Wie wichtig ist Kopfarbeit für den Hund?

  • Bzgl. Lernen merke ich da extreme Unterschiede bei unseren beiden. Oliv, als Welpe gut sozialsiert, lernt super schnell Tricks und Kommandos. Sie hat das lernen von Anfang an gelernt.


    Leni, mit nicht so schöner Vergangenheit, tut sich extrem schwer. Die kann die Alltagskommandos und als einzigen Trick "Pfötchen". Die versteht einfach nicht, was ich von ihr will und ist dann auch zu aufgeregt und hektisch.


    Aber, bei rassetypischer Beschäftigung (Fährte, Mantrailing) glänzt sie. Das kann sie ohne Übung. Wir waren das erste Mal fährten (noch ganz einfach als Würstchenfährte) und sie ist 1a der Fährte nach, hat die versteckte Dose gefunden und sich mit der Dose zwischen den Vorderpfoten ins Platz gelegt und mich angeschaut. Ohne dass ich irgendwas sagen musste. Das fand ich schon sehr faszinierend.


    Ansonsten üben wir ein bisschen was auf den Spaziergängen, Oliv eher UO, Leni apportiert und Leckerchen werden sehr gern gesucht. Einmal die Woche macht Oliv RO und Leni 2-3/Monat Mantrailing. Ab und an mal ein Intelligenzspielzeug oder ich verstecke das TF fürs Abendessen im Garten und sie dürfen suchen. Lieben beide sehr.


    Beide sind sehr ausgeglichen und entspannt. :smile:

  • Witzig das er überhaupt nicht auf die Idee kommt oben rein zuschauen. :ka:

    Ja, dass habe ich mich auch gefragt. Ist wohl nicht die hellste Kerze auf der Torte :hust:

    Am besten gefällt mir, wie er danach schnell damit abdüst - "Nicht dass die wieder auf Ideen kommt!" :D

    Ja, bloß schnell weg, den geliebten Ball bloß in Sicherheit bringen^^

  • Wäre das Lili gewesen, hätte ich sie in dem Moment, wo sie den Korb umgekippt hat, schon richtig fett anfeuern müssen, um die Motivation, den Ball zu bekommen, nochmal zu steigern. Quasi darin bestärken, dass sie auf dem richtigen Weg ist.

    Lili gibt schnell auf, wenn sie sich ... alleingelassen fühlt. Ich kann es nicht anders beschreiben.

    Beim MT lernt sie das aber. Da kann ich ihr ja nicht helfen. Meine neue Trainerin sagte aber auch schon, dass Lili sehr geräuschvoll denkt ^^

  • Zitat

    Wie wichtig ist Kopfarbeit für den Hund?

    Hunde in Gefangenschaft verkümmern. Von daher stehen Bewegung und individuelle Aufgabewältigung an erster stelle.

    Stoffwechsel , Vitalität , Aufgaben ..usw sind mMn als ganzheitliches zu betrachten .


    Wäre nur noch zu Klären ab wann man von Gefangenschaft sprechen kann und was "kopfarbeit" überhaupt sein soll .

  • Kopfarbeit ist für mich zweigleisig:


    Variante 1: der Hund bekommt eine Aufgabe, die er lösen soll. Hierunter fallen Fährten, UO, Tricksen, mit körperlicher Beteiligung dann auch Agility, Dogdancing und was es nicht alles gibt. Merkmal - der Hund ist aktiv


    Variante 2: der Hund wird in eine reizvolle Situation gebracht und muss... aushalten, ertragen, filtern. Also zB Stadtbummel mit Hund, Zoobesuch, Schulhunde, etc

    Hier ist der Hund mental ebenfalls platt, weil er die ständig einprasselnden Reize eben ignorieren und sortieren muss.


    Mailo zB kann super mit Variante 2 um, wenn er dann noch körperlich ausgepowert wird, ist er zufrieden.

    Richtige Kopfarbeit möchte ich dennoch einfordern, einfach weil der große Unterschied darin liegt, etwas MIT MIR zu machen, oder etwas FÜR MICH.

    Jedes Fitzelchen Aufgabe, das er aktiv erledigen muss, hilft uns gefühlt bei der Kommunikation und im Alltag, während passives müde werden eher nur den Alltag erleichtert.


