Macht ihr euch manchmal Gedanken WEN ihr verfüttert?

  • Meiner Meinung nach, ist der heutige Umgang mit sogenannten "Nutztieren" mit das dunkelste Kapitel der Menscheitsgeschichte.

    Wahrscheinlich würden manche Leute nichtmehr so abwertend über diese Tiere reden, wenn sie einen emotionalen Bezug dazu hätten.

    Ich hoffe sehr, dass dieser Punkt sich ändert . Viele Menschen essen zu viel Fleisch , braucht man sich nur in der Grillszene umschauen . Da geht es nicht um ein Stück Fleisch sondern um ein Pfund pro Person. Gegrillt wird da nicht nur alle vier Wochen. Um dieses fette drüber übern Bedarf, Fleisch in die Pfanne weil es einfach am schnellsten zu kochen ist...oh je, sorry, zurück zum Hund.

    Bin überzeugt, dass Hunde dieses Zuviel an Fleisch auch nicht brauchen.Nebst 1000 Leckerlie und Kauzeugs, oft nicht mitberechnet in der Ernährung, alles ein drauf. Liebe geht übern Magen? Mich würde so interessieren welche Krankheiten beim Hund da im Zusammenhang stehen, abgesehen vom schnöden Zuviel auf den Rippen. Schlank kann Hund auch fehlernährt sein.

  • Wenn man sich komplett vom Nutztiersektor frei machen will soll man halt einfach keinen Hund oder Katze oder andere Karnivoren halten. Punkt.


    Es ist absolut kein Problem, wenn man reduziert tierische Produkte füttert (im Vergleich zu dem was im BARF eigentlich angeraten ist), man kann da durchaus kompensieren ja. ABER eine komplett fleischlose Ernährung kann man nur auf Ideologien und nicht auf der Biologie begründen (zu deutsch: man redet es sich schön) und ist damit einfach Tierquälerei, was dem veganen Gedanken ja ganz klar widerspricht. Ich finde es ziemlich *zensiert* sich auf der einen Seite als Gutmensch dem das Tierwohl am Herzen liegt zu profilieren und auf der anderen Seite aus reinem Egoismus dann das eigene Haustier darunter leiden lässt, denn niemand ist gezwungen ein karnivores Haustier zu halten.

    Wenn man weniger Fleisch kauft, kann man dafür ja besseres Fleisch kaufen. Und zwar von einem Ökohof in Direktvermarktung (damit der Gewinn auch an den Landwirt und damit die Tiere geht und nicht der Löwenanteil an den klebrigen Händen der Zwischenhändler hängen bleibt.).
    So kann man dann auch tatsächlich was ändern. Kein Landwirt WILL seine Tiere schlecht halten, im Gegenteil, alle Jungen die so nachkommen gehen mit sehr viel Idealismus da ran und wollen es richtig machen, wollen auf Öko (und zwar echtes Öko, nicht das was für hübsche Labels zur Gewissensberuhigung des Verbrauchers sorgt) umsatteln... nur kämpfen die gegen den Bankrott und die deutsche Bürokratie.

    Ihr wollt den Nutztieren wirklich helfen? Dann kann man nur raten kauft Fleisch (zumindest für die carnivoren Haustiere), aber kauft es bei den Landwirten die die Tiere wirklich artgerecht halten, die vielleicht sogar auf dem Hof schlachten dürfen (!) und direkt vermarkten. Nur so kann man die positive Alternative fördern, zeigen was der Verbraucher wirklich will und eine tierfreundliche Viehwirtschaft ermöglichen. Denn es sich nicht die Viehwirte die dieser Entwicklung im Wege stehen...

    Außerdem, sollte man bei vegan etwas weiter denken, nämlich Produktion und Transport von nicht regionalen Produkten. Damit klebt dann, je nachdem wovon wir genau reden, sogar noch mehr Blut an den Händen, als wenn man bei gewissen großen Discountern Fleisch kauft. Aber das ist ja weniger offensichtlich und man kann es besser ignorieren...

