Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Leine links, Leine rechts, Klappe halten und Benimm :mute:

    Ging dann aber erstaunlich schnell, wobei ich noch sehr lange beim Füttern getrennt habe, was im Nachhinein vielleicht nicht nötig gewesen wäre und generell sehr auf Habacht war. Sind aber ja auch noch Katzen beteiligt, von denen einer keine Hunde mag, einer suizidal veranlagt ist und zwei Angst vor fremden Hunden haben. Ich passe da lieber einmal zu viel auf bevor was Blödes passiert.

    Aber hier leben auch eine kleine Hyäne und ein Hundesprachenlegastheniker mit sehr unfairer körperlicher Verfassung miteinander. Ich war ehrlich sehr erstaunt das ich sozusagen nicht eingreifen musste.

  • Unabhängig vom Geschlecht, wonach habt ihr "ausgewählt"? (oh, das klingt so schrecklich)

    tja... nicht so viel. Oder anders. Ich habe gesagt, wenn ich einen Zweithund möchte, dann gerne aus Dobby (Jins Halbschwester), weil diese ein unglaublich offener und fröhlicher Whippet ist und ich das als Ergänzung zu Jin passend und auch für meine Kolleg*innen im Büro gut finde.

    Dann wurde Dobby für meine Planung ein Jahr zu früh Mutter (von der Züchterin schon geplant). Tja, also eiiigentlich kein Welpe für uns dabei. Aber die Züchterin war sich relativ schnell sicher, dass Sookie gut zu uns passen würde - die Züchterin und ich sind gut befreundet, sie weiß also, was ich von meinem Hund erwarte (Alltagsbegleiter und Agility) und kennt Jins Eigenheiten (kann relativ ruppig sein). Sookie war die neugierigste, mutigste und taffeste des Wurfes. Dazu noch ein kleiner Wirbelwind, aber gleichzeitig auch super verschmust. Eben passend zur ernsten Jin und zu mir.

    Und wie habt ihr eine Zusammenführung gestaltet?

    Nachdem ich praktisch alle Würfe der Züchterin seit Jin mehr oder weniger oft Besuche und fotografiere, haben Jin und Sookie sich schon mit 5 Wochen kennen gelernt. Also mehr oder weniger. Jin hasst Welpen :hust: Hat aber sogar bei dem Besuch (oder war's bei dem drauf?) mal "versehentlich" mit Sookie gespielt. Aber sonst hat sie sich halt von den Welpen so gut wie möglich fern gehalten.

    Naja, eigentlich sollte Sookie ja eh nicht bei mir einziehen. Also gab es nie irgendwelche Intentionen meinerseits, die beiden zusammen zu führen. Ich hab halt geguckt, dass Jin ihre Rückzugsmöglichkeiten von den Welpen hat bzw. von diesen nicht zu arg belästigt wird. Im Haus war das eh kaum ein Problem, weil Jin da einfach von den Welpenbereichen fern bleibt. Bei Spaziergängen hab ich halt ein bissle ein Auge drauf gehabt - aber eben so, wie bei jedem andren Wurf auch.

    Und dann passierte es, dass das Schicksal entschied und ich Sookie relativ überstürzt zu mir holen musste (Mittwoch kam die Züchterin mit Verdacht auf Blinddarm ins KH, Samstag hat sie erfahren, dass es Krebs ist, Sonntag hab ich geholfen, die erwachsenen Hunde an Freunde zu verteilen und die noch vorhandenen Welpen an ihre Eigentümer zu übergeben - Sookie hatte noch niemanden, also nahm ich sie). Ich hab dann auch gar nicht groß nachgedacht und Sookei am Nachmittag, als wir heim fuhren, einfach zusammen mit Jin auf die Rücksitzbank des Autos "geworfen". Joa, da Sookie recht aufgeregt war, gab's dann nach wenigen Minuten gleich mal einen heftigen Einlauf von Jin (inkl. blutigen Kratzern). Die restliche Fahrt (ca. 1h) war dann ruhig. Raus ausm Auto die Hunde erstmal im Garten rumlatschen lassen. Da hat Sookie dann schnell ihr Selbstbewusstsein wieder gefunden und ging fix ganz unbefangen mit Jin um.

