Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Was genau finanziert die Kommune denn jetzt bei Abgabehunden, ganz egal, woher die kommen?

    Nichts. Bei Abgabehunden bekommt das Tierheim eine symbolische Abgabegebühr vom Abgebenden (im Idealfall), zB 50€.


    Mir wäre kein Tierschutzverein bekannt, der kommunale Unterstützung bei Privatabgaben erhalten würde.

  • Was genau finanziert die Kommune denn jetzt bei Abgabehunden, ganz egal, woher die kommen?

    Nichts. Bei Abgabehunden bekommt das Tierheim eine symbolische Abgabegebühr vom Abgebenden (im Idealfall), zB 50€.


    Mir wäre kein Tierschutzverein bekannt, der kommunale Unterstützung bei Privatabgaben erhalten würde.

    Ja aber Abgabegebühren von unter 400 Euro hast du eigentlich nirgendwo mehr. Trotzdem eher symbolisch...

  • Im Tierheim Berlin liegt die Aufnahmegebühr eines Abgabetieres bei Hunden zwischen 100€ bis 250€ und bei Katzen zwischen 50€ bis 250€, je nach Alter/Gesundheitszustand/Impfstatus/evtl. Verhaltensproblemen.


    Patenschaften sind sehr beliebt und hilfreich für das jeweilige Patentier.

  • „Deutsches Steuergeld nur für deutsche Hunde“

    So habe ich das nicht formuliert. Nur mal um das klarzustellen. Ich finde diese Konnatation unschön und sehr sehr unagebracht, mir das in den Mund zu legen.

    Sorry. Das war nicht böse gemeint. Aber das ist es doch letztlich, worauf es hinausläuft, wenn gefordert wird, dass nur Fund- Abgabe- und Beschlagnahmungshunde mit staatlicher Unterstützung finanziert werden; Hunde aus dem Auslandstierschutz aber nicht, da soll es rein privat mit garantierter lebenslanger Übernahme von Verantwortung sein? Was übrigens nicht nur einen Unterschied zwischen Hunden aus dem Inlandstierschutz und Hunden aus dem Ausland aufmacht, sondern auch einen Unterschied zwischen Hunden aus dem Auslandstierschutz und Hunden vom Züchter. Denn auch für Letztere garantiert niemand die lebenslange finanzielle Verantwortung.

  • So habe ich das nicht formuliert. Nur mal um das klarzustellen. Ich finde diese Konnatation unschön und sehr sehr unagebracht, mir das in den Mund zu legen.

    Wenn du schreibst dass alle Vermittler/Verkäufer ausländischer Tiere lebenslang für alle möglicherweise anfallenden Kosten aufkommen sollen, diese Kosten bei in deutschland geborenen Tieren vom deutschen Staat finanziert werden sollen ist das nicht anders zu verstehen.

  • Woher kommt eigentlich dieses Anspruchsdenken, dass man Tiere einfach beim "Staat" abgeben können sollte und die Tiere sollen dann auf Kosten der Allgemeinheit versorgt werden?

    Ich fände es toll, wenn der Staat bzw. die Kommunen zumindest die Kosten tragen würden, für die sie gesetzlich zuständig sind. Nämlich die Übernahme der Kosten von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren.

    Hier noch eine Folie des bmt zum damaligen Runden Tisch.

    Zitat
    Fazit: Unsere Tierheime werden zu 2/3 mit Fundtieren und sichergestellten Tieren belegt. Die Finanzierung wird im Gegenzug nur zu 10-15 % von staatlichen Stellen übernommen.

    tierheime.pdf (bmtev.de)

  • Woher kommt eigentlich dieses Anspruchsdenken, dass man Tiere einfach beim "Staat" abgeben können sollte und die Tiere sollen dann auf Kosten der Allgemeinheit versorgt werden?

    Ich fände es toll, wenn der Staat bzw. die Kommunen zumindest die Kosten tragen würden, für die sie gesetzlich zuständig sind. Nämlich die Übernahme der Kosten von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren.

    Hier noch eine Folie des bmt zum damaligen Runden Tisch.

    Zitat
    Fazit: Unsere Tierheime werden zu 2/3 mit Fundtieren und sichergestellten Tieren belegt. Die Finanzierung wird im Gegenzug nur zu 10-15 % von staatlichen Stellen übernommen.

    tierheime.pdf (bmtev.de)

    Um hier Klarheit ins Zahlenmaterial zu bringen und für die Frage, inwieweit es repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland ist: Der BMT betreibt aktuell ganze 9 Tierheime.


