Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob der Eigentumsvorbehalt bei Lilly unbefristet ist oder nicht. Wäre mir auch persönlich ziemlich egal. Rechtlich gesehen: Verträge werden - ausnahmslos, das ist ein Rechtsanspruch - in gutem Treu und Glauben geschlossen, was mich auch bei einem Eigentumsvorbehalt vor willkürlichen oder unangemessenen Entscheidungen des Vereins schützt. In meine Wohnung eindringen darf ein Verein auch nicht, so dass im Endeffekt mit oder ohne Eigentumsvorbehalt dem Verein nur der Weg der Klage auf Herausgabe bleibt. Und dafür braucht er Gründe. Umso mehr, wenn das Tier schon länger in meinem Besitz ist oder ich bereits höhere Investitionen in das Tier getätigt habe.
Und damit halte ich mich übrigens durchaus an den Vertrag, auch wenn ich eine Herausgabe verweigere, wenn die entsprechende Forderung des Vereins gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstößt.
Rein emotional gesprochen hat für mich die Tatsache, dass Lilly mein Hund ist und ich Lillys Mensch, rein gar nichts mit einem unterschriebenen Stück Papier oder ein paar Scheinen bunt bedrucktem Papier zu tun.
Auf der zwischenmenschlichen Ebene hab ich es bei langjähriger Verbundenheit mit dem Tierschutz tatsächlich noch nie erlebt, dass Tiere ohne triftigen Grund vom vermittelten Verein zurückgefordert wurden. Ich hab überhaupt nur eine Rückforderung erlebt und von einer 2. vereinsseitig gehört. Und für Beide gabs triftige Gründe, die waren auch beide innerhalb des ersten halben Jahrs.
Ja, man liest viel. Aber, das fällt für mich bei der Bewertung des Gelesenen immer ins Gewicht: Man erfährt meist nur eine Seite. Wenn die dann noch von einem Dritten kommt, dann messe ich diesen Informationen nicht viel Gewicht bei Entscheidungen über meine Handlungen zu.
Das sind so meine Gedanken dazu