Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Das Importverbot gilt für Mixe aber genauso. Da die OEB nicht FCI anerkannt ist handelt es sich dabei - je nach Phänotyp - auch um Staffmixe.

    Es ist wurscht ob das Bundesland in dem das TH ist eine Liste hat oder nicht, man darf nach D keine Listenhunde importieren.

    FrekisSchwester ich muss ehrlich sagen ich verstehe jetzt nicht wirklich wieso es ein Kangal wurde. Also wieso genau ein Herdenschützer da rein passen soll. Wenn ich so an die Mc's denke sind das ja keine Kuschelhündchen für die Couch sondern Arbeitstiere.

  • FrekisSchwester

    Egal ob ein Bundesland Liste führt oder nicht. Es gibt ein generelles Einfuhrverbot.

    Auch Hunde in listenfreien Regionen dürfen nur aus dem Inland sein.

  • Das Importverbot gilt für Mixe aber genauso. Da die OEB nicht FCI anerkannt ist handelt es sich dabei - je nach Phänotyp - auch um Staffmixe.

    Es ist wurscht ob das Bundesland in dem das TH ist eine Liste hat oder nicht, man darf nach D keine Listenhunde importieren.

    FrekisSchwester ich muss ehrlich sagen ich verstehe jetzt nicht wirklich wieso es ein Kangal wurde. Also wieso genau ein Herdenschützer da rein passen soll. Wenn ich so an die Mc's denke sind das ja keine Kuschelhündchen für die Couch sondern Arbeitstiere.

    Es gibt Menschen, die Herausforderungen lieben, würde ich sagen. Ich habe das Glück (und manchmal Pech) einen ungewöhnlichen Mann an meiner Seite zu haben, der Herausforderungen ganz besonders liebt. Und wenn ich den Mann an meiner Seite haben will, muss ich auch mit seinem Hundegeschmack klarkommen. Deshalb ?‍♀️ Zum Glück ist dieser Mann aber auch intelligent und lernbereit (siehe Leinenführigkeit und Leckerli Thread...), so dass ich durchaus eine Chance sehe, dass das was Gutes wird. Ich bin ja auch nicht mehr ganz so eine blutige Hundeanfängerin ? Und werde ihn unterstützen. Sollte Garmr bei uns unglücklich werden, würde ihn der Züchter ohnehin zurückholen wollen, er und mein Mann sind weiter in Kontakt, und der Züchter steht auch mit Rat zur Seite. Ich lese mir momentan viel über Ausbildung von Kangals z.B. als Polizei- und anderweitige Diensthunde in der Türkei, um gute Trainingsmöglichkeiten für Garmr zu finden (und bin übrigens sehr darüber erstaunt, dass die türkischen Quellen so anders darüber berichten als die Deutschen, der Kangal wird dort viel vielseitiger gesehen und nicht nur für die Herde). Wir haben einen Dogwalker und -sitter, der in den Kleinen vernarrt ist und ihn seit den ersten Tagen hier kennt, so dass wir Garmr niemals einer fremden Person anvertrauen müssten, selbst wenn etwas mit uns geschehen würde. Wir achten sorgfältig auf Sozialisation. Sprich wir tun alles, um Garmr ein Leben bei uns zu ermöglichen, mit dem er nie in einem solchen Horror-Artikel landen wird. Übrigens ist er der Hauptgrund, warum ich mich hier im Forum rumtreibe. Über Wolfhunde usw. muss ich nicht mehr so viel lernen, die sind „easy“... für schwierige Hunde ?

    Oh und zu den OEB, auch an Flauschig und an @pinkelpinscher - cool, danke! Mir war das nicht so bewusst, weil mich hier im paradiesischen Schleswig-Holstein die Listenhundsache nicht betrifft. Hier haben richtig viele Leute OEBs, die meisten davon sollen auch total nette Hunde sein (werde ich nie erfahren, weil Freki eine Bulldoggenhasserin ist, und ich den Stupsnasen mit ihr aus dem Weg gehe. Es gibt nur eine einzige Bulldogge die sie mag, und das ist eine französische). Aber - zu wissen.

    Edit: sagt mal, ihr kennt euch mit den OEB besser aus, ich hab da eine Frage. Wenn der Import verboten ist, was ist mit Zucht? Ist diese erlaubt? Oder auch verboten? Weil irgendwoher ja die ganzen OEB hier in der Gegend herkommen müssen.

  • Und wieso ich grad hier rein schneie.

    Ich hab die letzten Wochen mitbekommen wie man gefährliche Hunde auf die leichte Art los wird.

