"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil 6

  • Den Gesamtfettgehalt kann ich dir gar nicht sagen, aber genau was du sagt hab ich halt den Fettanteil vom Fleisch auf 24% erhöht. Das passt ja also.

    Nicht förderlich für seine Pankreatitis ist klar, deswegen bekam er ja bis gestern Fertigfutter für Pankreatitis. Aber er mag es jetzt nicht mehr fressen.

    Er hat jetzt fast 2 Wochen also fettarmes Futter bekommen und gestern zum ersten Mal Symptome gezeigt mit Erbrechen und schleimigen Kot. Ich werde morgen mal beim Tierarzt anrufen, das kann ja nicht normal sein

  • Blähungen weisen darauf hin, dass das Essen nicht gut vertragen wird. Vielleicht ein bisschen zu viel des Guten?

    Kann man das vielleicht lassen wenn nichts gefragt wurde und keine akute Lebensgefahr für den Hund anderer besteht?

    Hase hatte mir schon geschrieben, dass ich das wohl falsch verstanden hätte.

    Warum du dich jetzt aufpupst verstehe ich nicht so ganz. :winken:

  • Anderster

    Bei meiner Kleinen wurde vor ein paar Jahren auch nur durch Zufall eine chronische Pankreatitis festgestellt, weil ich für ein Blutbild, um die Normalwerte festzustellen, auch den cPLi-Wert nachgefordert habe. Der einfache Lipasewert sagt nicht viel aus. Wenn der cPLi-Wert erhöht ist, dann liegt was im Argen.

    Enzyme füttert man dann, wenn die Pankreas schon so geschädigt ist, dass sie selber nicht ausreichend davon produzieren kann. Das ist oft nach einer schweren Entzündung (akut oder Schub) der Fall, weil durch eine solche Entzündung Narbengewebe entsteht. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, kann man anhand des Kots feststellen, ob Enzymfütterung notwendig ist. Ich glaube, da musste man den Elastase-Wert untersuchen? Nagel mich nicht drauf fest. Ich meine, in dem oben verlinkten Thread stünde dazu auch was.

    Fettarm kochen ist nicht so schwer, wie es jetzt aussieht.

    Meyer/Zentek sagt, 5%Fett in der Tagesration wären notwendig, damit die fettlöslichen Vitamine verarbeitet werden können. An dem Wert habe ich mich bei meiner Kleinen orientiert und auch damals bei meinem Kater (da wurde ich auch nur mit dem schwammigen Hinweis "fettarm" weggeschickt). Bei beiden hat das gut geklappt.

    Man füttert dann vermehrt Kohlenhydrate, damit der Hund ausreichend Energie hat. Da hilft dir ein grober Kalorienbedarf weiter.

    Das dein Hund auf das Trofu so reagiert hat, kann auch an dessen Fettgehalt und/oder Verdaulichkeit gelegen haben. Da wirst du dich langsam rantasten müssen. Das gleiche gilt für das Dosenfutter. Auch das Pankratitis-Dosenfutter hat oft einen hohen Fettgehalt (auch, wenn ich das nicht verstehe) oder einen hohen Anteil an Bindegewebe, was schwer verdaulich ist.

    Je nachdem, wie dein Hund drauf ist, würde ich schauen, was notwendig ist.

    Als erstes eben, wie du schon weißt, Fettgehalt runterschrauben und schauen, womit dein Hund klarkommt. Die nächsten Mahlzeiten sollten auch eher einfach gehalten sein, nicht zuviel Durcheinander. Also ein Fleisch, ein Kohlenhydrat, ein Gemüse. Pro Tag nur eine Komponente wechseln. Alles möglichst leicht verdaulich. Gemüse und Kohlenhydrate sollten z. B. leicht mit den Fingern zu zerdrücken sein. Gemüse kannst du anfangs vielleicht auch pürieren. Fleisch wird solange gegart, bis man es ebenfalls leicht zerdrücken kann, wie Hühnchenfleisch z. B. Rindergulasch braucht da je nach Temperatur 1-2 Stunden, das geht auch mit Schweinegulasch (braucht glaub ich ein wenig länger). Bei Lidl gibt es fettreduziertes Rinderhack, da geht sonst auch Tatar. Kabeljaurückenfilet und Wildlachs passen auch gut. Garnelen sind hier ein totaler Renner. Inzwischen geht auch Brathähnchen (selbst gemacht), das Fleisch wird nach dem Zerlegen mit kochendem Wasser übergossen, das spült einen großteil vom Fett weg (die Haut wird natürlich nicht verfüttert). Entenbrust genauso. Sehr mageres Fleisch oder Fisch kann hier auch mit etwas fettigerem Fleisch wie z. B. Putenoberkeule (abgespült) gemischt werden. Hirsch ist auch recht fettarm, genauso wie Reh und Lamm, je nachdem, welches Stück man nimmt.