    Jin war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt, bei mir seit sie 12 Wochen alt ist und hat zwei Welpen miterzogen (die Welpen meiner Schwester). Ich wusste also, dass Jin manchmal hart ist, aber dabei auch sauber, so dass mehr als Kratzer oder auch mal kleine Löcher nicht passieren. Ja, mag für manche unschön sein, aber Hunde bilden nunmal keinen Stuhlkreis, sondern nutzen ihre 42 Argumente. Ein sensibler/schüchterner Welpe wäre daher hier aber auch nie eingezogen - der wäre hier nicht glücklich geworden.

    Ein Rüde stand nie zur Debatte, weil ich schlicht nicht weiß, wie das funktionieren soll. (Wie sollen die sich kennenlernen, wenn Henry Rüden per se schon komplett unnötig findet?)
    Aber ich kenne einige, wo es gut klappt, wobei ich nicht bei allen weiß, wie alt die jeweils waren, also Welpe (findet Henry auch unnötig) zu vorhandenem Hund oder erwachsener Hund zu erwachsenem Hund.

    Wie du vielleicht meinen Ausführungen entnehmen kannst: Jin ist in manchen Dingen kein ganz einfacher Hund, in mancher Hinsicht auch total whippetuntypisch. Daher habe ich lernen müssen, wie ich Jin führen muss, damit sie einen anderen Hund akzeptiert. Das geht mittlerweile so nebenbei, dass die Trainerin des neuen Social Walks beim ersten Spaziergang ganz überrascht war, wie "brav" Jin ist - sie wirkte aufgrund meiner Führung einfach nicht so, als habe sie ein Thema mit Fremdhunden.

    Also grundsätzlich musst du wissen, ob und wie du deinen Hund mit Hunden bekannt machst, die er auf den ersten Blick unsympatisch findet. Je nach Hundetyp darf halt beim ersten Treffen das Ziel gar nicht sein, dass die Hunde direkten Kontakt haben, sondern nur, dass sie gemeinsam an der Leine in Abstand x miteinander spazieren gehen können.

    Welpe macht es in dem Punkt einfacher, dass dieser noch wenig Statusstreben oder sexuelle Neigungen mitbringt. Also, als hier eine Freundin von meinen Mädels zu Besuch war, hatte ich schon im Vorfeld in bisschen Bauchgrummeln, was passiert, wenn Jin tickt - würde die andre Hündin dagegenhalten, könnte daraus eine Beißerei entstehen. Ein Welpe unterwirft sich in einer solchen Situation einfach bzw. flüchtet (jedenfalls von den Rassen, die ich näher kenne). Heißt natürlich nicht, dass ich bei einem Welpen mit den Situationen, in denen Jin ticken kann, sorglos umgehe - ich versuche sie genauso zu vermeiden und zu managen, wie bei jedem andren Hund auch. Nur ist man halt ein Mensch und keine Maschine und so passieren mal Unaufmerksamkeiten.

    Bei einem erwachsenen Hund muss man halt u.U. zwei Hunde gleichzeitig managen.

    Allerdings, wenn dein Hund nun kein unverträglicher Beißer ist, sollte sich der Aufwand eigentlich im Rahmen bewegen - egal, ob Welpe oder erwachsener Hund einzieht.


    Eine Garantie, dass beide Hunde sich hinterher richtig gut verstehen, miteinander spielen und kuscheln, hat man ohnehin nie. Selbst wenn bei Probespaziergängen vorher die Hunde viel miteinander spielen, können sie sich nachher als Wohngemeinschaft nicht so pralle finden.

  • Unabhängig vom Geschlecht, wonach habt ihr "ausgewählt"? (oh, das klingt so schrecklich)

    Genauso wie beim Ersthund. Da war nicht so viel Unterschied.

    Wenn ich jetzt nochmal suchen würde, dann wären Mehrhundspezifische Kriterien:

    • unbekümmertes Gemüt, ein Bedenkenträger reicht
    • Angstfrei, ich habe festgestellt das ist so ein Problem mit dem ich nicht gut zurecht komme und ich hätte zusätzlich Sorge das man sich dann gegenseitig darin bestärkt
    • aus Sicherheitsgründen kinderlieb, wobei mir da, beißt aller Wahrscheinlichkeit im Zweifelsfrei nicht rein, reicht. Habe keine Kinder und auch Keine im Umfeld, aber so blöd denken wie es manchmal kommt kann man nicht und mir ist ein Hund auf den ich dann aufpassen muss genug

    Alles Andere ändert sich nicht, egal ob der Erste oder der Dritte. Das sind dann meine Wünsche, die sind aber unabhängig davon, was die Althunde brauchen. Mir ist es wichtig, dass ich alle gleichzeitig händeln kann und mir hilft es, wenn unterschiedliche Hunde in unterschiedlichen Situationen mehr Augenmerk brauchen. Außerdem bin ich eher Team sich ergänzen statt Probleme verschärfen. Gibt auch so genug Gruppendynamik.

