Ich ertrage meine Hunde nicht mehr

  • Liebe Steffi,

    erstmal Hut ab, was du da bisher im Alleingang stemmst. Tut mir leid, wenn ich das jetzt so sage, aber nach deinen Schilderungen kommt dein Mann so rüber, als hätte er null Empathie für dich und das finde ich mehr als traurig! Trotzdem ist es natürlich auch auf Dauer den Hunden gegenüber unfair, wenn man ihnen nicht gerecht werden kann, denn auch sie haben sich die Situation nicht ausgesucht... Und dann finde ich eine Abgabe der zwei Hunde deines Schwiegervaters vollkommen legitim. Du hast es ja jetzt 2 Jahre lang probiert und anscheinend geht es einfach nicht. Zumindest nicht ohne Hilfe, für die dein Mann anscheinend nicht bereit ist in irgendeiner Art aufzukommen. Da wäre es egal, ob die Hilfe von einem Dritten bezahlt wird oder er selber aktiver in den Alltag mit den Hunden eingebunden wird. Klar ist, auf Dauer wirst du mit Sicherheit noch mehr darunter leiden und ich sehe hier auch ganz klar die Gefahr eines Burnouts.

    Ich sehe aber auch ganz klar, dass dir das Forum hier soviel zusprechen kann, dass eine Abgabe ok ist, wie es will, solange dein Mann da nicht mitzieht wird es wohl dazu nicht kommen....

    Für den Anfang können wir dir alle nur Tipps geben, die uns zum Thema die Situation managen einfallen. Wobei auch das zum größten Teil mit Training mit den Hunden verbunden ist und ich glaube hierfür fehlt dir verständlicherweise wohl auch die Zeit/Kraft.

    Was leicht umzusetzen ist, wäre die Hunde räumlich zu begrenzen, um zumindest den Dreck im Rahmen zu halten. Ich an deiner Stelle würde hier dann auch nur noch die hundefreien Bereiche sauber halten, alles andere würde ich deinem Mann „überlassen“. Bei uns dürfen die Hunde z.B. nachdem sie draußen waren nicht einfach ins Haus stürmen, wir haben einen Teppich im Flur um bei der Gartentür, auf den sich erst mal gesetzt werden muss und dann werden sie sauber gemacht.

    Alle anderen beschriebenen Probleme wären über Erziehung zu lösen, aber alles müsste mit jedem Hund einzelnd trainiert werden und das ist natürlich mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Man kann einfach nicht allen 4 gleichzeitig beibringen, dass z.B nicht gebellt werden soll wenn es klingelt oder dass man Frauchen nicht dauerhaft an der Backe klebt.

    Das „größte Problem“ ist glaube ich dein Mann und dabei kann dir keiner Helfen, entweder er kommt zur Einsicht, dass du Hilfe brauchst oder es wird irgendwann mal alles Zuviel und du gehst zugrunde. Auch denke ich ja, dass eure Beziehung darunter leidet und kann gar nicht verstehen, dass er das nicht merkt....

    Ich hoffe für dich ihr findet schnell eine Lösung, die allen gerecht wird!

    LG Pia

  • Es liest sich für mich nicht, als würden zwei weniger die Lösung des Problems sein, die zwei anderen fallen ja auch zur Last. Dazu wird wohl nu geraten, weil ihr die Sympathie fehlt.

    Je nachdem wie alt- vermutlich alt- und gesund die Hunde sind, würde ich nicht so locker zur Abgabe raten, sondern dem Mann die Verantwortung übertragen - er mag doch die Hunde.

    Ansonsten wirklich in Arbeits-Hilfen investieren, Kur beantragen.

    So ganz fremdbestimmt waren die Entscheidungen doch hoffentlich nicht und das hier wurde in einem besonders schlechten Moment geschrieben.

