Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Meinen ersten Hund habe ich übernommen, weil die Besitzerin ihn nach meinem Wegzug loswerden wollte - ohne Hundesitter macht er ja Arbeit, also weg damit. Die hatte tatsächlich nen TA gefunden, der ihn wegen "hat den Briefträger gebissen" unbesehen eingeschläfert hätte. Dieser Hund hat in seinem Leben niemanden gebissen, dafür leg ich meine Hand ins Feuer.

  • Andererseits sollte ein TA schon versuchen, erstmal grundlegende Untersuchungen durchzuführen. Es gibt Möglichkeiten, einen auch schwer unkooperativen Hund zu sedieren und dann den MK draufzupacken.

    Es gibt so viele medizinische Ursachen die einen Hund zum Zubeißen bringen können, darauf sollte ein TA hinweisen und entsprechend handeln.

    Eine Verurteilung finde ich persönlich trotzdem aber kein positives Zeichen, viele Leute sehen sich jetzt bestimmt zu Anzeigen genötigt.

    Einschläfern nur wegen Behauptungen ist mMn der falsche Weg - auch wenn der o.g. Hund ja wohl noch in der Praxis zugelangt hat.

    Würde meiner auch machen....

  • Und als Kehrseite befürchte ich, dass Tierärzte durch solche Urteile imme vorsichtiger werden beim Einschläfern und man dann ggf. Probleme bekommt, den alten, klapprigen Hund, der hinten nicht mehr hochkommt, ohne eine Menge teurer Untersuchungen und womöglich noch total sinnloser Behandlungen würdig erlösen zu lassen, weil der TA sich nicht nachsagen lassen will, nicht alles versucht zu haben.

    Naja i.d.R. lässt man doch seine geliebten, alten Haustiere von einem TA seines Vertrauens erlösen und der kennt die Krankenakte seiner Patienten nebst mich als Besitzer.

    Ich zumindest befürchte das nicht als Kehrseite :ka:

  • Und als Kehrseite befürchte ich, dass Tierärzte durch solche Urteile imme vorsichtiger werden beim Einschläfern und man dann ggf. Probleme bekommt, den alten, klapprigen Hund, der hinten nicht mehr hochkommt, ohne eine Menge teurer Untersuchungen und womöglich noch total sinnloser Behandlungen würdig erlösen zu lassen, weil der TA sich nicht nachsagen lassen will, nicht alles versucht zu haben.

    Naja i.d.R. lässt man doch seine geliebten, alten Haustiere von einem TA seines Vertrauens erlösen und der kennt die Krankenakte seiner Patienten nebst mich als Besitzer.

    Ich zumindest befürchte das nicht als Kehrseite :ka:

    Dann wünsche ich dir, das dir diese Erfahrung erspart bleibt. War keine Schöne und wirklich schrecklich. Das ist durchaus jetzt schon im Bereich des Möglichen und ich habe danach den Tierarzt gewechselt.

  • Naja i.d.R. lässt man doch seine geliebten, alten Haustiere von einem TA seines Vertrauens erlösen und der kennt die Krankenakte seiner Patienten nebst mich als Besitzer.

    Ich zumindest befürchte das nicht als Kehrseite :ka:

    Dann wünsche ich dir, das dir diese Erfahrung erspart bleibt. War keine Schöne und wirklich schrecklich. Das ist durchaus jetzt schon im Bereich des Möglichen und ich habe danach den Tierarzt gewechselt.

    Haben wir doch gerade so einen Fall im Forum ... den ich schon als recht grausam empfinde.

    (Wobei ich hier nicht weiss, bzw. arge Zweifel habe, dass es sich um die Motivation: "Immer vorsichtiger werden" handelt)

  • Hat dann nicht der Tierbesitzer auch eine Mitschuld? ich mein immerhin hat er ja zugestimmt das Tier gehen zu lassen, oder liegt das echt ganz alleine beim Tierarzt weil er die letztlich ausführende Gewalt ist?

    (generell finde ich es ein Unding ein Tier nur aufgrund von Erzählungen / Vermutungen einschläfern zu lassen. Insbesondere ein Hirntumor hätte sich ja beweisen lassen)

    Der Hund hat offensichtlich mehrmals zugelangt. Ja, nicht so, dass die Leute schwerverletzt waren, aber offensichtlich mehrmals und auch so, dass kein Maulkorb auf den Hund zu bekommen war. Und gerade letzteres macht das Handling sehr schwierig.

    Wenn es sich jetzt durchsetzt, bei solchen Fällen nicht einzuschläfern, können schonmal zahlreiche staatlich finanzierte Hundeverwahranstalten aufgebaut werden, in denen die dann gestapelt werden

    aber da der Besitzer ja mit entschieden hat den Hund ein zu schläfern, frage ich mich wieso die Strafe letztlich nur auf den Tierarzt abzielt ?