    Du brauchst ein Platschi. :ka: Die Kriterien erfüllt sie objektiv alle. xD Sie adoptiert Kinder sogar. Angst.. ach wozu.. womit wir beim unbekümmerten Gemüt wären.. platsch, batsch, die Welt ist schön. :applaus: xD Ich weiß zufällig, dass es da noch einen Bruder gibt..

    Jacey, ich bin auch so ein nach Blick Aussucher.. und ich spreche mit "meiner" Orga vorab, um so paar Eckpunkte abzuklopfen, ob der Neuzugang mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ins Rudel passt. Sie kommen dann immer erstmal als Pflegehund und bisher ist keiner wieder ausgezogen. |)

  • Mann wollte eigentlich immer nur einen Hund. Ronja war ja sehr lange Einzelhund und nach unserem Eindruck auch sehr glücklich dabei, hatte aber eine beste Freundin. Die hatte ich fast immer mit, weil sie beim Besitzer Draußenhund in Anbindehaltung war, obwohl sie nach Kontakt gelechzt hat :( : Sie musste wegen Leberkrebs eingeschläfert werden. Wir haben dann keinen passenden Spielkameraden zu unserem Rüpelwicht gefunden. Und ich hatte schon das Gefühl, dass ihr was fehlt, und habe angefangen, leicht, aber nachhaltig zu nörgeln :hust:

    Und dann bin ich beim Surfen zufällig über Lillys Inserat vom Tierheim gestolpert. Angsthund suchte Menschen mit Angsthunderfahrung, souveränem Ersthund, ruhig dörflich gelegen, möglichst im Eigentum mit viel Zeit und Geduld. Hat einfach alles gepasst. Ich habe es Mann gezeigt, der auch gemeint hat, dass wir da scheinbar wirklich den 1A passenden Platz haben. Und dann sind wir in den vierwöchigen Vermittlungsprozess eingestiegen. Er wollte zwischendrin das Handtuch werfen, aber da hatte ich Lilly halt schon kennengelernt und mein Sturkopf samt Mitgefühl war angeschaltet.

    Ich habe Ronja zu den Besuchen bei Lilly mitgenommen und bin dort mit den beiden kurze Löserunden gegangen und war mit beiden länger im Auslauf. Beim Einzug haben wir nicht groß vergesellschaftet.

    Nach Ronjas Tod sollte schnellstmöglich ein Hund zu Lilly ziehen. Da waren die Kriterien genau andersrum, diesmal hatten wir nicht den perfekten Platz, sondern Ansprüche an den Hund: Wir wollten zu Lilly keinen Angsthund, sondern einen fröhlichen Begleiter, der ihre Ängste nicht bestärkt, sie aber auch nicht unterbuttert. Mann wollte einen Welpen und hatte zwei Rassefavoriten, von denen realistisch nur der Großpudel gepasst hat und auch zeitnah zu bekommen war. Kleinanzeigen schieden zur Coronazeit für mich aus und die Kombi sicherer Charakter, Welpe und zeitnah hat die Suche im Tierschutz erfolglos gemacht.

    Ich hab mich beim VdH ohne Rassekenntnis über Würfe schlau gemacht, geguckt wo noch ein Wurf frei war und genau zwei Züchter kontaktiert. Eine Züchterin und Momo sind es dann geworden. Wir haben den Wurf angeschaut, hat uns gefallen (vor allem die Mama). Und beim Abholen kam Lilly mit - das war die Vergesellschaftung :smile:

    Wir sind Mädelshalter aus verschiedenen Gründen. Unsere Hunde waren bisher immer zumindest leidlich verträglich, deshalb haben wir nie ein Problem in der gleichgeschlechtlichen Vergesellschaftung gesehen.

