Wann ist der richtige Zeitpunkt für die "Adoption"

  • Ich würde wohl trotzdem zu der Variante tendieren, bei der du zumindest die ein/zwei Wochen unmittelbar nach Einzug den Kleinen nicht ständig irgendwo mit hinschleppen musst. Die Umstellung am Anfang ist ja sowieso eine ziemlich große, der Kleine kennt euch noch gar nicht und da finde ich es besser, er kann euch erstmal kennenlernen und dann neue Orte erkunden, wenn schon ein gewisses Grundvertrauen da ist.

    Grundsätzlich wäre es kein Problem das ich mir erstmal zwei Wochen Zeit nehme, bzw. zu einem Zeitpunkt hole wo ich dies machen kann. Dennoch würde er nach den zwei Wochen ganz viel sehen und erleben. Und ich bin einfach noch unschlüssig ob das gut für die Prägung ist oder eher kontraproduktiv...

    Zwei Wochen Urlaub nehmen wenn das Studio erstmal anläuft wird wohl das erste Jahr mal nicht drin sein...

    Das Frenchie Thema ist mir bewusst... zumindest zu einem großen Teil. Aber ich habe Charakterlich einfach noch keine Rasse gefunden die so gut zu uns passen würde... Ich brauche einen Hund der wenig territorial ist, eher nicht zum bellen neigt (ich weiß das ist auch viel erziehung), Menschenfreundlich ist (es werden sicher auch viele Kinder im Studio sein) und trotzdem keine 3h+ Auslauf am Tag benötigt...

    Eventuell habt ihr ja eine Idee ;)

    Das hier ist mir ins Auge gefallen.

    Weimaraner sind territorial und mannscharf, haben wenig Bock auf fremde Menschen, sind Ein-Mann-Hunde und fast alle die ich kenne, meinen inklusive, können auf fremde Kinder absolut verzichten.

    Weimaraner brauchen keine 3+Stunden Auslauf, wie fast kein Hund. Aber sie brauchen Arbeit. Wenn du also nicht vor hast, nebenbei noch jagen zu gehen, dann verzichte bitte auf Jagdgebrauchshunde wie Weimaraner oder Vizsla.

  • Auf die gesundheitlichen Aspekte wurde reichlich hingewiesen, aber hinzufügen möchte ich zum "netten Frenchie": meiner jagt, ist ein Leinenpröll, meldet und möchte aktuell gerne alles an die Wand stellen, was seinem Auto zu nah kommt oder ungefragt unser Haus betritt.


    Schau dich doch auch mal bei den Bolonkas um, die sind wirklich nett, mögen Menschen und machen jeden Blödsinn mit, sind freundlich und aktiv. Gestern waren wir gleich mit mehreren unterwegs, sooo nette Hunde!

  • Zur Rasseauswahl haben die anderen ja schon reichlich geschrieben. Überleg gründlich, was Du vorhast und bieten kannst, es gibt noch mehr nette kurzhaarige Hunderassen!


    Aber zur Selbstständigkeit:

    Fang erstmal an. Die Kundenaquise anfangs ist schon anstrengend genug. Dazu kommt, dass man sich erstmal in die eigene Firma eingrooven muss - auch mit dem mitarbeitenden Partner. Es gibt tausend Sachen, die man regeln und klären muss - für den stinknormalen Büroalltag: Das steht alles nicht im Businessplan, das sind Dinge, die sich erst in der Praxis ergeben. Man macht jedes Konzept zum ersten Mal und braucht ewig dafür, weil alles supersupergut werden muss. Man weiß noch nicht, wie die Kunden individuell ticken und wen man wie anpacken muss. Und dann muss man ja auch noch den ganzen anderen Büromist selber machen, der im Angestelltenverhältnis das Problem von jemand anders war.


    Natürlich ist es nach so einem anstrengenden Tag großartig, nach der Arbeit erstmal raus in den Wald zu gehen. Aber das Adrenalin, was Du noch im Blut hast, spürt ein Hund und zieht daraus seine eigenen Schlüsse. Je nachdem, was Du für einen Hund hast, kannst Du dann den Rückruf vergessen, das Leinelaufen oder alles. Dann ist der Spaziergang auch keine Entspannung mehr. Und mindestens das halbe Jahr über ist es dunkel, wenn Du abends aus dem Büro kommst.


    Wenn Du zur Hundeschule oder zum -training willst, musst Du hingegen früher aus dem Büro raus, als Dir lieb ist. Das macht zusätzlich Stress. Aber Hundeschulen haben irgendwie keine Kurse um 21.00 Uhr abends.


    Das wird im Laufe der Zeit natürlich alles besser und ich wünsche Euch von ganzem Herzen schnellen Erfolg mit Eurer Firma. Aber ich würde Euch raten, Euch in der Anfangszeit nicht unbedingt noch eine zusätzliche Verantwortung für ein Tier ans Bein zu binden. Geht erstmal nach der Arbeit ohne Hund in den Wald. Das kann ich unbedingt empfehlen. Und wenn es fies regnet, kann man auch mal zu Hause bleiben und stattdessen in die Badewanne gehen.