  • Guten Morgen Ihr alle! Wow, bin gerade platt, wie viele Antworten ich schon von euch bekommen hab. Und ich bin wirklich wie erleichtert, dass ihr eig. alle das aussprecht, was ich mir schon länger denke. Nämlich dass die beiden Stiefkinder wo anders hin müssten. Mit meinem Mann hab ich das Thema schon mal besprochen. Ich hab ihn mal einfach so aus dem Blauen raus gefragt, was gewesen wäre, wenn ich gesagt hätte, ich nehme die Hunde pauschal nicht auf. Dann kam wie aus der Pistole geschossen: "Dann nehm ich die Hunde und zieh in mein Haus (das Haus seines verstorbenen Papas). Da war ich erst mal ganz schön platt. Das Thema Vermittlung hatten wir dann später nochmal. Der Labbi Bearli ist halt schon 10 Jahre alte, das Labrackl-Mädi Nessi 9. Ich denke, dass wir Bearli nicht mehr allzu lange haben werden, man merkt ihm das Alter schon an. Deswegen hadere ich ja auch irgendwie damit, ihn abzugeben. Er ist aber auch im Haus die größte "Dreckschleuder". Ich hab den viern im Wohnzimmer schon Platzdecken organisiert, damit sie nicht mehr auf den Teppich gehen. Klappt im Großen und Ganzen soweit ganz gut. Die Betten hab ich mit Inkontinenzspannbettlaken bezogen. Da werden sie dann nachm Spaziern draufgeschickt und ich kann die dann einfach in der Maschine auskochen. Ich hab zwei riesige Schmutzfangmatten für den Flur besorgt. Einen Saugwischer, den ich abgöttisch lieben gelernt hab, einen Saugroboter für Zwischendurch. Die Treppe hab ich mit dem Kindergitter abgetrennt. Also ihr seht, ich bin schon sehr auf Symptom- und Problembehebung aus. Ändert aber am Grundsätzlichen nichts. Die Abneigung gegen die Hunde bemerke ich schon seit längerer Zeit. Ganz arg ist es aber in den Schmutzigen Jahreszeiten. Da fällt es mir ganz stark auf. Die Auszeit hatte ich auch schon mal ins Auge gefasst. War im Sommer mal drauf und dran, mit den Kids 1 Woche abzuhauen. Die Reaktion meines Mannes war fast schon komisch, wie schokiert er über den Gedanken war. Nebenbei erwähnt, anfang des kommenden Jahres fahrt er mit seinen Kumpels ein paar Tage nach Prag. Gönn ich ihm ja auch! Er ackert wirklich viel. Aber er macht sich auch viel Arbeit. Und mir auch. Der unterstützende Part im Haushalt ist er jetz nicht. Auch nicht der vorbeugende Typ. Das muss ich jetz schon sagen. Haben uns deswegen auch schon des Öfteren gefetzt. Ich bin halt jetz auch nicht mehr die geduldigste Person, ich bin schon relativ schnell immer am explodieren. Das hab ich schon gemerkt. So war ich eig. früher gar nicht. Ich bin irgendwie die letzten Jahre anders geworden. Passt mir selber auch überhaupt nicht! Aber ich merke schon, ich schweife ab. Vielleicht muss ich das aber einfach mal loswerden. Ach ja, noch schnell zu meinen Eltern: Ich bin schon froh, dass sie die vier Hunde soweit tolerieren. Sind ja doch alle in einem Haus. Sie unten, wir oben. Meine Mutter ist selbstständig, also nicht zu oft zu Hause. Und wenn ja, dann hilft sie mir schon. Mein Vater hat Parkinson und ist fast nicht mehr mobil. Also auf ihn kann ich nicht zählen, wobei er sich auch oft aufrafft und die vier wieder reinlässt, wenn ich grad nicht kann. Schwiegermama geht arbeiten, konnte die zwei damals eben auch nicht aufnehmen.

    Naja, irgendwie wird die Zeit das Problem schon lösen. Vielleicht ergibt sich doch noch etwas. Froh wär ich schon. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich als Person nicht mehr wirklich existiere. Alles, was ich gerne tu und mich ausmacht, bleibt irgendwie hinten.

    Auf jeden Fall danke ich euch schon mal sehr für euren Zuspruch. Hat meine Gedanken schon sehr bestärkt. Das hab ich gebraucht. Denn Hunde (oder vielleicht doch lieber den Mann? :tropf: )abzugeben ist schon ein großer Schritt. Auch schon daran zu denken. Aber scheinbar bin ich nicht damit allein. Danke euch!!!