  • Unsere Hunde waren bisher immer zumindest leidlich verträglich, deshalb haben wir nie ein Problem in der gleichgeschlechtlichen Vergesellschaftung gesehen.

    Was bei Jin ja witzig ist: sie ist mit jedem Hund verträglich, wenn sie sich mal kennen gelernt haben. Aber mit Hündinnen gestaltet sich das Kennenlernen idR schneller und unkomplizierter. Ich glaube, Jin ist von dem sexuellen Interesse vieler Rüden genervt (sie ist zwar mittlerweile kastriert, aber die Erfahrungen hat sie ja trotzdem 7 Jahre lang gemacht) - selbst wenn es höfliche Gentlemens sind. Da ist's mit Mädels einfacher: man verträgt sich auch ganz ohne Hintergedanken.

  • Bailey war ja gefühlt ihr ganzes Leben schon mit einem zweiten Hund zusammen. Nicht immer direkt.

    Wir haben sie und ihren Bruder als Geschwisterpaar vom Züchter geholt aber meine Schwester hat sich um ihr Baby gekümmert und ich mich um meins.

    Wir haben ja damals noch bei den Eltern gewohnt da war das auch mit dem zusammen wohnen easy. Das gute an Benny ist ja, dass der erst so mit 3-4 Jahren überhaupt auf Baileys Läufigkeit reagiert hat und da haben wir schon auseinander gewohnt. Zwar im selben Haus aber jeder in seiner eigenen Wohnung. Sprich die räumliche Trennung war dann bei den Läufigkeiten kein Thema mehr.

    Dann hab ich mir Fay bei der selben Zucht ausgesucht, mit dem Aspekt im Hinterkopf, dass meine Schwester irgendwann hier wegziehen würde weil mein Schwager sein Elternhaus übernehmen wird und die dann dort hin ziehen. Damit dann Bailey nicht alleine ist wollte ich Fay dazu. Benny dagegen steht voll drauf "Einzelkind" zu sein aber mittlerweile hat er ja ein menschliches Geschwisterchen bekommen :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Fand er aber auch doof weil er nicht mehr die ganze Aufmerksamkeit bekommt.

    Die Zusammenführung lief so ab: Bailey und Benny konnten mit Fay nix anfangen weil die zwei ja immer irgendwie eine geschlossene Einheit waren. Sie war sozusagen der Eindringling. Das lief jetzt nicht irgendwie böse oder so ab aber es hat bissel gebraucht bis die zwei sie miteinbezogen haben. Benny und Fay waren dann immer die Spielkinder die rumgeblödelt haben und Bailey hat sich den Mist nur angeschaut. Die zwei Mädels sind keine großen Kuschler, man sieht halt Fay betüdelt Bailey mal eher als anders rum oder während der Läufigkeiten drehen die zwei Weiber manchmal echt hohl und kloppen sich immer mal aber sonst läuft der Allltag mit zwei Hündinnen echt entspannt ab.

    Aber über die Jahre hinweg merkt man wenn man mit einer der beiden z.B. raus geht, dass die andere sich doch freut wenn alle wieder zusammen daheim sind.

    Wie die Geschlechter hier in Zukunft aussehen werden weiß ich noch nicht, da bin ich relativ offen. Damals wegen dem nicht trennen können war für mich nur eine zweite Hündin eine Option. Und grade wenn es ein Hund aus einer Zucht wird, den ich nicht kastrieren lassen werde wird das wohl auch eher so bleiben. Da ich der Typ für "ich will eine bestimmte Rasse und weiß auch woher" bin, werden die Hunde in Zukunft auch wieder aus der Zucht kommen.

  • Leine links, Leine rechts, Klappe halten und Benimm :mute:

    Ging dann aber erstaunlich schnell, wobei ich noch sehr lange beim Füttern getrennt habe, was im Nachhinein vielleicht nicht nötig gewesen wäre und generell sehr auf Habacht war. Sind aber ja auch noch Katzen beteiligt, von denen einer keine Hunde mag, einer suizidal veranlagt ist und zwei Angst vor fremden Hunden haben. Ich passe da lieber einmal zu viel auf bevor was Blödes passiert.

    Aber hier leben auch eine kleine Hyäne und ein Hundesprachenlegastheniker mit sehr unfairer körperlicher Verfassung miteinander. Ich war ehrlich sehr erstaunt das ich sozusagen nicht eingreifen musste.

