Unsicherer Hund und Kleinkind

  • Hallo zusammen,


    Folgende Thematik: wir haben in der Familie ein Kleinkind, inzwischen eineinhalb Jahre alt, und wir verbringen viel Zeit im Familienbund daher treffen Hund und Kind sehr oft aufeinander.


    Wir haben von Geburt an versucht dem Hund beizubringen dass sie beim Kind nichts verloren hat. Jetzt habe ich aber leider eine sehr unsichere Hündin die generell im Alltag sich auch schwer tut abzuschalten und zu Ruhe zu kommen wenn sie merkt, dass noch jemand im Haus ist. Sie will quasi nichts verpassen. In meinem Alltag ist es kein Problem auch wenn ich sie alleine zu Hause lassen kann sie super runterkommen, allerdings nicht wenn sie merkt dass ich mit anderen Leuten außen bin oder im Nebenzimmer.


    Wenn ich sitz, setze ich sie normalerweise neben mich oder lege sie ab, und belohne ruhiges Verhalten. Zum Beispiel wenn das Kind laut schreiend rum rennt und sie ruhig bleibt, oder wenn er nah an ihr vorbei läuft und sie entspannt liegen bleibt.


    Für 1 Stunde circa klappt das immer recht gut und dann merke ich, dass der Bogen überspannt ist, und ich würde sie gerne aus der Situation rausnehmen, lässt sie sich aber nicht. Zum Beispiel wenn ich mit dem Rest der Familie im Garten bin und sie auf ihrem Platz bringe damit sie abschalten kann, bellt sie und möchte unbedingt wieder mit nach draußen, obwohl sie vollständig unter Strom steht und gar nicht zur Ruhe kommt. auch anleinen an einem etwas entfernten Platz aber in Sichtweite funktioniert nicht.


    Generell zeigt sie klar an wenn ihr Mindestabstand unterschritten wird, oder ihre Nerven nicht mehr so entspannt sind, sie fängt dann das Brummen an und ich bringe Abstand zwischen Kind und Hund.


    Ich würde mir einfach wünschen dass sie besser abschalten kann, ich denke es wäre für alle von Vorteil wenn sie einfach mehr Schlaf hätte da wir uns meistens länger als 1 Stunde treffen. Habt ihr Tipps wie ihr sowas gelöst habt?


    Meine Überlegung wäre es jetzt eine Transportbox mit Tür mit zu integrieren dass das Kind dort nicht an sie ran kann?

    Wir versuchen zwar dem kleinen auch beizubringen dass er in ihrem Körbchen nichts verloren hat, aber das ist leider nur der halbe Teil der Miete da der Hund ja sowieso ungern in seinem Körbchen bleibt in diesen Momenten .


    Über Tipps wie ich da mehr Ruhe rein bringen kann würde ich mich sehr freuen :)

  • Habt Ihr vielleicht die Möglichkeit, den Hund in solchen Momenten zu Hause zu lassen und die langen Treffen erstmal zu den Anderen zu verlegen? Und mit eher kurzen Begegnungen, die den Hund nicht übers Limit bringen und ihn in Stress geraten lassen, zu trainieren?


    Das Kind wird ja älter und verständiger und auch der Hund tut ja nochmal einen Schub, dann wird es bestimmt einfacher. Das, was Du jetzt beschreibst, wäre mir schon sehr unbehaglich.


    Wie lange ist sie denn bei Euch? Äußert sich ihre Unsicherheit auch in anderen Situationen so, dass sie alles Im Blick behalten und ja nichts verpassen will?

  • Klar diese Möglichkeit gibt es, wenn ich weiß dass es länger wird oder dass wir nur in der Wohnung sind und nicht ausweichen können großflächig, lass ich sie zuhause. Wenn wir in der Wohnung sind und ich ihr Körbchen hinter mir platziere so dass der Hund komplett abgeschottet ist funktioniert es auch einigermaßen aber im Garten sehr schwierig.


    Sie fährt eben wirklich ab der ersten Sekunde sobald mein

    Neffe in der Nähe ist total hoch, ist total auf mich fixiert und sucht Sicherheit denke ich. Solange sie genügend Raum hat, geht sie auch von selbst weg, aber entspannt eben nicht. Es ist also sehr deutlich dass ihr das Kind "nicht geheuer" ist. Mein Neffe geht auch nicht aktiv auf sie zu und dennoch ist er super gruselig für sie.


    Ich hab sie jetzt seit fast fünf Jahren, das erste halbe Jahr war sie aber im Ausland-Tierheim daher auch ihre große Unsicherheit, die Sozialisierung hat sie leider verpasst.


    Ja sie neigt generell dazu ihre Umgebung ab zuchecken, Deswegen darf sie zum Beispiel auch nicht alleine in den Garten da sie sonst am Zaun patrouillieren würde.

  • Hmh, ja. Ich denke wirklich, ich würde da über einen längeren Zeitraum und in sorgfältiger Dosierung gewöhnen. Gingen denn gemeinsame Spaziergänge, ggf. mit Kind für einen Teil der Zeit im Buggy? So dass Ihr in Bewegung bleibt und sie sich nicht so reinsteigern kann? Bobbycar oder sowas würde ich dabei erstmal vermeiden.

  • Den Kleinen triggern laute, rennende Kinder auch. Wenn wir wo zu Besuch sind, wo solche herumrennen, bleibt er bei mir an der kurzen Leine und geht überall da hin, wo ich hingehe.


    Sitze ich, liegt er neben meinen Füßen, bzw. ich habe immer ein Bein ausgestellt vor ihn gestellt, falls mal ein Kind recht nah vorbeirennt, in uns reinstolpert oder meint, den Hund streicheln zu müssen. Meist stehe ich mit dem anderen Fuß zur Sicherheit nochmal auf der Leine, so dass der Hund zwar locker liegen kann, sie sich aber strafft, wenn er aufsteht, was ich dann spüre.

