Bald zieht ein Hund ein! Der Wartezeit-Thread Teil 3

  • Für mich liegt der unterschied viel mehr in der Motivation. Die "Hobbyzüchter" die ich bislang kennengelernt habe, haben vor allem angefangen zu "züchten", weil man damit aktuell gut verdienen kann. Da steht der Gewinn im Vordergrund.

    Die Verbanszüchter die ich kenne, haben da einfach eine ganz andere Motivation abseits von Dollarzeichen in den Augen. Viele machen sogar nur einen Wurf, wenn sie selbst eine Nachzucht behalten wollen.

  • Ich versteh einfach nicht, warum der Anspruch scheinbar gestellt wird, dass der Züchter keinen Gewinn machen darf.

    ich persönlich gehe einfach davon aus, dass ein Züchter eher wenig, bis gar keinen Gewinn mit dem Verkauf seiner Welpen macht.

    Einfach weil die ganzen Nebenkosten, um seine Rasse optimal züchten zu können, einfach so ellenlang ist.

    Wenn dem nicht so ist, freut es mich.


    Trotz allem bin ich nicht bereit, über eine bestimmte Summe für einen Welpen vom Züchter zu bezahlen.

    Wenn diese Summe mit der groben Preisspanne dieser Rasse überein stimmt, der Züchter aber mehr will, dann hat er Pech (oder ich, je nachdem wie man es sieht) und ich kaufe nicht dort, auch wenn er damit evt tatsächlich Gewinn machen würde.

    Ich würde aber auch nie nachfragen, ob ein Züchter mit dem von ihm veranschlagten Preis Gewinn erzielt, oder nicht

  • Ich versteh einfach nicht, warum der Anspruch scheinbar gestellt wird, dass der Züchter keinen Gewinn machen darf...Der steckt da ja einfach unfassbar viel Arbeit rein und die Arbeit fängt ja nicht erst an, wenn die Welpen geboren sind.

    Sehe ich absolut genauso…

    Jeder, der mal einen Wurf (inkl. Trächtigkeit) begleitet hat kann zumindest erahnen wieviel Arbeit und Herzblut da drinsteckt.

    Warum sollen denn die Menschen, die sich gut 16-18 Wochen „freihalten“ und mehr als einen Vollzeitjob damit haben nicht auch ein bisschen was einstecken dürfen? :ka:

  • Ich seh das absolut wie @Brizo und bin jederzeit wieder gerne bereit, den Preis für einen toll aufgezogenen und verantwortungsvoll gezüchteten Welpen aus dem VDH/DRC zu zahlen. Ich finde, da haben sich die Züchter (die ich dort kenne) jeden Euro verdient. Und wenn dann 8 statt nur 6 Welpen fallen und am Ende ein Gewinn übrig bleibt, wird der eh wieder in die Hunde/die Zucht investiert und auch wenn nicht: ich gönne ihn dem Züchter von Herzen.

  • Für mich darf ein Züchter auch gerne Gewinn machen. Und ich denke, wenn man regelmäßig züchtet und nicht vom Pech verfolgt ist, dann machen die meisten Züchter auch Gewinn. Deshalb wundert es mich immer so, wie heilig die Zucht hier gesprochen wird und dass die Züchter das nur aus der Güte ihrer Herzen heraus machen.

    Vielleicht muss man sich auch mal überlegen, dass für die meisten Züchter Zucht nicht "perfekt" sein muss. Das muss nicht die perfekte Hündin mit dem perfekten Rüden mit den besten Ausstellungs- und Arbeitsergebnissen sein. Und dann reist man eben nicht quer durch Deutschland sondern man greift auf die 5 Rüden in der "unmittelbaren" Nähe zurück.

  • Ich versteh einfach nicht, warum der Anspruch scheinbar gestellt wird, dass der Züchter keinen Gewinn machen darf..

    Von mir aus kann ein seriöser Züchter ruhig ordentlich Gewinn machen. :ka:

    Und ganz ehrlich, ich glaube auch nicht, dass man bei Würfen mit 8 Welpen plus zu Preisen von 1500€ nix übrig behält, wenn der Wurf glatt läuft. Keine Ahnung, wieso da so eine Scham besteht, das zu zu geben.

    Ich kennes es durchaus so von befreundeten Züchtern, dass da schon was hängen bleibt.

    Klar, bei kleineren Würfen, Komplikationen bei Geburt und Aufzucht oder Rassen mit niedrigem Welpenpreis sieht das schnell anders aus. Aber ich denke, jeder Züchter sollte dazu stehen können, wenn gut was übrig bleibt. Sie machen gute Arbeit und die darf auch ruhig entlohnt werden.

