Wozu überhaupt einen Hund? Oder: Die Zweckgebundenheit eines Wunsches
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Hallo liebe Foris!
Seit ungefähr einem Monat schleiche ich hier nun schon im Forum umher, lese viel, wundere mich, lerne dazu, lache und grusle mich mit euch und euren Hunden. Und auch wenn ich diesen Post unter „Überlegung vor dem Kauf“ einstelle, soll es nicht primär (oder eher überhaupt noch nicht) um eine Rasseberatung gehen.
Mich treibt nämlich ein viel grundlegenderer Gedanke um:
Wozu brauche ich einen Hund?
„Pff, wenn man sich solch eine Frage stellt, dann will man anscheinend gar keinen, also lass es, Mädel und tu dem armen, zum Wanderpokal verdammten Hund einen Gefallen“ könnte der ein oder andere denken, nach der mehr oder minder provokanten Frage.
Da ich allerdings ein sehr verkopfter Mensch bin, versuche ich zumindest, meinen Wünschen und Bedürfnissen weitestgehend auf den Grund zu gehen. Wozu will ich XY studieren? Weil ich dann xx lerne und später als yy arbeiten kann, was mir Freude macht, mein Einkommen sichern kann und worin ich gut bin und anderen eine Hilfe sein kann. Wozu brauche ich eine zweite (dritte, vierte
) Handtasche? Weil die erste für gehobenere Anlässe einfach zu plump aussieht / zu klein ist / kaputt ist.
Aber was wäre für mich der Zweck eines Hundes?
- Wachhund für Haus und Hof? – Nope, ich wohne zur Miete und fühl mich hier auch sicher.
- Partnerersatz? – Ehemann ist vorhanden.
- Kindersatz? – Mal davon ab, dass ich einer Verkindlichung von Hunden eher skeptisch gegenüberstehe; Ist auch vorhanden.
- Gesundheitsvorsorge, weil man dann oft vor die Tür muss? – Ich geh auch so schon raus zum Fahrradfahren oder spazieren.
- Zuviel Zeit und nichts um die Ohren (Stichwort Langeweile)? – Auch nicht. Eigentlich bin ich ganz gut ausgelastet.
Wieso, wenn ich all diese Punkte ausschließen kann, geht mir der Gedanke, der Wunsch nach einem Hund nicht aus dem Kopf?Klar möchte ich einen Gefährten, der um mich herum ist; mit dem ich den Tag verbringen und die Welt um uns erkunden kann; den ich an manchen Tagen durchgehend knuddeln
und an anderen an die Wand nageln
könnte; den ich nehme wie er ist und der mich auch ganz okay findet.
All das könnte ich allerdings auch mit Mann und Kind haben (bis auf das Knuddeln, das finden sie jetzt eher blöd
).
Ich würde einfach gerne für mich wissen, ob es überhaupt rationale Gründe für einen Hund gibt oder ob das tatsächlich eine „gefühlte“ Entscheidung ist.
Also bitte helft mir, ein bisschen Ordnung in meine „Wenn – dann – sonst“ Logik zu bringen und erzählt doch mal, ob ihr ähnliche Gedanken hattet oder ob ihr an euren Hund „wie die Jungfrau zum Kinde“ gekommen seid oder ob ihr da rein emotional („Ich möchte einen Hund, weil ich ihn möchte“ -> Hund gekauft) rangegangen seid.
Ich bedanke mich schon mal und freue mich auf viele Erfahrungen und Erinnerungen.
Bis bald!
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Hi
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Ich weiß nicht genau, wie man dir da helfen kann...
Aber ich wollte einen Hund, weil ich eben einen Hund wollte. Keinen Partner, kein Kind, kein Fitnessgerät - einen Hund!
Draußen sein ohne Hund bereitet mir nicht mal halb soviel Freude, wie draußen zu sein mit meinem Hund. Meinen Hund zu beobachten ist oftmals interessanter als so manches Gespräch.
Für mich gehört ein Hund einfach zum Leben dazu, das war auch schon so, als ich noch gar keinen Hund hatte und mittlerweile würde ich auch nie wieder ohne Hund sein wollen :)
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Ob ein Hund für dich so eine gute Idee ist............wenn du jetzt schon so verkopft bist?
