Erfahrungen mit Chihuahuas und anderen Kleinhunden 2.0

  • Wow, vielen lieben Dank eure schnellen Antworten, ihr seid einfach super!!

    Ich bin wirklich gerade total hin- und her gerissen...

    Ich habe vorhin noch mit meiner Trainerin gesprochen. Sie rät mir von dem Kleinen ab, sie denkt, ich komme vom Regen in die Traufe.

    Andererseits, wenn ich sie so sprechen höre, denke ich mir, dass ja eigentlich jeder kleine Hund in seinem Leben früher oder später eine Leinenaggression bekommen muss, denn man kann gar nicht garantieren, auch wenn man noch so gut aufpasst, ein Hundeleben lang keinen Fehler zu machen und seinen Hund immer adäquat zu führen und zu beschützen, dass er gar nie schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden macht.
    Dann ist es ja, pessimistisch gesehen, gar nicht möglich, einen kleinen Hund ohne Leinenaggression zu haben, früher oder später wird sie kommen...

    Dann wäre man vielleicht wieder an diesem Punkt.

    Denn ... durch Kleinhundehaltung sind wir eh zu Alleingängern geworden, weshalb ich nur nochmal vorsichtig anmerken wollte, dass das nicht unbedingt die richtige Hundegröße ist für ein eher unbedachtes Hundehalterleben.

    Und, was sie auch richtig angemerkt hat, jeder Hund macht Arbeit und braucht Training. Klar gibt es "schwierigere" und unkompliziertere Hunderassen oder -Charaktere, aber jeder Hund erfordert nun mal Zeit und Training. In einen Hund, der von aussen her unkompliziert und total leichtführig aussieht, wurden wahrscheinlich etliche Stunden Training investiert, damit das Zusammenleben eben so gut klappt.
    Spricht das nun für oder gegen den Kleinen? Keine Ahnung...

    Hm, mein Bauch sagt eigentlich, dass ich den Kleinen total mag und er echt toll wäre. Aber ich will auch keine falsche Entscheidung treffen und mich in einem halben Jahr fragen, was ich mir dabei gedacht habe, wissentlich einen Hund mit demselben Problem anzuschaffen, wie es Tyson hatte (auch wenn die beiden Hunde ca. 33 kg trennen).

    Da ich aber nicht mehr weiss, ob ich nun mehr auf den Bauch oder mehr auf den Verstand hören soll, nach meiner Geschichte, ists grad ein bisschen schwer...

    Ich möchte einfach meine beiden wichtigsten Wünsche, das entspannte Wandern und den hobbymässigen Hundesport, nicht begraben müssen...

    Andererseits kann ich auch einen Welpen aus einer guten Zucht nehmen und ihn selber "versauen" im schlimmsten Fall, dann wäre ich gleich weit wie mit dem Kleinen jetzt...

    Oder der Hund findet Artgenossen von Haus aus nicht prickelnd, jagt Katzen kann nicht alleine bleiben oder oder...

    Sorry für die wirre Gedankenflut, ich musste mir einfach gerade alles von der Seele schreiben. Danke fürs "zuhören" :bussi:

  • Felix war anfangs auch nicht unsicher und hatte Angst vor Artgenossen. Das kam auch erst durch schlechte Erfahrungen und meiner Angst, da ich meinen damaligen Hund fast verloren hätte wg einem anderen Hund.

  • Ich mein das nicht böse hier, ich bin bloß sehr direkt.

    Mir ist extrem wichtig, nun einfach mal ein normales, entspanntes, schönes Hundehalterleben geniessen zu können und mich entspannt mit meinem Hund in der Umwelt bewegen zu können. I

    Dann kauf dir gar keinen Hund.

    Diese Garantie gibt es nie. Nicht mit einem Second Hand Hund und nichtmal mit einem eigenen Welpen. Es kann immer, immer, immer was passieren was dazu führt das man nicht mehr total entspannt rumlaufen kann.

    Je nach Gegend kann man das mit nem Kleinhund eh nicht.

    Und grad bei nem kleinen Hund ist ne Leinenaggro doch recht einfach. Besonders wenn er ruhig ist wenn er auf den Arm genommen wird.

