Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Warum soll denn ne Haltegenehmigung verwehrt werden wenn der Hund umsichtig gehalten und geführt wird?! :ugly:


    Und klar, so gestellte Tests sind immer DAS Paradebeispiel für den Alltag. |)

    Kann man eine umsichtige Haltung und Führung immer zu 100% garantieren? Inklusive Ausschluss jeglicher Aspekte wie Materialversagen, gesundheitliche Zwischenfälle und andere Arten mehr oder weniger "höherer " Gewalt?


    Die gestellten Tests sind für mich lediglich "unverhofft kommt oft "Situationen die in der Realität durchaus locker übertroffen werden können


    Bei einer Gefährlichkeitsüberprüfung erwarte ich doch primär eine Aussage über ein tatsächliches Risiko durch einen Hund und nicht über die Fähigkeiten eines Menschen dieses Risiko vermeiden zu können

    Auch wenn beides in einer unstrittigen Abhängigkeit zueinander steht


    Mir machen immer die Menschen am meisten Angst

    Welche zu mir sagen

    Keine Angst, ich pass schon auf, da passiert schon nichts

  • Ja, das hast du gut zusammengefasst und ich würde nicht sagen, dass da irgendetwas konträr zueinander steht.

    Das Tierheim hat da nichts beschönigen, allerdings hat sie selbst als Gassigängerin, die den Hund über ca. ein halbes Jahr regelmäßig mit in die Natur genommen hat und relativ wenig Hundeerfahrung hat, den Hund völlig anders erlebt. Er ist bei ihr tatsächlich im Handling völlig unkompliziert.

    Die Probleme mit Fremden haben sich in ihrem Beisein erst gezeigt, als er schon bei ihr gewohnt hat. Vorher dachte sie eben, dass das Tierheim da übertreibt - klassische Fehleinschätzung eben.


    Was sie nicht (mehr) fehleinschätzt ist ihre Verantwortung. Der Hund wird draußen mit Maulkorb und an der Leine geführt, sie hat keinen Garten, der irgendwie gesichert werden müsste und sie versucht das Ganze zu trainieren.


    Sie hofft schlicht darauf, dass der Hund nicht eingezogen wird und wieder im Tierheim landet Da käme er wohl lebend dann nicht mehr raus.

    Mit einer realistischen Einschätzung und entsprechenden Auflagen kann sie sicher leben, ist sich aber durchaus bewusst, dass das schwer wird, wenn der Hund beißend nach vorne geht, wenn sich ihm ein Fremder nähert.

  • Cherubina


    Danke erst einmal für deinen ausführlichen Beitrag.


    "Konträr" meinte in dem Fall: "Realistische Einschätzung des Tierheims" versus " Irrige Einschätzung der Halterin".


    Die Einschätzung der Halterin entsprach nicht der Realität, die sich ihr jetzt zeigt.


    Was ich nachvollziehen kann - nachvollziehen, aber dennoch nicht befürworten - ist die derzeitige Gefühlslage deiner Freundin, dass sie diesen Hund behalten will, jetzt wissend, dass er ein deutlich größeres Gefahrenpotential bedeutet als zunächst von ihr eingeschätzt.


    Ich persönlich bezweifel aber sehr stark, dass deine Freundin sich der tatsächlichen Tragweite bewusst ist, und ihr Wunsch eher auf ihren Gefühlen als auf einem realen Einschätzen des Ist-Zustandes und der daraus resultierenden Zukunftsperspektive für ein Zusammenleben mit diesem Hund beruht.


    Deshalb wünsche ich mir Prüfer, die kein Auge zudrücken, sondern den Hund realistisch einschätzen - zum Wohle des Hundes, zum Wohle deiner Freundin ... und auch zum Wohle der Umwelt.

  • dass sie diesen Hund behalten will, jetzt wissend, dass er ein deutlich größeres Gefahrenpotential bedeutet als zunächst von ihr eingeschätzt.

    was wäre denn die Alternative?


    Gerade da sie ihn ja jetzt entsprechend mit Maulkorb und Leine sichert?


    Einen verantwortungsvolleren Besitzer wird der wohl nicht mehr finden. Für immer im Zwinger oder einschläfern?

  • Inklusive Ausschluss jeglicher Aspekte wie Materialversagen, gesundheitliche Zwischenfälle und andere Arten mehr oder weniger "höherer " Gewalt?

