Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?

Zitat von LPaxx

Könntet ihr das noch ein bisschen aufdröseln? So konkret wie möglich?

Du kennst wohl tatsächlich keinen Hund, der hohl dreht, extrem reizoffen ist, Reize nicht gut verarbeiten kann, hm? Na, freut mich für dich...

Max wird fahrig, hibbelig, reagiert nach vorne auf diverse Reize, kann sich deutlich schlechter beherrschen.

Konkret bellt er so dann schonmal fremde Hunde an, oder fremde Leute die grüßen - obwohl er das sonst eher nicht mehr macht.

Was uns viel Arbeit gekostet hat!

Zuhause findet er schwer Ruhe, schreckt aus dem Schlaf hoch, schnappt um sich, usw.

Er ist dann ein nervliches Wrack und es geht ihm damit nicht gut.

Ich verstehe den Punkt insofern, als dass die "Norm" doch eher sein sollte, dass ein Hund zwei Stunden mit Spazieren gehen kann, an mehreren Tagen in Folge, ohne dass er danach Erholung braucht.

Es gibt super reizoffene Rassen, bei denen das anders sein mag.

Sicherlich, gibt es Hunde die aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht mit Reizen umgehen können.

Aber *jedes Mal* wenn hier jemand um Rat bzgl. der Rassewahl bittet und startet mit:

"Wir sind ein sportliches Paar, lieben es zu wandern (Tagestouren in den Bergen). Der Hund sollte uns dabei begleiten, außerdem könnte ich mir vorstellen wieder mit dem Joggen anzufangen. Welche Rasse schafft das?"

Ist die Antwort *immer*

"Dafür braucht es nix Spezielles, schau doch mal im Tierschutz, vielleicht habt ihr da ja Glück."

Noch nie habe ich von irgendjemandem gelesen, dass man schon schauen muss, dass man einen Hund holt, den das Pensum nicht übermäßig stresst.

Noch mal: mir geht es nicht um "Auslastung" - noch bezweifele ich, dass es einige Hunde gibt, die aus Gründen (besondere Rasse oder XY) das nicht können.

Aber ein normaler körperlich und geistig gesunder Hund (der kein Arbeits-Spezialist ist) schießt sich doch nicht weg mit dem Pensum.

Zitat von Gersi

Aber ein normaler körperlich und geistig gesunder Hund (der kein Arbeits-Spezialist ist) schießt sich doch nicht weg mit dem Pensum.

Definiere normal

Dexter hätte damit kein Thema, Max joggt ja auch und am Wochenende mal ne Tour ist garkein Thema.

Wenn das der eigene Hund gut mitmacht ist doch alles super - es packen halt aber nicht alle Hunde, und um dieses Pauschalurteil gings doch?

Zitat

Zitat von Queeny87

LPaxx

Du willst es nicht verstehen oder?

Ich frag dich nochmal hast du in irgendeiner Weise Erfahrung mit reizoffenen Hunden/Rassen? Hast du je einen Gebrauchshund/Arbeitshund im Alltag gehändelt?

Und nochmal ja kann, nicht muss...

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Kannst du denn irgendwelche Gegenfragen beantworten oder basiert Recht haben in Hundeerziehungsfragen nurnoch auf Erfahrung?

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Ich hab sie bereits beantwortet wie es bei uns aussieht, mehrere haben das beantwortet.

Arya rennt....entspanntes Traben ist kaum mehr möglich, sie wird fahrig, ist überwiegend im gehetzten Galopp unterwegs, fängt an zu pendeln und zu stöbern, reagiert vermehrt auf Reize am Horizont (Kinder, Spaziergänger, andere Hunde) durch Anspannung, Vorsteher, unkontrolliertes Losschießen. Sie achtet nicht mehr auf mich sucht keinen Kontakt, versucht Theo als Hasen zu missbrauchen

Im Extremfall kann sie nicht mehr ihr Geschäft erledigen und schaltet weg...

(das kam zum Glück ewig nicht mehr vor)

Sie kommt nach solchen Spaziergängen schwerer runter und schläft dann aber wie ein Stein....

Wie gesagt sie ist reizarm aufgewachsen und die Nerven sind nicht die Besten. Das trifft definitiv NICHT auf alle Malis zu...

Ich habe zwei Border Collies. Einen 3 jährigen Mischlinien Rüden aus Deutschland und einen 1 jährigen Arbeitslinien Rüden aus Großbritannien. Mir wurde bei meinem älteren Rüden von diversen Leuten von Anfang an eingetrichtert, dass der ja gaaaanz viel Bewegung braucht...joa, bekommen habe ich einen wahrlich unausstehlichen Hund, der komplett überfordert mit sich und einfach allem war. Wir drehen morgens unsere große Runde von 1 bis 2 Stunden und abends nochmal 20 bis 30 Minuten. Tagsüber geht es in den Garten und es gibt geistige Auslastung. Gehe ich außer der Reihe mal mit ihm spazieren, dann kann er das inzwischen ganz gut ab, aber man merkt, dass es ihn schon stresst. Anders ist es, wenn wir wandern gehen, da können wir auch mal den ganzen Tag unterwegs sein und er ist danach wirklich müde und ruhig. Mein AL Rüde ist da ganz anders. Der braucht gefühlt gar keine Strukturen (hat er aber natürlich durch meinen ML Rüden schon). Den kann ich noch so vielen Reizen aussetzen und er wird nicht gestresst. Er freut sich einfach immer nur.

Ich sehe dieses Problem beim Border Collie tatsächlich sehr häufig. Bei den ALs, die noch wirklich am Vieh arbeiten, wird sehr viel auf ein gefestigtes Wesen geachtet, denn ein nervöser Hund ist unbrauchbar. Das ist in den Showlinien leider oft in den Hintergrund geraten. Hat man nun eine Rasse, die eigentlich auf ihre sensible Art gezüchtet wird und lässt dann die Wesensstärke nicht mehr im Vordergrund, bekommt man die typischen, überdrehten, nervösen Border Collies, die vermutlich jeder kennt.

Zitat

Mein Ärger bezieht sich darauf, dass sie oder er, den 0815 Rat raushaut in Situationen, wo er nicht angebracht ist. Wie zb eben bei frisch angekommenen Auslandsdirektimporten

Bzw dass es als "Nur das ist artgerecht" verkauft wird.

DAS ist was komplett anderes - und da bin ich völlig bei dir und allen anderen.

Ich beziehe mich auf den Tenor der letzten Seiten - der geht schräg in die entgegengesetzte Richtung.

Zitat von persica

Wenn das der eigene Hund gut mitmacht ist doch alles super - es packen halt aber nicht alle Hunde, und um dieses Pauschalurteil gings doch?

Da gebe ich dir völlig recht - es klingt nur momentan gerade pauschal in die andere Richtung, da nur Menschen berichten, deren Hunde unter dem Spaziergang-Pensum leiden würden, bzw. Schaden nähmen. Und da war mir wichtig zu sagen: Das ist die Ausnahme, nicht die Regel.

Ich glaube manchmal der "Macht weniger" und "der Hund ist durch das Programm drüber" Ratschlag ist wie der Tipp vom IT Fachmann "Neustart durchzuführen"

Wer bißchen Ahnung hat, hat das eh schon gemacht. Aber sehr, sehr viele Leute haben dadurch ein Ah Erlebnis und das Problem manchmal gelöst.

Ich würde nicht sagen, dass mein Hund leidet, wenn wir mal länger draussen sind. Das wäre übertrieben. Er braucht es aber offensichtlich auch nicht.