  • Ich hatte mal veganes Trockenfutter daheim. Meine Hündin hatte da ein längeres Durchfallproblem und jedes Industriefutter hat ausgelöst (darum BARFe ich jetzt sehr hochwertig). Das Trofu kam gar nicht so schlecht an. Obwohl meine Hündin beim BARFen auch das Gemüse ignorieren würde, wenn ich es nicht ordentlich in die Blutsoße vermische. Ich glaube, ganz gut gemachte Vegane Produkte können schon schmecken. Obwohl ich selbst Veggi bin, würde ich allerdings nicht das gleiche von meinem Hund verlangen. Sie LIEBT ihr BARF Fleisch und mit veganen Snacks käme ich draußen im Training auch keinen Zentimeter voran.


    Allerdings teste ich auch aktuell Insektensnacks. Das könnte noch eine interessante Alternative darstellen.

  • Wenn man sich komplett vom Nutztiersektor frei machen will soll man halt einfach keinen Hund oder Katze oder andere Karnivoren halten. Punkt.

    Sehe ich auch so. Es gibt ja zum Glück reichlich Haustiere, die reine Pflanzenfresser sind.

  • Just my 2cents zu diesem Thema (ok, eher die von unserem Tierarzt):

    Rückert Blog Vegan

    Das geht übrigens weit über Hundehaltung hinaus.

    Katzen wirst du niemals auch nur vegetarisch ernähren können, weil sie reine Carnivoren sind.

    Meine Hunde würden verhungern, bevor sie fleischlos fressen. Andere stört das nicht.


    Und zum Thema emotionaler Bezug zum Tier:

    Ich verfolge jemanden auf FB, dessen komplette Freizeit aus einem Rind besteht, das sogar von der Person geritten wird. Sie hat ihn damals vor dem Schlachter bewahrt, einfach, weil er ihr gegenüber sehr aufgeschlossen war.

    Uns trotzdem steht dieses Rind mit zig anderen Rindern ganz normal in einem Nutzviehstall und regelmäßig wandern alle Kameraden um dieses Rind zum Schlachter.

  • Ich lebe selbst nicht vegetarisch, aber die Herkunft des Fleisches, das ich esse, ist mir aus dem Tierwohl-Aspekt sehr wichtig. Deshalb wird Fleisch (für uns Menschen und auch für den Hund) eigentlich nur direkt ab Hof oder vom Metzger des Vertrauens gekauft.

    Ich möchte die Prinzipien, die ich für mein eigenes Essen anlege, beim Füttern meiner Tiere nicht komplett über Bord werfen. Mein Kompromiss zurzeit ist, dass der Hund als Grundfutter das Defu Bio-Trockenfutter von Defu bekommt. Die haben leider keine große Auswahl was die Sorte angeht, bisher habe ich aber Glück und es wird hier gerne gefressen und bestens vertragen. Bei Leckerlis, Knabbereien usw. versuche ich schon auch drauf zu achten oder auf Fleisch zu verzichten, aber bin da leider nicht immer ganz konsequent und nehme hier und da mal etwas aus dem Supermarkt oder Tiergeschäft mit.

  • Bei "Metzger des Vertrauens" muss ich immer an unseren Metzger hier denken. Da sind schon vor 15 Jahren alle hin gegangen, die meinten sie täten was Gutes. Blöde nur das der seine Schweinehälften ganz normal auf dem Grossmarkt kauft.

    Oder der Bauer mit den Milchkühen direkt vor Ort. Der hatte mal Tag der offenen Tür und wir waren dort. Viel enger kann man Kühe nicht mehr stapeln.

    Ach ja und der Dritte im Bunde der Biohühnereier verkauft. Wann ist nochmal die Entwicklungsphase wo Hühner ne Zeit lang weniger legen? Bei ihm kommen sie dann direkt zum Schlachthof

  • Meine Hunde werden nicht vegan oder vegetarisch ernährt. Aber da, wo ich es kann, achte ich auf die Herkunft sowohl des tierischen als auch des pflanzlichen Teils der Nahrung (bei Ronjas Nierendiät ist das nicht zu 100% möglich, weil sie nur selbstgekocht nicht verträgt).


