Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich empfinde das nicht als Pflicht eines Postboten, der ganz legal in einem Bürogebäude seiner Arbeit nachgeht. Ich - als Hundehalterin - beobachte auch nicht jeden Hund, an dem ich auf Fußwegen, in der Bahn u.ä. eng vorbei muss. Ich würde als Postbote auch davon ausgehen, dass ein Hund der im Büro unangeleint und ohne Maulkorb herumläuft, nicht beißt. Ich kann da beim besten Willen kein Fehlverhalten erkennen.

    Etwas spät, aber ich habe das Thema gerade erst gelesen.


    Ob der Postbote erkennen konnte, dass sich der Hund in dem Büro befand, weiß man nicht, es wurde nicht erwähnt.


    Die Post wird einem Büro allerdings üblicherweise täglich zugestellt, das ist also kein unvorhersehbares Ereignis. Die Hundehalterin wusste definitiv, dass der Postbote irgendwann kommen wird. Meist ist der Zeitrahmen sogar ähnlich. Ich sehe hier die Verantwortung ausschließlich bei der Hundehalterin.


    Müsste ein Postbote vor jedem Büro und vor jedem Haushalt, denn auch dort wird täglich Post zugestellt, darauf warten, dass ein im Zustellbereich vielleicht freilaufender Hund von seinem Besitzer gesichert wird, wäre sein Arbeitstag wohl deutlich länger.

  • Bei mir ist gestern ein Kind (mit kognitiver Beeinträchtigung) ins Büro gestürmt, hat sich unter meinen Schreibtisch gesetzt und das Kauholz meiner Hunde gegriffen.


    Meine Hunde lagen etwa 40cm von diesem Schauspiel entfernt.

    Reaktion Hunde: :skeptisch: :denker: :ka:


    Wenn es mehr als das wäre, könnten meine Hunde nicht mit in die Arbeit oder bräuchten eine Form von Sicherung.


    Und mit solchen Aktionen muss ich genauso rechnen wie jemand in einem Büro damit rechnen muss, dass jemand reinkommt und sich dabei nicht korrekt verhält. Der Arbeitsort ist nicht das private Wohnzimmer.

  • Der Punkt war glaub ich der fehlende Respekt kleinen Hunden gegenüber.


    Beispiel: Mein Mann hatte zu Anfang die Idee, unsere damals junge Leohündin ab und an in seine Agentur mitzunehmen. Dort verbrachte sie die Zeit damit, durch die Glasscheibe der Eingangstür zu gucken und den Passanten und Autos draußen zuzuschauen. Also wirklich neutral, mit Hängeöhrchen und entspannt.


    Irgendwann fiel meinen Mann auf, dass da keine Laufkundschaft mehr kam. Wer kam, stand vor der Tür und machte mit Rufen oder Anruf auf sich aufmerksam :lol:


    So war das natürlich nicht gedacht, deshalb blieb die Große dann daheim.


    Als der Senior, der Westiemix, mal ab und an dabei war, war das überhaupt kein Thema und jeder stiefelte in den Laden ohne Zögern.



    Darum ging es nach meinem Verständnis. Dass kleine Hunde anders behandelt werden als Große. Und ja, das habe ich auch krass wahrgenommen, im Guten wie im Schlechten. Kleine Hunde können die Nachbarschaft terrorisieren und es wird gelacht darüber, da wäre der große Hund schon lang weggekommen. Ein Lapsus wird aber auch gern vergeben, wo der große Hund wesentlich kritischer gesehen wird, zb im Restaurant usw.



    Hier wurde der Hund nicht ernst genommen und hat gebissen, und es wurden die gleichen Mechanismen wie bei anderen Hunden auch in Gang gesetzt. Ich würde sagen, ungut gelaufen, und da die Verantwortung beim Halter liegt, sein Fehler. Ist es ja eh allermeisten, das ist wie beim Autofahren. Ich hab den Hund, ich hab die Verantwortung.

  • Hier wurde der Hund nicht ernst genommen

    Weisst du woher? Ich hab nix in die Richtung gelesen. Theater an der Tuere wurde dann als Bsp. mit nem Mali, aber das der Zwerg da Theater machte, stand nicht da..

    Hier, im Spoiler, Fettdruck von mir zugefügt:

    Der Kleinhund (ca. 5kg) einer Bekannten hat den Postboten gebissen, also mit den Fangzähnen einmal die Wade getackert, als dieser unaufgefordert das Büro betrat und hat nun tatsächlich vorläufig Auflagen und muss zum Wedenstest etc.

  • Klar ist das eine unangenehme Situation für die Hundebesitzerin, aber es kam zu einem Vorfall während der Arbeitszeit des Geschädigten, das geht zwangsläufig mit Konsequenzen einher, es hängen nunmal mehrere Parteien mit dran.


