Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ich persönlich bin neulich mit einem Frenchie- Halter vor dem Bäcker ins Gespräch gekommen. Hund und Halter hab ich schon öfter auf Spaziergängen getroffen und halt im Vorbeigehen gegrüßt. Der Hund wirkt agil und fit und atmet noch geräuschlos, ist aber erst 2 Jahre alt, wie ich auf Nachfrage erfahren habe.

    Ich hab erst gelobt, dass es ja ein cooles aufgewecktes Kerlchen ist und dann gefragt, wie es denn bei der Hitze im Sommer gewesen sei, weil man höre ja bei der Rasse von Atemproblemen und Überhitzung.

    Da kam auch wieder, dass seiner ja freiatmend sei und klar, die Hitze hat er nicht gut vertragen, aber das ginge ja vielen Hunden so. Auf die Nasenlöcher angesprochen, hat er gemeint, ja, da hätte er auch drauf geachtet, dass die angemessen groß seien. Seiner käme auch aus einer Züchtung mit längerer Schnauze.

    Mein Fazit für mich war, dass vielen Käufern schon bewusst ist, dass die Rasse Probleme hat, sie sich aber einlullen lassen von so Marketingsprüchen wie "freiatmend", "Sportmops/Sportbully" usw.

    Ich finde, des bringt dann auch nix, wenn ich den Halter angehe, denn dann macht er erst recht dicht. Ich hab dann zum Abschied noch mal gesagt, dass sein Frenchie ein sympathisches Kerlchen ist (was er auch wirklich war) und ihm gewünscht, dass der Hund so fit bleibt und nicht doch im Alter Probleme mit der Atmung kriegt.

    Ich sehe mich als Einzelmensch nicht in der Lage oder der Verantwortung, da etwas größeres zu bewirken und es ist nicht mein Stil unfreundlich zu werden, weil jemand nicht ausreichend informiert unkluge Entscheidungen trifft. Ich unterstelle den wenigsten Haltern, dass sie Tierquäler sind. Die glauben einfach, dass sie einen der Frenchies, Bullys, Möpse whatever haben, der die rühmliche Ausnahme ist. Die können (und wollen) nicht sehen, dass diese Hunde alle kaputt sind.

    Aber hier auf dem fränkischen Dorf sind Frenchies durchaus in Mode. Ich kenne mehrere und sie gehören zu den häufigeren Rassehunden.

    Aber insgesamt laufen hier deutlich mehr Mischlinge in allen Größen und Variationen als Rassehunde rum.

  • darauf würde ich antworten dass es mir darum geht den Kindern ein Bewusstsein für das Thema Quarzucht zu schaffen und dass es ja leider in dem Fall ja schon zu spät ist.

    Ich würde nicht zu leuten hin gehen und sagen "die Nase ihres hubdes ist zu kurz" Was soll der jenige mit der info anfangen?

    Die Kinder dagegen lernen halt schon dass es vielleicht süß aussieht aber für den Hund echt doof ist, sie haben Mitgefühl mit dem Tier. Gleichzeitig werden halt Fakten aufgezählt. Wer sich den Hund also aus dem Tierschutzverein geholt hat muss nicht zum x mal anhören was für ein Quäler er halt ist.

  • Was mir auffällt, dass es hier in der Gegend ganz viele (junge) Neujäger gibt, die entsprechende Hunde habe. Über Dackel, Viszla, DD, DK, Bracken usw. Ist da alles dabei. Die meisten legen wirklich Wert auf gute Ausbildung. Die QZ Abteilung treffe ich zum Glück eher selten. Aber wenn, versuche ich die Gebrechen schon mal feinfühlig und freundlich anzusprechen. Einige wissen um die Mankos andere reden sie sich schön.

  • Ich finde es ehrlich gesagt auch etwas schwierig.

    Es gibt soviel andere Grausamkeiten, die aber nicht sichtbar sind und wofür deshalb niemand öffentlich angesprochen wird.

    - der Golden Retriever, welcher mit 6 Wochen aus einem Kofferraum verkauft wurde

    - der Merle-Hütehund-ups-Wurf für unglaublich viel Geld, der in einer Scheune gehalten wird und nie einen ordentlichen Tierarzt gesehen hat

    - der Mischling aus … welcher eben doch nur existiert, weil sie sich hier an gutgläubige Menschen verkaufen lässt

    Auch das gibt es alles … aber wir sehen es den Hunden auf der Straße nicht an.

    Auch meine Kinder wissen um das Leiden der Brachycephalen Rassen - aber ich erkläre es Ihnen so, dass die Halterin (wir treffen momentan leider fast täglich eine) es nicht hört.

    Wenn ich tatsächlich mal mit Ihr ins Gespräch kommen würde, dann könnte es durchaus Thema werden.

  • Nein ich spreche keine Halter an, warum auch. Der Hund ist da, bleibt hoffentlich da und es wird alles getan um ihm ein bestmögliches Leben zu ermöglichen, so wie jedem anderen Hund auch.

