Welche Hunderasse könnte zu uns passen? Und wie findet man das heraus?

  • Hallo zusammen,

    ich bin bisher nur stille Mitleserin gewesen, deshalb stelle ich mich mal kurz vor: mein Name ist Paula, ich bin 26 Jahre alt und wohne in Düsseldorf.

    Ich wollte schon als Kind immer gerne einen eigenen Hund haben, habe da aber - wie so oft - meine Eltern nicht überzeugen können ;-) Dafür aber so oft es geht die Hunde der Nachbarn betüdelt, gesittet und ausgeführt. Nun bin ich seit 6 Jahren ausgezogen, lebe mit meinem Freund seit mehreren Jahren in einer Wohnung (55 m2) in Düsseldorf und bin trotz Studium mittlerweile auch finanziell so aufgestellt, dass es endlich mit dem Traum vom Hund klappen könnte. Ich studiere noch, arbeite und bin ansonsten ehrenamtlich sehr engagiert. Ich bin also regelmäßig den ganzen Tag auf Achse und kann den Hund glücklicherweise überall hin mitnehmen (auch ins Büro). In die Uni dürfte er nicht mit, das beschränkt sich allerdings auf maximal 4 Stunden, wenige Male in der Woche. Im Zweifel wäre auch mein Freund noch da. Das wären also die Umstände.


    Der Hund muss möglichst entspannt, freundlich und verträglich sein, weil in meinem Alltag viel los ist, der Hund auf viele Personen trifft und er sich gut an wechselnde Situation anpassen können muss. Ich erwarte nicht, dass er alle fremden Personen total klasse findet, aber großartiger Beschützer sollte er auch nicht sein. Ich möchte keine aufwendigen Hundesportarten machen und nicht mehrere Stunden täglich intensiv mental/körperlich auslasten: also keine Aussies, Border Collies o.Ä. Ich suche einen gemütlichen Hund, der zwar "aktivierbar" ist, gerne spielt, spazieren geht und unterwegs ist aber eben auch Ruhe finden kann.


    Nun meine Fragen...

    1. Die ewige Frage nach Züchter oder Tierschutz: ich habe zwar Erfahrungen mit Hunden, bin aber auch absolut kein Profi. Ich mache mir Sorgen, dass da beim Tierschutz dann doch etwas entsprechend anspruchsvolles o.Ä. in der Mischung ist und es dann sehr schwierig wird, den Hund zu beschäftigen. Außerdem muss ich schon schauen, dass ich möglichst gut finanziell plane, was den Hund betrifft: ich würde ihn deshalb gerne krankenversichern, was bei Hunden ab 5 Jahren häufig gar nicht mehr geht bzw. extrem teuer wird. Auch hier wird es beim Tierschutz oft schwierig.


    Gleichzeitig ist es natürlich eine Wahnsinnsaufgabe, einen Welpen zu erziehen und beim Züchter auch entsprechend teuer (bei den Preisen von 2000,- EUR pro Hund musste ich schon schlucken, ehrlich gesagt). Es sitzen so viele Hunde im Tierheim, dass schon das schlechte Gewissen an mir nagt, einen kleinen Welpen mit Kulleraugen für so viel Geld beim Züchter zu kaufen.


    Was denkt ihr darüber?

    2. Und dann hätte ich gerne noch tatsächlich einen konkreten Rassetipp. Mein Freund ist ganz verliebt in Shiba Inus und ich bin ein großer Chow-Chow Fan. Beides keine Anfängerhunde und der Chow-Chow für die Wohnungshaltung auch etwas groß für meinen Geschmack. Kommen also weniger in Frage. Was für uns beide auch nicht in Frage kommt sind die extrem arbeitseifrigen Rassen und Jagdhunde (s.o.), die mit zuchtbedingten Atemproblemen wie Bulldoggen, Mops und die großen Hunde wegen der Wohnungshaltung (auch wenn sich das nicht immer ausschließt, ich möchte das aber trotzdem nicht). Habt ihr noch einen Tipp, was zu uns passen könnte? (Ich habe ALLE "Welche Hunderasse passt zu mir"-Tests durch grinning-dog-face)


    Vielen Dank für eure Hilfe!! Hoffentlich ist der Beitrag nicht zu wirr crazy-dog-face


    Viele Grüße von Paula

  • Nachtrag: ich bin auch nicht sicher, ob die Rasse wirklich so ausschlaggebend ist oder ob man vielen Rassen da entsprechendes Verhalten auch antrainieren kann? Ich bin auf jeden Fall bereit, entsprechende Arbeit in den Hund zu investieren. Die Frage ist nur, ob man da bei einigen Rassen an seine Grenzen stößt :-) Danke!