Das ist in der Hundeerziehung meist kontraproduktiv. -
Ich gehöre zu den Menschen die einen Hund wollten und "einfach" einen angeschafft haben, natürlich nachdem abgeklärt war, ob ich einem Hund gerecht werden kann.
Aber wieso habe ich die Hunde wirklich, wenn ich es mal ehrlich betrachte?
Weil ich es schön finde, dass immer jemand da ist. Es beruhigt mich, wenn die Hunde hier zufrieden schlafend rumliegen, oft auch an mich gekuschelt. Sie erden mich und es ist ein schönes Gefühl, dass sie mich einfach mögen, ohne wenn und aber. Wir haben alle mal schlechte Tage aber letztendlich gehören wir drei zusammen und egal was war, am Ende des Tages liegen beide an mich gekuschelt im Bett.
Weil ich durch die Hunde aktiver bin- ganz ehrlich? Bevor ich die Hunde hatte wusste ich nicht mal wie die Umgebung hier aussieht obwohl ich bereits zwei Jahre hier gewohnt habe. Raus in die Natur zum Spazieren gehen oder wandern bin ich erst recht nicht gefahren. Es macht mir total Spaß mit den Hunden unterwegs zu sein, aber ohne sie würde mir der Anreiz dazu fehlen.
Weil ich durch die Hunde nette Menschen kennen lerne, sogar neue Freunde gefunden habe mit denen ich durch das gemeinsame Interesse an Hunden immer Gesprächsstoff habe und wir uns bei gemeinsamen Unternehmungen einig sind. Da meckert keiner weil ich keinen ganzen Tag mit in den Freizeitpark gehe sondern wir gehen einvernehmlich mit all unseren Hunden wandern.
Weil die Hunde nicht nur meine Begleiter sondern auch mein Hobby sind - genauer gesagt ist der Hundesport mein Hobby. Und da schließt sich wieder der Kreis, denn ich bin dadurch aktiver und treffe nette Menschen.
Letztendlich sind es (wie so oft) sehr egoistische Gründe die mich und viele andere zur Hundehaltung bewegen - wir bekommen unglaublich viel von ihnen.
Aber ich würde mal behaupten, dass meine Hunde auch ganz zufrieden bei mir sind, selbst wenn sie es sich nicht aussuchen konnten. Wir profitieren alle voneinander und sind eine kleine, gut eingespielte Gemeinschaft.Ich liebe beide für ihren ganz eigenen Charakter und lasse sie so sein wie sie sind. Beide sind für mich kein Mittel zum Zweck sondern gehören fest zu meinem Leben. Die oben genannten positiven Auswirkungen gehören automatisch dazu und ich finde das toll.
Einen Hund nur aus diesen Gründen anzuschaffen wäre falsch - man muss schon den Hund an sich wollen.
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Anfänglich wollte ich hauptsächlich einen Hund, um mehr Sicherheit zu haben, da mein Mann häufig geschäftlich unterwegs ist und wir recht ländlich wohnen. In dem großen Haus hatte ich nachts dann doch immer ein wenig Angst.
Mittlerweile habe ich zwei Hunde und nach reiflicher Überlegung nur noch deshalb:
Weil ich es genial finde.
Mir machen die Hunde unglaublich viel Spaß, sie sind ein Teil meiner Familie und meines Lebens. Sie machen die Dinge einfach irgendwie „rund“ für mich.
Ich könnte mir zwar vorstellen auch hundelos zu sein, aber mir würde garantiert erwas fehlen.
Also habe ich Hunde, weil ich es mag und ein Hundemensch bin.
Mehr Grund brauche ich nicht (mehr). -
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Ich finde das alles gar nicht verkopft. Ich wünschte es gäbe mehr Menschen, die sich Gedanken machen, warum und wieso sie etwas brauchen, tun oder sich anschaffen wollen.
Ein Hund bringt eine ultrahohe soziale Komponente mit. Auch wenn man sagt, er ist kein Partnerersatz/Kindersatz so ist ein Hund immernoch ein Sozialpartner. Wir möchten uns kümmern, wir müssen uns kümmern, wir wollen uns kümmern.
Der Hund zwingt uns in die reale Welt zu gehen, dem Fahrrad ist es egal, ob es rauskommt und gefahren wird.Mir hat die (Weiter)Bildung rund um das Thema Hund unglaublich viel gebracht. Wissen und Menschen mit gleichen Interessen kennenlernen, neue Freunde finden, anderen helfen.
