleichen Moment, dann spuckt sie es aus. Zerrspiele oder den Hund mit Dummy im Mund jagen tue ich nie.

    Wenn es mal "schiefgegangen" ist, dann gehe ich einen Schritt zurück im Training.

  • Zu dem was bereits geantwortet wurde:


    Du kannst natürlich auch mal zwei Tage nicht füttern, dann wird er ein paar mehr Mal kommen.

    Sehen manche auch kritisch.

    In der Natur gibts aber auch nicht zweimal am Tag was zu fressen.



    Schleppleine gehört am Anfang eh immer dran.

    Damit wird er geangelt auch wenn er das freiwillig gerade nicht will.


    Du kannst auch für das Bringen des Dummys ein Spielzeug werfen und damit belohnen.

  • Ich empfehle dich ein bisschen ins Thema einzulesen. :smile:


    Google mal nach Susanne Reinke, die hat einen tollen Podcast. Ich persönlich trainiere nach dem Ansatz von Susanne und finds einfach super.


    Einfach Futterbeutel werfen funktioniert in den seltensten Fällen, der Hund braucht einen Anreiz zu dir zu kommen. Dummytraining ist anspruchsvoll, hast du eine Baustelle weg kommt garantiert die nächste. :D


    Du brauchst anfangs viel Geduld und musst kleinschrittig trainieren, Abgabe, Bringen, Suchen, Markieren, Einweisen Separat, dazu Fußarbeit und alles in einzelne Schritte zerlegt immer und immer wieder. bis du bei einem „Hund sitzt, Dummy fliegt, Hund bringt“ bist kann es Monate dauern.

  • Ich finde ja den Futterbeutel nicht unbedingt geeignet um mit dem Dummytraining zu beginnen.

    Das was dein Hund noch nicht kapiert hat: es lohnt sich etwas zu dir zu bringen.

    Du kannst nun damit beginnen das Halten aufzubauen, um beizubringen in die Hand zu apportieren, allerdings sind die meisten Leute ohne Erfahrung und ohne Anleitung damit überfordert.

    Am einfachsten funktioniert rückwärts zu gehen und zu rufen, bzw. zu pfeifen und wenn der Hund her kommt, kann man mit Futter oder Spielzeug belohnen. Eine gute Abgabe wäre mir sowieso erstmal egal.

    Zuhause kann sowas auch geübt werden, zB. in einem langen Gang, wo es wenig Ausweichmöglichkeiten gibt.

  • Geht es denn hier um richtiges Dummytraining oder nur um 'schnödes' Apportieren?

    Ich dachte, es ginge um letzteres und habe dazu geantwortet. Falls es um richtiges Dummytraining geht, dann ziehe ich meine Antwort zurück. Davon weiß ich (fast) gar nichts :ops:

  • Ich empfehle dich ein bisschen ins Thema einzulesen. :smile:


    Google mal nach Susanne Reinke, die hat einen tollen Podcast. Ich persönlich trainiere nach dem Ansatz von Susanne und finds einfach super.

    Jup, ich mag sie jetzt schon sehr!


    Passend dazu die aktuelle, von dir empfohlene gratis Dummy Training Reihe, die sie gerade macht:


    https://www.dogschool-jagdfieber.com/


    Ja, ich poste den Link gerade überall, find sie so klasse :ops:

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