Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Dafür mangelt es aber an Zeit, Ressourcen und Willen. Ich kann auch überhaupt nicht bestätigen, dass es immer Fehlkäufe, Vermehrerhunde usw. sind...
(Hervorhebung von mir)
Das finde ich übrigens das Beste an der Diskussion gerade: Dass es zumindest mal thematisiert wird.
Um die Zahl zu erfassen, bräuchte man Kriterien was ein wirklich-gefährlicher Hund ist. Das Problem wird bleiben - aber für eine statistische Erhebung könnte man ja mit Unschärfen leben - es ginge ja "nur" darum mal die Größe des Problems annähernd zu kennen. Aber diese Hunde, ihr trauriges Leben und die Frage der Perspektive - ich glaube dass das wirklich kaum jemand so genau wissen will im Moment. (Und ganz vielleicht kommen wir durch Diskussionen wie jetzt durch den offenen Brief an den Punkt, dass wir uns ehrlich machen können.)
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Und diese genannten 100 Hunde sitzen verteilt in mehreren Einrichtungen in DE.
Also ich meine gefährliche Hunde im Sinne von aussichtslos, Hunde mit nicht endendem hohen Gefahrenpotenzial ggü. Mensch & Tier!
Mir ist klar, dass jeder einzelne Hund davon sehr viel Raum & Zeit einnimmt, einnehmen muss um in einem einigermaßen auf ihn 'zugeschnittenen Lebensabend' tristen zu können. Vom Kostenfaktor noch nicht gesprochen.
Aber -rein fiktiv- wären diese 100 Hunde von jetzt auf gleich weg, also euthanasiert, würden deren Plätze ja auch wieder umgehend von eben solchen Hunden belegt werden (müssen), da ja fast alle Einrichtungen mit ebensolchen Hunden davon berichten, dass sie täglich bis zu drei Anfragen und mehr erhalten ... das gleicht einer never ending Story ...
Es betrifft auch nicht selten Rassen/Rassemischungen, wo vor Anschaffung schon ein Gesetz/Verordnung greifen müsste oder zumindest könnte, präventiv greifen tut das aber nicht.
Ein Hamsterrad ohne Ende ...
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Das "dürfen" ist doch oft gar nicht das Problem. In vielen Fällen wäre es möglich die Genehmigung zu bekommen. Das Problem liegt wohl eher in der Gesellschaft. Sobald sich ein Hund in einem Tierheim befindet geht mit Bekanntwerden einer Euthanasie der Stress richtig los.
Das will sich kein (oder nur selten ein) Verantwortlicher antun.
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Wenn ich Gerd Schuster richtig verstanden habe, dann redet er davon, die Hunde zu töten bzw. über die Tötung nachzudenken, die aufgrund von Isolation und Sicherheitsaspekten kein artgerechtes Leben mehr führen können. Darunter fallen die meisten gefährlichen und zum Großteil unvermittelbaren Hunde nicht. Es gibt extrem viele verhaltensauffällige Abgabehunde, die aber auch nicht unhaltbar sind, aber eben nicht von jedermann und nicht unter allen Bedingungen. Vom Schiebern sind die aber noch weit weg. Was machen wir mit diesen Hunden, für die es einerseits nicht genügend professionelle Betreuungsstellen gibt und andererseits auch keine Abnehmer, wenn der Hund nach entsprechendem Training eingeschränkt vermittelbar ist? Alle einschläfern?
Und ja, ich bleibe dabei, es ist die Entscheidung eines jeden privaten Tierhalters, welche Tiere er halten möchte und welchen er helfen will. Wenn ein Tierschutzverein Hunde schiebern möchte und dann eben keine weiteren Hunde mehr aufnehmen kann, dann ist das so. Kein Tierheim ist dazu verpflichtet einen Hund aufzunehmen (außer es bestehen entsprechende Verträge, die aber auch freiwillig eingegangen wurden) und schon gar nicht ist ein Tierschutzverein verpflichtet, die Hunde anderer Menschen oder einer Behörde in ihr Eigentum zu übernehmen und jahrelang auf ihre Kosten zu versorgen. Wenn sie das machen wollen, dann ist das ihre eigene Entscheidung. Trotzdem darf man natürlich darauf hinweisen, dass man diese Arbeit und diese Kosten nur aufgrund eines gefühlten moralischen Drucks durch die Gesellschaft bzw. aus Verantwortung gegenüber den Hunden übernimmt und sich die Frage stellt, was wäre denn mit all diesen Hunden, wenn sich Tierschutzvereine und Tierheime nicht kümmern würden.Ich finde es völlig in Ordnung, wenn Tierschützer auf die Politik verweisen und sagen, wir würden gerne allen helfen, aber wir können nicht mehr, wir sind einfach voll. Es ist nur auch überhaupt gar nicht ihre Aufgabe, sich um die Tiere fremder Menschen zu kümmern. Sie könnten damit einfach aufhören, wenn sich das Geschäftsmodell nicht rechnet.
