"Aus" Beibringen - Tauschgeschäft klappt nicht

  • Und durch das fehlende Warten lernt der Hund kein Fatz Impulskontrolle und Frusttoleranz und wenn der dann erwachsen ist jammert der Halter rum, weil das Huendchen das nicht kann. Hurra, hurra.



    EDIT: Und dann nochmal: die eigentliche Frage des/der TE bezieht sich auf das 'aus' das mittels Tauschgeschaeft wohl nicht klappt.

  • Hallo, Ich würde unserem Welpen (Mops, 13 Wochen) gerne Apportieren beibringen und dafür muss er ja erstmal das "Aus" können. Leider klappt das mit dem Tauschgeschäft nicht so, wie ich mir das Gedacht habe:roll: Wenn er ein Spielzeug im Maul hat und er riecht, dass ich Futter in der Tasche habe, lässt er das Spielzeug sofort links liegen. Auch wenn ich ihn mit seinem Lieblingsspielzeug animiere - keine Chance. Auch nicht direkt nach dem Füttern mit vollem Bauch. Gegen ein anderes Spielzeug tauschen will er auch nicht. Hätte jetzt nur noch die Idee, dass ich IMMER Futter in der Tasche habe und er sich irgendwann daran gewöhnt und sich dann doch wieder fürs Spielzeug interessiert. Hat jemand sonst noch eine Idee?

    Da Mehrhund mich angepinnt hat, mir aber die Zeit fehlt, 7 Seiten durchzulesen, antworte ich mal nur auf den Eingangspost, weil da meiner Meinung nach schon ein paar Stolpersteine zu finden sind - also nicht böse sein, wenn sich jetzt möglicherweise einiges wiederholt :smile:


    Zu Allererst: Das "Aus" ist nicht das, was am Anfang steht.

    Die Basis für den Apport, das Fundament, worauf diese vor Allem Kopfarbeit des Hundes basiert, ist das FREUDIGE BRINGEN der BEUTE.


    Um diese Freude für das BRINGEN so richtig in Beton zu gießen, ist es wichtig sich auf den jeweiligen, individuellen Hund einzulassen; Manche finden es von Beginn an toll, das Apportel freudig dem Halter zu bringen, andere rennen erst mal freudig und "stolz" eine Runde durch die Gegend, und müssen "überzeugt" werden, das Apportel doch bitte zum Menschen zu bringen.


    Hier wird schon oft der Fehler gemacht, möglicherweise über Hilfsmittel (wie z. B. Schleppleine) dem Hund sofort beizubringen, auf direktem Wege mit dem Apportel zum Halter zu kommen. Mache ich persönlich nie; Statt dessen "feuere" ich den Hund noch an, freue mich mit ihm, und lege mich so richtig "ins Zeug", um den Hund durch die von mir geäußerte Freude mit seiner Beute in meine Nähe zu bringen.


    Erst wenn ich mir sicher bin, dass der Hund verinnerlicht hat: "Es IST IMMER eine Freude, mit meiner Beute zu meinem Menschen zu kommen", kann ich kleine, weitere Bausteine davor und danach einfügen.


    Einer dieser Bausteine ist das Ausgeben der Beute - und hier verweise ich mal ganz ungeniert auf Montagsmodell , welche dies deutlich besser aufbauen und ausführen kann, als ich.

    Von ihr habe ich übrigens übernommen, statt dieses üblichen "Aus" lieber "Danke", oder "Dankeschön" zu sagen - denn ich neige selber dazu, dieses "Aus" in bestimmten Situationen mit einer Schärfe auszusprechen, die nicht da hin gehört ... wenn ich mir die Freude meines Hundes an diesem gemeinsamen Jagd (-Ersatz-)Erlebnis erhalten will.


    Langeweile ist genau so ein Freudekiller wie Überforderungen (also "Aufgaben", für die der Hund einfach noch nicht die Fähigkeiten hat, um diese lösen zu können).


    Um den Hund also begierig auf dieses gemeinsame Jagderleben zu halten, sollte immer dann aufgehört werden, wenn es am Schönsten ist - also nur wenige Wiederholungen, in einem Umfeld wo keine sonstigen interessanten Reize die Konzentration des Hundes stören könnten.


    Manche Hunde bekommen die Freude am Bringen, wenn die Beute sehr lohnenswert ist. Das könnte ein Futterbeutel sein, in dem sich ein Superleckerlie befindet, welches der Hund nur dann bekommen KANN, wenn er den Futterbeutel bringt.