    Du kannst gegartes Fleisch auch in den Mixer werfen. Den muss man ja nicht so lange laufen lassen, bis es ein ekliger Brei ist, da reicht auch schon die Konsistenz von gebratenem Hack.

    Wie bei allem, teste aus, was geht.

    Fleisch kannst du auch anbraten, nur eben nicht mit reichlich Fett, sondern eben möglichst wenig. Kokosöl wird da besser vertragen, als anderes Fett. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass das daran liegt, dass für dessen Aufspaltung keine Lipase erforderlich ist und es somit nicht von der Bauchspeicheldrüse zerlegt wird. Aber Belege habe ich dazu keine gefunden. Allerdings verträgt meine kleine es tatsächlich besser, als jedes andere Fett. Krillöl geht auch gut, da hatte ich auch eine mja, Bestätigung zu gefunden.

    Die Symptome bei einer chronischen Pankreatitis können sehr vielfältig sein. Bei meinem Mädchen hab ich sie erst gesehen, als ich die Blutwerte hatte und mich mit Erfahrungsberichten anderer auseinander gesetzt habe. So konnte ich sehen, dass das, was von anderen als Mäkeln bezeichnet wurde, tatsächlich ein Meiden war (Hingehen, schnüffeln, Bäh im Gegensatz zu gar nicht erst schauen, sondern mit großem Bogen um den Futternapf den Raum verlassen). Oftmals kam auch ein Herumschluffen beim Gassigang dazu und erst bei ganz genauem Hinschauen konnte ich die minimale Krümmung des Rückens sehen. Häufig hatte sie Sodbrennen, brauchte Gras. Immer wieder kam weicher Kot/Durchfall mit großer Schleimbeimengung. Das haben wir auch heute noch, aber nur selten, meist, wenn wir was ausprobiert haben.

    Wir bleiben bei unseren 5% Fett, das klappt hier sehr gut. Bei Leckerchen versuche ich, je feuchter sie sind, auch diesen Wert beizubehalten. Bei trockenerem darf er auch mal ein wenig höher sein.

    Wenn du fettarmes Futter in der Dose suchst, schau mal bei Schecker. Da passen einige vom Fettgehalt wie z. B. das Kaninchen, Kalbsallerlei, Wild (Aluschale), Hühnerklein (Aluschale) und ein fettreduziertes HÜhnermenü mit Ei gibt es auch, was bei 2,8% liegt, glaub ich. Hier werden sie alle gut vertragen und je nach Tageslaune auch gut angenommen. Teilweise wäre es gut, noch ein paar Kohlenhydrate beizufügen, aber wie gesagt, muss man alles individuell austesten. Dort gibt es auch eine Geflügelpaste in der Tube (den Aufsatz dafür kann ich auch empfehlen), die fettarm ist. Und Putenlebersternchen.

    Real Nature hat auch eine Sorte, bzw. zwei, die fettarm sind, Loisachtaler, Boos, Lunderland, und AniBio die Rinderwurst, die ist hier auch sehr beliebt.

    An Trofu klappt hier das gebackene von Bubecks (Ente, Pferd, Wild, Seelachs, Lamm Sensitiv), und von Happy Dog gibt es auch ein paar neue Sorten, Lili steht total auf "Greece", das hat 10% Fett. Das ist unsere Trofu-Fett-Grenze. Von Josera das LIght und Vital hat auch wenig Fett, wird hier aber nur in kleinen Mengen vertragen. Die Knuspies von Josera gehen aber sehr gut als Leckerchen.