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Aber -rein fiktiv- wären diese 100 Hunde von jetzt auf gleich weg, also euthanasiert, würden deren Plätze ja auch wieder umgehend von eben solchen Hunden belegt werden (müssen), da ja fast alle Einrichtungen mit ebensolchen Hunden davon berichten, dass sie täglich bis zu drei Anfragen und mehr erhalten ... das gleicht einer never ending Story ...
Ja klar, solange es solche Hunde gibt, müsste man sie einschläfern wollen/dürfen. Dass das keine einmalige Aktion wäre, ist doch klar. Deswegen ist sie ja nicht weniger wichtig.
Edit: Eigentlich ist sie sogar noch wichtiger, denn je mehr Plätze frei werden, desto mehr solcher Hunde kommen von den offenbar unpassenden Halter*innen weg und stellen keine Gefahr mehr dar.
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In der Regel ist es schon die Aufgabe der Tierschutzvereine. Das sind alles gemeinnützige Vereine mit entsprechenden Satzungen. Wollen sie nicht mehr gemeinnützig arbeiten müssen sie halt auf steuerermäßigende Spenden verzichten und sich anders finanzieren oder aufhören.
Das bedeutet aber nicht dass sie über die Belastungsgrenze gehen sollen. Eigentlich auch gar nicht dürfen, irgendwann müssen sie nein sagen.
edit: war Antwort auf Saschas Beitrag
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In der Regel ist es schon die Aufgabe der Tierschutzvereine. Das sind alles gemeinnützige Vereine mit entsprechenden Satzungen. Wollen sie nicht mehr gemeinnützig arbeiten müssen sie halt auf steuerermäßigende Spenden verzichten und sich anders finanzieren oder aufhören.
Um gemeinnützig zu sein, muss ein Tierschutzverein kein Tierheim führen und wenn ein Tierschutzverein Tiere aufnimmt und vermittelt, auch dann ist es ihre ganz eigene Entscheidung welche und wie viele Tiere aufgenommen und vermittelt oder auch einfach behalten werden. Keine Gemeinnützigkeit und kein Gesetz zwingt einen Tierschutzverein jeden Hund aufzunehmen oder überhaupt zu helfen.
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Klar.
„Wir haben eigentlich sechs Zwinger mit je eigenem Auslauf. Allerdings haben wir jetzt sechs Zwinger und sechs Außenbereiche, Türen bleiben zu, weil auf jeder Seite ein je unverträglicher Hund sitzt. Daher können wir Ihren bissigen Bello nicht aufnehmen.“
„Schön, wenn Sie niemandem helfen wollen, dann machen Sie doch zu.“
Wieviele solcher Plätze finanzierst du denn, Sventje?
Das ist wie damals bei Chico. „Der arme Hund, der braucht nur Liebe. Ich würd ihn sofort nehmen wenn ich nicht #1000guteGründe - aber jemand muss all diese Dinge auf sich nehmen, damit ich ein reines Gewissen habe.“
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Das "dürfen" ist doch oft gar nicht das Problem. In vielen Fällen wäre es möglich die Genehmigung zu bekommen. Das Problem liegt wohl eher in der Gesellschaft. Sobald sich ein Hund in einem Tierheim befindet geht mit Bekanntwerden einer Euthanasie der Stress richtig los.
Das will sich kein (oder nur selten ein) Verantwortlicher antun.
Ist das so? Ich kann mich an Chico erinnern und an einen Rottweiler Unkas, aber ansonsten? Es werden doch immer wieder Hunde nach entsprechenden Übergriffen eingeschläfert. Wenn es in einem Tierschutzverein intern unterschiedliche Positionen gibt, dann ist das sicherlich etwas anderes als ein öffentlicher Aufschrei und Petitionen. Es gibt ganz sicher eine Reihe Hunde, die eingeschläfert werden, ohne dass wir jemals davon erfahren. Und wenn sich ein Tierschutzverein entscheidet, einen Hund nicht einschläfern zu lassen, so what? Das ist sein gutes Recht.
Wenn Katzenpfotes Tierschutzverein 16 unverträgliche Hunde beherbergt, dann ist das die Entscheidung dieses Tierschutzvereins genau diesen 16 Hunden zu helfen und dann ist eben kein Platz mehr da für weitere Tiere. Und wenn dieser Tierschutzverein irgendwann entscheidet, er will nur noch höchstens 8 leicht zu vermittelnde Hunde aufnehmen, dann ist das sein gutes Recht und der Verein ist trotzdem ein Tierschutzverein mit einer entsprechenden Gemeinnützigkeit. Es gibt keine Verpflichtung JEDEM zu helfen. -
Direkt nach einem Vorfall ist es ggf. was anderes. Wobei es bei Chico eben auch echt unschoen wurde!
Aber Hunde die dann erstmal im TH und bei denen sich dann rausstellt, dass es unmoeglich ist denen ein gescheites Leben zu ermoeglichen: Aber sicher gibts da Geschrei!
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