    Würde ich je nach Gegend eh immer machen wenn ich andere Hunde sehe. Hier oben bei uns nicht, aber in der Stadt am Teich laufen viele "Tut Nix-Ups tut doch was/Klären das unter sich" Hunde rum und da wär mein Kleinhund oft aufm Arm.

    Du suchst das Haar in der Suppe. Vielleicht bist du nicht bereit für einen anderen Hund.

    Den perfekten Hund gibt es nicht.

    Selbst wenn du einen Hund findest der bei 2, 3 Treffen immer super mega toll ist, das ist keine Garantie das es so bleibt.

    Ich bleibe dabei, ich finde der Kleine klingt so perfekt passend für das was du willst wie es halt möglich ist.

    Und beim Arbeiten an der Leinen- oder Artgenossenagression könnt ihr auch direkt super zusammenwachsen. Man kann sowas auch als positive Chance wahrnehmen.

  • auch wenn die beiden Hunde ca. 33 kg trennen

    Das ist ein riesiger Unterschied. Ich finde sehr viele Probleme sind nur noch halb so schlimm, wenn der Hund klein ist. Mein Chi-Mix-Rüde ist am Anfang wirklich massivst ausgerastet bei der Sichtungen anderer Hunde. Aber da ich ihn eben einfach unter den Arm klemmen kann, er keine Gefahr für andere Hunde ist und mich nicht umreißen kann, hat mich das nie so sehr belastet. Bei einem großen Hund wären die Ausraster auf dem Level von meinem Chi zur echten Gefahr für mich geworden und hätten mich viel viel mehr belastet.

  • Na, das ist aber auch Unsinn, dass jeder kleine Hund Leinenpöbler wird..Sind meine beiden mit je 3 Kilo ja auch nicht. Und ja, klar gab es auch schon mal blöde Erlebnisse. Aber nicht jeder Hund reagiert darauf gleich :ka: Da spielt auch nicht nur die Größe eine Rolle, sondern schon auch der Charakter.

    An und für sich denke ich auch, mannkann das in vielen Fällen ganz gut trainieren. Aber wenn du dir bei dem Hund dennoch unsicher bist, ist es vielleicht einfach nicht der Richtige für dich...?

  • Wir kennen dich alle nicht persönlich. Deine Trainerin schon. Von daher würde ich wohl auf den Rat der Trainerin hören.


    LG Anna

    Edit: zum Thema "entspannt spazieren gehen" : da würde ich eher zu keinem ganz kleinen Hund raten. Es ist einfach nicht entspannt, wenn jeder Hundekontakt größer ist und man sich daher Gedanken machen muss, ob der Fremdhund ungewollt den eigenen verletzt. Robuster Körperbau, keine zierlichen Beinchen.

  • Wenn man hier gerade mitliest, kriegt man ja richtig Panik beim Gedanken, einen kleinen Hund zu halten. :lol: Also meine Zwerge sind weder aggressiv (nicht mit, nicht ohne Leine), noch habe ich ständig Angst um sie. Als vernünftige/r Hundehalter/in regelt man Begegnungen doch soundso, egal welche Art Hund man hat.

  • Ich weiß nicht bis zu welcher Größe Kategorie es hier genau geht, aber Susi ( West Highland Terrier, 28 cm SH, 9, iwas Kilo), ist Artgenossen gegenüber deutlich unkomplizierter als das 48 cm SH, a 18,5 Kilo Schnauz.

    Ich konnte mit ihr wirklich an alle Möglichen Hunde vorbei, ohne dass sie gepöbelt hat. In der Regel hat sie fremde Hunde keines Blickes gewürdigt.

    Stressig wurde es nur wenn es ihr richtig auf die Nüsse ging ( zB Minutenlang immer wieder angekläfft werden).

    Trotzdem war auch sie Fremden Hunden gegenüber zwischenzeitlich problematisch - allerdings im panischen Sinne ( wenn man immer wieder von irgendwelchen Hütehunden gehetzt wird, prägt das irgendwann...). Sie wollte dann einfach nurnoch weg als irgendein Hund an Horizont auftauchte. Da musste ich mich nach und nach wieder ran arbeiten, damit sie lernen konnte dass andere Hunde kein Drama sind.

