Eigentumsvorbehalt bei Tierschutzhund

  • Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob der Eigentumsvorbehalt bei Lilly unbefristet ist oder nicht. Wäre mir auch persönlich ziemlich egal. Rechtlich gesehen: Verträge werden - ausnahmslos, das ist ein Rechtsanspruch - in gutem Treu und Glauben geschlossen, was mich auch bei einem Eigentumsvorbehalt vor willkürlichen oder unangemessenen Entscheidungen des Vereins schützt. In meine Wohnung eindringen darf ein Verein auch nicht, so dass im Endeffekt mit oder ohne Eigentumsvorbehalt dem Verein nur der Weg der Klage auf Herausgabe bleibt. Und dafür braucht er Gründe. Umso mehr, wenn das Tier schon länger in meinem Besitz ist oder ich bereits höhere Investitionen in das Tier getätigt habe.


    Und damit halte ich mich übrigens durchaus an den Vertrag, auch wenn ich eine Herausgabe verweigere, wenn die entsprechende Forderung des Vereins gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstößt.


    Rein emotional gesprochen hat für mich die Tatsache, dass Lilly mein Hund ist und ich Lillys Mensch, rein gar nichts mit einem unterschriebenen Stück Papier oder ein paar Scheinen bunt bedrucktem Papier zu tun.


    Auf der zwischenmenschlichen Ebene hab ich es bei langjähriger Verbundenheit mit dem Tierschutz tatsächlich noch nie erlebt, dass Tiere ohne triftigen Grund vom vermittelten Verein zurückgefordert wurden. Ich hab überhaupt nur eine Rückforderung erlebt und von einer 2. vereinsseitig gehört. Und für Beide gabs triftige Gründe, die waren auch beide innerhalb des ersten halben Jahrs.


    Ja, man liest viel. Aber, das fällt für mich bei der Bewertung des Gelesenen immer ins Gewicht: Man erfährt meist nur eine Seite. Wenn die dann noch von einem Dritten kommt, dann messe ich diesen Informationen nicht viel Gewicht bei Entscheidungen über meine Handlungen zu.


    Das sind so meine Gedanken dazu :smile:

  • Soweit ich weiß, sind Verträge, die eine Person viel schlechter stellen, nicht rechtens und sobald Geld geflossen ist, ist der Hund dein Eigentum. Ich hätte aber ehrlich gesagt keine Lust, mich auf Jahre an einen kontrollwütigen Verein zu binden (und ich bin selber "Tierschutztante"), daher würde ich, wenn auch nach einem persönlichen Gespräch der Verein nicht von seiner Position abrückt, einen anderen Hund eines anderen Vereins suchen und diesem Verein auch ganz klar die Gründe kommunizieren.

  • Ich muss ja sagen wenn ich sowas lese zu den Tierschutzorga Klauseln weiß ich warum ich meine Hunde lieber vom Züchter geholt hab.

    Was echt schade ist weil es so viele Tiere gibt die ein neues Zuhause aus solchen Orgas suchen:( :. Aber grade durch solche Klauseln in den Verträgen verstehe ich warum viele Leute sich das Theater sparen wollen und lieber einen normalen Kauf mit Eigentumsrecht beim Züchter machen. Entweder mir gehört der Hund mit all den Rechten und Pflichten ganz oder garnicht:/.

  • Gibt auch Züchter mit komischen Verträgen und Vorstellungen. Da wird nur nicht so ausgiebig drüber geredet, weil jeder noch so große Züchter winzig ist, im Vergleich zu einem Verein und weil da Käufer von vorneherein Käufer sind und sich einfach einen anderen Verkäufer suchen, wenn was nicht passt. Da fehlt halt die was Gutes tun, retten, adoptieren Schiene für die man so manches Unbill in Kauf nimmt.


    Also Augen auf beim Hundekauf, egal woher. Es findet doch fast jeder ein passendes Gesamtpaket aus Hund und Vermittler. Egal ob Tierschutz oder Züchter.

  • Die unbefristeten Eigentumsvorbehalte sind in der Regel rechtlich nicht haltbar.

    Unterschreiben würde ich einen solchen Vertrag dennoch nicht. Schlicht weil er eine gewisse Haltung der anderen Vertragspartei zur Schau trägt. Rechtlich mag es nicht durchsetzbar sein, das hindert sie aber nicht daran, einem das Leben schwer zu machen.

    Vorkaufsrecht, Rückgabepflicht an den Verein, alles schön und gut, aber das würde mir zu weit gehen, dafür sind mir meine Nerven zu schade.

  • Mir wäre das nix und ich würde vor dem Besuch nochmal ein klärendes Gespräch mit dem Verein führen!


    Den Hund erst gesehen und einen tollen Spaziergang gehabt, macht ein deutliches, direktes Nein vor Ort immer schwieriger.

  • Ich würde einen unbefristeten eigentumsvorbehalt auch nicht unterschreiben.

    Einen befristeten ( mit einer realistischen zeit wie z.B. 6 Monate nicht 10 Jahre)mit gleichzeitigem recht auf rückgabe jedoch schon. Das währe dann eine Probezeit für beide seiten.

    Ich denke wenn jamand sowenig vertrauen hat und sich nocht entgültig trennen kann ist er falsch in der Position und sollte seine altruistischen bedürfnisse woanders ausleben. Ich möchte keinen hund von jemandem übernehmen, der mich verdächtigt ,entweder mangelhaft kompetent zu sein oder mit absicht nicht gut mit dem Tier umzugehen.

  • Ob rechtlich haltbar oder nicht, ich würde so einen Vertrag aus Prinzip nicht unterschreiben.


    Ich bin da ein gebranntes Kind, nachdem meine Rott-Oma wieder abgeholt wurde, weil ich beim falschen Tierarzt war.

    Sowas passiert mir in vielerlei Hinsicht nie wieder.

  • Bei mir geht Hund vor Vertrag. Mir ist eigentlich ziemlich egal, womit sich der Verein vertraglich absichern will, weil ich weiß, dass ich keinen Hund im Keller wochenlang anbinde, oder weiterverkaufe. Sprich, ich habe die Verträge zwar unterschrieben, müsste aber erst nachlesen was drin steht, weil ich das längst vergessen habe.

  • Mir ist eigentlich ziemlich egal, womit sich der Verein vertraglich absichern will, weil ich weiß, dass ich keinen Hund im Keller wochenlang anbinde, oder weiterverkaufe.

    Jap, das habe ich allerdings auch alles nicht gemacht. Ich war nur bei einem Tierarzt, der den Damen nicht zur Nase stand.

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