Ich hab mir einen Hund geholt, weil es für mich gepasst hat. Ich konnte mich vollends auf ihn einstellen, weil ich es wollte und der Hund nicht zwischen 100 anderen Dingen "reingequetscht" werden musste. -
Joah...
bei mir war es definitiv der "Fitness-Aspekt". Ich hatte mich gerade selbständig gemacht und verbringe den ganzen Tag am Rechner. Da ist so ein Tierchen, was einen zum Rausgehen zwingt, fast schon lebensrettend. In deiner Situation ist es einfach... ein Hobby. Ein Luxus im Sinne von: eigentlich unnötig, "Deko", zusätzlicher Aufwand. Allerdings eben festgelegt auf (wahrscheinlich) die nächsten 15 Jahre und mit einem Lebewesen, einem Charakter, mit Dialog und Entwicklung und damit doch ganz anders als alles, was du bis jetzt so "um dich hast".Ich stimme selten mit Dackelbenny überein, aber hier hat er/sie vielleicht doch echt Recht... beim Hund logisch/strukturiert/verkopft/nach Szenarien vorzugehen, bringt selten Gutes. Aber das ist natürlich schon fast übergriffig, sowas hier anzumerken, du schreibst ja, du hast ein Kind, und das wirst du auch nicht nach Plan erzogen haben
(wenn du dich durch die ganzen Welpenthemen liest, verstehst du sicher, wo die Bemerkung herkommt - viele Neuhundebesitzer machen sich einen Plan, haben gewisse Vorstellungen, handeln nach Anleitung wenn x, dann y, und es klappt halt so gar nicht... und dann kommt die Verzweiflung, die Nervenkrise, der Welpe ist bösartig, wir können nie mehr schlafen! Also nicht persönlich nehmen.)
Nur so meine 2ct
Silvia -
Bei uns ist es so, das ohne Hund was fehlt. Ein Hund bereichert unsere Familie und vervollständigt sie.
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Hey
Willkommen im Forum.
Tjaaaa Du ich muss sagen, dass es keinen besseren Start in die Existenz des Hundehalters geben kann als Deinen
WeilWozu brauche ich einen Hund?
ist essentiell.
Nicht wie das Viech aussieht oder wie dankbar und süss das ist.
Nein, das warum und wozu - DAS ist das beste was Du fragen kannst.Ich brauche einen Hund um gewisse Dinge zu erledigen.
Also hole ich mir den Hund, der das (sehrwahrscheinlich) kann (mit eventuellen Ausreissern muss man leben können oder es hinkriegen, das Viech loszuwerden).
Dann bin ich nicht gern von andern Leuten abhängig, also brauche ich einen zweiten Hund damit der wichtige Hund nicht ohne Hundekontakt leben muss.
Den zweiten Hund suche ich so aus, dass es ihm möglichst gut geht bei mir.
Ans Aussehen gewöhnt man sich dann schonweil das Herz sagt, was schön ist.
Nun denn, was ist Dein Verwendungszweck?
Klar möchte ich einen Gefährten, der um mich herum ist; mit dem ich den Tag verbringen und die Welt um uns erkunden kann; den ich an manchen Tagen durchgehend knuddeln und an anderen an die Wand nageln könnte; den ich nehme wie er ist und der mich auch ganz okay findet.
Das heisst Du willst
einen Hund der zufrieden damit ist, bei Dir zu sein.
Du willst einen Hund, den Du möglichst überall mit hin nehmen kannst.
Du willst einen Hund der nichts gegen Körperkontakt hat.
Und Du gestehst Deinem Hund auch mal ein Nicht-Funktionieren zu.Resultat: Ein Spitz
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Warum stelle ich eine Blume oder Kerze auf? Weil ich es schön finde.
Warum bleibe ich abends auf dem Weg vom Auto zur Haustür manchmal stehen und schaue in den Sternenhimmel? Weil es umwerfend aussieht.
Warum drehe ich mich sonntags nochmal im Bett um, obwohl ich ausgeschlafen bin? Weil es so ein wohliges Gefühl ist.
Warum habe ich Hunde? Weil sie dazu beitragen, dass ich mich wohlfühle. Ich kann mich mit und an ihnen freuen, genieße ihre Nähe und habe das Gefühl sie machen das Leben reicher.
Mir reicht das völlig als Grund.
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