Wie wirkt Homöopathie bei Hunden - welche Erfahrungen macht ihr?

  • wieso, wenn die Globuli eh nur wirkungslos Zuckerkügelchen sind, warum ist das dann doof, wenn die einem heimlich verabreicht werden? Wirken doch eh nicht? halo-dog-face

    Weil der Vorsatz dahinter gruselig ist.


    Derjenige, der einem anderen wirkunglose Zuckerkügelchen in den Tee mogelt, geht ja davon aus, dass die wirken, d.h. er will einen anderen, erwachsenen Menschen ohne dessen Einverständnis oder Wissen "therapieren". Ob das dann Wirkung hat oder nicht ist auf 'ner anderen Ebene diskussionswürdig, aber die Motivation ist übergriffig, komplett daneben und hart an der Grenze zur Strafbarkeit.

  • Hier hat Homöopathie noch geholfen, weder bei Hund, Pferd noch Huhn.


    Im Gegenteil: über die Zeit, in der ich mich zu einer ausschließlich homöopathischen ("schonenden") Behandlung hatte breitschlagen lassen, hat sich der Zwingerhusten meiner Hündin übelst verschlechtert, weil sich da offenbar noch was Bakterielles aufgesetzt hatte. Es ging ihr derart mies, dass ich am Ende gesagt habe, dass wir die Praxis nicht mehr ohne Antibiotika verlassen würden, und damit war dann auch sofort Ruhe.


    Nichts dagegen, Homöopathie ergänzend einzusetzen, wenn man dran glaubt - aber eine notwendige Behandlung damit zu verzögern, passiert mit nie wieder.

  • Das waren schon knallharte Bachblüten, keine Zuckerkügelchen :klugscheisser:

    Falls sich jemand tatsächlich ernsthaft Sorgen macht um unsere Ehe (was ich mir lieber nicht vorstellen mag...) - wir wissen beide, dass wir uns niemals schaden würden. Mit Vertrauen klappt sowas ganz gut und nach der Situation hab' ich es ihm natürlich erzählt :herzen1:

    Fasziniert mich immer wieder, auf was für Gedanken mancheiner so kommt :flucht:

    Interessiert die Reaktion auch noch oder überlassen wir das (bitte) der jeweiligen Phantasie?


    Danke DerFrechdax für diesen informativen Post :bussi:

    Dank Dir geht's uns allen übrigens besser. Die Kotzkügelchen helfen tatsächlich :bindafür:

  • Wenn es meinem Tier oder mir schlecht geht, dann bestelle ich weder was ohne Wirkung noch was mit Wirkung, wo ich aber nicht weiß, was da drin ist, ob der Wirkstoff genormt ist, ob die Zusammensetztung immer gleich ist, ob zB bei Ölen oder Tropfen Schweröle drin sind (wie bei CBD Tropfen nachgewiesen) und solcherlei.


    1. Ein paar Tage Ruhe bei unklarem Befinden tun meistens gut, ob nun mit oder ohne Homöopathie.

    2. Bei Bauchweh hilft entweder einen Tag fasten oder was kleines leichtes im Magen haben wie Knäckebrot, ein Haferkeks oder sowas. Auch bei Durchfall und Magengeschichten.

    3. Kleinere Wunden heilen aus, ohne dass man großartig was dran tun muss. Es reicht, wenn sie abtrocknen und sauber gehalten werden.

    4. Bei Gelenkgeschwerden, was verkackst und Co hilft ein paar Tage Ruhe und ggf. Kühlung oder Wärme, je nachdem. Der (leichte vorübergehende) Schmerz ist dann auch ganz sinnvoll, das der Hund selbst ein bisschen vorsichtiger macht.


    Also bei allem, wofür Leute oft Globuli nehmen oder geben, hilft ein bisschen auf sich achten und nichts tun. Dann braucht man die Globuli nicht. Und vor wirklich gefährlichen Erkrankungen oder medizinischen Vorfällen hilft auch keine ganze Packung Globuli.


    Bei allem, was über den Zustand ein paar Tage hinaus geht, sollte man zum Arzt und mal genau untersuchen lassen, woran das liegt. Es kann ja sein, dass man beispielsweise einen Vitamin D Mangel oder Eisenmangel hat und das durch ganz kleine Veränderungen ohne "böse Chemie" hinkriegt. Sprich, mehr Hülsenfrüchte und rotes Fleisch essen, Kaffee vermeiden usw.


    Was ich bei Homöopathie, die ja nicht wirkt, vom Gedanken her problematisch finde, ist, dass es für jede kleine Beschwerde und jedes Wewehchen einfach das passende Pillchen gibt. Schwupps, das Pillchen hilft dir gegen Schmerzen, das gegen deine Angst, das gegen Haarausfall.

    Ja, man verlässt sich da auf den Placebo Effekt bzw. beim Tier auf Placebo by proxy. Das nutzt ein Arzt ja auch. Aber den Gedanke dahinter finde ich persönlich überhaupt nicht gut.

  • Mir geht es auch so: als Zusatz wer es will und das Geld übrig hat von mir aus gerne, aber bitte niemals nicht als Ersatz für eine evidenzbasierte Behandlung. Vor allem nicht bei Tieren, wo dann eben noch andere fiese Mechanismen wie der von dragonwog angesprochene greifen.

