Ich habe Glück und bin schon eher vom Typ "Ruhe in Person".
Beim Hundetraining habe ich außerdem eine sehr positive Einstellung und versuche, nicht defizitorientiert zu denken. Das ist wohl ein "Schaden" aus meinem Studium, ich studiere Sonderpädagogik, inzwischen im Master.
Ich denke also relativ automatisch mehr über die Dinge nach, die gut klappen und die wir schon erreicht haben. Bei Problemen versuche ich nicht zu sehen, was mich nervt, sondern welche Ressourcen mein Hund mitbringt und wie wir darauf aufbauen können.
Wenn ich doch mal genervt bin, dann helfen mir verschiedene Sachen:
- mir nochmal ganz bewusst klarmachen, was heute/in den letzten Tagen gut lief
- mich erinnern, welche Problemchen wir noch vor einem/drei/sechs Monaten hatten, die jetzt viel besser laufen
- aus der Situation gehen. Ich breche auch durchaus mal einen Spaziergang ab, wenn ich merke, dass ich genervt bin und da grade nicht rauskomme.
- tricksen, trainieren im Garten. Ich habe soo viel Spaß mit meinen Hunden, wenn ich mit ihnen arbeite. Sie sind aufmerksam, konzentriert und einfach toll (nach meinem Maßstäben). Ich sorge also dafür, dass wir Erfolgserlebnisse haben, indem wir etwas neues erarbeiten oder altes festigen.
- wenn eine Situation beim Spaziergang blöd war (zB jemand seinen Hund meine belästigen lässt) und mich das ärgert, dann hilft es mir total, mich mal auszukotzen. Die meiste Zeit ist das nicht nötig, aber wenn Leute mal so richtig asozial gehandelt haben, dann erzähle ich das Freunden/Familie, mecker mich einmal aus und dann ist auch wieder gut.
Ich denke, insgesamt hilft es auch immer, sich nochmal vor Augen zu halten, dass niemand perfekt ist. Weder man selbst, noch die eigenen Hunde, noch andere Mensch/Hund Paare