    Wie Du vielleicht rausgehört hast, arbeite auch ich mit meinem Partner zusammen in einer Zweipersonen-Firma. Es ist cool, wir haben zwei Hunde im Büro, einer davon ein Vizsla. Das ist also kein unrealistisches Ziel. Aber es ist mehr was für's zweite Jahr im Businessplan.

  • Und bitte beim Weimaraner nicht auf die Idee kommen, den Hund beim 'liebevollen Hobbyzüchter' zu kaufen, weil der ja auch an Nicht-Jäger abgibt und 'Familienhunde' (ohne Papiere) züchtet. Wer das tut, geht ganz bewusst das sehr, sehr hohe Risiko ein beim Hund neben den Dingen wie Mannschärfe auch noch schlechte Nerven zu bekommen. Und DAS wird dann richtig ätzend...

  • Noch mal ein allgemeines Wort zum Thema Rassewahl und Optik: Natürlich muss niemand mit einem Hund zusammen leben, den er potthässlich findet. Aber weiter sollte das als Kriterium auch nicht gehen. Will meinen, streich die Rassen raus, die du einfach unerträglich von der Optik findest, und beim hoffentlich großen Rest schau nach den anderen Kriterien. Denn sind wir doch mal ehrlich: Wenn es nicht gerade eben diese "geht-gar-nicht-Kategorie" ist, dann guckt man sich den Hund, den man liebt, doch ohnehin schön. :ka: Ist wie mit allem: Anfangs sieht man die Optik, aber mit der Zeit fast nur noch die Persönlichkeit. Und irgendwie ist die Optik dann schon "genau richtig".

  • Mir geistert da grade noch der Dalmatiner im Kopf rum. Ich kenne nur 2, aber beide wären mit Bürohund und als Auslastung viel laufen (auch zB am Rad) sehr glücklich. Ist natürlich nur eine sehr kleine Auswahl an mir bekannten Hunden. Aber: sie sind Kurzhaar, richtig schick, soweit ich weiß relativ gesund (deutlich gesünder als Frenchies) und du meintest ja die Größe wäre nicht so entscheidend. Nur so als Idee :pfeif:

  • Ich würde auch immer bedenken, dass ein größerer Hund ein Problem sein kann, wenn man Kunden empfangen möchte. Gerade, wenn der Hund sich in der Flegelphase befindet, und auch mal etwas stürmischer ist.

    Viele Menschen haben Angst vor Hunden bzw. vor fremden Hunden. Im schlimmsten Fall würde das den Verlust von Kunden bedeuten, wenn die deshalb einfach nicht (mehr) kommen wollen.


    Ich persönlich würde die Selbstständigkeit erst einmal anlaufen lassen und dann den Hund in mein Leben einbinden.

  • Alternativ, falls du nicht so lange warten möchtest, schau dich im Tierschutz nach einem erwachsenen Hund um, mindestens 3-4 Jahre, der weder wachsam noch territorial ist und zufrieden ist, wenn er einfach immer dabei sein kann. Es gibt sie ja nunmal auch, die problemlosen Begleiter im Alltag.

  • Also ich gehe mal von mir aus... würde ich mich selbstständig machen, würde ich mir auf keinen Fall in der Anfangsphase noch zusätzlich einen Hund zulegen.

    Wenn sich dann alles mal eingespielt hat und es absehbar ist wie der künftige Tagesablauf sein wird/kann wäre eine Hundeanschaffung eine Überlegung wert.


    Gerade bei einer neuen Selbstständigkeit gibt es noch soviele Dinge die in der Planung evtl. nicht berücksichtigt oder bedacht waren.


    Zu der Rassewahl wurde schon genug gesagt.


    Lass dir Zeit und nutze diese um dich mit den Rassen auseinander zu setzen oder schau dich in Tierheimen um. Bitte keine Blindadoption aus dem Ausland, das wäre in meinen Augen nicht das richtige für dich.

  • Ich würde dir auch raten, erstmal die Selbstständigkeit anlaufen zu lassen, bevor du einen Hund aufnimnst. Und auf gar keinen Fall würde ich für das Büro eine der beiden Jagdhundrassen, die du genannt hast wählen, das sind, wie der Name schon sagt, Jagdhunde und ein verantwortungsvoller Züchter, sollte Welpen dieser Rassen auch nur an Jäger abgeben. Meine Freundin hat eine Französische Bulldogge, mit einer langen Schnauze, es ist auch ihre Traumrasse, aber wenn sie beim Spielen rennt, fängt auch sie nach ein paar Metern an zu schnaufen ?. Ich habe mal in einen Bericht gesehen, dass auch Französische Bulldoggen mit einer langen Schnauze, ein zu langes Gaumensegel haben können und die Atemwege sind trotz der längeren Schnauze immer noch kürzer, als beim "normalen Hund".

    An deiner Stelle würde ich mich auch erstmal im Tierschutz umschauen, nache inem bereits adulten Hund, bei dem man bereits den Charakter einschätzen kann. Wobei es ja such im Tierschutz Rassehunde gibt.

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