    Sich auf den Wesenstest vorbereiten und das eigene Verhalten, sprich Hund im Office zukünftig sichern, wäre mein Weg.

  • Da man es ja nicht gut sein lassen kann nehme ich diesen Beitrag als Beispiel dafür wie voreingenommen hier gelesen und interpretiert wird und wie krass Behauptungen aufgestellt werden, die absolutut unwahr sind.


    Durch eine GLASTür kann man selbstverständlich in der Regel durchsehen, aber da genau dieser eine Punkt nicht explizit dort steht, kann man ihn natürlich auf gar keinen Fall zu Gute halten... *Ironie aus*


    Du behauptest hingegen felsenfest, dass die Halterin DEFINITIV wusste, dass der Postbote kommt. Das ist nicht nur falsch, sondern auch argumentativ nicht clever, denn wenn sie es gewusst hätte, wären zwei Fälle möglich:

    1. Der, an den du wahrscheinlich gedacht hast: Der Postbote kommt jeden Tag und jedesmal dreht der Killerwuschel durch, wurde aber bisher immer gesichert, nur dieses Mal ging was schief. Was letztlich auch für die Halterin sprechen könnte, denn Unfälle, Versehen passieren auch verantwortungsbewussten Menschen.


    Oder 2. Der Postbote kommt jeden Tag und es ist nie etwas gewesen, weshalb mit dem Verhalten des Hundes nicht zu rechnen war.


    Nur ist nichts davon richtig, weil der Postbote die Post sonst in den Kasten schmeißt oder unten abgibt. Dass er etwas vorbeibringt, was unterschrieben werden muss, ist eine Ausnahme und gehört absolut nicht zum Alltag, ist seit der Hund dort ist auch noch nicht vorgekommen.


    Und zu der "erheblichen" Verletzung, die hier attestiert wurde: Diese erhebliche Verletzung war zwar existent, musste aber nichtmal erstversorgt werden, es handelt sich um blaue Flecke und leichte Abschürfungen, 2 Kiefer a 2 Fangzähne, wir reden von einem Minikiefer und einer Postbotenwade, die Hose war intakt. Aber gebissen ist halt gebissen, ne, macht ja keinen Unterschied..


    Der Postbote ist ausfallend geworden und wollte einen Denkzettel verpassen. Und das, obwohl er es hätte vermeiden können, denn mit der viel zitierten "Dummheit" der Leute muss auch er rechnen, das wäre Selbstschutz. Hat er aber nicht, weils nur ein kleiner Kläffer war, der da auf ihn reagiert hat und auf ihn zu kam. Solche Leute gibt es. Ist sein Recht. Auch muss er es dem AG melden. Ist seine Pflicht. Aber dass eine Behörde aus diesem erstmaligen Vorfall, wegen dem KEINER der hier Anwesenden auch nur an einen Arzt gedacht hätte einen gefährlichen Hund konstruiert ist und bleibt lächerlich, unangemessen und egal was ihr hier noch alles aus der Hose zieht, das hat weder Hund noch Halterin unter Berücksichtigung aller Umstände nicht verdient.


    Es braucht niemand mehr zu antworten, mich nervt einfach nur diese Dynamik hier. Das ist keine Theorie, das ist im echten Leben passiert. Bisschen weniger Oberlehrer, bisschen mehr Empathie und gesunder Menscheverstand wäre schön gewesen.


    Wieauchimmer. Der Hund trägt jetzt artig Maulkorb, die Gemeinde ist endlich sicher vor diesem gefährlichen Hund. Zumindest bis zum Wesenstest, den bestehen wird. Kostet halt nur Zeit und Nerven ohne Ende, was solls.

  • Mal eine Gegenfrage zum Ernstnehmen von kleinen Hunden. Wäre der kleine Hund wirklich ein Mali gewesen, hätte man den denn auch ungesichert im Büro rumlaufen gelassen? Wenn man doch immer damit rechnen muss, dass auch Menschen dort ein und aus gehen die mit Hunden nichts am Hut haben.

    Nehmen Besitzer von kleinen Hunden ihre Hunde so ernst wie sie es mit einem grösseren würden, der im Zweifelsfall ernsthaften Schaden verursachen kann?

  • Zum Thema "Ernst nehmen von Hunden", gerade heute beobachtet. Ein Labrador direkt vor dem Eingang des Supermarktes angebunden (zwischen den Verkaufspflanzen). Eine Kundin kommt und parkt ihren Einkaufswagen direkt neben dem Hund und läuft ohne mit der Wimper zu zucken am Hund vorbei und dort hin und her und beschäftigt sich mit den Pflanzen. Der Hund war nett, also soweit kein Problem, aber ein besonderer Respekt großen Hunden gegenüber war eben auch nicht zu erkennen. Bzgl. des Settings wäre es halt einfach nur die Schuld des Besitzers gewesen, wäre die Kundin vom Hund belästigt worden.

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