  • Für mich darf ein Züchter auch gerne Gewinn machen. Und ich denke, wenn man regelmäßig züchtet und nicht vom Pech verfolgt ist, dann machen die meisten Züchter auch Gewinn. Deshalb wundert es mich immer so, wie heilig die Zucht hier gesprochen wird und dass die Züchter das nur aus der Güte ihrer Herzen heraus machen.

    Vielleicht muss man sich auch mal überlegen, dass für die meisten Züchter Zucht nicht "perfekt" sein muss. Das muss nicht die perfekte Hündin mit dem perfekten Rüden mit den besten Ausstellungs- und Arbeitsergebnissen sein. Und dann reist man eben nicht quer durch Deutschland sondern man greift auf die 5 Rüden in der "unmittelbaren" Nähe zurück.

    Ok, ich kenne da dann einfach nicht genug Züchter :???: Die Züchter meiner Rasse, die ich kenne, haben schon ziemlich genaue Vorstellungen vom Deckrüden und fahren entsprechend weit. Was das beinhaltet ist natürlich für jeden anders - nicht jeder assozisiert mit perfekt die besten Ausstellungs- und Prüfungsergebnisse. Aber da nimmt keiner "irgendeinen Rüden, weil schnell erreichbar". Die haben schon alle irgendwo ihre Vorstellungen von "perfekt" im Sinne der Verpaarung und Genetik und/oder bevorzugen einen bestimmten Typus.

    Ich bestreite aber nicht, dass es da nicht auch viele andere gibt. Aber in punkto Zucht decken sich in meinem Umfeld die Einstellungen ziemlich mit denen des DF.

    Und die Züchter die ich kenne zahlen nun auch nicht selten drauf, wie mir erzählt wurde. Aber gut, DSH kosten ja auch nicht 1600€ pro Welpe.

  • Wegen mir kann jeder gescheite Zuechter Gewinn machen. Goenn ich jedem.

    Nicht goennen tu ich es Leuten, die sich im Vorfeld um nix scheren, angesagte Mixe produzieren und zu perversen Preisen verticken. Bei denen wuerd ich gern mal das Finanzamt informieren..

    Ob ich mit einem + aus der Sache gehe, wird sich zeigen.. Aktuell denke ich, es wird max. ein ganz kleines, wenn ueberhaupt.

  • Vielleicht muss man sich auch mal überlegen, dass für die meisten Züchter Zucht nicht "perfekt" sein muss. Das muss nicht die perfekte Hündin mit dem perfekten Rüden mit den besten Ausstellungs- und Arbeitsergebnissen sein. Und dann reist man eben nicht quer durch Deutschland sondern man greift auf die 5 Rüden in der "unmittelbaren" Nähe zurück.

    Sorry aber du hast schon irgendwie verquere Vorstellungen von Zucht und Deckrüdensuche.

    Niemand sucht nach "perfekt" sondern man sucht nach zur individuellen Hündin und zum eigenen Zuchtgedanken passend und mir nutzen die 5 Rüden in der unmittelbaren Umgebung nix, wenn die nicht die passenden Gesundheitsergebnisse und/oder die falschen Ahnen haben.

    So kann man vielleicht gerade noch bei Rassen wie dem DSH und dem Labi denken, wo man an jeder Ecke realtiv brauchbare und diverse Deckrüden finden kann, auf Grund der Häufigkeit der Rasse. Aber wenn man eine andere Rasse hat oder auch nur auf einen weiteren Punkt achten muss/will, wird das sehr schnell eng.

    Dann kann man gleich die Papiere und alles in die Tonne treten und unter die Hobbyvermehrer gehen, wenn man geografische Nähe als eines der Hauptkriterien in die Deckrüdensuche aufnimmt.

  • Mal Butter bei die Fische:

    Wenn man alles bei uns zusammenrechnet, vom Kauf des Hundes, Untersuchungen, Ausstellungen um was vorweisen zu können (Champion sollte schon sein) plus bei meiner Rasse vor jeder Show Friseur, Vereinstraining, paar Prüfungen, Zuchttauglichkeitsschreibung, alle Kosten für den Hund bis er mit 4 Jahren seinen ersten Wurf macht, Seminare, Fortbildungen zum Thema Zucht, Hotelzimmer und Benzinkosten (in 2 Jahren 40.000km für Hundekrams), Homepage und Werbungskosten, Logo, Deckanzeige, Zwingerabnahme, FCI Beantragung, Wurfbox, Gitter, PVC Böden, Netze, Spielzeug, Brücken, Wackelbretter und und und, Progesteronbestimmung 3-5x, Blutbild vor der Belegung, Deckgebühr plus Fahrweg und Hotel, Ultraschall, Impfungen, Vereinspapierkram, Medikamente und Zusatzkosten in der Richtung für die Trächtigkeit und Zucht, vermehrte Futterkosten, Spezialfutter, Puppy Starter, Entwurmungszeugs, Welpenfutter (erst Mousse, dann Tartar, dann Nassfutter, dann Fleisch), 4 Ladungen Waschmaschinen pro Tag (Hallo Wasserkosten), Putzmittel, Sterilisation, Inkontinenzunterlagen, Impfen, Chippen, Untersuchung, Dankeschöngeschenke Zuchtwarte, Pakete für den Welpenauszug, Ahnentafeln, Postkosten für diverse Einschreiben, Ortsgruppenkassengeld pro Welpe, Dokumente Ausland, Welpenshooting, Röntgen Knickrute und so pillepallekram.....

    Das waren so die Posten auf dem Weg bis nach unserem 1. Wurf. Und da rechne ich jetzt nicht dazu neuer Wohnzimmer Teppich nach den Welpen oder sowas... Kostenpunkt insgesamt, wenn man alles rechnet, roundabout 20.000Euro.

    1. Wurf 5 Welpen für 1400Euro. Kann sich also jeder ausrechnen. (ich hab noch 200Euro mehr genommen, die es dann wieder gibt bei Röntgen).

    Beim 2. Wurf hat man dann schon was stehen und kann einiges nochmal benutzen. Anderes baut man nochmal neu oder schafft mehr oder anderes Zeug an.

    Bei uns wie gesagt 4 Welpen, Preis etwas nach oben korrigiert, weil der Züchterehemann sonst mit Scheidung droht. Immerhin übernimmt er die Nachtschichten wenn ich nachts arbeite, damit die Welpen rund um die Uhr versorgt sind. Und das zur Abiturzeit.

    Geburtskomplikationen und die üblichen kleinen Wewehchen. Und die Lütten sind erst 3 Wochen alt, es kann noch viel kommen... Bisher entwickeln sich aber alle super, also Toitoitoi.

    Hündin ist Stand jetzt wieder raus aus der Zucht. Vielleicht überlegen wir uns in 2 Jahren noch einen letzten Wurf zu machen, dann ginge es nach Russland, 5000km wäre alleine der Fahrweg. Oder Gefriersperma, da kann es sein, dass man alleine für die Befruchtung 2-3000Euro zahlt und die Hündin leer bleibt, das ist mit Insemination immer so eine Sache.

    Und ich red gar nicht davon, dass ich wegen der Züchterplanung weniger arbeite oder wir hier einfach 8-10 Wochen festsetzen und nicht mal einen Tag wandern gehen können oder so. Oder nur einzeln. Und dass man schon wieder eine Sportsaison verpasst hat ich wäre ja gern die FPr1 so langsam angegangen, aber dann wurde sie läufig.

    Hund kaufen und laufende Kosten haben, Vereinsmitglied sein, das hat man natürlich auch ohne Zucht. Den Hund hab ich ja für mich geholt, Züchten war nicht mal geplant beim Kauf des Hundes.

    Achso, behalten tun wir auch keinen aus dem Wurf, ein weiterer Hund für dieses Hobby wird dann im Ausland geholt, weil es natürlich genau dieser eine Wurf auf diesen Linien sein soll. Leider auch kein billiger Spaß plus dann der Fahrweg auch.

    Selbstverständlich kann man auch die Kosten extrem drücken. Nur Pflichtuntersuchungen, nur billiges Welpenfutter, Zeitung statt Inkontinenzunterlagen, Welpis brauchen garantiert kein Fotoshooting oder mit Namen bestickte Deckchen oder Impfausweise. Das mache ich dann doch weil ich Spaß habe sowas zu verschenken. Eigener Deckrüde, mehr als 2 Würfe mit einer Hündin... Genug Punkte gibt es an jeder Stelle, die man ändern oder streichen kann. Muss halt jeder selbst wissen, was er bereit ist an Zeit und Geld zu investieren.

    Wie viel ein Upswurf vom Nachbarshund kostet? Na rechne mit 100Euro pro Welpe mit Impfen und Chippen, bisschen Futterkosten und ein bisschen Materialkosten. Mehr als 350Euro würde ich für so einen Welpen nicht zahlen.

    Dass die Leute gerade Mondpreise verlangen und andere bereit sind, das zu bezahlen, das geht ja an der Logik und reellen Preisen vorbei.

    Wie viel ein Hund also kosten darf, das ist seeeehr unterschiedlich.

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