    Allerdings ist ein Westie jetzt auch wieder was ganz anderes als ein Chihuahua. Die meisten Chis die ich kennen gelernt habe, werden relativ schnell unsicher, und dann laut. Gegenüber fremden Personen, als auch anderen Hunden. Nun muss man allerdings auch bedenken dass ein kleiner Hund oftmals deutlich vehementer reagieren muss als ein größerer Hund um überhaupt wahr genommen zu werden.

    Es ist ebenso auch ein Unterschied ob ein Hund aus Unsicherheit/der Erfahrung heraus dass er deutlicher als manch anderer Hund sein muss, pöbelt, oder ob er pöbelt weil er sich fremde Menschen/andere Hunde auch aus anderen Gründen vom Leib halten möchte ( zB weil er grundsätzlich kein Kontakt will, weil negative Erfahrungen, weil Schutztrieb, weil territorial, weil tatsächlich Unverträglich,...).

    Ein weiterer Punkt ist, dass einige Menschen sich kleinen Hunden gegenüber anders verhalten als gegenüber großen.

    Größere Hunde werden oft konsequenter erzogen, oder man nimmt sie zumindest ernster.

    Es macht allein schon einen riesigen Unterschied ob 3,7 oder 10 Kilo, oder 20,30,40 Kilo an der Leine ziehen.

    Ob ein 5,oder ein 35 Kilo Hund knurrt,...

    Das sind wirklich Welten Unterschiede. Zumal die ein oder anderen Kleinhundehalter dem entsprechend auch nicht allzu viel Wert auf Erziehung legen, weil es erträglicher bei einem kleinen Hund ist.

    Du steigst von einem Schäferhund ( korrigier mich wenn ich falsch liege), evtl auf einen Chihuahua um.

    Ich bemerke bereits große Unterschiede zwischen Westie und Mittelschnauzer.

    Wenn der Westie bellt ist es nervig oder wird belächelt, macht das Schnauz einmal Wau oder grr, ist er gleich ein aggressives Monster und braucht nen Maulkorb ( unabhängig der Tatsache dass die eh an einen gewöhnt ist :hust: ).

    Susi ist die Hälfte von Lilo, und sie kann sich in der Gesellschaft deutlich mehr Dinge erlauben. Ist klein, weiß und niedlich, sie kommt damit durch. Is halt ein kleiner West Highland Terrier...

    Und was beim Westie kein Thema ist, ist - aus Gesellschaftlicher Sicht - beim Chi erst Recht keins.

    In deinem Fall geht's schließlich eher um einen Vergleich von 3 zu 30? 35? Kilo?

    Zumal ein Chihuahua auch kein klein geratener DSH ist :nicken:

    Aber wenn du dich mit anderen Themen als Leinenpöbleln besser anfreunden könntest, und wenn es für dich ein zu großes Hindernis wäre, dann ist dieser Hund - aus meiner Sicht - vielleicht nicht der Richtige für dich.

  • meine Hündin hat 6 Kilo.

    Ich habe keine Angst vor Begegnungen mit großen Fremdhunden.

    Sehr wild anstürmende Riesen versuche ich abzublocken.

    Das ist in 2 Jahren aber nur 3-4 x passiert.

    Ich hatte auch den Chihuahua einer Freundin dabei öfter.

    Die hat sich auch nie durch andere Hunde verletzt.

    Und wir gehen zB regelmäßig im englischen Garten spazieren, da treffen wir am Wochenende bei schönem Wetter bestimmt 70-80 Hunde.

    Ich denke mir halt, passieren kann immer was, man sollte sich davon nicht verrückt machen lassen.

    Meine Hündin hatte leider eine Zeit lang Agressionen bei meiner Morgenrunde gegen andere Hunde. Mit und ohne Leine, leider.

    Kein Hund ist sie angegangen, die haben sie alle nicht Ernst genommen.

    Ich konnte sie mit einer Hand locker zurück halten.

    Es war mir unangenehm, mehr jedoch nicht

    Durch Training ist es jetzt im Griff.

    Den beiden kleinen Hunden ist noch nie was passiert im Übrigen, obwohl der Chihuahua andere Hunde anbellt auch im Freilauf.

    Habe das Gefühl, die großen Hunde sind sehr geduldig mit den Zwergen.

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