    Das „Anspruchsdenken“ ist keins. Außer dem Fazit, dass, wenn man aus Gründen des Tierschutzes und der Humanität - und auch aus Sicht der Gefahrenabwehr - die Alternativen nicht möchte, kein Weg an der Finanzierung von Abgabetieren durch eine Solidargemeinschaft vorbeiführt :ka:

  • Um hier Klarheit ins Zahlenmaterial zu bringen und für die Frage, inwieweit es repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland ist: Der BMT betreibt aktuell ganze 9 Tierheime.

    Ich habe nur gesehen, dass Köln-Dellbrück darunter ist, die sind ja recht groß und bekannt. Ich finde die Zahlen, insbesondere zur Finanzierung, trotzdem sehr interessant, auch wenn sie schon etwas älter sind.


    Zitat

    Das „Anspruchsdenken“ ist keins. Außer dem Fazit, dass, wenn man aus Gründen des Tierschutzes und der Humanität - und auch aus Sicht der Gefahrenabwehr - die Alternativen nicht möchte, kein Weg an der Finanzierung von Abgabetieren durch eine Solidargemeinschaft vorbeiführt :ka:

    Bisher übernimmt die Solidargemeinschaft diese Kosten nicht und ich sehe auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich dies ändern wird. Im Gegenteil wird immer wieder betont, dass sich die Verantwortung der Kommune nur auf Fundtiere und beschlagnahmte Tiere erstreckt.
    Trotzdem kann natürlich ein gemeinnütziger Verein öffentliche Gelder für seine Tierschutzarbeit bekommen. Eine Verantwortung für die privaten Abgabetiere lässt sich daraus aber nicht ableiten.

  • Vielleicht lesen all die Kritiker des im Zitat aufgeführten Beitrages noch mal genau nach, was da tatsächlich steht:


    Im von mir blau markierten Teil werden die inländischen Tierschutzaufgaben aufgeführt, die dann den Inlandtierschutz betrifft, also die Hunde die tatsächlich im Inland sind. Mit Sicherheit sind Fund - und beschlagnahmte Hunde nicht allesamt im Inland produziert, da dürfte ein Teil sicher auch aus nicht-inländischen Quellen stammen.


    Sie sind aber hier, und keinem Besitzer zuzuordnen, und müssen dennoch versorgt werden.

    Statt dies über Spenden zu gewährleisten, soll diese finanzielle Absicherung vom Staat übernommen werden.

    Eine solche finanzielle Absicherung eröffnet auch die Option, mehr qualifiziertes Personal in Festanstellung einzustellen, was zu einer Verbesserung der Bedingungen in den Tierheimen auch für die dort untergebrachten Tiere bedeuten würde.


    Im von mir grün markierten Teil wird aufgeführt, den Import von ausländischen Tierschutzhunden in privater Hand zu lassen, und nicht diese Aufgabe, und damit auch die finanzielle Last, dem Staat - und damit eben auch der Gesamtheit der Steuerzahler - aufzubürden.


    Damit verbunden werden soll dann allerdings auch die lebenslange Verpflichtung der finanziellen Versorgung der durch private Hand importierten Hunde - also eine Verpflichtung für die jeweiligen Tierschutzorganisationen, für eine Versorgung der Hunde einzustehen, wenn eine Adoption gescheitert ist.

    Es passiert einfach viel zu oft, dass nach der Vermittlung von Hunden seitens der Tierschutzvereine zwar manchmal noch Versprechungen, aber keine Taten kommen.


    Die Straßenhundproblematik der Länder mit Straßenhunden lässt sich nicht durch den Import ebendieser Hunde lösen.

    Zumindest im europäischen Raum lässt sich das nur auf europäischer Basis lösen.

    Was ein Zukunftstraum ist - denn es gibt noch so viele andere Tierschutzthemen, die dringlicher sind, weil Tierschutz eben auch alle Tiere umfasst, nicht nur Hunde.


    Doch, es gibt durchaus Tierschutzvereine, die eine ganz hervorragende Arbeit vor Ort leisten, diese hier z. B.:


    Tierschutz in Italien (vox.de) (geht über den von Dorothea Friz gegründeten und geleiteten Tierschutzverein Lega pro Animale in Italien)


    Meiner Erfahrung nach sind diese Vereine allerdings dünn gesät; der Hauptschwerpunkt vieler Vereine liegt einfach im Verschaffen der Hunde in Länder ohne Straßenhundproblematik.

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