  • Für mich schreit das nach den klassischen Begleithunde-Rassen (FCI 9) wie beispielsweise dem Papillon, oder einem gemäßigten Terrier, beispielsweise dem Westie. Wenn es etwas größer sein darf, eventuell Collie, Spitz oder Islandhund?


    In jedem Fall könnte ein Welpe vermutlich eh nicht zu all Deinen Aktivitäten mit, da müsste man erstmal ne Zeit lang runterfahren. Deswegen würde ich zu einem erwachsenen Rückläufer oder einem Tierschutz-Hund, der schon länger irgendwo auf Pflegestelle ist und zuverlässig eingeschätzt werden kann, raten.

  • Der Hund muss möglichst entspannt, freundlich und verträglich sein, weil in meinem Alltag viel los ist, der Hund auf viele Personen trifft und er sich gut an wechselnde Situation anpassen können muss.

    Also in diesem Fall solltest du von den meisten "Asiaten" eher Abstand nehmen. Ich kenne jedenfalls keinen einzigen Hund dieser Richtung, der mit einem richtig turbulenten Alltag und vielen fremden Menschen glücklich wäre.

  • ob die Rasse wirklich so ausschlaggebend ist oder ob man vielen Rassen da entsprechendes Verhalten auch antrainieren kann

    Entsprechendes Verhalten kann man mit einem guten Trainer (was dann aber wieder schnell teuer wird) vielen Rassen sicherlich antrainieren. Eine andere Grundeinstellung nicht. Man kann einem durchschnittlichen Akita Inu mit einem guten Trainer, sicherlich antrainieren, ruhig zu sein statt andere Menschen zu schreddern. Also dass er es scheiße findet, aber erträgt. Aber dass er sich gut fühlt mit vielen anderen Menschen, das wird einem Hund einer solchen Rasse (die auf Fremde verzichten kann) man nicht antrainieren können. Und das will man ja hoffentlich bei seinem Hund.

  • Mein Ersthund ist ein Chihuahua aus dem Tierschutz. Rex war für mich als Hundeanfängerin der ideale Hund. Es gibt auch im Tierschutz unkomplizierte Hunde ohne dramatische Vorgeschichte, zB Hunde, die nach Scheidung oder Jobwechsel abgegeben wurden. Ich würde da die umliegenden Tierheime besuchen und Beratung durch sie Mitarbeiter in Anspruch nehmen.


    Sollte es doch ein Rassehund werden, würde ich zu einem Begleithund raten. Einen Havaneser könnte ich mir zB gut vorstellen. Umgänglicher Immer-dabei Hund, der aufgrund seiner Größe, des Äußeren und weil er nicht haart normalerweise auch fast immer gern gesehen ist.

  • Die klassischen Begleithunderassen würde ich hier auch in erster Line empfehlen.

    Shiba Inu und Chow Chow sind leider ganz ungeeignet für deine Ansprüche.


    Ich bin also regelmäßig den ganzen Tag auf Achse und kann den Hund glücklicherweise überall hin mitnehmen (auch ins Büro).

    Hunde brauchen viel Zeit zum Schlafen und Dösen. In Freilandbeobachtungen verwilderten Hunden kam man auf durchschnittlich 17 Stunden pro Tag. Man tut also einem Hund nicht unbedingt einen Gefallen, wenn man ihn permanent überall hin mitnimmt.

    Natürlich ist es positiv, wenn du ihn ins Büro mitnehmen kannst. Dort sollte er dann ganz überwiegend schlafen und ruhen.


    Stichwort Tierschutz: Sei dir im klaren darüber, daß du recht hohe Anforderungen an deinen zukünftigen Hund hast. Das ist nichts schlechtes, meine Anforderungen sind ähnlich, aber lange nicht jeder Hund ist in der Lage, sie zu erfüllen. Du erwartest eine sehr hohe soziale Anpassungsleistung im Alltag. Bei einem Hund aus dem Tierschutz ist es eher wahrscheinlich, daß du dich viel mehr an den Hund anpassen und auf seine Grenzen Rücksicht nehmen mußt. Muß nicht so sein, aber ist halt Glückssache.