    Aber auch ein kleines Zerrspiel, oder die Beute auch eine Zeit lang behalten/tragen zu dürfen, kann eine Belohnung für den Hund sein. Oder der "Tausch" mit einem absoluten Lieblingsobjekt (mein Amigo tauscht ALLES gegen einen kleinen Ball, z. B. - oder gegen einen weiteren Apport... vermutlich auch gegen ein Steak, aber das habe ich noch nicht ausprobiert xD).


    Um bei deinem Hund die Freude und auch das Interesse am TUN zu festigen, musst du dieses erst WECKEN.


    Hat dein Hund keine Lust, kannst du auch kein Interesse daran wecken.


    Also erst mal die Freude am gemeinsamen Tun etablieren (und dieses gemeinsame Erleben noch mal mit einer Belohnung "verstärken"), bevor es an irgendwelche Feinheiten geht.

  • und hier verweise ich mal ganz ungeniert auf Montagsmodell

    Sorry, aber ich denke, ich bin hier falsch. :ka: Denn die Ansage lautet:


    die eigentliche Frage des/der TE bezieht sich auf das 'aus' das mittels Tauschgeschaeft wohl nicht klappt.


    Was ich sonst dazu zu sagen hätte bezieht sich nicht darauf, deshalb lieber in den Spoiler...



  • Weil auf Seite 4 der Ersteller bzgl Apportieren gefragt hat (oder warum nicht):


    @Lockenwolf

    Wenn du Apportieren verbieten willst, musst du auch Spielen zwischen Welpen verbieten.

    Eigentlich Gassi allgemein.

    Keine Bewegung ist auch schädlich für die Gelenke. Etwas belastet werden müssen sie sich schon, damit die Muskeln trainiert werden und alles halten können.

    Ich halte von zu starker Einschränkung nicht so viel.

    Klar sollte man das Runterspringen von hohen Ebenen vermeiden, aber Apportieren? Das klingt nach Helikopter.


    Die Impulskontrolle und das warten kann man ja nach und nach hinzufügen und es so schwieriger machen.

    Ich seh das wie Hundundmehr, dass der Hund erstmal Spaß am Spielzeug haben sollte und dann mit diesem Spaß Aus, verstecken, warten, halten und dann auch das richtige Apportieren trainiert wird.


    Wenns ist kann man es dann immernoch von hinten anfangen, wenn man einen richtigen Apport möchte.

    Wenn man aber mit nem Welpen erstmal mit Aus anfängt, dann fehlt das Spiel.

    Klar gibts Belohnung, aber eben kein Spiel und Welpen spielen eben gern.

    Das muss man dann noch anders machen.


    Man kann dann auch ein Zerrspiel machen, dann könnten wieder Leute sagen man würde den Kampf fördern...

    Wenn man beim Apportieren anschließend Warten und Gehorsam mit einbaut (wie gesagt nach und nach!), dann fördert man jedenfalls nicht den Jadgtrieb sondern lenkt ihn auf gewünschte Objekte um.


    Ich verbinde das dann lieber gleich Spiel und Aus zusammen mithilfe des Apportierens.

    Wie auch am Anfang gesagt, hängt es eben davon ab, wofür man es nutzen möchte und was man für nen Hund hat.

  • Ich sage es mal ganz deutlich, was mich im Eingangspost angesprungen hat:


    Der Anspruch an einen 13 Wochen alten Hund ist viel zu hoch, denn das kann der Winzling

    - weder mental leisten

    - noch hat er die Basis zur Verfügung, die für ein Apporttraining nötig ist.


    Was in diesem Alter mit einem Welpen erarbeitet werden KANN, ist die Freude am gemeinsamen Tun; Dies kann in diesem Fall mit Blick auf einen zukünftig gemeinsam ausgeübten Sport, dem Apportieren, gemacht werden. Dabei ist egal, ob dies mit Blick auf turniermäßig ausgeübten Sport gemacht wird, oder "nur" eine gemeinsame Freizeitbeschäftigung sein soll.

    Der Aufbau und das Ziel ist gleich: Gemeinsame Beschäftigung als Team, deren Basis die canidentypische Veranlagung des Beutefangverhaltens ist, mit dem Fokus auf Spiel und Spaß - und mit Weitblick auch das Ziel im Auge zu haben, eben nicht dem triebigen Anteil der Jagdmotivation die Vorherrschaft zu überlassen, sondern dieses "Ur-"Bedürfnis unter Einsatz des Kopfes auszuüben. Ein Hund, der kopflos "jagt", ist nicht kontrollierbar in seinem Jagdverhalten.


    Das Ausgeben als gezielte Lernlektion kommt erst später - nämlich dann, wenn der Hund zuverlässig freudig bringt. Dann würde ich es so aufbauen, wie ich es von Montagsmodell kennengelernt habe (ich habe da ein Video vom Krümel vor meinem geistigen Auge, bei dem ich immer noch begeistert bin).