    Letztlich hat sich ja der Besitzer gegen die Hirntumor Analyse gestellt und sich für das Einschläfern entschieden. Was hätte man als Arzt machen sollen ? solche Fälle dann ablehnen und ans Tierheim verweisen?

  • aber da der Besitzer ja mit entschieden hat den Hund ein zu schläfern, frage ich mich wieso die Strafe letztlich nur auf den Tierarzt abzielt ?

    Nehme an, weil das so im Gesetz verankert ist, dass man das als Vet zuerst überprüfen muss (darauf stützt sich ja das Urteil, sofern ich das richtig verstanden habe) und die Tochter den Vater nicht angezeigt hat. Deswegen geht der leer aus, dem kann man ja eine gewisse Fachkompetenz auch nicht unterstellen. Der muss nicht wissen, dass man das nicht nur durch Anschauen diagnostizieren kann. Insoweit ist er aus dem Schneider, denke ich. :ka:

    Sie hätte auch antworten können: "Würde ihnen ja gerne helfen, aber ohne ordentlich Untersuchung (die den Hirntumor attestiert) kann ich das nicht entscheiden, komme sonst mit dem Gesetz in Konflikt."

    Edit: Man muss ja nicht unbedingt die Probleme anderer auf die eigene Kappe nehmen ...

  • Dann wünsche ich dir, das dir diese Erfahrung erspart bleibt. War keine Schöne und wirklich schrecklich. Das ist durchaus jetzt schon im Bereich des Möglichen und ich habe danach den Tierarzt gewechselt.

    Haben wir doch gerade so einen Fall im Forum ... den ich schon als recht grausam empfinde.

    (Wobei ich hier nicht weiss, bzw. arge Zweifel habe, dass es sich um die Motivation: "Immer vorsichtiger werden" handelt)

    Bei mir zumindest hatte es Nichts mit immer vorsichtiger werden zu tun, sondern war rein der Glaube an, der natürliche Tod ist der einzig wahre. Wenn ich mir aber vorstelle, dann mit meinem schwer, kranken Tier Keinen zu finden... Oder noch für mich persönlich völlig abwegige Diagnostik zu betreiben, um dann maximal noch leidensverlängernde Maßnahmen zu ergreifen, dann finde ich das Schlimm.

    Natürlich soll kein Tier einfach so eingeschläfert werden, aber das läuft für mich unter Kollateralschaden. Wer loswerden will, wird los und da ist grundlos einschläfern noch nett.

    Da gibt es meiner Meinung nach viel dringendere Probleme an denen gearbeitet werden sollte.

  • Ich seh das schon auch so, dass es ein gewisses Mißbrauchspotential gibt, hier aus dem Dorf sind dem Hören-Sagen nach auch schon 2 Hunde eingeschläfert worden, weil sie ihren Halter angeknurrt haben, aber ich sehe das Leid-Potential, das entstehen kann, wenn TÄ nun auf maximaler Diagnose-Sicherung bestehen, als weitaus größer an.

    Wobei ich glaube, dass in einem normal-gesunden Verhältnis zwischen Halter und TA dieses Urteil keine allzu grosse Rolle spielt. Grund für dieses Urteil scheint ja eher ein Familien-Konflikt zu sein - das ist ja nicht die Norm.

  • Bei mir zumindest hatte es Nichts mit immer vorsichtiger werden zu tun, sondern war rein der Glaube an, der natürliche Tod ist der einzig wahre.

    :streichel: (OT: Deswegen kommen Menschen zu uns in die Schweiz ....)

    Wer loswerden will, wird los und da ist grundlos einschläfern noch nett.

    Das mag sein. Man muss es aber nicht unbedingt deswegen bequemer machen, weil andere es noch weniger "nett" drauf haben. Und das klingt trotzdem danach, dass Menschen Probleme von wieder anderen Menschen aufgehalst werden sollen, weil sie so bequem sind. Sie gehen den (für sie) sicheren Weg und die "Problemlösung" und potentiellen Folgen soll dann ein anderer ausbaden. Und gerade in diesem Fall, weiss nicht, welche Rolle die Tochter hier spielt und wie das Verhältnis gewesen ist (einfach zu wenig Infos). Aber eine grosse Hilfe ist sie wohl nicht gewesen, um zu vermeiden, was ihr hinterher nicht gefallen hat. Und anstatt einen (wahrscheinlichen) Familienzwist selbst auszutragen bzw. zu lösen, kloppt sie lieber auf die TAe ein ... Die kann (und konnte) sie ja dann büssen lassen. Meist ein Zeichen davon, wenn man selbst nicht früh genug selbst das richtige getan hat. Irgendwer muss es ja ausbaden, wenn man es selbst nicht machen möchte.

    Da gibt es meiner Meinung nach viel dringendere Probleme an denen gearbeitet werden sollte.

    Ja sicherlich. Doch das ist mitnichten ein Neues Problem, sondern ein altes.

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