"Aus" Beibringen - Tauschgeschäft klappt nicht

  • Oder wie meinst du das mit dem von sich aus anbieten?

    Ich meine damit: Sandor hat zum Beispiel schon von klein auf angeboten, mit einem Spielzeug zu mir zu rennen und es mir zum gemeinsamen Spiel anzubieten:



    Das lässt sich aufgreifen, indem man auf dieses Spielangebot eingeht - immer vorausgesetzt, du schaffst ein zündendes Spiel mit dem Zwerg. Also eines, das ihn wirklich begeistert. Wichtig: Das Spiel bei mir ist immer hochwertiger als das Nachrennen nach dem Spielzeug!


    Mit einem Apportiertraining im sportlichen Sinn hat das aber noch nicht viel zu tun. Das einzige, was man damit macht: Die Freude an der Sache erhalten, vielleicht sogar ausbauen. Botschaft an den Hund: Das beste Spiel springt für dich raus, wenn das Spielzeug beim Menschen ist.


    Alles andere hat Zeit, kann und sollte warten, bis der Hund die geistige Reife dafür hat. Denn das Apportieren besteht aus so vielen Einzelelementen, so vielen unterschiedlichen Motivationslagen, so vielen potentiell konfliktträchtigen Motivationen... Nix, was ich einem Welpen abverlangen würde. Zumindest nicht, wenn ich später ein freudiges, sauberes Apportieren haben möchte.

  • Das hört sich eigentlich zu unserem Tagesablauf sehr ähnlich an..

    wenn das so ist dann beschreibst du das aber als wesentlich mehr.

    Also konkret sind das 2x am Tag üben je 2-4min. (kommt drauf an, wie er Lust und Konzentration hat, gerade sind wir beim Bleib) Wenn er sich im Garten löst und er hat Lust sich weiter zu bewegen, vllt nochmal eine Minute Leinetraining. Spielen mal sehr kurz, mal max 5min. Je nachdem wie er gerade drauf ist. An manchen Tagen läuft er freudig an der Leine, an Tagen wo er kein Bock hat (Nieselwetter z.B.) gibts halt Futtersuchspiele.

  • Mit einem Apportiertraining im sportlichen Sinn hat das aber noch nicht viel zu tun. Das einzige, was man damit macht: Die Freude an der Sache erhalten, vielleicht sogar ausbauen. Botschaft an den Hund: Das beste Spiel springt für dich raus, wenn das Spielzeug beim Menschen ist.


    Alles andere hat Zeit, kann und sollte warten, bis der Hund die geistige Reife dafür hat. Denn das Apportieren besteht aus so vielen Einzelelementen, so vielen unterschiedlichen Motivationslagen, so vielen potentiell konfliktträchtigen Motivationen... Nix, was ich einem Welpen abverlangen würde. Zumindest nicht, wenn ich später ein freudiges, sauberes Apportieren haben möchte.

    Was meinst du mit Apportiertraining im sportlichen Sinn?

  • Kann es sein, dass das Missverständnis hier am Wort "apportieren" liegt? RiverSong, magst du vielleicht kurz beschreiben, was du dir unter apportieren vorstellst, also was das Ziel deines Trainings sein soll bzw. wie das dann später mal aussehen soll?

  • Ich möchte nur verstehen, was am Apportieren an sich so schlimm sein soll.


    Ich glaube, wir haben da unterschiedliche Vorstellungen? ich denke da gar nicht an Drill oder Sport und ich erwarte garantiert keine "Leistung" von ihm. Wenn`s dauert, dauert`s halt, Hauptsache, er findet es spannend.

    Das ist dein Denkfehler. Apportieren ist eine ernsthafte Aufgabe für den Hund. Man kann alles spielerisch auftrainieren, aber es bleibt Training (manche sagen Drill, manche Sport).


    Den "Apport" habe ich mit meinen Hunden angefangen ihnen schmackhaft zu machen, indem ich den Impuls des sehr jungen Hundes Dinge in oder auf seine Schlafstelle zu schleppen, ausgenutzt habe.


    Also ganz konkret beim Collie: 4 - 5 mal, dann hatte der verstanden, was ich meine.

    An anderer Stelle ein AUS konditioniert. Und eine HIER. Und ein Vorsitz.


    Da ich das auch nicht für Leistungsport benötige, war mir wurscht, wann es ich die ganze Kette zusammengebastelt habe.

    Also der Hund kannte

    1. AUS

    2. Etwas tragen

    3. Etwas suchen

    4. Etwas bringen

    5. Etwas schnell zu mir bringen

    6. Sich so hinsetzen vor mir, wie wir das geübt hatten

    7. Die Beute im Maul zu halten

    8. Die Beute auf das Wort AUS aus dem Maul fallen zu lassen

    9. Bei Berührung der Beute meinerseits, die Beute ruhig zu halten.


    Ob man das nun perfekt oder unperfekt übt, ist dem Hund ansich vollkommen Latte.