    Kurz nach Weihnachten wurde in einer FB Gruppe der Post eines TSV aus der Gegend geteilt. Ein Dogo, noch recht jung, sucht ein neues Zuhause wegen Nachwuchs in der Familie und man kann dem jungen Rüden gerade nicht gerecht werden. Der Hund bissi über ein Jahr alt. Auf den Fotos mit einem kleinen Wuschel zusammen, dann neben dem Kinderwagen, usw. Von den Fotos her recht nett. Laut Textbeschreibung ein lieber Hund, unproblematisch, braucht noch etwas Erziehung da er derweil austestet und das Frauchen das neben dem Baby nicht bewältigen kann. An und für sich nix schlimmes oder ungewöhnliches. In einem Nebensatz wird erwähnt dass der Hund Auflagen habe wegen eines Streites mit den Nachbarn die den "Kampfhund" nicht akzeptieren (ok, hier wird man schon leicht skeptisch denn die Akzeptanz Listenhunden gegenüber ist hier sehr groß und vor Allem hat hier gefühlt jeder zweite einen).

    Tja. Eine Trainerin die auch in der Gruppe ist hat den Hund erkannt weil sich die Besitzer paar Wochen vorher bei ihr gemeldet hatten. Der Hund ist überhaupt nicht so unproblematisch wie beschrieben. Den kleinen Wuschel auf den Fotos, den Ersthund der Familie, hat er nachdem es mehrere Angriffe auf ihn gab letzten Endes tödlich verletzt und der Hund geht auch gegen die Besitzer. Kinder bzw das Baby in der Familie lösen Jagdverhalten aus. Die Auflagen hat er bekommen wegen einem Biss den Besitzern ggü (geht hier wenn man mit Bissverletzung ins KH oder zum TA geht automatisch).

    Im Tierheim dürfte er sich recht nett gezeigt haben weil er noch nicht ausgepackt hat bzw da ja wegen Corona da nichts erlaubt ist mit Gassigängern und co und ihn vermutlich noch nix getriggert hat. So im Auslauf und Zwinger ist er ja wohl nett.

    Aber ich finde es sowas von dreist von den Besitzern den als "Junghund der noch bisschen Erziehung braucht, aber ansonsten unproblematisch ist" abzugeben.

    Die Trainerin hat dann das TH kontaktiert, die haben sich bedankt und der Hund ist derweil aus der Vermittlung raus.

    Zum Glück bevor etwas schlimmes passiert ist.

    Ich bin echt entsetzt darüber wie skrupellos man sein kann. Klar, vermutlich hätte das TH den Hund nicht aufgenommen wenn man die Wahrheit gesagt hätte. Aber wie kann man damit leben dass der Hund vermittelt wird, da wieder auspackt und dann ein Mensch oder Tier schwer verletzt wird? Wenn man weiß dass der Hund so tickt wie er tickt. Wenn man schon eine Einschätzung bekommen hat seitens einer Trainerin.

    Ich hoffe wirklich dass das für die Besitzer irgendwelche Konsequenzen hat. Ich weiß zwar nicht ob es da rechtlich irgendeine Handhabe gibt, würde es mir aber sehr wünschen.

  • Avocado

    Sowas passiert verhältnismäßig häufig. Bei Abgabehunden wird meiner Erfahrung nach öfter nicht alles gesagt. Oder gewaltig übertrieben. Das aber oft auch einfach wegen blinder Flecke oder situativer Überforderung.

    FrekisSchwester

    Zuchtverbot für Listenhunde hängt vom Bundesland ab. Das Importverbot gilt generell.

    OEB sind ein wenig ein Grenzfall. Da es in Ländern mit Auflagen schief gehen kann (nicht muss), ist es einfach nicht zu empfehlen, da ne Umgehung zu versuchen. Im Zweifelsfall büßt vor allem der Hund.

  • Avocado kenn ich so aehnlich. Ein TH nen Hund bekommen, der wohl geschnappt (oder gebissen) haben soll. Das wurde gesagt, aber es wurde auch gesagt, das es keine Auflagen fuer den Hund geben wuerde, usw.

    Joa..Hund aufgenommen, vorgestellt, usw. Und dann kommt ein Anruf von der Stadt :hust: Da hat sich wohl wenn ich mich richtig erinnere, die Stadt in der dieser Hunde lebte bei der Stadt des TH gemeldet. Besagter Hund hat Auflagen mit allem drum und dran.

    Manche Leut gehoeren einfach nur geschlagen, sorry!

  • Avocado

    Sowas passiert verhältnismäßig häufig. Bei Abgabehunden wird meiner Erfahrung nach öfter nicht alles gesagt. Oder gewaltig übertrieben. Das aber oft auch einfach wegen blinder Flecke oder situativer Überforderung.