  • Jui. Fühl Dich erstmal gedrückt :streichel:.


    Wann hast Du denn mal Zeit, wo Du nur für Dich bist, mal in Dich reinhorchen und spüren kannst, was Dein Bauch Dir sagt?

  • Das ist wirklich verzwickt und ich pers. empfinde es von deinem Mann (bei allem Respekt darüber was die 2 Hunde für deinen Mann bedeuten in Hinblick auf seinen verstorbenen Vater ) extrem respektlos dir gegenüber zu sagen dann ziehe er mit den Hunden aus.

    Er hat damit ja kaum was am Hut , da kann er leicht so daher reden.

    Ein klärendes Gespräch wäre zeitnah wohl am Besten , insbesondere da du sagst das dich alles viel schneller aufregt. Das wird nicht nur von den Hormonen kommen wenn da generell was nicht zu stimmen scheint im Ablauf und Belastung.

  • Was für ein unsympathischer Mann. :verzweifelt: Ich kann den emotionalen Wert der zwei Hunde seines Vaters zwar verstehen, aber anzudrohen, wegen der Hunde seine Frau und seine Kinder im Stich zu lassen? :emoticons_look:


    Tut mir sehr leid für dich und ganz ehrlich...

    oder vielleicht doch lieber den Mann?

    vielleicht sollte er wirklich mal die Hunde nehmen und das Haus seines Vaters beziehen. Einfach für eine Weile, damit du wieder durchatmen kannst.

  • Jui. Fühl Dich erstmal gedrückt :streichel:.


    Wann hast Du denn mal Zeit, wo Du nur für Dich bist, mal in Dich reinhorchen und spüren kannst, was Dein Bauch Dir sagt?

    Hihi, gute Frage, nächste Frage :tropf:. Nicht zu oft, aber ich hab im Wäschezusammenlegen bzw beim Saugwischen was Meditatives gefunden. Ne Quatsch, hin und wieder kann ich mir schon mal ne Stunde nur für mich freischaufeln.

  • Mal kurz als Mod dazwischen - dieser Thread ist wirklich eine Gratwanderung, was das hier unerwünschte "Reden über Dritte" angeht.

    Bitte geht damit respektvoll und sorgfältig um, der Mann der TS kann sich hier ja nun nicht äussern.


    Wir sind ein Hundeforum und kein Beziehungsforum - an schmutziger Wäsche darf es hier also bloss Hundedecken und so geben. ;)

    Beziehungskram gehört hier nicht her. Das ist zu privat und auch unfair demjenigen gegenüber, der nicht weiss, dass hier über ihn geredet wird.



    Mein Rat also an Boebben : Sprecht miteinander. Notfalls mit einem Mediator.

  • Du gönnst deinem Mann ein paar Tage Auszeit, weil er so viel arbeitet... Was machst du? Zuhause sitzen und Däumchen drehen? Ich finde ja, zwei Kinder und vier Hunde sind durchaus auch Arbeit.


    Schnapp dir deine Kinder und fahre ebenfalls mal ein paar Tage weg. Dann kannst du mal in dich hineinhorchen und überlegen, was DU willst und zu welchen Kompromissen (ohne die geht es ja nicht...) du bereit bist.

  • Ihr könnt euer Problem nur gemeinsam lösen.

    Natürlich kann dein Mann auch ausziehen oder du tust diesen Schritt.

    In der jetzigen Lage kann das wohl keiner von euch vernünftig entscheiden.

    Auf allen Seiten sehe ich verzwickte Emotionen.

    Bei deinem Mann könnte die Trauer um den verstorbenen Vater eine sehr entscheidende Rolle spielen.

    Beratende Unterstützung durch Fachleute wären für mich die Mittel der Wahl.

    Das alles braucht Zeit.

    Die hast du eigentlich nicht, da du schon lange über deine Grenze hinausgegangen bist.

    In dieser Situation fühlt sich alles bescheuert an.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass ihr einen guten Weg findet.

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