    Ich traue mich nicht, meine Hunde strikt vegetarisch oder vegan zu ernähren aus Sorge, ihren Bedürfnissen nicht gerecht zu werden. Selbst lebe ich seit mittlerweile fast 37 Jahren vegetarisch mit „selbst erlaubten Ausnahmen“ und konsumiere Tierprodukte mittlerweile auch nur noch in Bioqualität. Mein Mann lebt nicht vegetarisch, aber auch er achtet größtenteils auf die Heekunft des Fleischs, war etwas Suche, bis wir gute Quellen gefunden haben.


    Das Thema Ernährung ist bei Mensch wie bei Hund finde ich unglaublich mit Dogmen überfrachtet - und das weiß Gott nicht einseitig aus der vegetarischen/veganen Ecke. Ich würde mur wünschen, dass man die einfach mal weglassen könnte. In diesem Sinne sind die wirklich überzeugendsten Argumente gegen vegetarische/vegane Hundehaltung, die ich gefunden habe, die, dass es keine umfangreichen Langzeitstudien über die Auswirkungen gibt. Die kanns aber nun auch nicht geben, wenn niemand seine Hunde so ernährt.


    In diesem Sinn bin ich jedem Halter dankbar, der in diesem Bereich mutiger ist als ich und sich traut, nicht nur die Ernährung seiner Hunde umzustellen, sondern trotz Anfeindungen auch seine Erfahrungen damit zu teilen.

  • Das Problem der kleinen Metzger ist, dass viele wegen der immer höheren Auflagen der EU irgendwann mit dem selbst schlachten aufgeben mussten, weil sie nicht mehr die passenden baulichen Voraussetzungen hatten oder sich den Umbau schlichtweg nicht leisten konnten. (Man könnte jetzt darüber grübeln, ob das vielleicht von den Großkonzernen auch so gewollt war, dass die vielen kleinen kaputt gehen ...)


    Insofern ist es in der Tat oft so, dass die örtlichen Metzgereien nicht mehr selber schlachten. Manche machen es so, dass sie nach wie vor beim Landwirt vor Ort kaufen, die Tiere in einem großen Schlachtbetrieb töten lassen und zur Verarbeitung zurückholen. Manche kaufen aber eben tatsächlich die Schlachtkörper dort und verarbeiten diese.


    Insofern ist es in der Tag wichtig nicht nur vor Ort zu kaufen, sondern auch nachzufragen wie das Fleisch dort in die Theke gewandert ist.

  • Bei "Metzger des Vertrauens" muss ich immer an unseren Metzger hier denken. Da sind schon vor 15 Jahren alle hin gegangen, die meinten sie täten was Gutes. Blöde nur das der seine Schweinehälften ganz normal auf dem Grossmarkt kauft.

    Oder der Bauer mit den Milchkühen direkt vor Ort. Der hatte mal Tag der offenen Tür und wir waren dort. Viel enger kann man Kühe nicht mehr stapeln.

    Ach ja und der Dritte im Bunde der Biohühnereier verkauft. Wann ist nochmal die Entwicklungsphase wo Hühner ne Zeit lang weniger legen? Bei ihm kommen sie dann direkt zum Schlachthof

    Wie meinte der Landwirt letztens?
    "Wenn ich die Seite dicht mache (zeigt auf das große offene Stalltor) und die (zeigt auf die lange Seite mit den Paddockausgängen und dem großen, 2 -3 m hohen, offenen Stück, zwischen Wand und Dach) und die (zeigt auf die gegenüberliegende lange Wand mit den großen Thermofenstern) und dafür dann da (zeigt auf die kurze fensterlose Wand am Stallende) zwei kleine Stallfenster rein mache und die kippe reicht mit das für das Ökosiegel (oder wars Bio?).
    Das ist jedenfalls das was ich mit den Verbraucherlabels meinte.... 10 m² für 10 Schweine ist konventionelle Landwirtschaft, 12 m² und ein Spielzeug für 10 Schweine und es ist Bio...


    Labels sagen (fast) gar nichts und sind mMn einfach nur dazu da den Verbraucher zu täuschen und ruhig zu stellen. Wenn man wirklich was Gutes tun will muss man sich leider etwas mehr anstrengen. ZB, wenn man eh im Hofladen kauft, nachfragen wie gehalten wird und ggf. auch mal ganz nett fragen ob man mal in den Stall schaun darf.

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