    Ich habe ja keine Ahnung, was bisher so in diesem Thread gelaufen ist - aber @RiverSong würde ich erst mal empfehlen, ihrem Welpen in ganz kleinen Schritten das Bringen von Beute (Apportel) als schöne, freudige und gemeinsame Beschäftigung "zu verkaufen".


    Der Mops ist ein Begleithund, und auch wenn er als Hund mit dem genetischen Verhaltensinventar des Beutefangsverhaltens ausgestattet ist, so liegt es bei ihm sicher nicht so dicht an der Oberfläche wie bei einem auf Jagd spezialisierten Hund.


    Hier die Freude an gemeinsamer Beschäftigung mit dem Menschen mit dem genetisch verankerten Verhaltensinventar zu verknüpfen, ist allerdings immer eine artgerechte Auslastung, die auch die geistigen Fähigkeiten des Hundes nutzt.

  • Wenn du gelesen hättest was ich geschrieben habe, hätte vielleicht die Möglichkeit bestanden, dass du das geschriebene auch verstehst. ich habe nirgendwo geschrieben dass ich Apportieren verbiete. Sondern das Ballspielen mit einem Welpen/ Junghund und auch später mit einem erwachsenem Hund nicht gesund ist. Du hast sicher schon mal gesehen wie abrupt Hunde dabei abbremsen. Das geht enorm auf die Ellenbogen, Schultern, Nacken. Ganz genial wenn man einen Hund im Wachstum hat weil es jedesmal zu Stauchungen kommt. Ganz genauso wie beim Runterspringen, dass du selbst ja auch kritisch siehst. Die Bewegungen sind da sehr sehr ähnlich. Und darum ist so eine Bewegung die ja dann in der Regel auch nicht nur einmal stattfindet nicht gesund. Überbelastung durch Bewegung ist immer schädlich. Merkt man allerdings erst wenn der Hund dem Junghundalter bereits entwachsen ist.


    Hinzukommt beim Junghund eben auch dass man meist das Jagdverhalten in den Griff bekommen möchte. Ballspielen ist nichts anderes als Jagen spielen. Das Suchtpotenzial von Jagdverhalten ausgelöst durch Hormone die dabei ausgeschüttet werden ist unseren Hunden einfach angeboren- es waren nämlich mal Raubtiere. Bis so ein netter Hormoncocktail immer wieder abgebaut ist vergehen übrigens nicht nur Stunden. Dann muss man sich nicht wundern wenn man den Jagdtrieb des Hundes nicht wirklich in den Griff bekommt.


    Und was das Vermeiden von extremen Bewegung jetzt mit dem Verbot von Bewegung allgemein zu tun haben soll erschließt sich mir leider nicht.


    Ansonsten bewzeifel ich einfach mal aufgrund deiner weiteren Ausführungen dass du je einen Hund hattest der irgendeinen sauberen Apport gezeigt hat. Egal ob Dummy, IGP oder Obeidence.

  • Also zumindest meine Postings hast du wohl nicht verstanden.

    Wieso genau gibt es kein Spiel wenn manit Aus anfaengt? Woher nimmst du dieses 'Wissen'?

    Und wer sagt, dass 'aus' ausschliesslich in Kombi mit dem Apport aufgebaut werden kann/muss?

    Schoen wenn dir dummes hetzen wichtiger ist am Anfang. Mir ist was anderes wichtig. Und zwar vor allem wegen dem Alltag!

  • Ich glaub du hast meinen Post nicht gelesen/verstanden. ^^

    Da steht dass man das Spiel auch anders machen kann und nicht mit dem Apportieren belohnen muss.

    Nur dass ich es eben gern gleich verbinde.


    Ich sehe kein Problem, wenn man temporär den Hund nachlaufen lässt ohne Abwarten, bei Frisbee ist das ja auch erwünscht :D

    Das Warten und Halten wird ja langfristig zusätzlich eingebaut.

  • Ich sehe kein Problem, wenn man temporär den Hund nachlaufen lässt ohne Abwarten, bei Frisbee ist das ja auch erwünscht :D

    Das Warten und Halten wird ja langfristig zusätzlich eingebaut.

    Ja sehr gute Idee, erst das sofortige Nachhetzen zu konditionieren, und wenn der Hund das richtig verinnerlicht hat, das mühsam wieder zu entkonditionieren.... Mach das mal mit nem Hund, der so richtig Drive hat und schau, ob der noch wirklich steady wird.

  • Klar sollte man das Runterspringen von hohen Ebenen vermeiden, aber Apportieren? Das klingt nach Helikopter.

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