    Überforderung hin oder her. Man hat sich den Hund geholt (der hier kam natürlich auch nicht vom Züchter sondern Vermehrer) und sollte dann die Verantwortung bis zum Ende tragen. Ich verstehe dass er raus muss aus der Familie wegen dem Kind. Die wohnten aber in einem Haus am Land. Also kann man zb zur Überbrückung einen Zwinger bauen und ihn dort rein stecken. Die Trainerin wurde übrigens nach dem Erstgespräch nicht mehr kontaktiert (vmtl weil sie nicht grad günstig ist). Es gibt 2 Pensionen die so einen Hund unterbringen würden bis sich entscheidet was passiert. Halt für einen entsprechenden Preis.

    Aber einen Hund abgeben als "unproblematisch" obwohl man sehr wohl sieht wohin der Weg geht und der noch nichtmal erwachsen ist... Nein, das finde ich einfach unter aller Sau. So ein Dogo Rüde wiegt wenn er ausgewachsen ist 45kg. Wenn der mal auslöst bekommt man ihn nicht gehalten. Und vor Allem nicht wenn er sich umdreht und gegen den Besitzer geht.

    Und wenn er schon so jung so drauf ist wird sich da ohne Training und viel Sicherung nix ins positive ändern sondern eher verschlimmern.

    Ich hoffe wirklich sehr dass es Konsequenzen gibt. Und auch wenn "nur" dass die ordentlich zahlen müssen für die Unterbringung im

    TH (also Pensionspreis).

  • Ich hoffe auch dass die ehemaligen Besitzer nicht mit sowas davon kommen. Es ist weder dem Hund, noch dem TH, noch den Interessenten am Tier gegenüber fair.

  • Das erinnert mich dran das wir mal auch ein Dogo in der Nachbarschaft hatten, der auch nicht grade "nett" war.

    Der Besitzer ist mit dem nur an der Schlepp raus in der Nacht, wenn man ihn schon von weitem gesehen hat.

    Hat man sich schon ein Fluchtweg gesucht weil Herrchen an der Leine aussah, wie ein Stöckchen im Wind.

    Denn sieht man aber auch nicht mehr und die haben eindeutig keine Möglichkeit für zb. ein Zwinger.

    Ich frage mich wo der Abgeblieben ist..

    Dafür haben wir jetzt den XXL American Bully hier der die Aufgabe übernommen hat.

    Mit nur dem Unterschied das da ne normale Leine dran ist, der Besitzer nicht mal ein Stöckchen im Wind ist und hinter her geschliffen wird.

    Der Hund ist jetzt so etwa ein 1 Jahr mal kucken, wie das noch wird.. .

  • Avocado

    Ich bin da im Anspruch ganz Deiner Meinung. Es ist halt nur nicht realistisch. Menschen neigen dazu, Situationen aus ihren Bedürfnissen her zu bewerten und entsprechend zu handeln. Im Umgang mit Tieren fehlts halt auch öfter mal an Selbstreflexion. Und dazu kommt der Wunsch, gut dazustehen, der die Geschichte auch nochmal verzerrt. Kommtvdazu, dass die Abgabesituation unangenehm ist, die (notwendigen) Fragen als übergriffig empfunden werden und in so einer Konstellation natürlich auch die Angst da isr, dass der Hund nicht übernommen wird. Dann werden manche Sachen halt auch nicht erzählt.

    Es ist immer die eigene Wahrheit, die erzählt wird. Nicht das, was ein möglichst objektiv Beurteilender von Außen sieht. Hat man hier die Tage doch auch erst erlebt. In einer sehr milden Variante übrigens. Dass jemand handfest lügt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, kommt als Möglichkeit noch dazu, klar. Aber die hausgemachte Wahrheit reicht oft schon aus.

    In Deutschland sind Abgabegebühren i. d. R. vertraglich festgelegt. Pauschalen oder Tagessätze. Ist durchaus üblich, das alte, kranke oder problematische Hunde mehr kosten. Das dann aber im Nachgang zu ändern, wenn man was erfahren hat - dann heißts halt wieder ganz schnell „der Tierschutz schnüffelt den Leuten hinterher, erpresst sie, nachdem schon was vereinbart war ...“

    Ist traurig. Ist aber so :ka: Muss man mit leben und das Tier im Nachgang halt so gut einschätzen, wie man kann. Die Gefahr, das Trigger übersehen werden (die hätten bekannt sein können) besteht trotzdem. Ebenso die Gefahr, dass ein als bei einigermaßen empathischer Führung unproblematischer Hund als brandgefährlich eingeschätzt und entsprechend behandelt wird.

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