Wozu überhaupt einen Hund? Oder: Die Zweckgebundenheit eines Wunsches
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Wir hatten Meerschweinchen. Und ich würde immerwieder welche haben wollen (mein Mann macht da aber nicht mit, zu viel Dreck, so wie ich sie halten wollen würde). Meine Schwester und ich haben mit ihnen trainiert, sie haben uns lautstark begrüßt, wenn wir heim kamen, sie sind ab Mittags draußen in der Wohnung gewesen und sind überall rumgetapst. Zu den Mahlzeiten saßen sie auf der Türschwelle und haben ihre Gurke und ihren Chicoree bekommen, sie waren stubenrein (sind fürs Geschäft immer in einen auf dem Fußboden stehenden Käfig gehüpft) und waren eine tolle Bereicherung für unsere Familie. Murkel und Polly waren unsere zwei kleinen Hunde.
Ich denke, viel liegt auch am Hund. Meinem Wauz ist es Pupsegal (im wahrsten Sinne des Wortes) ob ich traurig oder fröhlich bin. Er agiert nicht anders. Er ist da einfach null empfänglich. Vor allem unser Meerschwein Murkel war da sehr aufmerksam und hat auch getröstet, wenn man traurig war.
Bei Benni hat der Mensch an sich einfach seine Couch und sein Kühlschranköffner zu sein! Er erinnert mich immer an Katzen.
Ich garstiges Frauchen werde Benni jetzt vom Körbchen auf die Couch schleifen, um das abendliche Streichelritual zu vollführen. Und um ein wenig angesabbert zu werden, bei der Bettelei nach Salzbrezeln.Unser Klops ist schon ein ganz besonderes Getier
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Ach, ein spannendes Thema.
Ich wollte schon immerimmerimmer Hunde. Und warum? Bin in den siebzigern Kind gewesen und sehr Lassiegeprägt. Tja, bis zu meinem eigenen Lassie hats aber gedauert bis ich 51 war.
Als Kind wollten meine Eltern keinen Hund. Dann wollte mein Freund keinen Hund. Dann wurde der Freund zum Ehemann, der noch immer keinen Hund wollte. Dann kamen zwei Kinder und eine ganze Weile ganz andere Themen. Dann war die Jüngere 6 Jahre und bei uns im Stall zog eine um und wollte ihren Hund ins TH geben. Das war mein Wusel. Ich hab da das erste Mal meinen Kopf durchgesetzt und der Hund zog ein. Wir haben ihn alle geliebt, er war der kinderfreundlichste, tollste, unkomplizierteste Hund, den man sich vorstellen konnte. Wir haben dann Chica dazu geholt, die war das genaue Gegenteil. Eine Kackbratze, wie sie im Buche steht. Viel Arbeit.
Wusel starb irgendwann, ich bin wirklich zusammengebrochen, als hätte jemand ein Stück aus mir raus geschnitten und es dauerte, bis Emil einziehen durfte. Wollte mein Lockenköpfchen auch nicht ersetzen, sondern es kam ein ganz anderer Hund. Tja und letztes Jahr dann endlich Lassie.
Meine Hunde sind ein kleines bisschen an die Stelle der Kids gerückt, die Große ist aus dem Haus, die Kleine 19. Ich lache jeden Tag über sie, liebe es wenn die Jungs toben, bürste tonnenweise Unterwolle aus ihnen heraus, gehe mit ihnen joggen, suche Ferienhäuser nach ihrer Hundetauglichkeit aus und natürlich auch meine Autos. Ich bin ganz schön geschädigt, aber jeder Tag ohne Hund ist ein trostloser Tag für mich. Gehe ich irgendwo lang, ohne Hund, wo es schön ist, denke ich immer, wie meine drei das jetzt toll fänden da lang zu rennen. Fazit: NIE WIEDER OHNE HUND -
Ich bin in eine Familie mit Tieren hineingeboren worden. Vom ersten Tag an hatte ich die verschiedensten Tierarten um mich herum, ich kenne es nicht anders.