    Dann dürften alleine in meinem recht wenig bevölkertem Umfeld sehr viele Hunde nicht mehr den eigenen Garten verlassen.
    Ich verstehe den Aspekt völlig, aber:

    Bei einer Gefährlichkeitsüberprüfung erwarte ich doch primär eine Aussage über ein tatsächliches Risiko durch einen Hund und nicht über die Fähigkeiten eines Menschen dieses Risiko vermeiden zu können

    ich wäre da sehr viel mehr bei der Mensch-Überprüfung. Faye wäre nicht gestorben, hätte der zugehörige Mensch seine Hunde nicht ohne Aufsicht außerhalb des Grundstücks frei laufen lassen. Mit der Brgründung, es seien ja Tierschutzhunde/Ex-Straßenhunde, die sind doch eh gut sozialisiert (long Story in short, trifft es aber).

    Ein tatsächliches Risiko durch den Hund sehe ich immer gegeben. Sei es, dass der irgendwem vors Rad rennt, nach einem kreischend auf ihn zurennendes Kind schnappt oder Kleinhunde als Beute sieht. Die Frage ist, wie Mensch damit umgeht.

  • Bei einer Gefährlichkeitsüberprüfung erwarte ich doch primär eine Aussage über ein tatsächliches Risiko durch einen Hund und nicht über die Fähigkeiten eines Menschen dieses Risiko vermeiden zu können

    Joa... Ich wuesste aktuell keinen einzigen Hund, der nicht schon uralt ist, der diese Tests ohne Training bestehen wuerde. Und ich rede jetzt nicht von Hunden die auffaellig waren..

    Wuerde man also jetzt anfangen Hunde 'einfach so' zu ueberpruefen (und das so wie bei der Ueberpruefung von auffaellig gewordenen Hunden oder den Listenhunden!), dann haetten mAn sehr, sehr viele HH ein gewaltiges Problem..

  • Inklusive Ausschluss jeglicher Aspekte wie Materialversagen, gesundheitliche Zwischenfälle und andere Arten mehr oder weniger "höherer " Gewalt?

    Dann dürften alleine in meinem recht wenig bevölkertem Umfeld sehr viele Hunde nicht mehr den eigenen Garten verlassen.
    Ich verstehe den Aspekt völlig, aber:

    Bei einer Gefährlichkeitsüberprüfung erwarte ich doch primär eine Aussage über ein tatsächliches Risiko durch einen Hund und nicht über die Fähigkeiten eines Menschen dieses Risiko vermeiden zu können

    ich wäre da sehr viel mehr bei der Mensch-Überprüfung. Faye wäre nicht gestorben, hätte der zugehörige Mensch seine Hunde nicht ohne Aufsicht außerhalb des Grundstücks frei laufen lassen. Mit der Brgründung, es seien ja Tierschutzhunde/Ex-Straßenhunde, die sind doch eh gut sozialisiert (long Story in short, trifft es aber).

    Ein tatsächliches Risiko durch den Hund sehe ich immer gegeben. Sei es, dass der irgendwem vors Rad rennt, nach einem kreischend auf ihn zurennendes Kind schnappt oder Kleinhunde als Beute sieht. Die Frage ist, wie Mensch damit umgeht.


    Ich im Prinzip doch auch







    Die Geschichte mit Faye macht mich immer noch traurig


    :streichel:

  • Keine Ahnung was in Hessen mit Hunden passiert, für die keine Haltungsgenehmigung erfolgt.

    Hier wurde ein Pitbull eingezogen. Ob der nun direkt eingeschläfert wurde, oder aber als nicht vermittelbar irgendwo sitzt, weiß ich nicht. Tatsächlich aber hat er den WT nicht bestanden. In Hessen.

  • Bei einer Gefährlichkeitsüberprüfung erwarte ich doch primär eine Aussage über ein tatsächliches Risiko durch einen Hund und nicht über die Fähigkeiten eines Menschen dieses Risiko vermeiden zu können

    Joa... Ich wuesste aktuell keinen einzigen Hund, der nicht schon uralt ist, der diese Tests ohne Training bestehen wuerde. Und ich rede jetzt nicht von Hunden die auffaellig waren..

    Wuerde man also jetzt anfangen Hunde 'einfach so' zu ueberpruefen (und das so wie bei der Ueberpruefung von auffaellig gewordenen Hunden oder den Listenhunden!), dann haetten mAn sehr, sehr viele HH ein gewaltiges Problem..

    Sehe ich im Prinzip genauso


    Weder die rasselisten noch die Art der Durchführung und Auswertung der Tests empfinde ich als wirklich "Problem lösend " oder irgendwie als "prophylaktisch wirksam" geeignet

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