    Das einzigste, was zu überlegen ist, ob man einen so kleinen Hund den Vorsitz beibringen möchte, weil man sich immer über ihn beugen muss und damit körpersprachlich bedroht.

    Oder ob der Hund am Ende mit der Beute zergeln darf oder lieber nicht.


    Ich will dir damit aufzeigen, dass an erster Stell dein Plan stehen muss, was du dem Hund beibringen möchtest.


    Ein Hund, der noch soviel Knete im Kopf hat und draussen alles frisst, was rumliegt. Und diesen Hund auf der anderen Seite aufzutrainieren, Dinge am Boden zu suchen, ist vom Ansatz gut gemeint, aber du trainierst mit dem Hund gerade: Such alles was irgendwo rumliegt.


    Auf der anderen Seite ist es vollkommen normal, dass ein junger Hund eben alles ins Maul nimmt.

    Und dann traininerst du aus, mit den guten Dingen und die Dinge, die er nicht fressen soll?

    Was passiert da?

    Was lernt der Hund, wenn er draussen nichts fressen darf, und drinnen die Dingen abgenommen bekommt?

    Er lernt schlicht und ergreifend schneller zu klauen, zu fressen, heimlicher Dinge zu zernagen und nicht herzugeben.


    Meine Empfehlung: lass das ganze Apportgeübe und sieh zu dass du den Hund dazu bekommst, gut an der Leine zu laufen, zu kommen, wenn du rufst und übe ein nein.

    Und ich empfehle Clickertraining, falls du das noch nicht machst.

    Da kannst du spielerisch ganz viele Dinge vorbereiten mit ganz viel Spass für dich und den Hun.


    Und dann kommt die Kette: Hund wird hingesetzt, man wirft was oder hat vorher, was ausgelegt, man schickt den Hund. Der Hund läuft los, bei SUCH und sucht und findet und bringt ...un so weiter...

    Das kann man wunderbar später nutzen.


    Noch ein Sporttipp: Mach dich mal zu ZOS schlau.

  • Also konkret sind das 2x am Tag üben je 2-4min. (kommt drauf an, wie er Lust und Konzentration hat, gerade sind wir beim Bleib) Wenn er sich im Garten löst und er hat Lust sich weiter zu bewegen, vllt nochmal eine Minute Leinetraining. Spielen mal sehr kurz, mal max 5min. Je nachdem wie er gerade drauf ist. An manchen Tagen läuft er freudig an der Leine, an Tagen wo er kein Bock hat (Nieselwetter z.B.) gibts halt Futtersuchspiele.

    Ich glaube, der Knackpunkt ist, dass Du das alles für nicht viel hälst. Ist es aber für so einen Zwerg. Das ist ja ein Baby. Du bist dabei das Baby zu beschäftigen wie einen erwachsenen Hund.


    Ich bin nicht der Meinung, dass man mit einem Welpen nichts trainieren soll. Aber in dem Alter hat da Beschäftigung/Auslastung nichts verloren. Ich nutze die drei Krümel Konzentration lieber für Alltagssachen. Alle drei Tage in fremder Umgebung Leinenführigkeit üben. Für fünf Minuten. Dabei auch Umgebungen wählen, die wirklich Anforderungen stellen wegen der vielen Umweltreize. Dann zwei bis drei Mal die Woche Kontakt zu anderen Hunden über einen längeren Zeitraum. Dazwischen normaler Alltag mit kurz Gassi ohne Leine und Nichtstun. Das reicht eigentlich in dem Alter.

  • Ach eins noch.

    Hundeausbildung bedeutet in erster Linie: Geduld!

    Wenn du dich jetzt am Aus abarbeitest und der Hund rafft das nicht mit 13 Wochen, dann hast du einen Konflikt geschaffen, mit dem du dich die nächsten Monate bis Jahre beschäftigen kannst.


    "Aus" haben meine Hunde verstanden mit 3 mal wiederholen, bei gutem Aufbau. Mit 9 Wochen.

    Und dann kann man anfangen das freundlich weiter zu üben.

    Wenn der Hund in diesem Alter das nicht in einer Session verstanden hat, dann läuft jetzt schon was schief.

  • An dieser Stelle setze ich noch mal den Link:


    https://www.tierfreund.de/der-aufbau-des-apportierens/


    Wenn man den Artikel/Anleitung/Erklärung gelesen hat, zeigt das schone viele einzelnen Elemente und Möglichkeiten auf. Auch solche, welche man beim Welpi schon aufgreifen und ausbauen könnte, auf welche Anlagen vom Hund (was bringt er mit, was bietet er an) zurückgreifen könnte und stellt gleichzeitig die Komplexität der Aufgabe für Halter und Hund dar (sogar einiges, was dann schief laufen könnte).


    Rate noch einmal dazu, ihn zu lesen. Schon um ein Verständnis, einen tieferen Einblick für die Aufgabe des Apportierens zu bekommen.

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