    Qualzucht hin, Qualzucht her, für diesen Hund ist es zu spät. Was ich mache ist, auf offensichtliche Probleme hinweisen, wenn man sich unterhält und ich das Gefühl habe der Halter ist auf diesem Auge blind. Mache ich aber auch bei Filz, zu langen Krallen oder Gammmelzähnen.

    Aufklären bei Interessierten, wenn sie es hören wollen, immer. Da besteht die Chance etwas zu bewirken.

    Und ich like und verbreite keine Qualzucht, sei sie noch so süß, witzig oder eigentlich im Hintergrund, weil ich daran glaube, dass der Mensch sich an das gewöhnt, was er oft sieht und es irgendwann normal wird. Ein klitzekleines bisschen habe ich die Hoffnung, dass sie etwas in der Versenkung verschwinden und in Vergessenheit geraten. Ich meine wie viele Hunderassen gibt es, die kaum jemand kennt?

    Die überzeugten Mehrfachtäter beeinflusst man damit nicht, aber vielleicht die breite Masse, die dann einem anderen Trend folgt.

  • Ich verstehe das Problem an erklären nicht, mein Freunden erkläre ich auch jedes Mal.

    Wo die Probleme des Mopses liegen..

    Warum auch nicht die Halter müssen sich ja nicht den Schuh anziehen, wenn der Hund aus dem Tierschutz kommt

  • Puh. Danke euch allen. Zur Erklärung:

    Ich weiß aus Erfahrung dass ich Menschen so ansprechen kann, dass sie es nicht als übergriffig empfinden.

    Dann kann ich theoretisch (wenn ich’s nicht vermassel) auch erreichen, dass sie nochmal anders über die Probleme ihres Hundes nachdenken.

    Weiteres OT

    Ich bin zB auf das lange Fell meiner Hunde im Sommer regelmäßig angesprochen worden und habe mir darüber dann auch Gedanken gemacht.

    Diese Gedanken drehten sich darum ob ich meine Hunde scheren sollte und was für Hunden ich heiße Sommer überhaupt und wie zumuten möchte.

    Klar, wäre es toll gewesen, ich hätte mir diese Gedanken gemacht bevor ich meine erste Hündin bekam. So läuft es aber ja oft leider nicht. (Ich zb war da noch ein Kind.)


    Einmal wurde ich mit meinem Schäfi in einem Hamburger Kaufhaus als „Tierquälerin“ angefaucht. Die Person wollte kein Gespräch sondern rauschte einfach von dannen. Mich hat das sehr beschäftigt. Es ist Jahrzehnte her. Die einzigen Erklärungen auf die ich bis heute kam waren, dass sie den Hund für zu groß für die Umgebung hielt oder generell meinte, dass Menschen keine Hunde bei sich haben dürften. Ich lebte damals auf dem Land und der Hund war mega gechillt. Das ist jetzt eine Ewigkeit her und immer noch hab ich es im Kopf. Es gibt Menschen die wollen Kritik verstehen können und sich damit auseinandersetzen. Selbst derart unfreundliche „Kritik“ kann das in Ausnahmefällen(?) bewirken. Nach unfreundlichen Ideen hatte ich aber euch naklar nicht gefragt, im Gegenteil. Unfreundlichkeit gibts mMn schon genug.

    Ich möchte diesen Thread nicht sprengen. Sorry, ich hatte ihn tatsächlich verwechselt bzw den anderen vergessen. ☺️ Sorry

  • Ich verstehe das Problem an erklären nicht, mein Freunden erkläre ich auch jedes Mal.

    Wo die Probleme des Mopses liegen..

    Warum auch nicht die Halter müssen sich ja nicht den Schuh anziehen, wenn der Hund aus dem Tierschutz kommt

    Das Problem ist nicht das erklären, sondern das auf der Straße ansprechen ob die sich darüber bewusst sind, eine QZ oder sonstiges zu haben (was so auch nicht viel bringt)

  • Also x-beliebige Menschen würde ich nicht ansprechen. aber wenn man schon mal über die Hunde ins Gespräch kommt, kann man das geschickt einflechten. Ich hatte schon ein paar wenige Leute, denen das nicht bewusst war, bis ich es angesprochen habe und dann kam der Aha- Effekt (viele Wehwehchen dieser Hunde erklärten sich auf einen Schlag). Ich habe immer die Hoffnung, dass es von zukünftigen Käufen solcher Rassen abhält.

  • Ich verstehe das Problem an erklären nicht, mein Freunden erkläre ich auch jedes Mal.

    Wo die Probleme des Mopses liegen..

    Warum auch nicht die Halter müssen sich ja nicht den Schuh anziehen, wenn der Hund aus dem Tierschutz kommt

    Das Problem ist nicht das erklären, sondern das auf der Straße ansprechen ob die sich darüber bewusst sind, eine QZ oder sonstiges zu haben (was so auch nicht viel bringt)

    Hä die Situation war doch sie erklärt ihren Kindern, warum der Hund ne QZ ist.

    Das ist doch was komplett anderes

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