    Das heißt nicht, daß eine Suche im Tierschutz vergeblich sein muß. Aber Diamanten, wie du sie suchst, schaffen es kaum jemals bis auf die Homepage des Tierheims. Dafür gibt es Wartelisten. Von daher relativiert sich auch der Gedanke, einen Hund aus dem Tierheim zu "retten". Hunde dieser Art sind immer hochbegehrt, es gibt viel mehr Bewerber als Hunde.


    Die Aufzucht eines Welpen vom guten Züchter ist auch kein Hexenwerk, wenn man sich darauf einläßt. Bei Rückläufern und älteren Hunden vom Züchter muß man aufpassen, was inzwischen mit diesen getan oder eben nicht getan wurde. Ein Hund, der im Züchterhaushalt nur so mitlief und kaum rauskam, ist eher wenig an Außenreize gewöhnt und kann dann entsprechende Anpassungsprobleme haben.


    Du wirst in der ersten Zeit mit Hund - egal ob Welpe oder erwachsener Hund - auf jeden Fall kürzer treten, Zeit investieren und andere Dinge zurückstellen müssen.


    Stichwort Training: Hunde sind anpassungsfähige Wesen. Aber: versuche trotzdem nie, gegen die Anlagen eines Hundes anzutrainieren. Das ist immer hart, langwierig, mit fraglichem Erfolg. Stell es dir so vor, als müßtest du Mozart das Klavierspielen abgewöhnen.

    Es ist unendlich viel leichter und erfreulicher, einen von vorneherein passenden Hund für dein Leben auszuwählen und dann dessen Talente zu fördern, anstatt sie zu unterdrücken.


    Preise beim Züchter: 2000 Euro finde ich reichlich viel. Einige Moderassen werden allerdings sehr teuer angeboten, allerdings bei Vermehrern eher noch teurer als beim seriösen Züchter.

    Auf der anderen Seite sind die laufenden Kosten sowieso allemal höher als der Kaufpreis. Krankenversicherung ist auf jeden Fall eine gute Idee.


    Wie wird dein Leben nach dem Studium aussehen?


    Dagmar & Cara

  • Wenn die der Shiba und der chow gefallen, dann ja eventuell auch der deutsche Spitz? (gibt es und vielen größen und Farben)


    Oder der Japan Spitz (kein echter Japaner wie der Shiba einer ist) die gibt's aber nur in Weiß

  • Die weicheren Terrier Cairn, Westhihland, Yorkschir, Norwitsch Norfolk und Australien, Border evtl. Noch der Soft Coatet Weeten könnte auch noch passen.

    Oder der Pudel Japanspitz und die anderen spitze.

    Der Vorteil von einen Tierschutzhund ist das sie oft schon ausgeladen sind und man den Carakter schon gut erkennen kann. Ich würde dabei darauf achten, dass der Hund entweder schon länger in einem deutschen Tierheim oder einer Flegestelle ist.

    Hunde die frisch aus dem Ausland kommen, packen häufig erst später wenn sie sich eingelebt haben und in der neuen Mehrung angekommen sind ihr Päckchen aus.

    Züchter haben manchmal auch Rückläufen die dann auch schon elter sind.

    Und bei Hunde über zwei drei Jahren von Privatpersonen denen man keinen jahrelangen Missbrauch als Gebärmaschine ansieht, kann man eigentlich auch davon ausgehen das sie nicht vom vermehrter stammmen, solange behält ein vermehre dem es nur um Geld geht in der Regel keinen Hund.

    Von diseinermixen würde ich Abstand halten da gibt es Zuviels vermehrer unter den Produzenten.

    Bei Upswurf Mischlingen würde ich ganz genau prüfen ob da nicht doch Hundehandel ohne Erik und Rücksicht auf das Lebewesen hintersteckt.


    Die Hütehunde würde ich komplett ausschließen, die können so viel Eindrücke und Unternehmungen nicht verarbeiten.

  • ich empfehle bei den havanesern / bologneser mal gucken. Und nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen. Die sind vom typ lebnhaft, sozial interessiert, freundlich und verspielt. D.h. sehr gut trainierbar und gut mit zu nehmen.

    Ich bin derzeit allerdings total voreingenommen. Eine Freundin hat kleine Hündin , inzwischen 6 Monate. Sie hatte bisher genau wie ich eher “beindruckende“ hunde. und die kleine wuselmaus hat mich komplett um.die pfote gewickelt. Wie auch die Büro- Kollegen, kunden, kind, Nachbarn.

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