Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Ich hab mal überlegt, woher eigentlich meine bisherige Abneigung kam, gegen Färben von Tieren...

    Und ich glaube das entstand Anfang 2000 zu den Paris Hilton / The Osbournes Zeiten. Da wurden den Hunden die Krallen lackiert oder halt 10.00 Mal umgekleidet, damit der Handtaschen Wuffi zum Outfit passte.

    Da fand ich halt, dass der Hund nur ein Accesoire des Menschens war - aber vielleicht empfand der das als weniger schlimm als ich :ugly:

    Also in dem Moment fing es glaubig an, dass ich niemals es für gut befunden hätte ein Tier zu färben.

    Aber wir sind ja ein paar Jahre weiser, offener und tolleranter geworden.
    Und irgendwie habe ich mich an Lisas bunten Haufen sehr erfreut. Ich fand es cool und absolut gar nicht schlimm. Ich hab mich nie gefragt: wieso weshalb warum - ich wusste, ich würde meinen nicht färben, weil er dabei gestresst wäre.

    Und mein 100% Geschmack ist es nicht.

    Aber ich verstehe nicht, was dagegen spricht.

    Solange die Farben nichts schlechtes beinhalten - Optisch kann doch jeder sein Tier Färben oder Zöpfe machen - das ist doch meiner Meinung nach Geschmackssache.

    Ich weiß halt nur nocht, ob ich das gut fände, wenn das jeder mit seinem Hund macht - nicht weil ich bunte Hunde nicht zum Schmunzeln finde, sondern weil viele ja nicht zum Friseur gingen sondern es selbst versuchen würden - dabei sind erstens nicht alle so geschickt wie Lisa und zweitens kann ich mir vorstellen, dass viele den Hund stressen und es nicht merken. Aber da kann Lisa ja nix zu. Ich erfreue mich optisch immer sehr an ihren Hunden und gucke mir es gerne an. Auch wenn es weder mein Fall ist und ich es nicht nachmachen möchte. Bei ihren Hunde sieht es aber sehr toll aus und zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht.

  • Man könnte ja so Dinge machen wie:

    Rot gefärbt Rute bedeutet: Hund beisst jeden an der Leine und auch ohne

    Gelb gefärbt bedeutet: Hund beisst nur jeden, wenn er an der Leine ist

    Grün: möchte Kontakt ist lieb, möchte Hallo sagen, ist gut erzogen und hört nicht für einen Cent

    Rosa: räusper......(Nett: Herrchen ist schwul/Frauchen hatte eine schlimme Kindheit)

  • Find ich hier auch ganz spannend zu lesen.

    Den Leuten wird eine innere (psychische) Haltung angedichtet, aber mal konkret was benennen kann dann auch keiner.

    Ich frage mich gerade ob die Seele meiner Hunde verletzt ist, weil sie nämlich überall immerzu ungewollt auffallen und im Mittelpunkt stehen und das ganz ohne Farbe, buntem Geschirr, Halstuch oder sonst was. Einfach wegen ihrer Rasse

    Und ob sie das jetzt zu bemittleidenswerten Kreaturen macht

  • Den Leuten wird eine innere (psychische) Haltung angedichtet, aber mal konkret was benennen kann dann auch keiner.

    es geht nicht um eine konkrete Definition, was nun was bedeutet, aber eigentlich all unsere Entscheidungen basieren auch auf unserer Psyche/Charakter und sagen etwas über uns aus.

    Auch die Wahl der Rasse/Mixes, daß wir überhaupt Hunde halten usw.

    Einfach "nur so" ist da wenig, vor allem dann nicht, wenn es das Erscheinungsbild betrifft.

  • Ich verstehe nicht weshalb man immer was psychisches draus machen muss.

    Ich mache manche Dinge nur weil sie mir gefallen. Weil es meinen Geschmack trifft, mich glücklich macht oder eben Optisch einfach zusagt. Deshalb habe ich seit Jahren schwarze Haare.

    Davor hatte ich wohl jede erdenkliche Farbe auf dem Kopf. Ja ist aufgefallen, manchen positiv anderen negativ, mir war und ist aber beides egal, denn es hat mir Spass gemacht und ich fühle mich heute wie damals einfach wohl damit.

    Ich fand einige Beispiele ganz passend. Die Ohrlöcher bei Kindern und Schminke die mehr Dreck drin hat als Farbe. Und ja das kann man durchaus vergleichen. Auch sie sind auf uns angewiesen, wir tragen die Verantwortung und nicht bei allem können sie ihre Meinung äussern, auch wenn sie schon ziemlich früh sagen können was ihnen nicht passt :hust:

    Spoiler anzeigen

    Mein erstes Wort war "Nein" :pfeif:

    Wir fügen Kindern wie Hunden unumkehrliche Dinge an. Dinge die ihnen schaden können, sie beeinträchtigt und das nur weil es uns gefällt.