    Bei Fressnapf gibt es von Premiere so Hühnerstreifen und Entenbrust. Beide mit maximal 5% Fett. In der SB-Theke bei den Keksen gibt es so Keksknochen als lose Ware. Sind von Multifit und haben auch nur 5% Fett. Beim Futterhaus gibt es ähnliche Kekse, viereckig, die sind glaub ich von Mera, habe ich aber noch nicht im Eimer gefunden, nur dort als lose Ware. Rinti hat auch einige Leckerchen im 5% Bereich, aber das wird hier durchweg nicht vertragen.

    Vielleicht hilft dir davon was, um dir den Druck zu nehmen. Es ist nicht so schwierig, wie es dir jetzt erscheint. Das Wichtigste ist, dass du deinen Hund beobachtest, um zu sehen, warum er etwas nicht will (mäkeln vs. meiden) und ob es ihm wirklich durchweg gut geht. Lili ist damals bei ihrer Hochentzündungszeit auch rumgetobt und hat Leckerchen einkassiert. Aber dann gab es eben die Momente dazwischen, wo es ihr sichtlich nicht gut ging. Die üblichen Pankreatitissymptome hatte sie nicht.

    Mach dir am besten eine Liste, wo du dir notierst, wann was wozu geführt hat, dann weißt du bald, was geht und was nicht. Man verliert sonst schnell den Überblick, was Durchfall oder weichen Kot oder Sodbrennen verursacht hat. Empfehlenswert ist oft auch, die Tagesration in mehreren Portionen zu verfüttern, anstatt nur einmal den ganzen Trog. Drei- bis viermal wird empfohlen, aber Lili fand das auch kacke, als sie erst gemerkt hat, dass das Futter nicht mehr wehtut. Wir haben uns jetzt meist auf zwei Mahlzeiten eingependelt.

    OnTopic:

    Hier gibt es heute eingekochte Hirse mit Wurzelmix (Möhre, Petersilienwurzel, Pastinake) und einem Rest fettreduziertem Rindfleisch. Vormittags mit Rührei, abends mit Kabeljaurückenfilet. Gewürzt mit Liebstöckel und Oregano bzw. Dill beim Fisch. Gebraten wird mit Kokosöl.

  • Was für eine wunderschöne (vermutlich nicht mehr ganz so neue hier) Nachfolgerin (Nachfolger?)

    Ja, eine kleine Galga aus dem spanischen Tierschutz ist bei mir im Mai eingezogen :smile:

    Meine Hundeküche war 2 Jahre geschlossen. Verlernt hab ich nix. Jetzt habe ich einen Hund, der weniger wiegt, aber doppelt so viel frisst und dessen Stoffwechsel aus Superzündis besteht :D

    Ich beherrsche zwar das Nährstoff-ABC, aber in Bezug auf Energiebedarf, Mengen und Verträglichkeit musste ich mich am Anfang völlig neu orientieren. Präzisionsfütterung habe ich ja nie gemacht und ich schaue immer noch lieber auf ( und in ;) ) den Hund als auf Tabellen. Inzwischen weiß ich, was und wie viel dieser Hund braucht und verträgt und kann den "Baukasten" entsprechend bestücken.

    Zum Glück sind mir ernährungsphysiologische Vorerkrankungen erspart geblieben. Ich bin mit einem leichten B12/Folsäure-Mangel davon gekommen :smile:

    Ich finde übrigens deinen Beitrag zur Pankreatitis super :gut:

    Oftmals helfen detaillierte Erfahrungswerte von Betroffenen bzw. andere Erkenntnismethoden sehr viel besser als standardisierte wissenschaftliche Diätempfehlungen.

    Im Napf heute kein Häschen, dafür ein deftiger Eintopf mit Schweinezunge, 1/2 kleine Wiener ( für den Geschmack :smile:), Reis, Gemüse, Brennnesselwurzel, Basilikum, Galgant, TK-Kräuter, Hanföl

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  • Kady81 Hey super danke. Das hilft mir wirklich weiter. Einiges davon mache ich eh schon, wie zwei Mahlzeiten und für länger kochen damit er nicht jeden Tag was anderes bekommt. Das Zusatzmittel von Futtermedicus habe ich jetzt auch bestellt, dann habe ich ein besseres Gefühl beim kochen.

    Okay ich lasse das Enzym erstmal wieder weg und frage dann nochmal in 2 Wochen nach, wenn wir zur Nachkontrolle beim Tierarzt sind.