Hinzu kommt bei mir noch, dass ich ...Joa sagen wir Mal so... nicht unbedingt der sozialste Mensch bin. Ich fühle mich im Umgang mit Menschen nicht sehr wohl, aber mit Tieren kann ich es einfach
Ich könnte nicht ohne Tiere, besonders Hunde. Ich würde vermutlich psychisch todkrank werden wenn ich keinen Kontakt mehr zu ihnen haben könnte. Tiere gehören zu mir ohne bin ich kein vollständiger Mensch.
Übrigens käme mir deshalb auch NIEMALS ein Mann ins Haus der keine Tiere will. Lieber bleibe ich bis zum Ende alleine. -
ich bin wirklich zusammengebrochen, als hätte jemand ein Stück aus mir raus geschnitten
Kenne ich.... ich hab immer gesagt, wie amputiert; ich bin mit Hund einfach komplett
Auch schön übrigens zum Thema:
Nur ein Hund?
Von Zeit zu Zeit sagen Leute zu mir „wach auf, es ist nur ein Hund!“ – sie verstehen nicht, warum man diese Wege zurücklegt, so viel Zeit und Gefühle investiert, oder die Kosten auf sich nimmt, die „nur ein Hund“ mit sich bringt. Manche meiner stolzesten Momente verdanke ich „nur einem Hund.“
Viele Stunden sind vergangen in denen meine einzige Gesellschaft
„nur ein Hund“ war, aber ich fühlte mich nicht ein einziges Mal missachtet oder allein. Einer meiner traurigsten Momente wurden durch „nur einen Hund“ hervorgerufen und an dunklen Tagen war es „nur ein Hund“, dessen freundliche Berührung mir Wohlbefinden und die Stärke, um den Tag zu überstehen, brachte.
Falls du auch denkst, es ist „nur ein Hund“, dann wirst du vermutlich auch Sätze kennen, wie „nur ein Freund“, „nur ein Sonnenaufgang“ oder „nur ein Versprechen“.
Es ist „nur ein Hund“, welcher das wesentliche aus Freundschaft, Vertrauen und purer unverfälschter Freude in mein Leben bringt.
„Nur ein Hund“ ruft in mir das Mitleid und die Geduld hervor, die mich zu einem besseren Menschen macht.
„Nur ein Hund“ bringt mich dazu früh aufzustehen, lange Spaziergänge zu machen und sehnsüchtig in die Zukunft zu blicken.
Deswegen ist es für mich und den Menschen wie ich es bin eben nicht „nur ein Hund“, sondern eine Verkörperung aller Hoffnungen und Träume für die Zukunft, geliebte Erinnerungen und der pure Genuss der Gegenwart.
„Nur ein Hund“ zeigt was gut an mir ist und lenkt meine Gedanken ab. Ich hoffe die anderen Menschen können eines Tages verstehen, dass es nicht „nur ein Hund“ ist, sondern etwas, dass mir Menschlichkeit verleiht und mich zu mehr macht als nur „ein Mensch“.
Also wenn du das nächste Mal den Satz „nur ein Hund“ hörst, dann lächle, weil sie es „nur“ nicht verstehen. Wenn du in seine Augen blickst, lässt du all deine Ängste, Sorgen, Traurigkeit und Probleme zurück, denn Hunde geben uns die Flügel, die wir nicht haben und niemals haben werden.
Richard Dehmel (1863-1920) -
Gehe ich irgendwo lang, ohne Hund, wo es schön ist, denke ich immer, wie meine drei das jetzt toll fänden da lang zu rennen. Fazit: NIE WIEDER OHNE HUND
Das geht mir auch so. Immer wenn ich irgendwo lang fahre, denke ich "Ach wie schön könntest Du hier mit den Hunden spazieren gehen". Und dann fühle ich mich direkt im Anschluss als Rabenmutter, weil ich das bei den Kindern nie denke
. Aber gut, die gehen auch nicht ansatzweise so gern spazieren wie die Hunde, da bin ich dann immer beruhigt.
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Gutes Thema!
Aber ich für mich habe da eine ganz logische Antwort. Für mich ist es eher "Warum will ich Tiere" (ich würde, wenn ich könnte auch wieder Pferde haben und ganz sicher noch Hühner und anderes Getier).