    Da von etwas Farbe auf fehlende Würde und nicht respektiert werden zu schliessen ist schon etwas unsinnig.

  • würde es Pflicht, hätte ich einen Auswanderungsgrund. Der Hund gehört für mich zur Natur, die mich umgibt und wird wohl am längsten gesund bleiben, wenn ich solche Experimente nicht mache. Ich stehe aber auch überwiegend auf Rassen, die naturnah geblieben sind. Da macht man so was sowieso nicht.

    Also ich weiß ja nicht, in welchen letzten Urwäldern dieser Welt du so spazieren gehst, aber ich sehe hier genauso viel Natur wie beim Hund. Wir gehen täglich spazieren über bewirtschaftete Felder und in Wirtschaftswald. Die drölfzig Jagdpächter in einem einzigen Revier nicht zu vergessen. Selbst der wunderschöne Harz ist aktuell völlig überlaufen, natürlich wird das alles touristisch erschlossen und intensiv genutzt (und völlig zugemüllt). Der See vor der Tür hat trotz Vogelschutzgebiet auf der anderen Seite ein Freibad und einen Angelverein und ein Restaurant direkt am See mit wunderschönem Ausblick. Möchte ich wissen, wem welches Stück Land gehört, mache ich eine Anfrage beim Katasteramt. Hier gibt es kein einziges Fitzelchen unerschlossene Natur und dort, wo etwas brach liegt, da "darf" es, das bestimmt wer und pflegt es sogar.

    Genauso geht es mit den Hund. Wie Mortizia schon schrieb, ein Hund ist mit Abstand das am wenigsten natürliche Wesen, das man sich vorstellen kann. Das existiert in dieser Form nur, weil wir Menschen existieren.

    Dabei von Natur zu sprechen, ist absolut irreführende Wildromantik, ebenso wie wenn man von "den großen deutschen Wäldern" schwärmt. Ich finde dieses Argument einfach so falsch, mit der Natürlichkeit von Haushunden zu argumentieren und an diese Vorstellung von Natur den Begriff der (verletzten) Würde zu binden.

    Und gleichzeitig den Hund zum Tierarzt zu bringen, ihm Halsbänder umzumachen, Entwurmungstabletten zu geben, ihn in einem rollenden Kasten durch die Welt zu kutschieren, wenn und wo wir es möchten...

  • ein Hund ist mit Abstand das am wenigsten natürliche Wesen, das man sich vorstellen kann. Das existiert in dieser Form nur, weil wir Menschen existieren.

    Und das rechtfertig dann alles mit dem Hund zu machen was uns gefällt?

    Mmh, finde ich nicht (und das ist gar nicht aufs Färben bezogen).

  • Czarek Für Deinen Beitrag #257 würde ich 1000 "Gefällt mir" geben, wenn möglich. Danke. Und diese Argumentation schließt verantwortungsvollen Umgang mit dem Hund explizit nicht aus. Im Gegenteil. Aus meiner Sicht sind die dämlichsten Interaktionen von Mensch-Hund-Gespannen auf die "Natur" bzw. "natürlich"-Schiene zurückzuführen.

  • Den Leuten wird eine innere (psychische) Haltung angedichtet, aber mal konkret was benennen kann dann auch keiner.

    es geht nicht um eine konkrete Definition, was nun was bedeutet, aber eigentlich all unsere Entscheidungen basieren auch auf unserer Psyche/Charakter und sagen etwas über uns aus.

    Auch die Wahl der Rasse/Mixes, daß wir überhaupt Hunde halten usw.

    Einfach "nur so" ist da wenig, vor allem dann nicht, wenn es das Erscheinungsbild betrifft.

    Dann frag ich mich immer warum immer nur bei Dingen die uns fremd sind nach erklärungen gefragt wird?

    Natürlich gibt es für alles einen grund. Warum mag ich die farbe braun z.b? Hatte ich ein erlebniss in der kindheit die ich mit der farbe braun verknüpft habe? Will ich damit was ausdrücken?

    Keine Ahnung, denke soetwas fragen sich die wenigsten. Erstens weil man es eh nicht klar beantworten ist und zweitens weil das wissen keinen Nutzen hat.

    Und wäre es so schlimm wenn jemand auffallen will. Dacht die zeiten wo sich frauen bedeckt halten mussten wäreb vorbei

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