    Lässt du jetzt regelmäßig den CPLI Wert bestimmen? Ich habe irgendwie Sorge dass es sich trotz Futterumstellung wieder verschlimmert. Aber Nuka hat sooo heftigen Stress beim Tierarzt dass ich eigentlich auch nicht zweimal im Jahr zum Blutabnehmen hin will.

  • Anderster

    Lili wurde das Blut - bis auf einmal - immer in Narkose abgenommen, weil sie fürs Röntgen absolut still liegen musste (wir mussten feststellen, ob das Geschoss in der Brust noch da ist, wo es "sein soll"). Das war jetzt zweimal mit einem Jahr Abstand dazwischen.

    Das eine und erste Mal, wo das Blut ohne Narkose abgenommen wurde, hat es die Tierärztin leider mit ewigem Gepuhle nach einer Vene versaut. Lili hat also auch enormen Stress beim TA und wir mussten mit dem Medical Training wieder ganz von vorn anfangen. Auch das in Narkose legen, egal wie leicht die sein mag, ist Stress für sie, was - meiner Meinung nach - sich negativ auf die Werte auswirkt.

    Trotz der fettarmen Ernährung und allem drum und dran waren ihre Werte auch immer erhöht. Beim ersten Mal sehr stark, die Male danach waren sie besser, aber eben immer noch über der Norm.

    Dieses Jahr habe ich mich entschieden, sie nicht in Narkose legen zu lassen. Sie ist zwar geschätzt erst 7, aber ... gut, tut hier nichts zur Sache. Das Blutabnehmen möchte ich jetzt erst mit ihr lernen, damit das stressfreier geht.

    Ich glaube nicht, dass bei einer chronischen Pankreatitis die Werte überhaupt wieder in den Normbereich kommen (können). Es heißt, wenn ich mich recht erinnere, dass eine chronische P. dadurch schwer festzustellen sei, dass die Werte nur bei einem Schub erhöht seien. Würde das stimmen, hätten wir alle drei Male exakt einen Schub-Zeitpunkt erwischt und das erscheint mir unwahrscheinlich.

    Deshalb stütze ich mich nicht mehr allein auf diesen Wert, sondern mehr auf Lilis Befinden. Die Werte würden mich sonst zur Verzweiflung treiben. Aber das ist nur mein Weg.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob vier Wochen da ausreichen, um eine nennenswerte Veränderung herbeizuführen. Gerade auch, weil der Tierarztstress durchaus einen neuen Schub auslösen kann.

    Ich kenne Lilis Stressfaktoren, positive wie negative. Vermeiden lassen sich letztere nicht, aber an solchen Tagen und ggfls. auch am darauffolgenden gibt es dann entsprechend ruhiges Programm und sorgfältiger ausgewählte Mahlzeiten.

    Negativstress versuche ich, sofern es in meiner Macht liegt, so erträglich wie möglich zu gestalten, das klappt hier gut über Rituale. Rituale geben Berechenbarkeit und machen es ihr leichter, damit umzugehen. Und anschließend ganz viel Schlafen.

    Problematisch sind hier noch Gewitter und eben Tierarzt. Und mein eigener persönlicher Stress wegen tausend dummer Sachen *seufz* Da ist sie etwas sensibel ^^'

    @Topic

    Hier gibt es heute eingekochtes Hühnchenfleisch (alles, was ein Brathähnchen so hergibt), ein Rest eingekochte Hirse, Dosenmöhrchen (vergessen, aufzutauen *schäm*). Das ganze gewürzt mit ein wenig Oregano, Leber, Eierschalenpulver und einem kleinen Löffelchen VetConcept Multimineral (hatten sie versehentlich eingepackt und wollten es nicht zurück ^^). Zum Nachtisch gibt's ne Scheibe Zwieback.

  • @ Anderster: Bei uns war der CPLI Wert bei der Nachkontrolle wieder normal.

    Gestern Abend gab’s Gemüsemix (Pastinake, Zucchini, Möhren), Teigwaren, Rindersteak und etwas Entenbrust. Er durfte in einem von unseren Suppenteller essen. Er durfte in einem von unseren Suppenteller essen. Es schmeckte Tidou sehr gut. :lol:

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