    So läuft es hier auch....meine alte Hündin findet fremde Hunde extrem unnötig und in der Wohnung noch 10x mehr.

    Aber die neuen Hunde/ Tiere (bei den Kaninchen damals habe ich es auch so gehandhabt) sind meins und was mir gehört wird nicht getötet/ verletzt oder unnötig angemotzt, PUNKT.

    Sie darf angemessen sagen, wenn sie zu nah sind oder sie keinen Kontakt mag, alles gut. Aber das war es dann auch schon.

  • Unabhängig vom Geschlecht, wonach habt ihr "ausgewählt"? (oh, das klingt so schrecklich)
    Und wie habt ihr eine Zusammenführung gestaltet?

    Nuri damals habe ich in erster Linie nach dem Charakter gewählt. Ich wollte zum vorhandenen kastrierten Rüden, der weder Tier noch Mensch sonderlich gerne mochte, einfach einen netten Sonnenschein.

    Eigentlich war ich wegen einem anderen Hund im Tierheim, mir wurde aber der damals 1-jährige Nuri empfohlen. War mir eigentlich zu jung, aber wir gingen Gassi, Rudi wollte Nuri nicht fressen, also nahm ich ihn mit und er war bzw. ist noch immer der Sonnenschein. Sehr genügsam, völlig Angstfrei, verträglich mit Mensch und Tier.

    Bei Hope wollte mein Partner einen Husky. Ja gut, konnte ich verstehen, sind ja wirklich außerordentlich hübsch.

    Ein bisschen informiert über Auslastung etc. Tierschutzverein gesucht, telefoniert und gesagt, was man haben möchte (safe mit kleinen Hunden, alleine bleiben, Hündin, kastriert) und mir wurde Hope empfohlen.

    Hope haben wir dann zusammen abgeholt, Nuri allerdings zu Hause gelassen. Dort angekommen, haben wir die zwei im Vorgarten zusammen gelassen und sind dann rein gegangen. Nuri war nie territorial und es gab keine Probleme.

    Leider stellte sich dann mit der Zeit heraus, dass Nuri von Hope so gar nicht profitierte. Anders als erwartet hatte er keinen Boch mehr auf andere Hunde, spielte nicht einmal mit ihr und suchte auch nie ihre Nähe.

    Hope erfüllte zwar soweit alle Bedingungen, leider ist sie aber recht umweltunsicher. Laute Geräusche, komische Dinge bringen die schnell aus der Fassung und in den Fluchtmodus. Wo sie im Wald echt toll ist, sind Restaurantbesuche oder ein Eid essen gehen eine Herausforderung und nur bedingt möglich. Das hatte ich mir tatsächlich anders vorgestellt.

    Dass sie nicht ziehen mag, macht ihre Auslastung schwer. Sie ist kaum motivierbar durch Futter und Spielzeug und jagt für ihr Leben gerne. Hetzen ist ihr größtes Hobby. Und sie spielt super gerne mit bekannten Hunden.

    Die Idee zum Dritthund kam aus zwei Gründen auf: ein Spielpartner für Hope, ein Hund mit Will to please für mich. Denn ich arbeite eigentlich gerne mit meinen Hunden und mit Hope ist das schwierig und Nuri und ich harmonieren nicht sooo miteinander (er ist extremst sensibel).

    Vega hätte ein Aussie werden sollen, aber man hat mir von der Rasse bei meinen Lebensbedingungen abgeraten.

    Weil mein Vermieter Schäferhunde hält und einen neuen Hund geholt hat, war ich mit Welpen gucken. Und weil mein Vermieter mir dann auch noch Unterstützung zugesichert hat, konnte ich nicht widerstehen.

    Von der Zusammenarbeit her hat mir mein damaliger Schäfer-Mischling am besten gefallen und die Hunde des Vermieters fand ich auch gut.

    Der Welpe wurde mir zugeteilt. Eine Hündin haben die Züchter behalten, die letzte noch freie bekam ich. Eine Hündin wurde es, weil mir Schäferhunde eigentlich eh schon zu groß und schwer sind und ein Rüde wäre da ja nochmal extremer. Außerdem hat mein Vermieter drei Rüden und ich hatte Sorge, dass es da irgendwann Stress gibt.