    Wir arbeiten primär in der UO, Fährte, wenn ich lustig bin, darf er mal Dummy mit Richtungsangabe holen, also alle Dinge, bei denen er mit mir arbeiten muss

  • Wäre das Lili gewesen, hätte ich sie in dem Moment, wo sie den Korb umgekippt hat, schon richtig fett anfeuern müssen, um die Motivation, den Ball zu bekommen, nochmal zu steigern. Quasi darin bestärken, dass sie auf dem richtigen Weg ist.

    Lili gibt schnell auf, wenn sie sich

    Ja, ich hatte erst überlegt, aber ich weiß, dass Baxter nicht aufgibt, wenn es um seinen Ball gibt. Deswegen habe ich ihn "allein" damit gelassen, damit er selber überlegt. :)

  • Mit Roo mache ich auch regelmäßig Kopfarbeit. Leckerchen verstecken, auf dem Boden und erhöht. Zuletzt habe ich Leckerchen in eine leere Flasche getan und an einem Seil befestigt. Er musste dann die Flasche so zum drehen bringen, dass die Treats rausfallen. Das ist schon sehr kniffelig. Roo hat daran aber Spaß.

  • Da nur bitte aufpassen, wenn der typische Hoyer-Aufbau beschrieben ist (ich kenn das Buch nicht, aber eben die Methode vom Hoyer) Bei uns wuerdest du wegen dem Flurschaden Pruegel beziehen von den Eigentuemern der Wiesen/Felder und das mAn voellig zu Recht!



    Hier gibts regelmaessig Kopfarbeit. Ich sehe keinen Grund, wieso es keine geben sollte. Die grauen Zellen wollen auch beschaeftigt werden ;)

    Ob wir jetzt faehrten gehen, sie neue Tricks lernen, usw. - meine finden es super, wenn sie ihr Hirn anstrengen muessen ;)

  • Franz braucht es nicht, um entspannen zu können und fordert es nicht ein. Aber seine Augen leuchten schon, wenn er sich mal wieder was neues Erarbeitet hat. Bei ihm hakt es dann oft nur am Feinschliff. Da ist er dann so "nö, wieso, reicht doch so auch :ka:" und tut sich dann schwerer umzusetzen, was ich von ihm will und ist dann frustriert. Aber da ich in manchen Lebensbereichen da ähnlich ticke, passt das schon :tropf: Je nachdem, wie wichtig es mir ist, erarbeiten wir es dann mühselig und kleinschrittig weiter gemeinsam oder die Qualität, wie es ist, reicht mir dann im Alltag und wir lassen es.


    Wir sind ja aber eh noch mitten in der Erziehung, daher passiert da generell schon bei uns. Einerseits "Dinge aushalten", also Impulskontrolle im Alltag, andererseits halt UO. Da muss ich nicht noch viel zusätzlich machen bzw. darf es nicht, weil es dann auch gern mal zu viel ist. Tricks (abgesehen von UO, sind ja effektiv auch nur Tricks) üben wir dadurch eher selten, und auch "nur" für die Bindung (weil es uns beiden Spaß macht) und um in für ihn ggf. stressigen Situation ein Alternativ-Verhalten abrufen zu können.

  • Im Moment üben wir eigentlich täglich etwas für den jeweiligen Sport und alle drei sind da immer gerne dabei, auch der 11-jährige Paco, der bei Spaziergängen in letzter Zeit ab und an nicht mit kommen will.


    Paco und Sam brauchen aber definitiv keine extra Kopfarbeit, um zufrieden zu sein. Es gab hier über die Jahre auch schon Phasen, in denen wir nur spazieren/joggen/etc. waren und es nur sehr selten wirkliche Kopfarbeit gab. Einen Unterschied hat man ihnen nicht angemerkt. Man merkt Paco nur an, dass er schneller pöbelt, wenn es weder vernünftige Bewegung noch Kopfarbeit gibt. Bei Pepe habe ich schon das Gefühl, dass das für ihn wichtig ist und er dann generell ausgeglichener ist und z.B. draußen weniger nach Jagdgelegenheiten sucht, obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) er, bevor er letztes Jahr zu uns kam, praktisch nie beschäftigt wurde.

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