Hunde sind frei von Moral und Boshaftigkeit in meinen Augen. Und das macht sie ein Stück zu anderen Sozialpartnern als Menschen es sind. Sie werten nicht moralisch, sie agieren aus dem Moment, sie sind mit völliger Selbstverständlichkeit loyal und mit völliger Selbstverständlichkeit selbstbezogen zur gleichen Zeit. Sie werten nicht nach Aussehen, Status, oder momentanen Unstimmigkeiten. Sie spiegeln uns und sind dennoch eigene Charaktere.
Sie sind für mich ebenso wichtig wie andere Menschen - und damit ist das "Warum" völlig klar. Weil ein Tier keinen Menschen ersetzt, aber ein Mensch einfach auch kein Tier.
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Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist eine sehr besondere die man schwer beschreiben kann. Nicht umsonst ist vielen Hundebesitzern ihr Hund auf der gleichen Stufe wie ein Kind und Partner (ich rede nicht von Vermenschlichung oder Ersatz, sondern vom emotionalen Wert) oder zumindest direkt darunter.
Immerhin führen wir auch seit vielen Jahrtausenden (da die genetische Trennung vom Wolf etwa 135.000 Jahre zurück liegt müssen die ersten Versuche wohl in etwa in dem Zeitraum liegen) ein symbiotische Beziehung, auch wenn keine direkte Abhängigkeit besteht. Vielleicht ist das auch am Menschen nicht so komplett spurlos vorbei gegangen wie man auf den ersten Blick meint.Für mich sind meine Hunde Hobby, Sportgerät, Beschäftigung, Kumpel, Kuscheltier, Begleiter und ich mag es generell Leuten (Tiere inkl.) etwas beizubringen (und ich bin kein großer Menschenfan)... Sie bereiten mir ganz einfach Spaß.
- Klar gibt es viele Hobbies ohne Hunde die mir Spaß machen würden, aber meine Entscheidung ist eine andere. Vor allem wegen der Vielseitigkeit und Freiheit (kein Verein, nicht immer die gleichen Regeln und Abläufe) und weil Hunde eben noch anders zu gebrauchen sind, im Gegensatz zu meinem Segelflieger (so als Beispiel).
- Klar könnte ich ohne die Hunde Sport treiben, aber irgendwie ist es langweilig alleine und mit menschlichen Sportpartnern konnte ich mich nie anfreunden. Außerdem gibt es viele Sportarten die meine Hunde mitmachen, all-in-one Sportbegleiter sozusagen, die Gesellschaft schränkt meist stärker ein als meine Hunde.
- Beschäftigung allgemein. Man kann ziemlich viel mit ihnen machen. Menschensport, Hundesport, Hundearbeit, Tricks, Spielen und vor allem viele viele Dummheiten.
- Ich habe natürlich auch menschliche Freunde, aber jeder bedient einen anderen Teil von mir (ich kann es gerade nicht besser formulieren). Einer den Nerd in mir, einer den Outdoorabenteurer, einer mein Bedürfnis zu reden, tja und die Hunde haben da auch ihre Lücke die kein Mensch füllen könnte (zumindest bin ich noch keinem begegnet).
- Kuscheltier dürfte klar sein, meine Hunde sind immer da, immer willig. Egal warum ich gerade ein Bedürfnis nach Nähe habe, es wird gestillt.
- Begleiter, ich fühle mich in Begleitung einfach sicherer draußen und kein Mensch hat Lust mein Schatten-auf-Abruf zu sein.Viele dieser Punkte werden wahrscheinlich nicht auf dich passen, aber vllt kommt bei einem doch ein hmm-Moment.
Ich denke komplett aus logischen Gründen einen Hund anzuschaffen wird schwer, da die wenigsten Leute wirklich logisch solide Gründe haben (Jäger zB). Es ist eine (zumindest teilweise) emotionale Entscheidung und entsprechend muss man sie auch behandeln.
Wenn man mal einen Hund hat finden sich auch leichter logische Gründe, ich müsste ohne Hunde beispielsweise einige meiner Hobbies aufgeben.Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch einfach das Mann, Kinder, Haus, Garten, Hund-Syndrom sein. Dass zu deinem perfekten Bild einer Familie ein Hund darin rumspringt und du deswegen das Gefühl hast, dass etwas fehlt.
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