    Die Zusammenführung würde ich definitiv nicht mehr so machen wie wir sie gemacht haben. Wir packten Hope in den Auslauf und dann beide Welpen rein… Die beiden stürzten sich auf Hope und die war völlig überfordert.

    Wir sind dann zügig rein gegangen und ich hab anfangs viel gemanaged.

    Auch Hope ist nicht territorial und hat bisher jeden Hund in der Wohnung akzeptiert, das war auch mit Vega kein Problem.

    Auch hilfreich ist es, dass keiner meiner Hunde irgendwas verteidigt, außer seinem Futter.

    Mit zunehmendem Alter klappt es jetzt immer besser. Anfangs konnte sie nicht viel mit Vega anfangen. Aber sie hat zum einen wirklich gute Erziehungsarbeit geleistet und zum anderen ist sie selbst auch noch einmal daran gewachsen. Inzwischen sind sie meist gute Freunde und spielen immer mal wieder miteinander. Das erleichtert mir tatsächlich derzeit die Auslastung von Hope und ich hoffe, dass sie das beibehalten, auch wenn sie älter werden.

    Davon ab ist Vega im Moment für mich genau der richtige Hund. Sie ist mega motiviert mit mir zu arbeiten, für allen Scheiß zu haben, super umweltsicher, fügt sich echt gut in unseren Alltag ein und respektiert auch Nuri (mit ein bisschen Nachhilfe zwischendurch).

    Ein bisschen Sorge mache ich mir nur noch darüber, ob Vega so genial für mich bleibt, wenn sie in die Pubertät kommt und dann erwachsen wird.

    Und ich mache mir Gedanken, ob die Beziehung der Mädels so entspannt bleiben wird. Man sagt ja durchaus, dass zwei Hündinnen miteinander sich heftig aneinander geraten können und Schäferhunde sind ja nun auch im fortgeschritteneren Alter nicht so die Sonnenschein-Hunde.

    Aber da werde ich einfach sehr aufmerksam sein und gegebenenfalls entsprechend früh versuchen gegenzusteuern.

    Letztlich kann man immer viel hin und her überlegen und ganz sicher sollte man auch gut darüber nachdenken, welche Dinge passieren könnten.

    Aber wenn man hinter der Entscheidung steht und mögliche Konsequenzen in gewissem Rahmen abgesteckt hat und auch den ein oder anderen Plan B hat, muss man es dann einfach wagen und auf sich zukommen lassen.

  • Mich beschäftigt tatsächlich die Aussage von l'eau mit dem Geschlecht. Ein Rüde stand nie zur Debatte, weil ich schlicht nicht weiß, wie das funktionieren soll. (Wie sollen die sich kennenlernen, wenn Henry Rüden per se schon komplett unnötig findet?)

    Also zu meinem intakten Rüden wollte ich unbedingt eine Hündin dazunehmen. Rex findet nicht jeden intakten Rüden doof, aber die allermeisten. Darauf hätte ich keinen Bock gehabt. Kastrierter Rüde hätte gut klappen können, aber ich dachte mir, ich geh lieber gleich ganz auf Nummer sicher.

    Denn ja, es ist definitiv ein Thema mit Hündin zu intaktem Rüden.
    Wir hatten schon Kontakt zu einer TS-Orga, die mit PS arbeitet. Da war die Aussage, dass die Hündinnen (in dem Fall waren es oft ehemalige Zuchthündinnen) kastriert werden sollten und es idR mit der Vorgeschichte auch kein Problem gibt beim TA

    Die meisten Hündinnen aus dem Tierschutz sind ja eh schon kastriert. Das sollte also kein Problem sein, da 'ne kastrierte Hündin dazunehmen zu können, wenn man kein intaktes Pärchen will/händeln kann (ich hätte sicher keine intakte Hündin dazugeholt bzw. diese kastrieren lassen...)

  • Ich habe mir bisher meine Hunde nach der Farbe ausgesucht.

    Bin zum Züchter und hab gesagt ich suche zwingend einen Rüden, bei Lucca nen Sable und bei Liano nen Merle. O.k. gut bei Liano hab ich noch dazu gesagt ich bräuchte den nervlich stabilsten Rüden.

    Aber ich hab auch Shelties vom Züchter da ist die Bandbreite überschaubar :smirking_face:

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