    Es ist nämlich auch schon ein Kind unter den Tisch gekrochen, trotz meines deutlichen Verbotes, um den Hund zu streicheln. Fand er dann doof und hat geknurrt. Was ich dann zum Glück gehört hab.


    Inzwischen weiß der Kleine, dass er bei mir bleibt, zwischendrin gehen wir ab und an mal ein paar Schritte laufen oder kurzes Gassi, aber meistens passiert ansonsten nicht viel für ihn, außer zu meinen Füßen zu schlafen oder mich zum Klo zu begleiten (falls mein Mann ihn dann nicht übernimmt, was er aber dann auch doof findet).


    Dadurch bin ich zwar ein bißchen unbeweglich festgetackert, aber für den Kleinen ist es stressfreier.

    Box oder wo festbinden ginge bei ihm leider nie im Leben, er würde sich einbellen. Liegen bleibt er ohne Leine auch nicht in fremder Umgebung. Also pass ich auf ihn so auf, oder er auf mich |)

  • Bei Familienfesten mit vielen kleinen Kindern oder wenn spontan Eltern mit Kindern vorbeikommen, die unsere Hündin nicht kennt, mache ich es ähnlich wie DerFrechdax und sie bleibt an einer Leine die ganze Zeit neben mir liegen. Ich verbarrikadiere den Zugang zu ihr mit meinen Beinen. Ich versuche ihr damit ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Sie muss sich um nichts kümmern, ich regele das.


    Du musst dem Hund auch im Garten zeigen, dass du die Situation im Griff hast.

  • Guten Morgen!


    Phonhaus Spaziergehen klappt sehr gut. Allerdings ist der kleine grad in der Phase wo es schwierig ist da Buggy blöd, und selber laufen ist noch etwas chaotisch, dass ist dann ein sehr kurzer Spaziergang xD aber du hast recht, wenn sie quasi die Aufgabe Spaziergehen hat, ist sie wesentlich ruhiger.


    Dadurch bin ich zwar ein bißchen unbeweglich festgetackert, aber für den Kleinen ist es stressfreier.

    Glaube da muss ich mich an die eigene Nase fassen, dass ich da vielleicht nicht konsequent genug für meinen Hund war und zwischendrin auch mal nach dem Kind gesehen hab. Da muss ich wohl dran arbeiten, dass ich dann konsequent nur für Milou da bin und der Rest aufs Kind schauen muss, zerteilen geht ja bekanntlich schlecht und wenn ich Milou noch mehr Sicherheit geben will muss ich da vielleicht eindeutiger sein :denker: so machen wir es nämlich i.d.R. schon auch.


    DerFrechdax und Wunderland Belohnt ihr die Hunde dann noch oder werden sie schlicht ignoriert wenn ihr sie unter/neben/zwischen euch ablegt?


    Fenjali du meinst sicher ob es schon mal einen Vorfall oder Ähnliches gab? Nein, aber ich sage generell Hund und Baby / Kleinkind gehört für mich nicht zusammen.

    Mein Neffe ist mir zu grob für mein Sensibelchen, er kann es einfach noch nicht besser und lernt gerade erst, dass man mit dem Finger nicht IN die Hundenase muss und dass Hunde es nicht mögen wenn man mit der Hand auf den Kopf zugeht etc.. :D Und meine Hündin hat natürlich am Anfang gemerkt, dass das Baby für uns alle sehr wichtig ist und hat dann angefangen in die Kontroll-Richtugn zu kippen, was schlicht ihr Job ist.

    Daher ist unsere Regel - zusammen an einem Ort sein ja, aber weder Hund muss zum Kind noch umgekehrt. Finden tatsächlich auch beide gut so. Mein Neffe beobachtet aus Distanz und freut sich wenn sie bellt, wedelt, rennt etc. und Milou hat genügend Abstand nicht in Panik zu verfallen, dass er ihr zu nah kommt. Ich muss dazu sagen, sie mag generell nicht von fremden Menschen angefasst zu werden. Ruhige Erwachsene die sie kennt sind kein Problem.

  • Hört sich für mich eher danach an als hättest Du dem Hund beigebracht, dass er Dir am Rockzipfel hängen MUSS.


    Kannst Du sie auch ohne Ablenkung auf irgendeine Art auf Distanz bringen und sie entspannt dann vollkommen? Also z. B. anbinden und sie macht dann ein Schläfchen? Wegschicken, dass sie weiß, sie darf jetzt nicht wiederkommen und legt sich dann schlafen?

  • Ok mist, so war der Plan natürlich nicht.


    Ich kann Sie auf Distanz ins Platz beordern ohne Belohnung wenn du das meinst, aber vollkommen entspannen dabei sofern das Kind da ist schafft sie nicht.

    i.d.R. hat sie zuhause mehrere Plätze zur Auswahl die sie auch nutzt, auch in anderen Zimmer nicht bei mir, um zu ruhen/schlafen.


    Anbinden geht wie oben geschrieben nicht, da steigert sie sich rein und fängt das bellen an. Liegt zwar dann teilweise aber immer unter Anspannung.

    Habe auch schon versucht sie ins Haus zu bringen während wir außen waren. Klappt bei mir zuhause ganz gut, also sie im Wohnzimmer auf ihrem Platz wir ohne sie im Garten.

    Bei meinen Eltern (da ist sie unter der Woche während ich arbeite ist also vertrauter Raum) ist sie unruhiger und bellt wenn ich sie versuche innen zu lassen.

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