  • Und vor wirklich gefährlichen Erkrankungen oder medizinischen Vorfällen hilft auch keine ganze Packung Globuli.

    Da bin ich völlig bei dir, ich wäre die letzte, die bei einer schweren Erkrankung oder einem Unfall nicht sofort zum Arzt rennt. Ich lehne weder Impfungen gänzlich ab noch Antibiotika o.ä. Ich kenne auch niemanden, der statt Arzt nur ausschließlich mit Homöopathie herumdoktert. Alle, die ich kenne, die für Homöopathie sind, kombinieren beides, und hilft der HP nicht, schickt er weiter zum Arzt.


    Also bei allem, wofür Leute oft Globuli nehmen oder geben, hilft ein bisschen auf sich achten und nichts tun. Dann braucht man die Globuli nicht

    Das kannst du natürlich gern so handhaben, da ist jeder anders, der eine freut sich, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass er seine häufig wiederkehrenden Ohrenschmerzen durch den heftigen Wind mit Bryonia im Keim schon ersticken kann (ich zum Beispiel), ein anderer legt sich mit einem Schal um den Kopf oder einem Zwiebelwickel lieber ins Bett. Ist doch beides okay :bindafür:

    Aber den Gedanke dahinter finde ich persönlich überhaupt nicht gut.

    Dass Menschen zu Hilfsmitteln greifen, um sich besser zu fühlen, der eine früher, der andere später, ist etwas, was im Ermessen des Einzelnen liegt, und das gibt es nicht nur bei Globuli, das gibt es auch bei Schmerzmitteln beispielsweise. Und da das Schmerzempfinden und auch die Widerstandsfähigkeit gegen Unwohlsein sehr unterschiedlich ausgeprägt ist bei jedem, greift der eine früher zu etwas, von dem er sich Linderung verspricht, und der andere später. Das hat nichts mit den Globuli an sich zu tun.




    Ich möchte gern nochmal die Frage der TE hervorheben:

    Daher überlegen wir, es mithilfe von homöopathischen Mittel zu versuchen. Hat jemand in der Runde Erfahrungen mit einer homöopathischen Behandlung bei Hunden?

    Ich finde es ein bißchen unfair, dass bisher so wenig wirkliche Erfahrungen kamen und ganz viel Negatives und Abwertendes einfach weil halt.

  • Ich bin früher mal mit hinkenden Hund an eine Homöopathin geraten.

    Und ich Depp hab ihr auch noch geglaubt.

    Viele Euro später hat mich eine Tierärztin zusammen gestaucht und 2 Wochen später lief der Hund klar.

    Reaktion der anderen

    1. Ich hab nicht stark genug daran geglaubt

    2. Natürlich läuft der Hund jetzt wieder richtig, ihre Mittel wirken ja

    (Zu meiner Verteidigung...Ich war wirklich wirklich jung und dämlich :ops:)



    Oder der Teilzeit Zweihund... Globuli gegen seine Angst. Die dazu gehörende Katze, Tröpfchen gegen ihre garstige Art.


    Bei mir selbst was es auch ein Witz.

  • 1. Ich hab nicht stark genug daran geglaubt

    sowas finde ich unseriös und traurig... zu so einer HP wäre ich auch nie mehr gegangen.


    Ich habe schon meinem schreienden, zahnenden Kleinkind Homöopathie unter die Zunge geschoben, und es hat geholfen, Kind hat sich sofort beruhigt und ist eingeschlafen. Da ist nix mit dran glauben beim Kleinkind.

    Und ich hab Globuli, die ich nie im Leben in der Situation auf den Schirm hatte, vom Arzt, der auch homöopathisch behandelt, empfohlen bekommen, und dem Kind ging es schlagartig besser. Ohne dass ich gedacht hätte, dass diese speziellen Globuli die richtigen in der Situation gewesen wären. Haben trotzdem geholfen.



    Ich glaube einfach, die Wirkungsweise ist viel zu wenig erforscht, und es gibt Dinge, die lassen sich (noch) nicht wirklich verstehen oder handfest beweisen. Wichtig ist mMn, dass man vernünftig bleibt und nichts verschleppt.

  • Ich glaube einfach, die Wirkungsweise ist viel zu wenig erforscht, und es gibt Dinge, die lassen sich (noch) nicht wirklich verstehen oder handfest beweisen.

    Es gibt keine wirkweise. In den über 200 Jahren Homöopathie kann kein Wirkstoff erwiesen werden. Über den Placeboeffekt hinaus gibt es keine Wirkung.

    Oder meinst du nicht, dass die bösen Pharmaunternehmen nicht ein riesiges Interesse daran hätte, mit 2 Euro Produktionsaufwand inkl Verpackung und Vertrieb eine Gewinnspanne von 15-20Euro pro Produkt zu erreichen? Ohne dass man die Wirkung prüfen, nachweisen, Testgruppe, Langzeitstudien, Beipackzettel, Nebenwirkungen usw explizit auflisten muss? Das tut ja kein Medikament.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!